© Thomas Schneider  originalundmodell.de  2014    V1.12
©   kitchecker.com 2019
Diese Seite beinhaltet folgende Themen: Aktuelle Luftfahrzeuge Museumsexponate Kurioses für den Modellbauer Im Detail (walk arround)
Modelle & Dioramen
Revell   hat   sich   meiner   Meinung   nach   mit   dem   Bausatz   dieses   Riesen   selbst   übertroffen.   Die   Bausatzformen   stammen   aus   dem   Jahr   2003,   können   aber   auch heute   noch   als   „state   of   the   art“   gelten.   Das   Cockpit   ist   angemessen   detailliert   und   die   Motoren   können   mit   geöffneten   Wartungsklappen   gezeigt   werden.   Die   in der   Dunkelheit   des   Rumpfes   versinkenden   voluminösen   Frachtträume   sind   mit   den   wesentlichen   Decks   und   deren   Strukturen   vordetailliert.   Freunde   der Innendetaillierung   können   hier   eine   prächtige   Spielwiese   finden!   Der   Aufbau   der   Teile   sorgt   für   eine   stabile   und   gut   zu   handhabende   Konstruktion,   kein unwichtiger Punkt bei einem Modell dieser Größe! Möchte   man   die   Motorklappen   öffnen,   müsste   man   noch   etwas   Eigenarbeit   investieren.   Ähnliches   empfiehlt   sich   bei   der Ausgestaltung   des   Cockpits.   In   meinem Fall   kamen   Gurte   von   Eduard   und   ein   paar   Ätzteile   aus   der   Restekiste   zum   Einsatz,   um   das   gut   einsehbare   Cockpit   zu   beleben.   Die   Bauteile   für   die   seitlichen Fenster   wurden   von   mir   durch   selbstgefertigte   Teile   aus   Klarsichtfolie   ersetzt.   So   konnte   ich   sie   in   geöffnetem   Zustand   darstellen. Ansonsten   ist   das   Modell   aus der Schachtel gebaut. Die   Passgenauigkeit   weiß   vom   ersten   Moment   an   zu   überzeugen,   angenehm   sind   auch   der   durchdacht   wirkende   Aufbau   und   die   Abfolge   der   Bauschritte.   Hier kann   man   sich   getrost   der   in   bester   Revell-   Manier   gut   gemachten   Anleitung   anvertrauen.   Was   mir   an   den   Bauteilen   selbst   sehr   gut   gefallen   hat,   ist   der durchwegs feine Guss und ein Sinn für den kleinen Maßstab. So finde ich etwa die Tiefe der Panellinien recht angemessen.
Modell - Journal
kitchecker
Modell, Bilder und Text: Roland Sachsenhofer
Baustufen:
Revell, 1/72 Ein Beitrag von Roland Sachsenhofer Mit   46   Metern   Spannweite   und   37   Metern   Länge   kann   die   Bv 222   Wiking   den   Titel   des   größten   in   Serie   gebauten   Flug- zeuges aller kriegsteilnehmenden Mächte beanspruchen. Die    gigantischen    Ausmaße    gehen    auf    die    geplante    Ver- wendung    der    Wiking    zurück:    ausgeschrieben    wurde    das Projekt    von    der    Deutschen    Lufthansa    im    Jahr    1937.    Ge- fordert     wurde     ein     großes,     für     den     Transatlantik-Flug geeignetes Flugboot für 16 bis 24 Passagiere. Nach   dem   Erstflug   im   Kriegsjahr   1940   erfolgte,   wurden   die acht   Prototypen   und   die   kleine   Zahl   der   sich   als   C-Reihe anschließenden   Serienmaschinen   von   der   Luftwaffe   über- nommen.    Die    unterschiedlichen    Blohm    &    Voss    Bv    222 wurden   in   Norwegen,   am   Atlantik   sowie   im   Mittelmeerraum als Transporter und Seeaufklärer intensiv eingesetzt. Die neun Prototypen und die vier ausgelieferten Serienma-
Die   beiden   für   die   deutsche   Seefliegerei   jener   Jahre   typischen   Farbtöne   RLM   72   und   RLM   73   sind   als   Gunze-Farben   leider   nicht   zu   beschaffen,   sodass   ich   auf die Vallejo Acrylfarben ausweichen musste. Vom Ergebnis her bin ich recht zufrieden, sodass ich nun öfter zu dieser Marke greifen werde. Die   beiden   im   Bausatz   angebotenen   Markierungs-Varianten   wählen   aus   den   verfügbaren   Vorbildern   zwei   attraktive   und   recht   unterschiedliche   Maschinen   aus. Neben   der   von   mir   beschriebenen   V1   kann   mit   der   V2   eine   zu   Kriegsende   in   Norwegen   stationierte   Bv222   der   SAGr-   130   gebaut   werden.   Die   Decals   sind,   wie bei Revell gewöhnt, von allererster Güte und lassen sich problemlos verarbeiten. Der   „Dockwagen“,   auf   dem   die   Bv   222   in   manchen   Fotos   steht,   stammt   übrigens   von   CMK.   Der   Resin   –Bausatz   und   der   kurze   Bauprozess   werden   in   einem eigenen Kitchecker-Artikel beschrieben. Abschließend   kann   ich   sagen:   hier   hat   Revell   wieder   einmal   alles   richtig   gemacht!   Wen   immer   es   zu   wirklich   Großem   zieht   und   wer   die   Frage   „size   matters?“   mit ja beantworten kann, dem sei dieser Bausatz und das daran zu gewinnende Bau-Erlebnis wärmstens empfohlen! Euer Roland Sachsenhofer
Die   mit   meinem   Modell   dargestellte   V1   hatte   eine   besondere   Einsatzgeschichte:   ab   Sommer   1941   flog   sie   Versorgungsflüge   für   das   Afrika-Korps,   zuerst   noch unbewaffnet,   dann,   nach   einem   Umbau   im   Winter   41/42   in   Hamburg,   mit   schwerer   Bewaffnung.   Drei   20mm   Mg   151   in   Drehtürmen   wurden   durch   vier   13mm   Mg 131   in   Positionen   im   Rumpf   ergänzt.   Besonders   spektakulär   wirken   abei   die   Waffentürme   in   den   Tragflächen.   Die   Schützen   mussten   sich   durch   einen   runden Kriechtunnel in der Fläche zu ihren Gefechtsstationen begeben- nichts für Klaustrophiker! Im   Mai   1942   wurde   die   V1   zum   Kern   der   Lufttransportstaffel   (See)   222   mit   Basis   in Athen.   Das   Ende   für   die   V1   kam   in   Form   eines   Landeunfalls   im   Februar   1943: die   V1   lief   auf   ein   unerkanntes   Unterwasser-Hindernis   und   wurde   so   schwer   beschädigt,   dass   sie   teilweise   sank.   Im   Modell   ist   die   V1   ist   im   Zustand   des   Jahres 1942 zu sehen.
schinen   erlitten   unterschiedliche   Schicksale:   V6   und   V8   wurden   über   dem   Mittelmeer   abgeschossen   und   V5   und   V3   fielen   Luftangriffen   zum   Opfer   während   sie vor Anker   lagen.   Die   überlebenden   Prototypen   und   die   wenigen   Serienmaschinen   wurden,   so   sie   nicht   von   den   eigenen   Besatzungen   gesprengt   wurden,   nach Kriegsende von den Alliierten übernommen.