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Baubericht
Basis: Eduard Modell 1/48 Ein Beitrag von Werner Scheibling Vorwort: Die   Inspiration   für   den   Bau   dieses   Modell   kam   -   wie   so   meist   - durch   ein   Foto   über   mich,   welches   wegen   mehrerer   interessanter Details sofort meine Aufmerksamkeit erregte. Ich   gehe   sehr   gern   auf   fotografische   Zeitreisen   und   versuche, beim    genauen    Studieren    historischer    Fotografien    Details    zu entdecken,   die   mir   wichtige   Rückschlüsse   auf   das   abgebildete Flugzeugmuster   ermöglichen.   Für   mich   stellt   dieser   Aspekt   eine enorm reizvolle Komponente meines Modellbauhobbys dar. Das   zur   Diskussion   stehende   Foto   ist   auf   Seite   29   des   Squadron/ Signal-Heftes   Nr.   162   (Polikarpov   Fighters   in   action,   Pt.   2)   zu   fin- den:   Die   dort   abgebildete   I-16   soll   laut   Verfasser   eine   Maschine vom   Typ   10   sein,   wovon   ich   aber   nicht   überzeugt   bin.   Hierzu jedoch später mehr.
Und nun zu meiner Einschätzung, warum ich nicht an einen 'Typ 10' glaube: Unsere I-16 war klar erkennbar mit einem VISh-6a Verstellpropeller versehen, der sich durch breite, elliptisch geformte Blätter auszeichnete. Diesen   Propeller   trugen   normalerweise   nur   I-16,   die   mit   Shvetsov   ASh-62   oder   Ash-63   (bzw.   M   62/63)   Motoren   mit   zweistufigem   Kompressor   ausgerüstet waren, sprich ab Typ 18 bis Typ 29. Auf dem hinteren Rumpfrücken ist keine Schießkamera oder deren Halterung erkennbar. Diese müssten z.B. bei einem Typ 24 vorhanden gewesen sein. Ich   habe   mich   nach   ausführlichem   Studium   aller   mir   zur   Verfügung   stehenden   Quellen   daher   dazu   entschlossen,   mein   Modell   als   'Typ   18'   fertigzustellen,   da es sich anhand des Quellenfotos sehr wahrscheinlich um solch eine Maschine handelte und zumindest keine anderen Fakten entgegenstehen. Aus   finnischer   Quelle   gibt   es   ausgezeichnete   zeitgenössische   Fotos   eines   erbeuteten   Typs   18   mit   einziehbarem   Ski-Fahrwerk   (finnische   Kennung   VH-201), die   schon   häufig   publiziert   wurden.   Hierbei   ist   allerdings   zu   beachten,   dass   die   Maschine   nach   einer   Bruchlandung   auf   einem   zugefrorenen   See   repariert und   dann   mit   einem   schmalblättrigen   Ersatzpropeller   ohne   Spinner   ausgerüstet   wurde!   Auf   einem   Foto   der   auf   dem   Bauch   liegenden   Maschine   vom 10.04.1940 ist jedoch deutlich der Original-Verstellpropeller mit breiten Blättern zu sehen.
verwittert, sodass überall das Aluminium der Motorverkleidung zu Tage tritt. Die   Maschine   war   offensichtlich   im   Heckbereich   von   mehreren   Geschossen   getroffen   worden.   Die   Rumpftreffer   wurden   repariert   und   mit   rechteckigen Flicken   abgedeckt   bzw.   nach   dem   Füllen   der   Löcher   übermalt.   Das   Seitenruder   wurde   komplett   von   einer   anderen   Maschine   'entlehnt'.   Es   trägt   einen kleinen Sowjetstern. Auf der Seitenflosse ist noch eine Hälfte des ursprünglich aufgebrachten, Flosse und Ruder überlappenden Sowjetsterns zu sehen. Die   Fahrwerksbeine   sind   auf   die   ab   Typ   10   verwendeten,   einziehbaren   Ski   umgerüstet.   Die   Abdeckungen   der   Fahrwerksbeine   und   -streben   sind   komplett demontiert.
