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Vielen Dank an die Firma Copper State Models für die Bereitstellung
dieses Besprechungsmusters.
Copper State Models CSM 1028
1/48
Gut einen Monat nach dem bewundernswerten Bausatz der Caudron G.IV,
legt Copper State Models die Schwimmerversion nach. Mit dem Bausatz der
“Hydravion” genannten Schwimmerversion in 1/48 bereichert uns Copper
State Models mit einem weiteren wichtigen Typ der französischen Militär-
fliegerei des 1. Weltkriegs. Nach dem furiosen Einstand der Sopwith 5F.1
Dolphin und der Caudron G.IV gleichen Maßstabs, sehen wir mal, welche
Änderungen CSM am Modell vorgenommen hat.
Inhalt:
•
6 mittelgraue Spritzrahmen mit 136 Teilen
•
1 Acetatfilm mit 4 Fenstern
•
1 Decalbogen
•
1 Ätzteilebogen mit mehr als 100 Teilen
•
24-seitige, farbige Bau- und Lackieranleitung
•
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Bausatz:
Nach dem Öffnen der stabilen weißen Schachtel, deren Stülpdeckel eine
über einem Dampfer fliegende Maschine zeigt, suche ich zuerst die zusätz-
lichen Spritzrahmen für die Schwimmer. Ist dies doch der erste augenschein-
liche Unterschied zur Landversion der G.IV.
Zu den Rahmen A, B, und 2 x C gesellt sich der neue D-Rahmen, der ebenso
doppelt vorhanden ist. Die zusammen 38 Bauteile beinhalten natürlich die
zwei großen Hauptschwimmer und zwei kleine Hilfsschwimmer am Heck.
Etwas kurios anmutend ist das Erscheinungsbild der G.IV Hydravion mit der
"Aufteilung" ihrer Schwimmer schon, vergleicht man diese mit heutigen oder
späteren Schwimmerflugzeugen (siehe Deckelbild). Auch könnte man
meinen, die Hauptschwimmer sind um 180 Grad falsch herum montiert!
Zum Zweiten ist die Ätzplatine nicht einfach mit den für die Marineversion
benötigten Teilen erweitert worden, sondern enthält ausschließlich für diesen
Typ benötigte Teile und Beschläge. Dem geschuldet ist auch nur die
Maschine auf dem Deckelbild baubar, da die Ätzteile für die Landversion
fehlen. Dazu aber gleich noch mehr!
Zwei neue Propeller und eine Rangierhilfe, die mit je zwei Reifen unter den
beiden Hauptschwimmer angebracht werden, sind mit an Bord. So kann man
eine an Land gezogene Maschinen darstellen. Dies ist eine der wenigen
Optionen, die dieser Bausatz bittet. Hierfür werden zusätzlich zwei Unterstell-
böcke benötigt, die sich ebenso am D-Rahmen befinden. Qualitativ sind die
Plastikteile was Farbe, Kunststoffbeschaffenheit und Erscheinung betrifft, mit
der Landversion identisch und über jeden Zweifel erhaben. Filigran und mit
sehr viel Liebe zum Detail der wiedergegebenen Texturen präsentieren sich
die Bauteile der 6 Rahmen. Vergleicht man die stark hervorgehobenen
Rippen der Flügel (Rahmen A) -man meint sie seien übertrieben dargestellt-
mit Originalaufnahmen, hat sie CSM absolut korrekt wiedergegeben.
