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Vignette, 1/35 Ein Beitrag von Moritz Fentzahn Ende   2017   brachte   der   russische   Hersteller   Bravo   6   die   Figurengruppe   „In the   mood“   (B6   35112),   bestehend   aus   3   US   Soldaten   aus   der   Zeit   des   2. Weltkriegs   heraus.   Bei   den   3   Figuren   handelt   es   sich   um   Soldaten,   die   mit Tanker   Jackets   bekleidet   sind   und   unterschiedliche   Instrumente   spielen. Wie    bei    Bravo    6    üblich    haben    die    Figuren    fein    modellierte    Gesichter, überzeugen    durch    eine    Vielzahl    an    kleinen    Details    und    sind    in    Posen dargestellt, die etwas abseits vom Figuren-Mainstream liegen. Die   Figurengruppe   hatte   es   mir   gleich   angetan   und   wanderte   sodann   ins Bausatzlager.   Zunächst   hatte   ich   geplant,   die   Figuren   auf   einem   Fahrzeug zu   positionieren,   weil   ich   aber   nicht   so   lange   warten   wollte   entschied   ich mich, die Figuren alleine in einer Vignette zu verwenden. Auf   der   Suche   nach   einer   geeigneten   Base,   stieß   ich   auf   eine   kompakte Ruine   aus   dem   Hause   Black   Dog   (D35058),   die   für   mein   Vorhaben   wie gemacht   schien.   Somit   war   das   Projekt-Setup   vollständig   und   es   ging   mit den   groben   Arbeiten   los.   Da   meine   Dios   immer   auf   circa   5   cm   hohen schwarzen   Sockeln   stehen,   musste   ich   die   Base   noch   etwas   höhersetzen. Hierzu     nahm     ich     einfach     ein     passendes     Stück     Restholz,     welches anschließend    mit    Plastik-Sheet    verkleidet    wurde;    die    Ecken    wurden kurzerhand    verspachtelt    und    verschliffen.    Parallel    konnten    die    Figuren bereits     einmal     probehalber     Platz     nehmen,     um     die     grundlegende Zusammenstellung    festzulegen.    In    dieser    Phase    wanderten    noch    ein verbeultes   Wehrmachtsfass   von   Reality   in   Scale   (35240),   als   provisorische Trommel und eine Katze (35224) aus gleichem Hause in das Setup. Die   ersten   Stellproben   waren   wenig   zufriedenstellend,   weil   die   Figuren   auf der   untersten   Ebene   zu   gedrängt   standen   und   saßen.   Um   die   Szene   hier aufzulockern    und    gleichzeitig    eine    weitere    Ebene    in    der    Vignette    zu eröffnen,   entschied   ich   mich,   den   Gitarristen   auf   den   Mauervorsprung   der Base    zu    setzen.    Diese    Umplanung    hatte    den    gewünschten    Erfolg;    sie entlastete und belebte die Szene gleichermaßen.
Modell, Bilder und Text: Moritz Fentzahn
Bevor   die   erste   Farbe   ins   Spiel   kam,   habe   ich   an   dem   Fallrohr   noch   ein   kleines Detail   ergänzt   und   das   unschöne   Ende   mit   einem   Stück   Teelicht-Alu   verlängert. Anschließend   bekamen   Sockel   und   Base   einen   Überzug   mit   dem   schwarzen Primer   von   AK   Interactive.   Anschließend   ging   es   an   die   finale   Bemalung   hierzu kamen   diverse   Farben   aus   den   Sortimenten   von   AK   Interactive   und   Ammo   by Mig    Jimenez.    Die    Steine    des    vorgelagerten    Sockels    wurden    in    Sandtönen gebrusht   und   einzelne   Steine   farblich   hervorgehoben.   Die   rückwärtige   Mauer wurde   wolkig   in   Rost-   und   Brauntönen   gebrusht   und   wiederum   einzelne   Steine farblich    hervorgehoben.    Das    Fallrohr    bekam    einen   Anstrich    in    grau.    Um    die Fugen   der   Mauer   herauszuheben   benutzte   ich   Dust   Deposits   von AK   Interactive, ein   feiner   Pinsel   und   der   Kapillareffekt   sorgten   schnell   für   ein   ansprechendes Ergebnis. Der     Boden     und     die     angegossenen     Sandsäcke     bekamen     eine     ähnliche Behandlung.   