© Thomas Schneider originalundmodell.de 2014 V1.12
© kitchecker.com 2019
Modell, Bilder und Text: Christian Lehmann
Der
Bausatz
besteht
aus
grauem,
etwas
weicheren
Kunststoff.
Er
besitzt
versenkte
Gravuren,
die
an
manchen
Stellen
etwas
unscharf
und
etwas
breiter
als
normal, jedoch für meine Ansprüche noch ausreichend fein sind.
Die
meisten
Teile
weisen
an
den
Formtrennstellen
ganz
leichte
Grate
auf.
Wie
häufig
bei
Short
Run-Bausätzen,
finden
sich
an
den
Rumpfhälften
keine
Passstifte.
Die
Farbangaben
sind
etwas
dürftig.
Es
werden
nur
allgemeine
Angaben
wie
Schwarz,
Grau,
Grün,
etc.
ohne
weitere
Spezifizierung
gemacht.
Hier
hilft nur das Studium von Fotos oder man nimmt, wie ich, den Bauplan eines Bausatzes von Airfix zur Hilfe.
Beim
Bau
habe
ich
mich
an
die
Bauanleitung
gehalten,
er
verlief
weitgehend
ohne
Probleme.
Aufgrund
der
bereits
erwähnten
leichten
Grate
ist
etwas
mehr
Aufwand
bei
der
Vorbereitung
der
Bauteile
zum
Verkleben
bzw.
Lackieren
notwendig.
Die
Grate
lassen
sich
jedoch
ohne
Probleme
mit
einem
scharfen
Skalpell
und
einem
Schleifstick
entfernen.
Teilweise
befinden
sich
die
Abdrücke
der
Auswerfer
an
recht
prominenten
Stellen,
so
zum
Beispiel
im
nach
dem
Zusammenbau
sichtbaren
Bereich
des
Lufteinlaufs.
Auch
auf
beiden
Hälften
des
Bugfahrwerksschachts
befinden
sich
solche
Markierungen.
Hier
sogar
inmitten
der
dort
dargestellten
Rippen,
sodass
es
mir
einfacher
erschien,
die
Rippen
zu
entfernen
und
diese
nach
dem
Verspachteln
der
Markierungen
aus
Plastikmaterial neu aufzubauen. Da das Ganze beim fertigen Modell quasi nicht einsehbar ist, könnte man darauf aber auch verzichten.
Sword, 1:72
Ein Beitrag von Christian Lehmann
Die
Lightning
entstand
aufgrund
einer
Ausschreibung
der
Royal
Air
Force
(RAF)
für
ein
Überschallflugzeug
mit
Mach
1,5
im
Horizontalflug.
Diese
wurde
1947
von
der
Firma
„English
Electric“
gewonnen.
1960
bei
der
RAF
in
Dienst
gestellt,
blieb
sie
bis
1988
im
Einsatz.
Sie
wurde
auch
von
Kuwait
und
Saudi-Arabien
eingesetzt,
wobei
die
ersteren
1977 und die letzteren 1988 außer Dienst gestellt wurden.
Der Bausatz:
Auf
den
Bausatz
wurde
ich
im
Rahmen
einer
Bausatzvor-
stellung auf einer Modellbauseite im Internet aufmerksam.
Die
Ausstattung
des
Bausatzes,
Schleudersitze
und
Schubdüsen
aus
PU-Resin,
Ätzteile
von
Eduard
für
das
Cockpit
und
Antennen,
sowie
eine
positive
Rezension
machten
mich
neugierig,
so
dass
ich
ihn
direkt
nach
dem
Erscheinen bei einem englischen Versandhändler bestellte.
Um
einen
„Tailsitter“
–
also
ein
hecklastiges
Modell
–
zu
vermeiden,
muss
im
Hohlraum
des
Bugkonus
ein
Gewicht
eingebaut
werden.
Ein
Hinweis
darauf
ist
in
der
Bauanleitung
enthalten,
eine
Gewichtsangabe
allerdings
nicht.
Ich
habe
den
Hohlraum
daher
soweit
möglich
mit
kleinen
Stahlkugeln
gefüllt.
Zur
Bemalung
habe
ich
den
Bugkonus
mit
Alclad
„Airframe
Aluminum“
lackiert.