Geradezu mit der Zunge schnalzen lassen mich die Teile der Führergondel
auf dem Rahmen B. Wunderbar ausgeführte Details der Rumpfgondel, der
Oberseiten der Motorgondeln, Nähte und des Funkgeräts versprechen
großes Vergnügen bei der Bemalung. Der Vollständigkeit halber erwähne ich,
das je Seite der Gondel jeweils 6 schwache kreisrunde Auswerfermarken zu
erkennen sind. 4 von ihnen werden durch den Cockpitboden und dem Sitz
des Beobachters verdeckt. Die vorderste und hinterste Marke ist zu ent-
fernen, was allenfalls ein Arbeitsaufwand von wenigen Minuten ist! Sicher bin
ich nicht, ob die Caudron Sitzgurte gehabt hat. Dazu konnte ich keine Info
auftreiben. Gut möglich das aufgrund der Auslegung und eher behäbigen
aber stabilen Flugeigenschaften von Sitzgurten abgesehen wurde!
Der doppelt vorhandene Rahmen C beinhaltet die Ausleger, die beiden Um-
laufmotoren Le Rhône 9C und das traumhaft gestaltete 7,7 mm Vickers MG
samt Munitionstrommeln, Propellern, Streben und die Unterseite der Motor-
gondeln. Beide MG`s werden nicht benötigt. Da durch den Anbau der
Schwimmer das Gewicht um weitere 95 kg erhöht wurde, setzte man die
Hydravion nur als Aufklärer ein. Durch die zusätzlichen Pfunde verringerte
sich die Treibstoffkapazität, was zur einer verminderten Flugzeit von 1,5
Stunden führte.
Auch der neue Rahmen fügt sich nahtlos in die vorangegangene Beschrei-
bung der Bausatzteile ein. Tip Top ist die Verarbeitung ohne erkennbaren
Verzug oder von Fischhaut. Kommt man nach dem vergnüglichen Begutach-
ten der Plastikteile zum voreiligen Entschluss eines schnellen Zusammen-
baus, lehrt einem die Bauanleitung eines Besseren.
Grafisch leicht verständlich führt einem die Anleitung in XIV Kapiteln durch
den Zusammenbau. Ab Kapitel V auf Seite 10 erkennt man auch den
phantastischen Aufbau dieses Modells. Alle Beschläge, Ösen, Verkleidungen
und Verstärkungen der Ausleger werden mittels Ätzteilen dargestellt. Ein
aufwändiges Bohren von Löchern oder drehen von Ösen entfällt nahezu.
Selbst der Generator zur Stromerzeugung des Funkgerätes kommt nicht zu
kurz. So schließt sich der Kreis und man erkennt, dass die Umsetzung vom
Original zum Modell sehr gut geglückt ist.
Abweichend zur Landversion widmet sich Kapitel VII mit dem Zusammenbau
der Schwimmer. Sinngemäß entfällt das Kapitel für die Montage der Bewaff-
nung und wird durch die Anleitung zum Bau der Trolleys und Stützen ge-
tauscht. Der Ernst beginnt auf Seite 18! Gleich 5 Seiten widmet sich die Bau-
anleitung der Verspannung. Mittels nochmaliger Vergrößerung der Motor-
gondeln, Tragflächen und Auslegern erleichtert Sie die Verspannung enorm,
zudem die 5. Seite nochmals für Klärung der Steuerungskabel sorgt. Keines-
falls schmälert Sie aber den großen zu betreibenden Aufwand. Überdies
würde ich sehr sorgfältig den Verspannungsplan studieren, da beim Zu-
sammenbau der Führergondel nicht direkt auf die Steuerseile und Ansteuer-
ung der Gashebel eingegangen wird, sondern man deren Verlauf in Eigen-
initiative nachvollziehen muss.
Ein kleiner Fleck auf der ansonsten weißen Weste der Anleitung.
