© Thomas Schneider  originalundmodell.de  2014    V1.12
©   kitchecker.com 2018
Diese Seite beinhaltet folgende Themen: Aktuelle Luftfahrzeuge Museumsexponate Kurioses für den Modellbauer Im Detail (walk arround)
Modelle & Dioramen
Tamiya 14084, 1/12 Ein Beitrag von Dirk Heyer Der Bausatz: Das    Modell    der    Kawasaki    ZX12R,    Bausatz    Nr.    14084    von Tamiya   erschien   2002   auf   dem   Markt,   ca.   zwei   Jahre   nach   der Markteinführung   des   Originals.   Der   Bausatz   ist   im   gängigen Motorrad   Maßstab   von   1:12   gehalten   und   als   Clear   Edition   Kit produziert   worden.   Mit      ungefähr   130   Plastikbauteilen,   den obligatorischen   Gummibereifungen   und   diversen   Schläuchen und   Schrauben,   bekommt   man   für   25   bis   30   Euro   ordentlich Bastelspaß auf den Tisch. Das   Modell   kann   in   den   Farben   der   originalen   Bauserien   aus den    Jahren    2000    und    2001    bemalt    werden.    Ich    gehe    hier etwas   genauer   darauf   ein,   da   Tamiya   dazu   im   Bausatz   nur unzureichend Information bietet. Die   2000er   Serie   erschien   in   den   Farben   Metalic   Grün,   Metalic Rot,    Metalic    Silber    und    als    Limited-Edition    in    Limegreen    ( Farbe des Kawasaki Rennteams) Für   die   Lackierung   der   2001er   Serie   liegen   Decals   mit   einem zerfließenden,    flammenartigen    Muster    bei.    Die    Serie    mit diesem   „Muster“   wurde   in   Metalic   Grün,   Metalic   Silber   und Metalic   Blau   ausgeliefert.   Letztlich   kann   man   aber   hier   wie   bei allen   privat   genutzten   Zivilfahrzeugen,   wirklich   machen   was einem beliebt.
Modell - Journal
kitchecker
Lackierung: Die   verchromten Auspuffrohre   gefielen   mir   überhaupt   nicht.   Zum   einen   lassen   sich solche   Bauteile   überhaupt   nicht   entgraten   und   eine   saubere   Verklebung   wird   zur Nervensache.   Ich   habe   die   Chromteile   mit   Sidol   Backschaum   entlackt.   Ich   erwähne die   Marke   nur   deshalb,   weil   es   der   erste   Backschaum   war   der   innerhalb   von   10-20 Minuten   ein   perfektes   Ergebnis   brachte.   Nach   dem   Reinigen   unter   Leitungswasser sind die Bauteile dann relativ schnell für den Weiterbau verfügbar. Die   neue   Chromschicht   lackierte   ich   mit Alclad   Chrome   auf   einer   vorangegangenen Lackierung mit Tamiya Schwarz Glänzend. Grundsätzlich   verwendete   ich   für   die   meisten   Bauuntergruppen   Metallfarben   von Alclad   und   diverse   Acrylfarben   von   Tamiya   und   Gunze.   Die   eloxierten   Bauteile   an meinem    Modell    (Gabel,    Sattelbremsen,    Bremsscheibenfelgen    oder    Bremshebel und   Kopfschrauben   am   Lenker)   entstanden   mit   transparentem   Gelb   und   Blau   von Tamiya auf oben beschriebener Chromlackierung. Grundiert   habe   ich   das   Model   mit   Surface   Primer   Grau   von   Vallejo   (74601).   Mit Tamiya   Verdünner   X-20A   verdünnt   und   mit   einer   Evolution   Airbrush   lackiert,   ergibt dieser   Primer   eine   gute   Basis   für die   nächsten   Lacke.   Nach   einer Trocknung   der   Grundierung   von mind.   24   Stunden   wurde   Tamiya Spraylack     Candy     Lime     Green TS-52   dekantiert   (aus   der   Dose in       einen       offenen       Behälter sprühen   und   ca.   15   Min.   warten bis    die    Gase    diffundiert    sind)    , damit   ich   den   Lack   dann   mit   der Airbrush applizieren konnte.
