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Modelle & Dioramen
Mit   der   P-40   ist   auch   die   Legende   verbunden,   sie   habe   als   nie   ganz   ausgereifter   Entwurf   wesentlich   zum   Niedergang   der   Firma   Curtiss   beigetragen-   und   das, obwohl sie bis November 1944 in über 13700 Exemplaren produziert worden war… aber das ist eine Geschichte, die hier keinen Platz mehr finden wird… Der   Bausatz   von   Trumpeter   bietet   in   beinahe   allen   Kategorien   ein   vernünftiges Angebot,   dieses   schöne   Flugzeug   in   1:32   zu   bauen.   Das   Cockpit   empfinde   ich   als angemessen   detailliert,   mit   dem   richtigen,   stimmigen   Farbeinsatz   ist   hier   auch   ohne   Ätzteile   schon   ein   gutes   Ergebnis   zu   erwarten.   Allerdings   ist   es   auch   das Cockpit,   wo   der   der   größte   Fallstrick   des   Modells   wartet:   der   Cockpitboden   ist   leider   viel   zu   hoch   angemessen,   der   Pilot   hätte   mit   stark   angezogenen   Beinen   sein Arbeit verrichten müssen… Um   dem   ganzen   etwas   auf   die   Sprünge   zu   helfen,   habe   ich   Eduards   „interior   set“   verwendet.   Eduard   steuerte   übrigens   auch   zeitsparende   Maskierfolien   für   die Kanzelverglasung bei. Ansonsten   ging   der   Bau   erfreulich   problemarm   von   der   Hand.   Nur   bei   der   Motorverkleidung   sollte   man   etwas   Vorsicht   walten   lassen:   die   oben   aufgesetzte Verkleidung   muss   sehr   sorgfältig   mit   den   Rumpfseiten   verschliffen   werden-   und   das   bei   unmittelbarer   Nähe   zu   den   schon   in   heiklen   Metalltönen   lackierten Auspuffstutzen. Ergänzt   wurde   außer   den   sehr   brauchbaren   Metallteilen   für´s   Cockpit   eigentlich   nur   mehr   die   Bremskabel   der   Fahrwerksbeine.   Beinahe   steht   die   „AK   461“   also noch   als   „aus   der   Schachtel   gebaut“   vor   Euch-   beinahe,   denn   zwei   Dinge   mussten   noch   geändert   werden:   das   Pitot-Rohr   britischer   Bauart   entstand   aus   etwas Ätzmetallresten   und   einer   Nadelspitze,   außerdem   wurde   die   von   den   Briten   zusätzlich   montierte   HF   Antenne   am   Rumpfrücken   aus   Draht   und   selbstgezogenem Gußast gescratcht.
Modell - Journal
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Modell, Bilder und Text: Roland Sachsenhofer
Baustufen:
Trumpeter, 1/32 Ein Beitrag von Roland Sachsenhofer "...und    der    Haifisch,    der    hat    Zähne,    und    die    trägt    er    im Gesicht..." Das   Zitat   aus   Bert   Brechts   „Dreigroschenoper“   gibt   einen passenden Einstieg für diesen Artikel Wer     hätte     noch     keine     Abbildung     eines     mit     einem Raubtiergebiss    bemalten    Flugzeugs    gesehen?    Und    doch bleibt    das    „Haifischmaul    auf    immer    mit    der    Curtiss    P-40 verbunden. Es    gibt    ja    Flugzeuge,    die    sind    von    Legenden    geradezu umrankt.   Obwohl   die   P-40   nicht   zu   den   leistungsstärksten Mustern    der    Alliierten    zu    zählen    war    und    schon    Zeitge- nossen   darin   nicht   den   ganz   großen   Wurf   gesehen   haben, erfreut   sich   die   P-40   bis   heute   ungebrochener   Popularität- und     punkto     Legenden     gibt     es     tatsächlich     einiges     zu erzählen.
