© Thomas Schneider originalundmodell.de 2014 V1.12
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der
DFW
C.
I,
II,
III
und
IV
allenfalls
mittelmäßige
Zweisitzer
produziert
hatten,
die
in
sehr
überschaubarer
Stückzahl
bei
den
Fronteinheiten
flogen.
Dies
änderte
sich
1916,
als
ein
Entwicklerteam
um
Heinrich
Oelerich,
Hermann
Dorner
und
Dipl.
Ing.
Willi
Sabersky-Müssigbrodt
einen
neuen
Entwurf
mit
der
firmeneigenen
Bezeichnung
T
29
vorlegten.
Der
Zweisitzer
wurde
von
dem
erst
jüngst
entwickelten
200
PS
Benz
Bz.
IV
Motor
angetrieben
und
hob
erstmals
im
Mai
1916
ab.
Idflieg
bestellte
zunächst
60
Maschinen,
die
im
September/Oktober
bei
den
Fronteinheiten
eintrafen.
Die
Frontevaluation
der
neuen
Maschine
las
sich
nun
allerdings
derartig
euphorisch,
dass
bereits
im
Oktober
weitere
1065
Maschinen
bestellt
wurden.
Die
DFW
C.
V
wurde
zwischen
1916
und
1918
in
allen
vorstellbaren
Funktionen
der
C-Typ
Zweisitzer,
vor
allem
für
die
Foto-
bzw.
Funkaufklärung,
eingesetzt.
Sie
erwies
sich
nicht
nur
als
äußerst
wendig
und
konnte
damit
mit
vielen
der
zeitgenössischen
Jagdflugzeuge
mithalten.
Die
DFW
C.
V.
galt
auch
als
sehr
robustes
Flugzeug,
das
im
Luftkampf
so
einiges
einstecken
konnte,
ohne
zu
kollabieren.
Der
berühmte
James
McCudden
beispielsweise,
britisches
Fliegerass
mit
57
bestätigten
Abschüssen,
machte
am
12.
Dezember
1917
in
seiner
Se.
5a,
dem
damals
bestem
Jäger
des
R.F.C.,
seine
Erfahrungen
mit
der
DFW
C.
V.
Als
er
auf
die
ohne
Begleitung
fliegende
Feindmaschine
herabstieß,
nahm
die
DFW-Besatzung
an
stelle
einer
überstürzten
Flucht
den
Fehdehandschuh
auf.
Nach
einem
fünfminütigen
Luftkampf
(eine
Ewigkeit
unter
diesen
Umständen),
gab
McCudden
auf:
„The
Hun
was
too
good
for
me
and
shot
me
about
a
lot.
Had
I
persisted
he
certainly
would
have
got
me
for
there
was
not
a
trick
he did not know.“
Bis
1918
wurden
sagenhafte
3955
Maschinen
bestellt,
derartig
viele,
dass
das
Lindenthaler
Werk
schnell
hoffnungslos
an
seine
Kapazitätsgrenzen
stieß
und
der
Typ
auch
von
den
Konkurrenten
Aviatik,
LVG
und
Halberstadt
hergestellt
wurde.
Die
letzte
Bestellung
bei
DFW
über
200
Maschinen
wurde
im
November
1918
und
somit
ganz
kurz
vor
Kriegsende
getätigt.
Die
DFW
C.
V
war
damit
nicht
nur
die
in
größeren
Stückzahlen
als
alle
anderen
deutschen
Flugzeuge
eingesetzte
Maschine,
sondern
auch
diejenige,
die
länger
als
jedes
andere
Muster
im
Fronteinsatz
stand
(zum
Vergleich:
Gerade
einmal
um
die
320
Fokker
Dr.
I
Dreidecker
wurden
produziert
und
der
zahlenmäßig
stärkste
Konkurrent der DFW C. V, die Fokker D. VII mit ca. 3200 produzierten Maschinen, war ganze acht Monate des Jahres 1918 im Einsatz).