Modell - Journal
kitchecker
Über die zugehörige Einheit, den Ort und das Datum der Aufnahme werden keine Angaben gemacht. Das   schwarz-weiße   Lichtbild   ist   ganz   offensichtlich   im   Stil   zeitgenössischer   sowjetischer   Propagandafotografie   inszeniert:   Der   Pilot   sitzt   startbereit   im Cockpit,   während   unmittelbar   daneben   ein   vorgesetzter   Offizier   mit   Pelzmütze   den   Einsatzbefehl   von   einer   Kladde   abliest.   Drei   weitere   Piloten   hören aufmerksam   zu.   Dieses   Motiv   haben   wir   genau   so   oder   ähnlich   schon   im   Zusammenhang   mit   zahlreichen   anderen   sowjetischen   Flugzeugtypen   aus   der   Zeit des 'Großen Vaterländischen Kriegs' gesehen.
Wie aus Eduard's 1/48er Polikarpov I-16 Typ 24 (ProfiPack) ein Typ 18 wurde: Zunächst   möchte   ich   den   Machern   von   Eduard   zu   deren   mutiger   Entscheidung   gratulieren,   diesen   historisch   signifikanten   Flugzeugtyp   endlich   als   modernes und (überwiegend) detailgetreues 1/48er Spritzgussmodel in mehreren Varianten auf den Markt gebracht zu haben. Mit   den   zur   Verfügung   stehenden   Bausätzen   ist   der   Modellbauer   nun   in   der   Lage,   so   gut   wie   jede   der   wichtigsten   Unterbaureihen   dieses   Flugzeugmusters ab Typ 10 nachzubilden. Wieder   ist   es   Eduard   gelungen,   die   Stoffbespannung   der   Trag-   und   Ruderflächen   ausgesprochen   realistisch   nachzubilden.   Seiten-   und   Höhenruder   sind dabei ganz besonders gelungen: Fast schon filigran und mit messerscharfen Hinterkanten. Dieses   ansprechende   Gesamtbild   wird   mit   feinen   Gravurlinien   und   sehr   realistischen,   versenkten   bzw.   leicht   erhabenen   Nieten   und   Schnellverschlüssen abgerundet.   Davon   gibt   es   allerdings   nur   sehr   wenige,   da   der   Rumpf   beim   Original   ja   in   Holzbauweise   hergestellt   wurde   und   die Trag-   und   Ruderflächen   fast vollständig stoffbespannt waren. Leider, leider gibt es auch mehrere große 'Aber': Dieser Bausatz stammt noch aus der Zeit, bevor Eduard mit seinen Bf 109- und Spitfire-Familien zum 'Hyperrealismus' übergegangen war. Um   möglichst   viele   Untertypen   der   I-16   mit   möglichst   wenigen   unterschiedlichen   Spritzgussformen   kostengünstig   herstellen   zu   können,   leistete   sich   Eduard einige   -   wie   ich   meine   -   problematische   Kompromisse.   Kompromisse,   die   die   zahlreichen   Experten   der   109-   und   Spitfire-Fraktionen   nie   und   nimmer   akzep- tieren könnten! Ausgerechnet der von Eduard sowohl als ProfiPack und Weekend-Edition meistverkaufte Typ 24 ist 'out-of-box' eigentlich nur akzeptabel, wenn man bei den Details nicht zu genau hinsieht oder es nicht so genau wissen will. Hat man sich aber etwas intensiver mit der Materie beschäftigt, dann breitet sich eine gewisse melancholische Ernüchterung aus. Warum   das   so   ist,   versuche   ich   so   zu   beschreiben   (diese   Feststellungen   beruhen   ausschließlich   auf   Schlussfolgerungen,   die   auf   meinem   ganz   persönlichen Quellenstudium beruhen. Ich maße mir dabei keinen Anspruch auf Vollständigkeit oder gar Unfehlbarkeit an!):   :-)
