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Modelle & Dioramen
Von   mir   bekommt   der   Bausatz   trotz   seines Alters   Bestnoten.   Loben   darf   ich   neben   der   qualitätvollen Ausführung   auch   den   Mut   zu   so   einer   ungewöhnlichen   und interessanten Typenwahl! Auch als Modell macht die X-29 eine hervorragende Figur- und bringt nicht nur wegen der negativen Pfeilung ihrer Flächen Abwechslung in die Vitrine! Euer Roland Sachsenhofer
Modell - Journal
Modell, Bilder und Text: Roland Sachsenhofer
Baustufen:
Hasegawa, 1/72 Ein Beitrag von Roland Sachsenhofer Schnelligkeit,     extremer     Anstellwinkel     und     überragende Manövrierbarkeit,   das   erwartet   man   sich   von   negativ   ge- pfeilten   Tragflächen.   Seit   den   frühen   Tagen   der   Pfeilflügel- forschung   spukten   die   Versprechungen   dieser Auslegung   in den   Köpfen   der   Ingenieure;   eine   Faszination,   die   sich   etwa in der deutschen Junkers Ju 287 manifestieren sollte. Bei   allen   Vorteilen   birgt   diese   Technologie   jedoch   auch   das Risiko   nicht   kontrollierbarer   kritischer   Flugzustände   in   sich, sodass   eine   Verwirklichung   bis   in   jene   Tage   verschoben werden   musste,   in   der   Computersysteme   der   Steuerung der Maschine assistieren konnten. Ende   der   1980er   Jahre   fanden   in   Ost   wie   West   die   ersten Erprobungen   mit   rechnergestützten   Flugzeugen   statt.   Die Grumman    X-29    absolvierte    ihren    Erstflug    im    Dezember 1984.   In   der   mit   insgesamt   zwei   Prototypen   durchgeführten Flugerprobung wurden überschallschnelle Flüge ebenso
Der   Bausatz   dieser   interessanten   Maschine   weist   alle   Vorzüge   auf,   die   man   von   einem   Hasegawa   Bausatz   erwartet. An   der   Passgenauigkeit   und   der   Stimmigkeit gibt   es   nichts   zu   mäkeln,   ebenso   so   wenig   an   der   Formschärfe   der   Teile.   So   etwa   fallen   die   Kanten   der   Flächen   und   des   Seitenleitwerks   vorbildgerecht „messerscharf“ aus- was dem schnittigen Aussehen der X-29 natürlich prächtig zugutekommt. Andererseits   sind   die   Details   im   Cockpit   wie   auch   im   Fahrwerksbereich   recht   schlicht   gehalten;   ganz   der   Linie   entsprechend,   die   man   von   diesem   Hersteller gewohnt   ist.   Hier   kam   ich   um   ein   wenig   Nacharbeit   nicht   herum:   die   Restekiste   spendierte   ein   paar   Ätzteile,   die   an   den   Seitenkonsolen   wie   am   Cockpitboden etwas   Leben   in   diese   gut   einsehbaren   Bereiche   bringen.   Das   Instrumentenbrett   wurde   andererseits   wieder   mit   dem   bausatzeigenen   Decal   gestaltet,   was   hier auch zu einem schönen Ergebnis führt. Vorbildfotos   zeigen,   dass   die   Hauptfahrwerksschächte   von   zahlreichen   Leitungen   dominiert   werden.   Diese   versuchte   ich   möglichst   vorbildnah   mit   Kabellitzen   und Kupferdraht   nachzustellen.   Auch   die   Fahrwerksstreben   selbst   bekamen   Bremsleitungen   aus   Draht.   Weiters   wurden   zugeschnittene   schwarze   Decalstreifen   an Leitungen und am Hauptfahrwerksbein angebracht, um diverse Placards, wie ich sie auf „walkaround“ Bildern gesehen hatte, anzudeuten.
wie   extreme Anstellwinkel   von   66   Grad   erfolgreich   getestet.   Bekannt   ist   die   damalig   spektakuläre   Leistung   der   verwendeten   Elektronik,   die   bis   zu   vierzig   Mal   in der Sekunde den Flugzustand messen und korrigieren konnte. 1992   wurde   das   gesamte   Testprogramm   allerdings   aus   mangelndem   Interesse   des   Pentagon   eingestellt.   Die   negative   Flächenpfeilung   fand   keinen   direkten Niederschlag im Bau zukünftiger Kampfflugzeuge, die Figuration mit den Canards findet sich jedoch im zeitgenössischen Flugzeugdesign wieder.
Etwas   Zeit   wurde   in   die   Ausgestaltung   der   Cockpithaube   gesteckt.   Auch   hier   wurde   die   Restekiste   sowie   Decals   aus   dem   Fundus   genutzt,   um   dem   Ganzen etwas Leben einzuhauchen. Speziell die beiden Rückspiegel waren mir wichtig, da sie das Erscheinungsbild der geöffneten Kanzel wesentlich mitbestimmen. Dem Aufbringen   der   Decals   sah   ich   aus   zwei   Gründen   mit   Spannung   entgegen:   zum   einen   bestehen   sie   aus   langen,   durchgehenden Abschnitten,   die   schwierig aufzubringen   sein   würden,   zum   anderen   hatte   ich   Bauberichte   gelesen,   die   der   Klebekraft   und   der   Festigkeit   dieser   Schiebebilder   kein   gutes   Zeugnis   ausstellen. So gewarnt und zu besonderer Sorgfalt aufgerufen, war diese Herausforderung aber doch ganz gut zu bewältigen.