Fazit:
Spätestens
seit
der
intensiveren
Beschäftigung
mit
der
DFW
C.
V
im
Zuge
dieses
Bauprojekts,
das
sich
über
immerhin
fünf
Monate
erstreckte,
gehört
diese
Maschine
nun
zu
meinen
absoluten
Favoriten.
Ein
weiteres
Mal
beweisen
Wingnut
Wings
hier,
dass
sie
mit
zu
dem
besten
gehören,
das
der
Markt
zu
bieten
hat.
Trotz
der
Schwierigkeiten,
die
ein
Doppeldeckermodell
nun
einmal
mit
sich
bringt,
kann
ich
nur
jedem
empfehlen,
sich
nicht
abschrecken
zu
lassen
und
sich
eines
dieser kleinen Meisterwerke auf den Arbeitstisch zu holen.
Andreas Borsos,
Mai 2019
Literatur:
•
P. M. GROSZ, DFW C. V. Windsock Datafile 53. Berkhamsted 1995
•
Jack HERRIS, DFW Aircraft of WWI. A Centennial Perspective on Great War Airplanes. 2017
Wingnut Wings 1/32 (32057, „late“)
Ein Beitrag von Andreas Borsos
Zum Original:
Die
auch
vielen
Luftfahrt
Interessierten
wahrscheinlich
weit-
gehend
unbekannten
Deutschen
Flugzeugwerke
(DFW),
gegründet
1911,
stellten
1916
das
wohl
erfolgreichste
deutsche Flugzeug des Ersten Weltkriegs her.
Diese
Aussage
dürfte
so
manchen
zunächst
irritieren,
besonders
diejenigen,
die
die
deutsche
Fliegerei
1914–1918
hauptsächlich
mit
rot
lackierten
Dreideckern
in
Verbindung
bringen.
Vielen
ist
auch
noch
das
Nachfolgemodell
dieses
Fokker
Dreideckers,
die
Fokker
D.
VII,
ein
Begriff.
Schließlich
wurde
einzig
dieser
Typ
in
den
Pariser
Vorortverträgen
1919
als
zur
Auslieferung
an
die
Alliierten namentlich genannt. Aber eine DFW?
Die
ersten
Kriegsjahre
rechnete
mit
Sicherheit
niemand
mit
der in Lindenthal bei Köln beheimateten Firma, die in Form
Die Lackierung:
Bei
der
Lackierung
ging
ich
wie
so
oft
einen
anderen
Weg
als
die
im
Bausatz
beigelegten
Varianten
und
entschied
mich
für
die
DFW
C.
V
mit
der
Seriennummer
790/17,
die
im
Sommer
1917
bei
der
Flieger
Abteilung
Artillerie
253
eingesetzt
gewesen
war.
Namentlich
bekannt
sind
neben
dem
Piloten
Feldwebel
Henkel
und
dem
Beobachter
Leutnant
Hentschel
auch
die
beiden
Mechaniker
Hede
und
Lucka.
Diese
Maschine
hat
den
Vorteil,
dass
auch
ihre
Lackierung
relativ
gut
bekannt
ist.
Aufgrund
der
langen
Einsatzzeit
und
der
hohen
Produktionszahl
der
DFW
C.
V
durch
verschiedene
Firmen
unterscheiden
sich
die
Bemalungen
der
unterschiedlichen
Produktionschargen
teilweise
ganz
erheblich.
Es
gibt,
kurz
gesagt,
kaum
etwas,
was
es
bei
der
DFW
C.
V
nicht
gibt.
Tarnmuster
in
den
unterschiedlichsten
Farben
wurden
ab
Herbst
1917
vom
fünf-
und
schließlich
auch
vom
vierfarbig
gedruckten
Tarnstoff
abgelöst,
dazwischen
existieren
die
exotischsten
Varianten,
die
in
kein
bisher
bekanntes
Schema
deutscher
Tarnanstriche
des
Ersten
Weltkriegs
passen
wollen.