Ich   würde   bei   dieser   Gelegenheit   gerne   anmerken,   dass   der   immer   noch herumgeisternde   Spitzname   'Rata'   (=   Ratte)   für   die   Polikarpov   I-16   aus   der Zeit    des    spanischen    Bürgerkriegs    stammt    und    ausschließlich    von    den spanischen Faschisten und ihren Verbündeten geprägt wurde. Bei   den   sowjetischen   Fliegern   war   die   I-16   der   'Ishak'   (=   Esel)   -   ein   an- spruchsloses,   nicht   immer   hübsch   anzusehendes   Nutztier,   dem   man   alle Arten   von   harter   Arbeit   aufbürdete   und   das   dann   auch   mal   sehr   bockig sein konnte - vor allem in den Händen 'grüner' Piloten… Unsere   I-16   ist   insofern   bemerkenswert,   da   sie   nur   auf   der   Rumpfober- seite   die   abwaschbare   weißliche   Wintertarnfarbe   trägt.   Die   Oberseiten   von Tragflächen    und    Höhenflossen/-rudern    sind    komplett    im    selben    mono- chromen Farbton gehalten, höchstwahrscheinlich das gängige 'AII-Grün'. Die   Motorverkleidung   ist   in   einem   deutlich   dunkleren   Farbton   lackiert   -   ich habe   mich   für   Schwarz   entschieden,   obwohl   das   eigentlich   nur   bei   sehr frühen I-16 so Standard war. Die dunkle Farbe ist schon sehr stark
Der    solide,    durchgehende    Cockpitboden    wurde    schon    in mehreren   Bausatzbesprechungen   bemängelt.   Er   ist   nicht   nur Fiktion,   sondern   führt   dazu,   dass   sowohl   Form   als   auch   Lage zahlreicher   Details   der   Cockpitinnenwände   falsch   dargestellt werden.    Dies    gilt    insbesondere    für    das    sehr    voluminöse Kurbeltriebgehäuse des Fahrwerkmechanismus'. Der      Ölkühlereinlass      eines      serienmäßigen      Typ      24 (Motorhaubenfrontring,   6-Uhr-Position)   war   nicht   fast   quadra- tisch,   sondern   wie   ein   auf   dem   Kopf   stehendes   T   geformt. Dies   war   der   Hauptgrund   warum   ich   die   Idee   aufgab,   einen Typ 24 zu bauen. Eduard    hat    sich    offensichtlich    an    einem    weit    verbreiteten Foto   des   24er-Prototyps   orientiert,   der   m.E.   noch   eine   Motor- haube des Typs 18 trug. Der    Propeller    (Teil    Nr.    F20)    hat    einen    zu    großen    Durch- messer   und   die   Blätter   sind   völlig   falsch   geformt   (zu   schmal, zu gerade). Die   Unterseite   der   Steuerbordtragfläche   weist   im   Bereich   der Stoffbespannung   ein   großes   glattes   Paneel   mit   zwei   kleinen eingravierten Klappen auf. Dieses   (im   Modell   nicht   ohne   weiteres   korrigierbare)   Detail gab   es   erst   beim   Typ   29,   und   zwar   verbargen   sich   dahinter zwei   teleskopartig   ausfahrbare   Abschussrohre   für   Leuchtra- keten,   die   nächtens   als   Ersatz   für   einen   elektrischen   Lande- scheinwerfer dienen sollten. An    den    beiden    Tragflächenrundbögen    fehlen    die    tropfen- förmigen Positionslampen. Die   kleine   Windschutzscheibe   des   offenen   Cockpits   ist   zu schmal   und   zu   hoch.   Diese   Höhe   setzt   sich   am   Rumpfrücken hinter   dem   Cockpit   fort   und   stört   m.E.   die   gedrungene   I-16 Silhouette,   die   sich   an   den   US-amerikanischen   Thompson- bzw.   Bendix-Racern   der   30er-Jahre   orientierte   (GeeBee   oder Wedell-Williams lassen grüßen). Die   Auspuffrohre    haben    einen    deutlich    zu    kleinen    Durch- messer.
Ich    möchte    meine    von    manchen    vielleicht    als    etwas    pingelig empfundene    Kritik    mit    diesem    freundlichen    Satz    beschließen: Fairerweise   wollen   wir   uns   in   Erinnerung   rufen,   dass   Eduard   den misslungenen   Frontring   der   Motorhaube   sehr   schnell   bei   der   2. Auflage   seines   Kits   korrigierte   und   dann   auf   Wunsch   ein   kosten- loses Nachrüstteil für die 1. Auflage anbot. Das   würde   man   sich   bei   anderen   Herstellern   auch   manchmal erhoffen!