Um
abgeplatzte
grüne
Farbe
darzustellen,
verwendete
ich
die
Haarspraytechnik.
Cockpit
und
Sitze
wurden
mit
Humbrol
H.165
(Mittel-Seegrau
seidenmatt)
grundiert.
Zur
Detailbemalung
der
Sitze
verwendete
ich
Schwarz,
Rotbraun,
Khaki
und
Buff
von
Vallejo,
sowie
Humbrol
H.72
(Khaki
Drill).
Schwarz
und
mit
H.165
(Mittel-Seegrau
seidenmatt)
grundierte
Bereiche
wurden
mit
Humbrol
H.147
(Hellgrau
matt)
trockengemalt, rotbraune und grüne Bereiche mit H.41 (Elfenbein).
Anschließend
wurden
die
Ätzteile
an
den
Sitzen
angebracht,
diese
mit
Klarlack
X-22
von
Tamiya
versiegelt
und
ein
Pin
Wash
mit
MIG
„Dark
Wash“
durchgeführt.
Nachdem
alles
mit
Vallejo
Mattlack
versiegelt
war,
wurde
das
für
meinen
Geschmack
recht
knallige
Blau
einiger
Sitzgurte
mit
MIG
„Neutral
Wash“
etwas
gebrochen.
Der
Bau
der
Sitze
wurde
mit
der
Montage
der
Abzugsbügel
abgeschlossen.
Beim
Armaturenbrett
habe
ich
die
Teile
mit
der
Nummer
47
durch
ein
rundes Profil ersetzt, da sie Gussgrate aufwiesen.
Beim
Schließen
der
Rumpfhälften
zeigten
sich
leichte
Passungsprobleme
dahingehend,
dass
die
Fügeflächen
der
Rumpfhälften
nicht
ganz
eben
aneinander
liegen.
Jedoch
treffen
sich
die
vertikalen
Gravuren
der
beiden
Hälften,
was
wieder
für
die
Qualität
des
Bausatzes
spricht.
Der
verbliebene
leichte
Spalt
zwischen
den Rumpfhälften wurden mit Mr. Surfacer 500 verblendet.
Im
weiteren
Verlauf
traten
an
zwei
Stellen
weitere
Passprobleme
auf,
beim
Zusammenbau
der
Bugradgabel
und
beim
Übergang
der
Windschutzscheibe
zum
Rumpf.
An
der
Bugradgabel
ist
das
kleinere
der
beiden
Teile
schlichtweg
zu
kurz.
Dieses
Problem
konnte
ich
lösen,
indem
ich
beide
Teile
sauber
ausrichtete
und
den
vorhandenen
Spalt
mit
Sekundenkleber
verschloss.
Beim
Windschutz
feilte
ich
das
Klarsichtteil
teilweise
etwas
dünner,
befestigte
den
Windschutz
mit
Sekundenkleber
und
verblendete
anschließend
den
Übergang
zum
Rumpf
mit
Mr.
Surfacer
500.
Für
die
Scharniere
der
Kanzelabdeckung
erzeugte
ich
im
Rumpf
zwei Vertiefungen, in welche das Klarsichtteil befestigt wurde.
Als
Bewaffnung
liegen
schön
gestaltete
Firestreak-
und
Red
Top-Flugkörper
bei.
Deren
Stabilisierungsflächen
sind
sogar
scharfkantig
gespritzt.
Bei
der
T.Mk.4
sind
Firestreak-Flugkörper
zu
verwenden,
deren
Kopf
korrekterweise
die
Form
einer
achteckigen
Pyramide
aufweist.
Die
Red
Top
werden
für
den
Bau
der
T.Mk.5
benötigt, für die der Bausatz mittels alternativer Finne auch vertrieben wird.
Die
Bauteile
13,
14
und
15
sind
in
der
Bauanleitung
nicht
erwähnt.
Sie
habe
die
Form
von
Lufthutzen,
jedoch
konnte
ich
ihren
Anbauort
trotzt
intensiven
Quellenstudiums
nicht
zuordnen
(eventuell
sind
sie
für
die
T.Mk.5-Variante
zu
verwenden).