Piotr
Mrozowski
hat
sich
der
Erforschung
der
unterschiedlichen
Baulose
angenommen
und
trotz
beeindruckender
Fortschritte
ist
auf
diesem
Gebiet
noch
vieles
unklar.
C.
790/17
jedenfalls
gehörte
zum
Baulos
von
150
Maschinen,
das
im
Januar
1917
bei
DFW
bestellt
wurde.
Neben
einem
Foto
der
rechten
Seite
dieser
Maschine
existiert
eine
kurze
zeitgenössische
Beschreibung
von
C.
799/17,
die
im
Juli
1917
intakt
auf
britischer
Seite
zur
Landung
gezwungen
worden
war.
Diese
beiden
Quellen
und
jüngst
aufgetauchte
Trümmer
von
DFW
C.
V,
die
an
der
italienischen
Front
abgeschossen
worden
waren,
geben
ein
im
Verhältnis
relativ
engmaschiges
Netz
an
Informationen,
wie
C.
790/17
bemalt
gewesen
sein
könnte.
An
Stelle
des
üblichen
Grau
benutzte
man
bei
DFW
offenbar
ein
dunkles
Gelb
für
die
Metallteile,
ich
griff
hier
zu
Gunzes
Sandgelb.
Das
Tarnmuster,
bestehend
aus
einem
hellen
und
einem
dunklen
Grünton
sprühte
ich
mit
Lifecolor
Farben,
die
ich
mir
in
Orientierung
an
ein
in
Italien
erhalten
gebliebenes
Leitwerk
zusammenmischte.
Einmal
mehr
sei
vor
allzu
sklavischem
Festhalten
an
exakten
Farbangaben
bei
Maschinen
im
Ersten
Weltkrieg
gewarnt,
die
Wirklichkeit
war
hier
bei
Weitem
variantenreicher
als
es
der
Modellbauer
gerne
hätte
und
ein
RLM-,
FS-
oder
RAL-
System gab es auch noch nicht.
Größe
und
Platzierung
der
Eisernen
Kreuze
hingegen
variierte
offenbar
weitaus
weniger
und
ich
konnte
die
Bausatzdecals
auch
für
meine
Maschine
verwenden.
Der
weiße
Kreis,
das
Staffelkennzeichen,
wurde
mit
Hilfe
selbst
geschnittener
Masken
gesprüht,
die
Kennung
sowie
der
Name
des
Monteurs
„Hede“,
der
auf
die
rechte
Rumpfseite
geschrieben
worden
war,
wurde
am
Computer
in
entsprechender
Typographie
und
Größe
auf
Blankodecalpapier
gedruckt.
Ein
weiteres
Stück
künstlerische Freiheit nahm ich mir heraus, indem ich auf die fotografisch nicht belegte linke Rumpfseite den Namen des anderen Monteurs, „Lucka“, aufbrachte.
Die Szenerie:
Die
eingangs
geschilderte
Begegnung
McCudens
mit
einer
DFW
C.
V
im
Hinterkopf
brachte
ich
einige
Beschussspuren
am
Rumpf
der
DFW
an
und
beschloss,
dass
der
Beobachter
an
der
Schulter
verwundet
worden
war.
Sofort
nach
der
Landung
fordert
der
Pilot
daher
lautstark
medizinische
Erstversorgung
an.
Die
Figuren
entstanden
wie
üblich
unter
Zuhilfenahme
verschiedenster
Spritzgussfiguren
diverser
Hersteller,
die
mit
Resinköpfen
von
Hornet
und
Zweikomponentenmodelliermasse
zu
Piloten
und
Bodenpersonal
des
Ersten
Weltkriegs
umgearbeitet
wurden.
Bemalt
wurde
wie
üblich
mit
Acrylfarben,
nur
die
Gesichter
wurden
mit
Ölfarben
gemalt.