Dies   sind   die   wichtigsten   Punkte,   die   Mängel   des   Eduard-Bau- satzes   nachhaltig   zu   beheben   -   sollte   man   den   Sprung   ins   kalte Wasser wagen wollen: Anfertigung   einer   zylindrischen   inneren   Rumpfstruktur   (tiefge- zogene   Polystyrol-Folie   und   Strukturen   aus   Vierkantprofilen). Die    einzigen    uneingeschränkt    verwendbaren    Cockpit-Teile des   Bausatzes   sind   der   Sitz   mit   Rückenpanzer,   der   Steuer- knüppel,   das   Instrumentenbrett   und   Kleinteile   von   der   Photo- ätzplatine. Scratch-Bau    der    sichtbaren    Rückseite    des    Kraftstofftanks, der   das   Cockpit   nach   vorne   abschloss.   Die   gelbe   Farbge- bung   entspricht   der   damals   gültigen   Farb-Codierung,   ist   aber im   Rahmen   der   Kriegsproduktion   wohl   nicht   immer   angewen- det   worden.   Ich   konnte   dem   Reiz   dieses   schönen   Farbflecks jedoch nicht widerstehen! Anfertigung   einer   neuen   unteren   Tragflächenhälfte.   Dies   geht am   einfachsten,   wenn   man   einen   billigeren   Typ   10-Bausatz der   Weekend-Edition   kauft   und   dessen   untere   Tragflächen- hälfte   als Ausgangsmaterial   nimmt.   Vom   24er-Bausatz   sägen wir   fein   säuberlich   die   Sektion   der   Motorhaube   mit   den   Ver- tiefungen    für    die    Skispitzen    und    den    breiten    Auspufföff- nungen   sowie   die   beiden   Abwurftankhalterungen   aus.   Diese Teile   verpflanzen   wir   dann   auf/in   die   entsprechend   vorbe- reitete 10er-Tragfläche. Anfertigung   von   neun   neuen Auspuffstutzen   (Polystyrol-Röhr- chen, 1,6 mm Ø). Anfertigung   eines   VISh-6a   Verstellpropellers   mithilfe   zweier Propellerblätter   aus   der   Grabbelkiste   (ich   habe   zwei   Blätter eines   uralten   Monogram-Bausatzes   der   P-38   Lightning   ver- wendet).   Der   Eduard-Spinner   sollte   auch   noch   etwas   nach- gearbeitet    werden    (s.    Foto).    Abmessungen    des    VISh-6a Propellers: 2,8 m Durchmesser = 58,3 mm im Maßstab 1/48. Herausarbeiten   einiger   zusätzlicher   kleiner   Details,   die   den realistischen    Gesamteindruck    zusätzlich    betonen:    In    der Instrumentenbrettabdeckung    unterhalb    der    kleinen    Wind- schutzscheibe    sollten    zwei    kreisrunde    Bohrungen    sitzen. Durch    das    einfallende    Tageslicht    wurde    beim    Original    die Instrumententafel    beleuchtet.    An    beiden    Tragflächenrund- bögen    sollte    je    eine    kleine    tropfenförmige    Positionslampe angebracht    werden    (backbord=rot,    steuerbord=grün).    Der Motorhaubenfrontring    gewinnt    erheblich,    wenn    die    beiden Ausschussrohre     durch     0,8mm     starke     Messingröhrchen ersetzt   werden   und   die   angedeuteten   Einlässe   für   Ölkühler und   Kompressor-Ansaugluft   geöffnet   und   in   ihrer   Wandstärke verringert   werden.   Die   Tragflächenwaffen   können   maßstabs- gerecht    aus    0,4    mm    starken    Injektionsnadeln    angefertigt werden. Wer   möchte,   kann   sich   die   Mühe   machen,   die   Höhenruder abgesenkt   darzustellen.   Diese   sind   auf   fast   allen   Fotos   ge- parkter   I-16   so   zu   sehen,   und   zwar   derart   ausgeprägt,   dass die   Hinterkanten   fast   den   Boden   berühren.   Da   ich   ja   mit   zwei Eduard-Kits   arbeitete,   gestaltete   sich   das   Trennen   von   Ruder und   Höhenflosse   relativ   problemlos,   da   ich   beim   Sägen   nicht auf   dem   Millimeter   achten   musste   (s.   Detailfoto).   Der   Rumpf- abschlusskonus   muss   mit   zwei   Ausschnitten   versehen   wer- den,   durch   welche   die   Verbindungs-   bzw.   Betätigungswelle der beiden Höhenruder verläuft. Die   Windschutzscheibe   des   Eduard-Kits   habe   ich   durch   ein vaku-geformtes   Teil   der   Fa.   Falcon   ersetzt.   Dieses   besitzt   die korrekten    Dimensionen    (breiter,    niedriger    und    maßstabs- gerecht   dünn).   Bitte   nicht   vergessen,   in   diesem   Fall   auch   den Rumpfrücken   hinter   dem   Cockpit   auf   die   gleiche   Höhe   zu bringen. Das   PAK-1   Reflexvisier   habe   ich   komplett   selbst   gefertigt. Von   der   Eduard-Photoätzplatine   stammt   das   Fadenkreuz   mit Korn.
