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Brengun, 1/72
Ein Beitrag von Arne Goethe
Geschichtliches:
Mit
der
Z-726
endete
die
lange
Reiher
der
„Trenér“
–
Kunstflugzeuge
des
tschechoslowakischen
Herstellers
Zlin;
das
letzte
Hochleistungskunstflugzeug
mit
Bedeutung
war
die
Z-526AFS.
Auf
dieser
Basis
waren
in
Zukunft
keine
konkurrenzfähigen
Hochleistungs-Kunstflugzeuge
mehr
möglich
und
so
begann
1973
eine
völlige
Neuentwicklung
bei
Zlin.
Das
neue
Muster
wurde
als
komplett
in
Metall
gefertigter
Einsitzer
ausgelegt
und
wurde mit einem Lycoming AEIO-540 ausgerüstet.
1975
erfolgte
der
Erstflug
und
schon
im
folgenden
Jahr
machte
sich
das
neue
Muster
als
Z-50L
einen
Namen
bei
den
Kunstflugweltmeisterschaften
in
Kiew.
In
den
nächsten
Jahren folgten weitere Varianten (LA, LS) mit leistungsge-
steigerten
Triebwerken
und
Verstellpropellern.
Auf
der
Z-50
wurden
1983
die
Europameisterschaft
und
1984
die
Weltmeisterschaft
gewonnen.
Der
Lycoming-
Motor
stellte
zu
dieser
Zeit
ein
gewisses
„Politikum“
dar,
handelte
es
sich
hier
doch
um
ein
amerikanisches
Triebwerk,
welches
mit
entsprechender
Währung
bezahlt sein wollte. So wurde als Alternative auch eine leistungsschwächere Variante Z-50M mit dem M-137AZ – Motor gebaut.
Die
Bausatzteile
sind
allesamt
gut
ausgeformt
und passen auch gut auf die Risszeichnungen.
Ein
wenig
Hand
anlegen
aber
sollte
man
doch;
das
Aufbohren
der
Kühlauslässe
etwa
oder
das
ausdünnen
der
ungünstig,
da
zweiteilig
ausge-
legten Tragflächenhinterkanten.
Das
Cockpit
baut
sich
mit
den
zusätzlichen
Foto-
ätzteilen
richtig
gut,
die
Rumpfhälften
passen
gut
zusammen
und
die
Haube
auch
noch
gut
auf
das
Cockpit
-
und
da
bis
hierhin
alles
gut
von
der
Hand ging, warum nicht auch noch sämtliche
Ruder
heraustrennen
und
in
Funktion
darstellen?
Wer
das
macht,
aber
schön
Vorbildfotos
und
auch
die
(richtigen!)
Gravurlinien
beachten.
So
ganz
einfach
ist
das
an
den
Tragflächen
nämlich
nicht…
Man
sollte
natürlich
auch
recherchieren
und
wissen,
was
mein
da
eigentlich
baut.
Aus
dem
Bausatz
heraus,
ohne
Änderung
(Ölkühler
beachten),
ist
nur
die
LS-
Variante möglich, optional mit verkleideten oder unverkleideten Fahrwerken.
Die
vielen
und
gut
recherchierten
Decals
wollen
dabei
auch
genau
beachtet
sein.
Ich
jedenfalls
wollte
eine
LS
im
typischen
Standard-Anstrich
mit
Peilrahmen
haben.
Die
Bausatzdecals
scheiden
damit
schon
aus.
Nach
Durchsicht
der
mir
vorliegenden
Fotos
und
der
möglichen
Variierbarkeit
der
vorhanden
Bausatz-
Decals
kam
die
OK-TRO
in
Betracht.
Dieses
Exemplar
hat
nun
wieder
verkleidete
Räder,
ein
trickiger
Aufwand,
welcher
bedacht
sein
möchte.
Schon
das
gleichmäßige
Biegen
der
einteiligen
Fahrwerksstrebe
ist
nicht
ganz
ohne,
zumindest
wenn
man
etwas
Wert
auf
Geometrie
legt.
Es
gibt
da
zwar
noch
diese
Strebe
als
zweiteilige
Plastikausführung,
welche
bei
mir
jedoch
auf
Grund
der
Materialstärke
sofort
ausschied.
Dann
noch
die
verkleideten
Räder
mittels
winziger Ätzteile korrekt anmontieren ist auch nicht so schnell erledigt.
Auffallend
beim
Blick
auf
die
Vorbildfotos
sind
die
erhabenen
Nietreihen,
welche
auf
den
natur-
metallenen Flächen besonders auffallen.
Nietreihen
werden
im
Modellbau
in
der
Regel
gestochen
und
gerändelt,
was
ja
schon
einen
ge-
wissen
Aufwand
bedeutet.
An
diesem
Modell
aber
ist
solche
Vorgehensweise
nicht
wirklich
vorbild-
getreu:
die
Nieten
wären
versenkt
und
rein
farblich
sollten
sie
sich
eher
heller
von
der
Oberfläche
ab-
heben.