Die   P-40B/C   wurde   als   erste   Version   in   größerer   Stückzahl   gefertigt   und   an   Einheiten   der   USAAF   sowie,   noch   vor   Kriegseintritt   der   USA,   im   Rahmen   der   Land- Lease Verträge ab September 1940 an die Streitkräfte des Commonwealth geliefert. Die   in   Paradereihen   aufgestellten   und   noch   am   Boden   zerstörten   P-40B   und   P-36   von   Wheeler   und   Bellows   Field   auf   Hawaii   sollten   gleich   zu   Beginn   des Pazifikkriegs zu einer der Ikonen des japanischen Angriffs auf Pearl Harbour werden. Ein   halbes   Jahr   davor   in   britischen   Diensten-   und   das   bedeutete   im   scharfen   Fronteinsatz-   wurden   die   Maschinen   rasch   mit   einigen   überlebenswichtigen Modifikationen   wie   zusätzliche   (Windschutzscheiben)   Panzerung,   selbstdichtenden   Tanks   oder   verstärkter   Bewaffnung   aus-   sowie   auf   britische   Funk-   wie Waffenanlagen   umgerüstet.   Diese   Maschinen   gingen   bald   ausschließlich   an   den   nordafrikanischen   Kriegsschauplatz,   wo   sie   sich   schnell   in   ihrer   Rolle   als   Jäger wie Jagdbomber bewähren konnten. Eine   jener   eingangs   erwähnten   Legenden   bezieht   sich   auf   das   an   dem   Modell   sichtbare   „Haifischmaul“.   Noch   hält   sich   ja   die   Erzählung,   dass   Chenaults   „Flying Tigers“   diese   markante   Markierung   erfunden   hätten.   Das   Vorbild   des   abgebildeten   Modells   tritt   aber   den   Gegenbeweis   an:   Es   war   Personal   der   112   Squadron   der RAF,   welche   im   Herbst   1941   die   gestalterische   Vorlage   der   großen   Kühleröffnung   zum   ersten   Mal   in   ein   stimmiges   Raubtiermaul   umgesetzt   hatten.   Ein   Vorbild, das Schule machen sollte: bald darauf bei den „Flying Tigers“ und auch anderswo, auf allen möglichen Flugzeugnasen… und das bis heute.
Das   grimmig   kämpferische   Aussehen   der   P-40   wird   wesentlich   von   der   großen   Bug-Kühleranlage   bestimmt.   Dabei   hatte   man   bei   dem   im   Oktober   1938 erstmals   geflogenen   Prototypen   den   Kühler   noch   auf   der   Höhe   der   Kanzel   unter   den   Rumpf   montiert,   was   in   einer   wesentlich   schlankeren   Silhouette   und   einem Aussehen, das entfernt an die P-51 erinnert, gemündet hätte. Für   Rumpf,   Leitwerk   sowie   die   Tragflächen   der   XP-40   hatte   man   die   Baugruppen   der   bewährten   Curtiss   H-75/   P-36   übernommen,   die   durch   den   Einbau   des Allison V 1710 Reihenmotors wesentlich leistungsgesteigert werden sollte.
Der   Decalbogen   des   Bausatzes   zeigt   weiße   anstatt   grauer   Staffelkennungen;   daher   habe   ich   mich   für   einen   EagleCals   Bogen   entschieden.   Dazu   passte natürlich auch, dass ich überhaupt das Vorbild wechseln wollte und eine Maschine in britischen Wüstenfarben gestalten wollte. Der Bogen #73 „P-40 Tomahawk IIB“ war da die richtige Wahl für mich. Die   den   Haifischmaul   zeigende Tomahawk   II   wurde   im   September   1941   von   Sidi   Haneish   aus   von   der   schon   erwähnten   112   Squadron   geflogen.   Zum   Piloten   gibt es   keine   Angaben,   interessant   aber   ist,   dass   D-F.“Jerry“   Westenra,   jenem   Neuseeländer,   dem   die   Erfindung   des   Haifischmauls   zugesprochen   wird,   in   dieser Einheit geflogen ist. Gemeinsam   mit   diesem   Modell   wurde   eine   zweite   Trumpeter   P-40   Tomahawk   II   gebaut;   nicht   ganz   grundlos,   denn   der   eben   erworbene   EagleCals   Decalbogen bot die Verwirklichung von gleich zwei sehr attraktiven Maschinen an. Die   zweite   Tomahawk   kam   zur   selben   Zeit   bei   der   73   Squadron   in   El   Gamil   zum   Einsatz.   Auch   sie   zeigt   eine   ganz   besondere   Lackierung   auf,   die   es   mir   gleich angetan hatte… Aber auch das ist, wie in diesem Text schon einmal gesagt, eine Geschichte, die hier keinen Platz mehr haben wird… Roland Sachsenhofer