Die
Kabelkanäle
an
der
rechten
und
linken
Seite
sind
zu
lang
(für
Versionen
ab
F.Mk.3
bzw.
für
T.Mk.5
aber
korrekt
dargestellt).
Für
die
T.Mk.4
müssen
sie
gekürzt
werden,
was
mit
Skalpell,
Feile
und
Schleifpapier
auch
problemlos gelingt. Ein Hinweis darauf fehlt allerdings in der Bauanleitung.
Lackierung:
Nach
dem
sorgfältigen
Schleifen
mit
3000er
Nassschleifpapier
wurde
der
komplette
Rumpf
mit
„Grey
Primer“
von
Alclad
grundiert
und
die
Grundierung
anschließend mit 6000er Nassschleifpapier unter fließendem Wasser noch einmal geglättet.
Es folgte das Vorschattieren mit Schwarz für alle Bereiche, die grün lackiert werden sollten und das Lackieren des schwarzen Bereiches vor dem Cockpit.
Danach
lackierte
ich
die
Oberseite
mit
reinem
Gunze
H330
(Dunkelgrün),
welches
anschließend
mit
Tamiya
XF-59
(Wüstengelb)
aufgehellt
wurde,
um
die
nach
oben
gerichteten
Flächen
leicht
wolkig
abzutönen.
Mit
dieser
Vorgangsweise
versuchte
ich,
die
aus
dem
Militärmodellbau
bekannte
„Color
Modulation“-Technik
auf den Flugzeugmodellbau zu übertragen.
Im
nächsten
Schritt
klebte
ich
die
Demarkationsline
zwischen
Ober-
und
Unterseite
mit
Tamiya-Tape
ab
und
grundierte
anschließend
alle
Naturmetalloberflächen
mit
der
schwarzen,
glänzend
trocknenden
Grundierung
von
Alclad.
Die
Grundfarbe
der
Naturmetalloberflächen
ist
„Airframe
Aluminium“.
Um
etwas
Kontrast
zu
erzielen,
wurden
einzelne
Paneele
mit
„Dark
Aluminium“
und
„White
Aluminium“
akzentuiert.
Die
Lackierung
des
Ringes
am
Lufteinlauf
erfolgte
mit
„Stainless
Steel“. Anschließend wurden die metallfarbigen Oberflächen mit glänzendem Klarlack von Alclad und die grünen Bereiche mit einer Schicht „Future“ überzogen.
Nach
einer
angemessenen
Trockenzeit
brachte
ich
die
sehr
gut
haftenden
Decals
des
Bausatzes
auf
und
versiegelte
sie
mit
einer
Schicht
Klarlack
von
Alclad
und
„Future“.
Hier
zeigte
sich
auch
ein
Schwachpunkt
des
Bausatzes:
die
Bauanleitung
ist
–
besonders
bei
den
Positionsangaben
der
Wartungshinweisen
–
teils
sehr
ungenau.
Wenn
man
diese
korrekt
positioniert
aufbringen
möchte,
kommt
man
um
eine
Recherche
mit
Originalfotos
nicht
herum.
Teilweise
habe
ich
auch
hier
wider die Bauanleitung des Airfix-Bausatzes zu Rate gezogen.
Der
nächste
Schritt
war
ein
Pin
Wash
mit
MIG
„Dark
Wash“
auf
der
Oberseite
und
MIG
„Neutral
Wash“
auf
der
Unterseite.
Das
Ganze
wurde
mit
farblosem
Mattlack von Vallejo versiegelt und Kanten oder hervorstehende Teile wie zum Beispiel Lufthutzen mit aufgehellter Grundfarbe trockengemalt.
Nach
erfolgter
Endmontage
(Fahrwerk,
Fahrwerksabdeckungen,
Flugkörper,
Antennen
und
Kanzel)
wurde
das
Modell
mittels
Drahtstiften
und
Weißleim
auf
dem
parallel hergestellten Präsentationssockel befestigt.
Größere
Passungenauigkeiten
bestanden
an
der
Rückwand
des
Cockpits,
wo
ein
Spalt
mit
Spachtelmasse
verschlossen
werden
musste,
und
am
Bugfahrwerkschacht.
Die
Ungenauigkeit
am
Bugfahrwerk
bewirkte,
dass
bei
mittiger
Montage
des
Schachtes
der
Bugkonus
außermittig
positioniert
war.