Schlußbetrachtung: Eigentlich war ich nur mal Neugierig auf einen Motorrad Bausatz. Ich   muss   als   eingefleischter   Flugzeug   Modellbauer   zugeben   dass   es     einen   Riesenspaß   gemacht   hat.   Ich   konnte   neben   den   bereits   erlernten Verfahren     aus     dem     Flugzeug     Modellbau     etliche     neue    Techniken dazulernen. Mittlerweile   habe   ich   mir   ein   paar   weitere   Motorrad-Modelle   neben   den Basteltisch    auf    Halde    gelegt.    Begleitet    haben    mich    während    der Bauphase   zwei   sehr   empfehlenswerte   Bücher.   Einmal:   How   to   built… Tamiya`s    1:12    Motorcycles,    von    Keith    Bristow,    erschienen    bei   ADH Publishing   und   zweitens:   F.A.Q.   about   techniques   used   for   painting   cars and   motorcycles   von   Juan   Layos   und   Juan   de   Dios   Catena   bei   Andrea Press erschienen. Dirk Heyer
Der Zusammenbau: Man   merkt   sehr   schnell   dass   es   sich   um   einen   Tamiya   Bausatz   handelt.   Ich   hatte   während   der gesamten   Bausession   keinerlei   Probleme   beim   Zusammenbau.   Das   ist   Hightech   Engineering   wie man es von dieser Marke gewohnt ist. Zurüst-    oder    Umbausätze    habe    ich    keine    verwendet.   Allerdings    juckte    es    mir    in    den    Fingern fehlende   Kabel   und   Schläuche   am   Modell   darzustellen.   (Allerdings   nur   jene   die   man   noch   mit montierter Vollverkleidung sehen kann) Referenzfotos hierfür findet man in Unmengen im Web. Die
Detaillierung aller Bauteile ist dennoch hochgradig realistisch produziert worden, so dass nur wenig Spielraum für zusätzliche Detaillierungsarbeiten bleibt. Ich   verwendete   als   Schlauchklemmen   Ätzteile   von   Top   Studio   (TD23031),   für   die   Kabel-Verbindungs   und Anschlußstücke   die   sehr   fein   detaillierten   Resinteile von Top Studio (TD23048) und Kabelbinder von Model Factory Hiro (MFH P-1089), sowie diverse Schrumpfschläuche. Die   beiliegenden   Bremsschläuche   kamen   mir   etwas   zu   dick   vor   und   so   ersetzte   ich   diese   mit   heiß   gezogenen   Schrumpfschläuchen.   Dazu   wird   ein   0,8mm Schrumpfschlauch auf einem 0,35mm Draht geschoben und bei Erhitzung in die Länge gezogen. Der Draht sorgt hier lediglich für eine gleichbleibende Dicke. Sehr   kleine   Schrauben   wie   man   sie   an   der   Windschutzscheibe   und   an   der   Verkleidung   findet   habe   ich   mit   den   Photoätz-Schrauben   von   Aber   dargestellt. (35A101   und   35A108)   Eigentlich   sind   diese   Schlitz   und   Kreutzschlitzschraubenköpfe   für   den   Militärmodelbau   im   Maßstab   1.35   gedacht,   jedoch   liegen   hier   so viele     Größen     vor     das     auch     der 1:12er    Maßstab    gut    bedient    wird. Preislich     ist     das     außerdem     eine wirklich   günstige   Alternative   zu   den diversen   Zurüst-Marken   speziell   für den Motorradmodellbau. Leider   fehlt   bei   diesem   Bausatz   ein stabiler     Montageständer     um     das Motorrad    nachher    auch    stabil    zu präsentieren     und     zu     den     Aus- stellungen zu transportieren. Der   dünne   Plastik-Seitenständer   er- schien   mir   für   das   große   Modell   zu zerbrechlich.    Bei    den    Internet    Re- cherchen   fand   ich   dann   Fotos   von dem   „abba“   Montageständer   den   ich aus   diversen   Kunststoffprofilen   von Evergreen   und   Plastruct   selber   ge- baut habe. Eine    echte    Fleißarbeit    bleibt    das Aufbohren   der   unzähligen   Löcher   in den    Bremsscheiben    und    den    hin- teren    kleinen    Verblendungsblechen mit einem 0,6mm Bohrer. Die   „Verglasung“   der   Tachoanzeigen erfolgte   mit   ausgestanzter   und   sehr dünner   transparenter   Kunststofffolie   wie   sie   von   Kartographen   benutzt   wurde.   Evtl.   ginge   auch   Overheadfolie,   die   erschien   mir   persönlich   allerdings   etwas   zu dick.   Für   das   Ausstanzen   verwendete   ich   ein   Locheisen   (für   die   ganz   großen   Scheiben)   und   ein   Punch   and   Die   Set   für   die   kleineren   Scheiben.   Legt   man unter   das   Klarsichtteil   ein   dünnes   Plasticsheet   kann   man   das   unerwünschte   Ausfasern   beim   Ausstanzen   verhindern.   Zum   Verkleben   verwende   ich   für   nicht tragende   und   sehr   kleine   Klarsichtteile   immer   Future   Wax.   Um   die   sehr   kleinen   Scheiben   und   die   vorher   erwähnten   kleinen   Äzteileschrauben   sauber   an   ihrem Platz zu montieren, verwende ich ein Pick and Place Tool (Ursprünglich für die Pailletten Bastelei gedacht).
Auch   hier   bleiben   die   lackierten   Bauteile   anschließend   für   1-2   Tage   unangetastet.   Nachdem   die   Decals angebracht   waren   erfolgte   eine   Klarlackschicht   direkt   aus   der   Dose   (Dose   vorher   für   10   Min.   in   ein   heißes Wasserbad gestellt) mit Gunze Top Coat B-501. Ich   habe   für   mein   Modell   ein   paar   individuelle   Freiheiten   eingeräumt.   Erwähnt   hatte   ich   ja   schon   die eloxierten   Bauteile.   Auch   die   Felgen   wurden   anders   als   bei   der   Serienmaschine   in   Grün   Metalic   lackiert. Des   Weiteren   wurden   die   Luftkanäle   und   die   Seitenverkleidungen   unterhalb   vom   Sattel   mit   Twill   Weave Black   Pewter   Karbon   Decals   (1012)   und   der   fette   Öko-Auspuff   mit   Black/Bronze   Metal   Karbon   Decals   (1112) von Scale Motorsport dekoriert. Außerdem   fügte   ich   noch   ein   kleines   persönliches   Aufbabberl   von   Monster   E.D.   am   Tank   an.   Sehr   ergiebig ist für solcherlei Gimmicks das Decalangebot von Scale Production oder Interdecal. Und   ganz   natürlich   erfolgte   zum   Abschluss   ein   Weathering.   Hierfür   eigneten   sich   hervorragend   Engine Grime Ak082,   Engine   Oil AK084   und   für   tiefere   Schatten   Wash   for   DAK   Vehicles AK066   von AK   Interactive. Die Tiefe und Plastizität der kleinen Bauteile wird ohne Frage dadurch besonders betont.