HGW
aus
Tschechien
bietet
erhabene
Niet-
reihen auf Decalfilm an, das Ganze auch noch in
verschiedenen
Maßstäben
und
Abständen.
Daran
habe
ich
mich
nun
an
diesem
Modell
versucht.
Ich
mache
es
ganz
kurz:
sehr
viel
Aufwand
für
ein
kaum
sichtbares
Ergebniss
–
und
das,
obwohl
ich
48er
Nietreihen
verwendet
habe
(die
72er
sind
nach
einem
Farbauftrag
gleich
unsichtbar).
Das
Ganze
war
am
Ende
doch
recht
frustrierend
für
mich,
ich
tröste
mich
mit
dem
Wissen,
das
ich
dennoch
alle
Nietreihen
auf
dem
Modell
habe
–
auch
wenn
man
die
eben
kaum
bis
gar
nicht sieht.
Die
Grundlackierung
erfolgte
mit
mehreren
Alclad-Metalltönen,
dann
konnte
das
letztlich
entscheidende
Abenteuer
beginnen:
das
Auftragen
der
roten
Zierstreifen.
Ich
habe
mir
ja
den
Maskierbogen
dazu
besorgt
–
zur
Sicherheit
mehrmals.
Nun,
alle
diese
Bögen
waren
nicht
richtig
geschnitten.
Alle
geraden
Schnittkanten
waren
„zerhackt“.
Bei
allen
mir
zur
Ansicht
gekommenen
Bögen
anderer
Modellbauer
war
dies
übrigens
auch
der
Fall.
Also
wirklich
brauchbar
waren
diese
Masken
also
leider
nicht.
So
habe
ich
mir
den
größten
Teil
der
Masken
selber
zugeschnitten.
Besonders
kompliziert
ist
das
bei
den
Zierstreifen
am
Rumpf,
hier
sollte
man
Vorbildfotos
genau
studieren.
Warum
eigentlich
hat
Brengun
keine
Decals
für
die
roten
Zierstreifen
gemacht
?
–
dies
wäre
die
beste
Lösung gewesen. Übrigens, bei dem Maskenset für die Z-50M sind keine Fehler vorhanden.
Die
Kennungen
konnte
ich
mir
leicht
aus
den
vorhanden
Kennern
zurecht
schneiden,
alle
anderen
Decals
für
die
OK-TRO
sind
von
Haus aus bei den Bausatzdecals enthalten.
Nun
noch
diverse
Kleinteile
wie
Anlenkungen,
Gegengewichte,
Antenne,
Haube
und
Spornrad
montiert.
Ein
Klarlackauftrag
mit
einem
Gemisch
aus
seidenmattem
und
glänzendem
Klarlack
been-
det den Bau.
Brengun
hat
mit
diesem
Bausatz
bestimmt
nicht
nur
mir
eine
große
Freude
gemacht.
Die
Montage
der
Teile
geht
gut
von
der
Hand,
die
Farbgebung
ist
bei
solchen
Kunstflugzeugen
aber
generell
nicht
unkompliziert.
Der
interessierte
Modellbauer
mit
Erfahrung
bekommt
mit diesem Bausatz ein hübsches, buntes Vögelchen auf den Tisch.
Der
Bausatz
wird
inzwischen
auch
vom
polnischen
Label
ModelMaker mit Decals für das Zelazny Aerobatic Team vertrieben.
Arne Goethe
Bausatz & Baubeschreibung:
Legato
hat
die
Z-50
in
72
vor
Jahren
als
Resin-Bausatz
herausgebracht.
Nicht
wirklich
toll
und
auch
kaum
noch
erhältlich.
Flugzeuge
dieser
Kategorie
werden
leider
eher
stiefmütterlich
behandelt,
aber
immerhin
gab
es
die
Z-50
ja
auch
bereits
in
den
großen
Maßstäben.
2015
brachte
dann
schließlich
Brengun
die
Z-50
als Spritzguss-Kit heraus. Der Bausatz ist in passender Einfachheit gehalten und gibt Dimensionen und Form des eleganten Kunstflugzeuges treffend wieder.
37
ordentliche
Plastikteile,
zwei
optionale
Resin-Räder,
eine
ordentliche
Haube,
ein
kleiner
Ätzteil-
sowie
ein
Decalbogen
gehören
zum
Set.
Was
will
man
da
noch
mehr?
–
Vielleicht
einen
Maskenbogen
für
das
gar
nicht
so
einfache
Standard-Farbschema,
eine
Vacu-Haube
und
vielleicht
noch
ein
paar
Details
wie
z.B.
die
Peilrahmen?
Das
brachte
dann
Brengun
auch
gleich
noch
als
Zurüstsets
heraus.
All
Dies
landete
auf
meinem
Basteltisch
und
machte
im
Gegensatz
zu
vielen anderen Bausätzen nicht erst den Umweg über die leidige Stapel-Regal-Warteschleife.
Modell, Fotos und Text: Arne Goethe