Produktseite/Shop des Herstellers:
CSM 1028
Preis:
UVP € 71,39
Unten: Der Schachtelinhalt im Überblick
Markierungsoption:
•
Caudron G.IV Hydravion, St. Raphael Naval Air Station, Autumn 1917
Review-Checkbox
Gesamteindruck
Maßstab: 1/48 Teile gesamt: über 250 Markierungsoptionen: 1
Caudron G.IV Hydravion
Copper State Models CSM 1028
Zielgruppe:
Anfänger
erfahrener Modellbauer
Profi
Verwendung:
Gimmick
Korrektur
Erweiterung / Detaillierung
Diorama-Zubehör
Spritzguss, Kleinserie (short run)
Spritzguss, Stahlform
Spritzguss, Formen-/Technologie-Mix
Verfügbarkeit:
Limited Edition
Serie
Technologie:
Resin, klassischer Musterbau
Resin, 3D-Druck-Technologie
Wasserschiebebilder
Fotoätzteile, metallfarben
Fotoätzteile, bedruckt
Ausstattung:
Resinteile
Masken
Metallteile
Vacu-Teile
Acetatfilm
Vinyl-Teile / -Räder
Begleitbroschüre
Poster / Kunstdruck
Bauanleitung, farbig
Bauanleitung, s/w
Lackieranleitung, farbig
Lackieranleitung, s/w
Sammlerartikel / Zugabe
Aufkleber / Abziehbilder
Auslegung:
Basisbausatz
Bausatz mit Zubehör/Aufwertung
Multimediabausatz
Dual- / Mehrfachbausatz
Bauanleitung
sachlich, zweckmäßig
High End
komfortabel
Download-Option
Konzept
Produktidee:
Wiederauflage
Variante
Formentausch
Neue Form
Umsetzung:
Spritzguss:
Decals:
Resin:
Qualität
Klarsichtteile:
Die letzte Seite widmet sich der einzigen optisch darstellbaren Maschine.
Unterschiede gibt es nur in den drei möglichen Seriennummern. Die in
naturbelassenen Farben gehaltene Maschine ist mit der französischen
Trikolore am Seitenleitwerk und den Hoheitsabzeichen an den Flügeln ein
außerordentlicher Blickfang (vorausgesetzt die Verspannung klappt).
Die hervorragend umgesetzte, farbige Bau- und Lackieranleitung lässt
absolut keine Fragen offen. Auch der Verspannungsplan ist eindeutig, mit
verschiedenen Blickwinkeln umgesetzt. Alle Baustufen sind in angenehmer
Größe gedruckt und sorgen, mit gezielter farblicher Darstellung, für einen
schnellen Baufortschritt und ganz einfach Spaß bei der Arbeit. Die Farban-
gaben beziehen sich auf keinen speziellen Hersteller, sind also allgemein
gehalten.
Bleiben noch die Decals. Fast schon selbstverständlich, dass sie aus dem
Hause Cartograf stammen. Perfekt in Farbe und Register gedruckt sind
auch noch 4 kleine ca.1,5 mm Durchmesser große Propellerlabels
vorhanden. Im unteren Halbkreis kann ich eindeutig Paris Lyon lesen. Oben
würde ich Garmond lesen! Ein Beweis für die Top-Qualität der Decals.
Jetzt suche ich fast schon verzweifelt nach einen Schwachpunkt. Wenn es
überhaupt etwas zu kritisieren gibt, sollte man
auf Seite 9 die Stoßstangen des Ventiltriebs
der 9 Zylinder Motoren Le Rhône 9C mit 0,25
mm Starken Draht darstellen. Oder aber her-
vorragenden Ersatz bei mallstuffmodels.com
ordern.
Fazit:
Ich zitiere aus originalundmodell Ausgabe 12:
“Bis zum heutigen Tag habe ich noch keinen Flieger im Maßstab 1:48 aus der Militärfliegerei des 1. Weltkriegs begutachtet, der eigentlich ohne irgendeinem
Mangel auf dem Basteltisch landete. Mit diesem Bausatz hat CSM die Latte für alle anderen aber definitiv ein gehöriges Stück höher gelegt und einen Anwärter
für das beste Modell des Jahres produziert. Voll des Lobes und des mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit eines leichten Zusammenbaus des
Grundmodells, empfehle Ich dieses Modell nur dem erfahrenen Modellbauer. Die Verarbeitung der Ätzteile und die Verspannung fordern ihren Tribut! Schade
nur, dass ich nicht gleich mit dem Bau aus Zeitgründen anfangen kann.
