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Revells Version des „fliegenden Zebras“ kam 1990 auf den Markt, für die Formen griff man dabei auf eine hauseigene Neuentwicklung aus dem Vorjahr zurück.
Der
Bausatz
vereint
Gutes
wie
Schlechtes:
auf
der
Bonus-Seite
ist
vor
allem
der
Umstand
zusehen,
dass
dieses
bedeutende
Muster
überhaupt
im
attraktiven
großen Maßstab aufgelegt worden ist. Der sich durchziehende Spielzeugcharakter nötigt den Modellbauer allerdings zu einigen Umbauten und Ergänzungen.
So
sind
etwa
die
hervorragend
einzusehende
Kabine
und
das
Cockpit
beinahe
ohne
jedes
Detail
geblieben;
darüber
hinaus
benötigen
alle
Sitze
eine
grobe
Formbereinigung oder überhaupt den Ersatz durch Eigenbau, um einigermaßen an das Vorbild heranzukommen.
Ich
habe
mich
dafür
entschieden,
die
Sitze
aufzuständern
und
die
Kopfstützen
abzusägen
und
in
angemessene
Form
zu
schleifen.
Das
Gurtzeug
wurde
mittels
lackierter Metallfolie und Ätzteilen von Eduard „vorbildnah“ nachgebaut.
Die
völlig
falsche
Form
des
Propellerblattes
führt
ebenfalls
zu
einigem
Mehraufwand
und
einem
unbedingt
nötigen
Umbau.
Die,
liest
man
diverse
Bauberichte,
sozusagen
schon
legendäre
Passungenauigkeit
der
Kabinen/Cockpitfenster
resultiert
darin,
dass
alle
Klarteile
geöffnet
dargestellt
werden-
dies
passt
aber
ganz
gut zu den Originalaufnahmen, die das „fliegende Zebra“ am Boden oft mit allen Türen geöffnet zeigen.
Das
Instrumentenbrett
sollte
nicht,
wie
vorgesehen,
bündig
mit
dem
Türrahmen
eingebaut
werden.
Im
Original
gibt
es
seitlich
Einsicht
in
die
Verkabelung
der
Instrumente und der Avionik. Ich habe das mit ein wenig Kabellitzen und Ätzteilen nachzustellen versucht.
kitchecker
Modell, Bilder und Text: Roland Sachsenhofer
Revell, 1/32
Ein Beitrag von Roland Sachsenhofer
Die
zebra-gestreifte
Do-27
gleitet
über
die
Konturen
der
Serengeti,
ihr
Schatten
folgt
den
Konturen,
er
steigt
ihr
ent-
gegen
oder
fällt
in
die
Tiefe,
wenn
sich
der
dahinfliegende
Boden
zur
Ebene
weitet.
Die
Tonspur
des
Filmes
unter-
streicht
mit
dem
Motorengeräusch
die
Rasanz
dieser
Szene…
Nicht
nur
Naturliebhaber
oder
Cineasten
können
schon
den
ersten
Minuten
des
oscarpremierten
Filmes
„Serengeti
darf
nicht
sterben!“
von
Bernhard
und
Michael
Grzimek
einiges
abgewinnen!
Das
Filmschaffen
von
Vater
und
Sohn
Grzimek
bescherte
nicht
nur
ihrem
Anliegen,
dem
Naturschutz
im
Allgemeinen
und
dem
Schutz
des
Ngorongoro
Gebietes
und
der
Serengeti
im
Besonderen,
die
erwünschte
Popularität,
son-
dern verhalf auch ihrer zebra-lackierten Do-27 zu großer
Die
beiden
Filme
„Serengeti
darf
nicht
sterbe!“,
1959
und
„Kein
Platz
für
wilde
Tiere“,
1956,
feierten
in
den
deutschsprachigen
Kinos
große
Erfolge
und
begründeten
den
Ruf
Prof.
Bernhard
Grzimeks
als
kompetenten
und
engagierten
Naturschützer
und
weithin
bekannten
Zoologen,
der
die
fulminante
Fähigkeit
besaß,
sein
Anliegen
einem
breiten
Publikum
zu
vermitteln.
Der
Umstand,
dass
Deutschland
in
den
unmittelbaren
Nachkriegsjahren
dankbar
um
jede
positiv
konnotierte und im In-wie im Ausland anerkannte Identifizierung Figuren war, wird dabei seine Rolle gespielt haben.
Der
tragische
Unfalltod
Michael
Grzimeks
in
der
bekannten
Do-27
im
Jahr
1959
war
vor
allem
eine
persönliche
Tragödie,
schuf
aber
auch
in
der
Figur
des
jung
für eine gerechte Sache den Fliegertod gestorbenen Helden einen weiteren Markstein in der Bekanntheit von Vater und Sohn Grzimek.
Das
Wrack
der
Do-27
blieb
übrigens
bis
2009
an
der
Absturzstelle
in
der
Serengeti,
2009
wurde
es
in
das
Deutsche
technische
Museum
in
Berlin
überführt,
wo
es nun in dauernder Ausstellung zu sehen ist.
Bekanntheit.
Zu
den
vielen
Talenten
Professor
Grzimeks
darf
man
wohl
auch
ein
besonderes
Geschick
im
Umgang
mit
einprägsamen
Bildern
zählen.
„Markenprägung“
gelang
ihm
wie
nur
wenigen
anderen
Naturwissenschaftlern
–und
die
charakteristisch
lackierte
Dornier
darf
mit
ihrem
hohen
Wiedererkennungswert
als
ein
Meisterstück der Inszenierung gelten.
Bei
der
Darstellung
der
Auspuffanlage
darf
man
nicht
übersehen,
dass
die
Grzimek-Do
noch
die
kurze
Auspuffversion
besessen
hat.
Ich
habe
diese
mit
abgezogenen Kabelisolierungen nachgebaut.
Die
Lackierung
ist
bei
diesem
Modell
natürlich
keine
alltägliche
und
auch
keine
ganz
unaufwendige
Angelegenheit.
Die
dem
Bausatz
beiliegenden
Schablonen
waren
mir
eine
große
Hilfe:
Ich
habe
alle
auf
Maskier-Klebeband
gelegt,
fixiert
und
die
Konturen
nachgeschnitten.
Die
so
entstanden
Abklebemasken
konnten
dann leicht am Modell angebracht werden.
Blicke
ich
auf
den
Bau
zurück,
war
es
eine
einzige
eindrucksvolle
Spachtel-
Schleif-
und
Improvisier-orgie.
Ob
dies
dadurch
als
ein
Hochfest
des
Modellbaus
einzuschätzen ist oder als Hinweis, dass der Bausatz endlich vom Markt genommen werden sollte, überlasse ich dem Leser.
Das
entstandene
Modell
hat
seine
Ungenauigkeiten
und
die
Kompromisse,
die
ich
eingehen
musste,
zeigen
sich
dem
kundigen
Auge
sicherlich.
Insgesamt
aber
bin froh und auch ein wenig stolz, dieses besondere Modell in einer Weise fertig gestellt zu haben, mit der ich ganz gut leben kann.
Roland Sachsenhofer