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Modelle & Dioramen
Mein Modell zeigt eine im Tragschrauber-Stützpunkt Hyere, in der Nähe von Toulon, stationierte Maschine aus dem Jahr 1936. Der   Bau   selbst   verlief   „very   short   run“.   Keine   Passstifte   und   recht   dicke   Angüsse,   die   beim   Abtrennen   der   zum   Teil   recht   feinen   Strebenteile   Vorsicht   ratsam erscheinen lassen, dürfen einem da nicht abschrecken. Dafür   aber   fällt   die   Formgebung   der   Teile   angemessen   exakt   aus,   nur   rund   um   die   Kanzeleinfassungen   wirkt   diese   etwas   zu   „verwaschen“. Alles   in   allem   macht der Schachtelinhalt gleich zu Beginn einen recht guten Eindruck. Der   Bau   selbst   geht   bei   entsprechender   Planung   und   etwas   geduldiger Achtsamkeit   dann   recht   zügig   und   ohne   große   Überraschungen   von   der   Hand.   Einzig   die Darstellung   des   Salmson   Sternmotors   bekam   ein   paar   Zündkabel   spendiert   und   die   Sitze   wurden   mit   Gurten   von   Eduard   ausgestattet,   ansonsten   ist   dieser Tragschrauber „out oft the box“ gebaut.
Modell - Journal
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Wie immer stehe ich für Anregungen und Fragen offen: ro.sachsenhofer@gmx.at Roland Sachsenhofer
Die Bauanleitung bleibt allerdings in manchen Bereichen ein wenig ungenau und erfordert eine angemessene Recherche des Vorbilds. Originalfotos   zeigen   auch,   dass   die Anleitung   in   einem   irrt:   Die   in Alu   gehaltenen   Bereiche   beschränken   sich   auf   die   Motorverkleidung   am   Bug   und   sollten   nicht, wie vorgeschlagen, auf den vorderen, stoffbespannten Rumpfteil ausgedehnt werden. Die Decals darf ich in allem loben, nur erscheint mir das Blau der Kokarden als etwas zu matt. Ich kann den Bausatz dieses interessanten Fluggeräts ohne Zögern jedem empfehlen, der Sinn für das Besondere hat!
Modell, Bilder und Text: Roland Sachsenhofer
Baustufen:
RS Models, 1/72 Ein Beitrag von Roland Sachsenhofer Das   Prinzip   des   Tragschraubers   oder   “Autogyros”   ist   von bestechender Eleganz: Die    das    Fahrzeug    tragenden    Rotorblätter    werden    nicht angetrieben,    sondern    kommen    durch    den    Fahrtwind    in Bewegung.   Mit   Ihrem   Auftrieb   erzeugenden   Profil   heben sie    ab    einer    bestimmten        Geschwindigkeit    den    Trag- schrauber   in   die   Höhe-   und   das   nach   erstaunlich   kurzen Startstrecken   von,   wie   bei   diesem   Entwurf,   nur   einigen wenigen Meter. Ein    weiterer    Vorteil    stellt    die    Unmöglichkeit    dar,    einen Tragschrauber   zu   überziehen:   aus   den   aerodynamischen Gegebenheiten   heraus   entwickeln   die   Rotorblätter   immer eine    der    Fluggeschwindigkeit    angepasste    Rotationsge- schwindigkeit.
Es   ist   durchaus   Wert,   sich   etwa   auf   Youtube   einmal   Start-   und   Landeszenen   einer   Cierva   C.30   anzusehen!   Der   Namensgeber   Juan   de   la   Cierva   darf   sowohl als    Gründer    der    Autogyro-Szene    wie    auch    als    Pionier    des    Hubschrauberfliegens    gelten.    Ab    den    20er    Jahren    entwarf    das    von    ihm    gegründete Konstruktionsbüro   Cierva   Autogiro   Company   eine   Reihe   erfolgreicher   Tragschrauber.   Einer   der   meistverkauften   und   in   großer   Stückzahl   als   Lizenzbau gefertigten Autogyros war die Cierva C.30. Mehrere Nationen erwarben die Rechte für dieses wendige und kompakte Fluggerät, darunter Großbritannien, Frankreich und das damalige Deutsche Reich. Der   kleine   aber   feine   Bausatz   von   RS   Models   bietet   in   dieser   Ausgabe   die   Möglichkeit,   vier   unterschiedliche   Lizenzversionen   von   Ciervas   großem   Wurf darzustellen.   Aus   der   Auswahl   einer   deutschen,   einer   polnischen   und   zweier   französischer   Maschinen   habe   ich   mir   eine   LeO   C.30   der   französischen Marineflieger ausgesucht. Hinter   der Abkürzung   steht   der   Hersteller   Lioré-et-Olivier,   die   anfangs   der   Dreißigerjahre   die   Lizenzrechte   von   der   Cierva Autogiro   Company   erworben   haben und   rund   60   Maschinen   des   agilen   Tragschraubers   für   Heer   und   Marineflieger   produziert   haben. Angetrieben   wurde   die   französische   Version   übrigens   durch einen 175 PS leistenden Salmson 9Ne Sternmotor.