So verbleibe ich mit " SEHR EMPFEHLENSWERT" als Urteil für die Caudron G.IV von CSM.”
Happy Modelling,
Guido Veik,
Januar 2017
Vorbild:
Der zweimotorige Anderthalbdecker Caudron G.IV ging auf die einmotorige G.III zurück. Beobachter und Pilot saßen hintereinander im offenen Cockpit einer
kurzen Rumpfgondel, während die beiden Motoren jeweils rechts und links in eigenen Gondeln aufgehängt waren. Am Leitwerk waren vierfache Seitenruder
montiert, das Fahrwerk bestand aus zwei Kufen, an denen je zwei Radpaare angebracht waren.
Die Caudron G.IV erreichten ab Spätherbst 1915 die Front und waren schließlich bei 38 Staffeln der französischen Aéronautique Militaire im Einsatz. Der
Antrieb durch zwei zuverlässige Motoren, die für gute Steigleistungen und Reichweite sorgten, hatte bei den Piloten einen guten Ruf. Zudem verbesserte die
freie Gondel die Sicht für den Beobachter in Flugrichtung. Allerdings verfügte der Selbige wegen der großen Motorgondeln rechts und links für sein MG nur
über begrenztes Schussfeld nach vorn. Mit einem zweiten über den Flügel nach hinten wirkenden MG konnte er sich gegen Verfolger verteidigen. Diese
umständliche Handhabung begrenzte die Fähigkeit zum Luftkampf, weshalb sich die Bomber vorzugsweise in eng geschlossener Formation gegenseitig
sicherten. Trotz nur geringer Bombentraglast wurden die G.IV insbesondere bei weitreichenden Bombereinsätzen (u.a. gegen die deutschen Zeppelin-Hallen in
Belgien oder Industrieziele am Rhein) eingesetzt. Neben der zweisitzigen Bomberversion G.IVB.2 wurde die Caudron auch in der Ausführung G.IVA.2 als
Aufklärer eingesetzt; eine gepanzerte Version G.4IB („Blindage“ = Panzerung) diente als Schlachtflugzeug zur direkten Luftunterstützung der Bodentruppen.
1916 wurden die G.IV bei der Aeronautique Militaire allmählich durch die verbesserte Caudron G.VI ersetzt. Steigende Verluste zwangen zum Einsatz als
Nachtbomber, und schließlich wurden verbliebene Flugzeuge in Schulflugzeuge der Version G.IVE.2 (E = „Enseignement“) mit Doppelsteuer umgebaut.
Neben der französischen Armee führten auch die britische Marinefliegertruppe (R.N.A.S.) und das italienische Fliegerkorps die G.IV ein, letzteres ließ bei dem
italienischen Lizenznehmer A.E.R. 51 Flugzeuge herstellen, erstere bezog bei der British Caudron Company kurzfristig zwölf Flugzeuge, bis sie diese durch
schwere Handley Page O/100-Bomber ersetzen konnte. Für den Alpenflug eigneten sich die von den Italienern eingesetzten Flugzeuge insbesondere der
guten Steigleistung wegen und dem Höhenflug. Selbst bei widrigen Wetterbedingungen konnten sich die Besatzungen auf ihr Fluggerät verlassen. Weitere
Caudron G.IV gingen an das Rumänische Fliegerkorps, die belgische Militärluftfahrt, die kaiserlich-russische Luftflotte, die Luftstreitkräfte Finnlands, den United
States Army Air Service, den portugiesischen Serviço Aeronáutico Militar sowie die Luftstreitkräfte Venezuelas und Kolumbiens. (Quelle: Wikipedia)
Decaloption:
Caudron G.IV Hydravion, St. Raphael Naval Air Station, Autumn 1917