Die   Tiefendetails   habe   ich   anschließend   mit   einem   dunklen   Wash betont.   Anschließend   habe   ich   den   Fensterladen   in   Grün   und   die   Munitionskiste in    Olive    Drab    gebrusht,    zum   Aufbrechen    der    einheitlichen    Farben    habe    ich diverse    Ölfarbpunkte    auf    den    Teilen    mit    Odourless    Turpentine    verblendet, anschließend   blieb   ein   angenehm   heterogener   Farbeindruck.   Die   Tiefen   wurden wieder   mit   einem   dunklen   Wash   betont. An   dem   Fensterladen   habe   ich   noch   die Haltebänder   aus   einem   Lasercut   Set   von   RT   Diorama   ergänzt   und   mit   Rost Farben   und   Pigmenten   behandelt.   Damit   war   die   Base   im   großen   und   ganzen komplett. Weiter    ging    es    an    der    Trommel    beziehungsweise    dem    verbeulten    Wehr- machtsfass.   Das   Fass   bekam   eine   schwarze   Grundierung,   darauf   folgte   der sandgelbe    Anstrich    mit    passender    Farbe    aus    dem    Hause    Mission    Models. Anschließend   gab   es   ein   Chipping   in   Rosttönen   mittels   Schwammtechnik,   hierzu greife   ich   immer   wieder   gerne   auf   den   Verpackungsschaumstoff   aus   den   Eduard Brassin   Sets   zurück.   Ein   kleines   Stück   in   der   Pinzette,   schafft   hier   schnell   den gewünschten   Used-Look.   Darauf   folgten   dann   diverse   Email   Effekte   von   AK Interactive,    insbesondere    Streaking    Grime    und    Fuel    Stains    mit    denen    in mehreren    Schichten    der    gewünschte    Grad    an    Verschmutzung    und    Patina erreicht wurde.
Damit    der    Gitarrenspieler    nicht    in    der    Luft    schwebt    war    es notwendig,   den   Sitzplatz   etwas   zu   modifizieren,   dazu   formte   ich aus   2   Komponenten   Modelliermasse   einen   weiteren   Sandsack, in    den    ich    die    Figur    in    ihrer    finalen    Ausrichtung    einpresste. Anschließend   bekam   der   Sandsack   mit   einem   alten   Stück   Jeans     seine   Stoffoptik   verpasst.   Die   Naht   am   Rand   entstand   mithilfe eines     Zahnstochers.     Die     anschließende     Bemalung     erfolgte analog zur Base. Jetzt   ging   es   an   die   Figuren,   diese   wurden   soweit   sinnvoll   bereits zusammengebaut.    Die    Figuren    bzw.    Einzelteile    wurden    auf provisorische   Lackiergriffe   montiert.   Hierzu   nutze   ich   Sektkorken, in    die    ich    Stecknadeln    einklebe.    Die    Bauteile    bohre    ich    an unauffälliger   Stelle   an   und   verklebe   sie   mit   Sekundenkleber   auf den Stecknadeln. Auf   diesen   Lackierständern   bekamen   alle   Teile   eine   schwarze Grundierung.    Anschließend    habe    ich    die    Grundfarbtöne    der Uniformen   mittels   Airbrush   aufgetragen.   Zum   Einsatz   kamen   die Farben des US Uniforms Farbset aus der „Figure“ Reihe von AK
Interactive,   mit   ausreichender   Verdünnung   lassen   sich   die   Farben   gut   sprühen,      ansonsten   sind   diese   Farben   eher   für   den   Einsatz   mit   dem   Pinsel   konzipiert. Ausgehend   von   diesen   Grundfarben   habe   ich   sie   auf   einer   Nasspalette   mehrstufig   aufgehellt   und   abgedunkelt   um   damit   anschließend   die   Lichter   und   Schatten der   Uniformen   zu   bemalen.   Hier   hilft   wieder   der   exzellente   Guss   der   Figuren   und   die   scharfen   Details,   die   einem   die   Arbeit   hier   merklich   erleichtern.   Für   die Stiefel der GIs nutzte ich aus der gleichen Reihe das Leather Set, mit dem sich braunes Leder sehr gut darstellen lässt. Aufgrund   der   identischen   Uniformierung   der   drei   Figuren   ging   diese Arbeit   quasi   fließbandartig   von   statten.   Zuletzt   bekamen   die   Hosen   und   Schuhe   noch   eine dezente Verschmutzung mit aufgepinselten Pigmenten in Erd- und Sandtönen.