Auf
dem
Untergrund
brachte
ich
Fetzen
einer
Grasmatte
in
unregelmäßigem
Abstand
auf
und
füllte
die
Zwischenräume
mit
einer
hausgemachten
Paste
aus
Gartenerde,
Pigmenten
und
Wandreparaturkit.
Ein
paar
Nacharbeiten
mit
Pigmenten
gibt
dem
ganzen
ein
etwas
staubiges
Finish, schließlich stammt die einzige mir bekannte Aufnahme der Maschine aus dem Sommer 1917.
Modell, Baustufen-Fotos und Text: Andreas Borsos
Fotos, fertiges Diorama: Thomas Schneider
Das Modell:
Im
Juli
2014
legte
die
berühmte
Neuseeländer
Firma
des
Filmemachers
Sir
Peter
Jackson
die
DFW.
C.
V
in
zwei
Ausführungen,
einer
als
„mid
production“
und
einer
als
„late
production“
bezeichneten,
im
nicht
zuletzt
auch
durch
sie
etablierten
Maßstab
1:32
auf.
Und
wer
einmal
eine
Wingnut
Wings
Schachtel
geöffnet
hat,
der
weiß,
dass
ihn
von
diesem
ersten
Öffnen
an
allerhöchste
Qualität
erwartet.
Selten
haben
Bausätze
einen
höheren
„Schatz-schick-die-Kinder-zu-deinen-Eltern-ich-hab-zu-tun“-
Faktor.
Wer
dem
hervorragend
gemachten
Bauplan,
der
mit
Fotos
von
Originalmaschinen
gespickt
ist,
folgt,
dem
bleibt
abgesehen
von
ein
paar
Zündleitungen
am
Motor
und
ein
paar
Kabeln
im
Innenraum
der
Maschine
nichts
zu
ergänzen.
Wichtig
ist
nur,
sich
möglichst
früh
auf
eine
Variante
festzulegen,
da
Details
wie
Lüftungsschlitze
aufgrund
der
hohen
Anzahl
von
Lizenzproduzenten
stark
variieren.
Außerdem
unterscheidet
sich
die
mittlere
von
der
späten
Version
nur
durch
die
Kühler.
Während
die
mittlere
Version
noch
mit
Ohrenkühlern
an
den
Rumpfseiten
ausgestattet
ist,
besitzt
die
späte
Version
einen
Kühler
mittig
am
Oberflügel.
Das
einzige,
worauf
bei
den
Wingnut
Wings
Bausätzen
womöglich
noch
mehr
zu
achten
ist,
als
bei
anderen
Bausätzen,
ist,
an
jeder
Klebestelle,
besonders
im
Innenraum,
Farbschichten
abzukratzen
und
starke
Farbdicken
zu
vermeiden.
Die
Teile
haben
nämlich
kaum
Spiel
und
bereits
einige
dünne
Schichten
Lack
auf
den
Teilen
des
Innenraums
können
dazu
führen,
dass
sich
ein
Spalt
zwischen
den
Rumpfhälften
auftut,
der
bei
der
Trockenanpassung
im
unlackierten
Zustand
noch
nicht
vorhanden
war.
Daher
verzichtete
ich
in
diesem
Fall
auch
darauf,
die
ungestrichene
Holzstruktur
im
Inneren
der
Maschine
durch
Holzdecals
nachzubilden,
sondern
beschränkte
mich
auf
die
altbewährte
Technik,
die
Maserung
durch
Ölfarbe
darzustellen.
Eine
letzte
Veränderung
am
Originalkit
bestand
darin,
die
für
ein
Modell
dieser
Größe
maßstabsgerecht
doch
recht
dünnen
Streben
an
Fahrwerk
und
zwischen
den
Flügeln
durch
zurechtgebogene
und
-gefeilte
Messingrohre
zu
ersetzen.
Das
gibt
Halt,
eine
etwas
straffer
angezogene
Verspannung führt da nicht zum Verbiegen der Streben und auch auf Fahrten zu Ausstellungen verleihen die Metallstreben ein gutes Gefühl.