Weitere Typ 18-Details: Beide    Querruder    müssen    mit    je    einem   Trimmruder    ver- sehen   werden   (leicht   mithilfe   von   Photoätzplatinen-Abfällen herzustellen) und   zu   guter   Letzt   muss   noch   die   Gravierung   der   Cockpit- Einstiegsklappe   an   der   Steuerbord-Rumpfhälfte   gespach- telt   und   verschliffen   werden.   Diese   zweite   Klappe   wurde erst   mit   dem   Typ   24   eingeführt.   Ich   habe   der   Einfachheit halber    die    Steuerbord-Rumpfhälfte    des   Typ    10-Kits    ver- wendet. Ski-Fahrwerk für die I-16,  Resin-Nachrüstsatz (Quickboost) Dieser   -   zumindest   aus   meiner   Sicht   -   heiß   ersehnte   Umbausatz bedarf einiger grundsätzlicher Anmerkungen: Bitte    festhalten:    Es    ist    tatsächlich    wahr    und    kein    schlechter Scherz,   dass   man   für   sein   Geld   nur   die   beiden   Ski   für   das   Haupt- fahrwerk    bekommt    (sehr    schön    allerdings:    die    Kardangelenke samt Vierfachstützen). Nun   hatte   eine   derart   ausgerüstete   Winter-I-16   selbstverständlich auch einen kleinen Ski anstelle des Spornrads! 'Uns    doch    wurscht',    sagten    die    Macher    bei    Quickboost,    'den sparen     wir     uns;     dauert     viel     zu     lange,     so     einen     Master herzustellen'…   (das   habe   ich   den   Quickboostern   frecherweise   so in den Mund gelegt) Wenn   Sie   also   jetzt   schon   runde   5,-   Euro   investiert   haben   und dann   auch   einen   Sporn-Ski   erwarten,   bleibt   nichts   anderes   übrig, als zu Plastikprofil, Feile und Sandpapier zu greifen. Aufgrund   der   Krümmungen   dieses   Skis   entlang   aller   drei   Achsen und     des     winzigen     Formats     ist     dies     ein     ausgesprochen feinmotorisches Unterfangen. Die   beiden   Ski   des   Hauptfahrwerks   sind   leider   auch   zu   dünn   und zu    flach    geraten.    Ich    habe    daher    zusätzlich    Polystyrol-Profil aufgeleimt,   alles   sauber   geschliffen   und   die   Ski-Spitzen   und   - Enden etwas stärker gekrümmt.