White   bemalt. Auf   das   Tigermuster   habe   ich   dann   noch   stark   verdünntes   Clear   Orange   aufgetragen,   um   die   Farben   zu   homogenisieren.   Die Augen,   Nase   und Ohren bekamen noch eine passende Detailbemalung, bevor die Schatten mit einem leichten Wash betont wurden. Die   Gitarre   habe   ich   per   Pinsel   und   Airbrush   mit   Acrylfarben   bemalt,   anschließend   die   Holzmaserung   mit   Ölfarben   aufgetragen   und   mit   verdünntem   Clear Orange   versiegelt.   Die   Bünde   im   Griffbrett   hab   ich   Messingfarben   gedrybrusht,   anschließend   kam   die   Detailbemalung.   Dann   hab   ich   mir   die   Frage   gestellt,   ob man   die   Saiten   nicht   darstellen   könnte   und   meinen   Fundus   nach   passendem   Material   gescannt.   Ich   habe   dann   0,05   mm   Kupferlitze   gefunden   und   die   Saiten verklebt. Leider hat der Platz nur für 5 anstatt der erforderlichen 6 Saiten gereicht. Zu   guter   Letzt   ging   es   noch   an   die   Flaschen   und   Konservendosen,   die   im   Figurenset   enthalten   waren.   Hier   habe   ich   erst   einmal   alles   in   Silber   mit   der Airbrush lackiert.   Anschließend   bekamen   die   Flaschen   einen   Überzug   in   Clear   Green      bzw.   Braun   vermischt   mit   Clear   Orange.   Anschließend   fanden   die   letzten   Teile ihren Weg auf die Base, um die Szene zu vervollständigen.
Finalisiert wurde das Projekt mit dem Anbringen einer Namensplatte, die den Bogen zu der Geschichte hinter der Vignette spannt: Die   drei   GIs   haben   ein   wenig   gebechert   und   vertreiben   sich   den   Abend   mit   mehr   oder   minder   wohlklingender   Musik.   Die   Katze   beobachtet   die   Szene interessiert und fühlt sich an das Gejammer ihrer Artgenossen erinnert. Fertig war die „GI Jukebox“. Mit   der   Vignette   habe   ich   vergangenes   Jahr   erstmalig   an   einem   Wettbewerb   teilgenommen   und   konnte   auf   der   EME   in   Lingen   in   der   Kategorie   -   Figuren Diorama, Anfänger - Gold gewinnen. Happy Modelling! Moritz Fentzahn
Bei   den   Gesichtern   betrat   ich   diesmal   Neuland,   indem   ich   mich zum   einen   von   einer   Anleitung   aus   dem   Ammo   Buch   „How   to paint   with   acrylics“   leiten   ließ   und   zum   anderen   erstmalig   auf   das Ammo   Flesh   tones   set   zurückgriff. Anleitung   und   Farbset   greifen sinnvoll    ineinander    und    führen    leicht    verständlich    zu    einem fertigen   Gesicht.   Aufgrund   der   äußerst   stark   verdünnten   Farben ist   hier   aber   Geduld   erforderlich,   die   aber   im   Idealfall   mit   sanften Farbübergängen    und    damit    einhergehend    einer    realistischen Hautdarstellung   belohnt   wird.      Für   die   Bemalung   der   Iris   nutze ich   eine   ausgesonderte   Airbrush   Nadel,   an   der   ich   die   Spitze gekappt   habe.   Mit   der   dadurch   entstandenen   neuen   Spitze   lässt sich   die   Iris   in   der   gewünschten   Farbe   quasi   aufstempeln.   Die Nadel    lässt    sich    gut    führen    und    vermeidet    den    bei    Pinsel- bemalung häufig entstehenden schielenden Blick. Nachdem   auf   diese   Weise   die   einzelnen   Figuren   vervollständigt wurden,    konnten    sie    auf    ihren    finalen    Landeplätzen    Platz nehmen.   Bei   der   Katze   habe   ich   zuerst   eine   sandfarbene   Schicht aufgetragen,    auf    der    ich    dann    das    rot-braune    Tigermuster aufgemalt habe, die Pfoten und Brust habe ich mit Washable
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