Hier
bin
ich
pragmatisch
vorgegangen
und
habe
die
Baugruppe
nach
dem
Konus
ausgerichtet
und
demzufolge
den
Fahrwerkschacht
leicht
außermittig
montiert,
was
aber das kleinere Übel ist, da man den Schacht später nicht mehr einsehen kann.
Die
Einzelteile
der
Schubdüsenbaugruppe
sind
vor
dem
Zusammenbau
mit
verschiedenen
Farbtönen
von
Alclad
(Steel,
Stainless
Steel,
Jet
Exhaust)
lackiert
worden.
Beim
Versuch,
die
Schubdüsen
im
Rumpf
zu
montieren,
war
mehrfaches
Probepassen
und
der
Einsatz
von
Feile
und
Schleifpapier
notwendig.
Am
oberen
Ende
des
Schubrohres
habe
ich
Material
mit
einer
Flachfeile
und
an
der
inneren
Rumpfoberseite
mit
einer
Rundfeile
abgetragen,
bis
sich
eine
zufriedenstellende Passung ergab. Die endgültige Montage erfolgte ganz zum Schluss.
Das
Seitenleitwerk
ist
stumpf
anzukleben,
was
nach
vorherigem
Entgraten
gut
gelang.
Der
leichte
Spalt
zum
Rumpf
wurde
ebenfalls
mit
Mr.
Surfacer
500
verblendet.
An
den
Hauptfahrwerksstreben
muss
ein
wenig
entgratet
werden.
In
einigen
Bereichen
sind
sie
aus
nicht
nachvollziehbaren
Gründen
abgeflacht.
Hier
wurde
Sheet
aufgeklebt
und
alles
mittels
Feile
und
Schleifpapier
in
eine
runde
Form
gebracht.
Darauf
folgte
das
Anbringen
von
Bremsleitungen
aus
Bleidraht.
Als
Vorlage
dienten
Fotos
aus
dem
Internet
sowie
aus
dem
Buch:
„The
English
Electric
Lightning“
von
Richard
J.
Caruana.
Die
Stützstreben
der
Fahrwerkbeine
wurden entsprechend dem Vorbild mittels Bohrer und Skalpell hohl dargestellt.
Auch
wenn
diese
am
fertigen
Modell
später
nicht
mehr
sichtbar
sind,
wurden
aus
Bleidraht
einige
Hydraulikleitungen
in
den
sehr
schön
dargestellten
Hauptfahrwerksschächten hinzugefügt.
Präsentation:
Für
die
Präsentation
meiner
Modelle
verwende
ich
Holzsockel.
Hier
haben
sich,
auch
aus
logistischen
Gründen,
drei
verschieden
Größen
als
ausreichend
erwiesen. Dadurch ist es mir möglich, immer die gleichen Transportkisten für die Modelle zu verwenden.
In
der
Regel
lackiere
ich
auf
die
Sockel
den
Ausschnitt
eines
Flugfeldes
mittels
Airbrush
und
Schablonen
aus
Karton
(für
Dehnfugen
oder
Linienmarkierungen).
Der
Aufwand
ist
überschaubar
und
wenn
man
Acrylfarben
verwendet,
ist
das
Ganze
innerhalb
von
einer
bis
zwei
Stunden
erledigt.
Das
Ground
Equipment
stammt von Eduard (Einstiegsleiter) und aus dem empfehlenswerten RAF Diorama Set von Flightpath (Hemmschuhe, Hinweisschild und Schleppstange).
Abschließend
ist
festzuhalten,
daß
bei
der
Bauanleitung
dieses
Bausatzes
bezüglich
der
zu
verwendenden
Farbtöne
und
der
zu
kürzenden
Kabelkanäle
Verbesserungspotenzial
besteht.
Deshalb
und
aufgrund
der
im
Text
beschriebenen
Unzulänglichkeiten
denke
ich,
daß
schon
etwas
Modellbauerfahrung
notwendig ist, um aus dem Bausatz eine verkleinerte Replik des Originales zu erstellen.
Christian Lehmann
Quellen:
•
Air Doc No.10: British Lightnings
•
Modellers Datafile No. 7: The English Electric Lightning
•
Internet