Es möge sich jede/r ihren/seinen eigenen Teil denken. Fall   sich   einige   von   Ihnen   gewundert   haben   sollten,   warum   die   beiden   äußeren Verbindungsseile    von    Haupt-Ski    zu    Tragfläche    lose    durchhängen    und    nicht    ge- spannt sind, so gibt es auch hierfür eine Erklärung: Das   muss   so   sein!   Wenn   beim   Original   das   Fahrwerk   nach   innen   eingezogen   wurde, spannten   sich   die   beiden   in   ihrer   Länge   genau   bemessenen   Stahlseile   und   hielten den    kardanisch    aufgehängten    Ski    in    Horizontallage,    sodass    er    flach    gegen    die Rumpfunterseite    zum    Liegen    kam.    Die    Skispitzen    verschwanden    dabei    in    zwei Vertiefungen der Motorverkleidung. Farbgebung und Markierungen: Die    Farbgebung    meines    Modells    erfolgte    wie    immer    mit    meinen    beiden    IWATA- Airbrushes    (0,3    und    0,2    mm-Düsen)    und    wie    meist    mit   Acryl-Farben    der    Marke 'Vallejo   Air'.   Die   Farbtöne   habe   ich   nicht   gemischt,   sondern   durch   überlagerte,   stark verdünnte    und    daher    durchscheinende    Farbaufträge    in    ihr    endgültiges    Erschei- nungsbild gebracht. Das   Oberseiten-Grün   ('AII-Zelyonnyi')   entstand   aus   einem   Grundauftrag   von   'Nr.   017 Russian   Green',   welches   ich   mit   mehreren   stark   verdünnten   Schichten   'Nr.   011   Tank Green'    überlagerte.    Das    intensive    Unterseiten-Blau    ('AII-Goluboi')    entstand    aus einem   Primärauftrag   von   'Nr.   71089   Light   Sea   Blue',   überlagert   mit   verdünntem   'Nr. 008 Pale Blue'. Die   Motorenverkleidung   wurde   zunächst   mit   'Alclad   Matte Aluminium'   metallisiert.   Mit einem   Kosmetikschwämmchen   trug   ich   winzige   Flecken   Humbrol   Maskol   auf,   die nach   dem   Übersprühen   (mit   Schwarz-Grau)   abgerieben   wurden,   sodass   das   Alu- minium wieder zum Vorschein kam. Bei   der   weißen   Wintertarnung   sollte   man   darauf   achten,   der   Farbe   durch Abmischen mit    geringen    Mengen    eines    hellen    Ocker-Farbtons    das    strahlende    Waschmittel- werbungs-Weiß auszutreiben. Das   endgültige   Finish   erfolgte   schließlich   mit   Pastellkreide-Stäuben   in   verschiedenen Grau-   und   Erdtönen.   An   all   den   Stellen,   wo   austretendes   Öl,   Benzin   und   Fett   die Oberflächen   des   Originals   beschmutzten,   habe   ich   noch   mit   verdünnten   Ölfarben und Kalligraphie-Tinten nachgearbeitet.
Als Nassschiebebilder kamen nur rote Sterne in passenden Größen, teilweise aus der Restekiste, zum Einsatz. Mehr gab's bei dieser Maschine nicht. Ganz   zum   Schluss   möchte   ich   noch   ein   recht   herzliches   Dankeschön   an   Aleksandar   Šekularac   aussprechen.   (Der   ein   oder   andere   kennt   vielleicht seine   einmaligen   Modelle   aus   dem   Internet).   Ohne   Aleks'   Detailfotos   der   I-16   und   die   Inspiration   seiner   Modelle   hätte   ich   dieses   umfangreiche Projekt wohl gar nicht erst begonnen. Verwendete Ausgangsmaterialien: Eduard Kit # 8149, Polikarpov I-16 'type 24' (ProfiPack) Eduard Kit # 8466, Polikarpov I-16 'type 10' (Weekend Edition) Quickboost resin kit # QB 48206, I-16 Ski Landing Gear Falcon Clear-Vax Canopies, set No. 37, WW II fighters pt. 2
Interessanter Lesestoff  zum Thema: 'Red   Stars   -   Soviet   Air   Force   in   World   War   Two'   von      Carl-Fredrik   Geust, Kalevi   Keskinen   und   Kari   Stenman,   Verlag   Ar-Kustannus   OY,   Finland,   1993 ISBN: 951-95821-4-2 'The   Polikarpov   I-16'   von   Witold   Liss,   Aircraft   Profile   No.   122   (blue   series), Profile Books Ltd., England, 1982 'Soviet   Combat   Aircraft   of   the   Second   World   War,   Vol.   1'   von   Yefim   Gordon und   Dmitri   Khazanov,   Midland   Publishing   Ltd.,   England,   1998   ISBN:   1   85780 083 4 'Soviet   Air   Force   Fighter   Colours   1941   -   1945'   von   Erik   Pilawskii,   Classic Publications, England, 2003 ISBN: 1 903223 30 X 'Polikarpov   Fighters   in   action   Pt.   2'   von   Hans-Heiri   Stapfer, Aircraft   No.   162, Squadron/Signal Publications, USA ISBN: 0-89747-355-8 'Le   Polikarpov   I-16'      von   Christophe   Cony,   Michel   Ledet,   Juan Arraez   Cerda, D.Y.   Louie   and   Victor   Kulikov,   Collection   Profils Avions   No.   4,   Editions   LELA PRESSE, France, 2001 ISBN: 2-914017-07-3
Werner Scheibling, Mai 2017