©   kitchecker.com 2017
Vielen Dank an die Firma ICM für die Bereitstellung dieses Besprechungsmusters.
Reviews
Review-Checkbox
Gesamteindruck
sehr empfehlenswert ! I I
Maßstab:   1/48      Teile gesamt:   170      Markierungsoptionen:    4

MiG-25 RBT Soviet Reconnaissance Plane

ICM  48901

Zielgruppe:
Anfänger
erfahrener Modellbauer
Profi
Verwendung:
Gimmick
Korrektur
Erweiterung / Detaillierung
Diorama-Zubehör
Spritzguss, Kleinserie (short run)
Spritzguss, Stahlform
Spritzguss, Formen-/Technologie-Mix
Verfügbarkeit:
Limited Edition
Serie
Technologie:
Resin, klassischer Musterbau
Resin, 3D-Druck-Technologie
Wasserschiebebilder
Fotoätzteile, metallfarben
Fotoätzteile, bedruckt
Ausstattung:
Resinteile
Masken
Metallteile
Vacu-Teile
Acetatfilm
Vinyl-Teile / -Räder
Begleitbroschüre
Poster / Kunstdruck
Bauanleitung, farbig
Bauanleitung, s/w
Lackieranleitung, farbig
Lackieranleitung, s/w
Sammlerartikel / Zugabe
Aufkleber / Abziehbilder
Auslegung:
Basisbausatz
Bausatz mit Zubehör/Aufwertung
Multimediabausatz
Dual- / Mehrfachbausatz
Bauanleitung
sachlich, zweckmäßig
High End
komfortabel
Download-Option
Konzept
Produktidee:
Wiederauflage
Variante
Formentausch
Neuheit, Erstauflage
Umsetzung:
Spritzguss:
Decals:
Resin:
Qualität
Klarsichtteile:

ICM  48901 - 1/48

Preis: € 42,95 Bezugsquelle: MBK Modellbau-König ICM Produktseite: 48901 Vertrieb: Glow2B Inhalt: 7 graue Spritzrahmen mit 160 Teilen 1 transparenter Spritzrahmen mit 10 Teilen 2 Decalbögen 24-seitige Bau- und Lackieranleitung
Vorbild: Anfang der 1960er-Jahre wurden in der Sowjetunion auf Basis der Mikojan-Gurewitsch Je-166 erste Untersuchungen angestellt, wie einer vermuteten Bedrohung durch US-Überschallbomber wie der Convair B-58 und vor allem der Mach-3-schnellen Lockheed A-12 begegnet werden könnte. Ausgeschrieben wurde ein Mach-3-schnelles Jagdflugzeug, das ebenso schnelle Luftziele in Flughöhen bis zu 25.000 Metern abfangen können sollte. Der Hauptzweck der darauf in Entwicklung gegangenen MiG-25 sollte aber schließlich sein, das Mach-3-Aufklärungsflugzeug Lockheed A-12 abzufangen, von dessen Bau das sowjetische Militär 1960 erfahren hatte. Der offizielle Programmstart für Voruntersuchungen war der 10. März 1961. Die Einsatzdoktrin beruhte auf der Erkennung des Ziels durch ein leistungsfähiges Radarsystem und der Bekämpfung mit eigens hierfür entwickelten weitreichenden Luft-Luft-Raketen vom Typ Wympel R-40 (Natobezeichnung AA-6 „Acrid“), wobei klassische Luftkämpfe nicht vorgesehen waren. Beim Radar handelte es sich um ein Pulsradar Smertsch-A (smertsch, russisch смерч für Windhose, Tornado; NATO-Name Foxfire) mit begrenzter Look- Down-Fähigkeit. Um eine gute Entfernungs-auflösung zu erreichen, arbeitete das Radar mit einer hohen Impulsfolgefrequenz. Noch im selben Jahr fiel die Entscheidung, die Maschine im Wesentlichen als geschweißte Konstruktion herzustellen, die hauptsächlich aus kriechfestem, rostfreiem Nickelstahl bestehen sollte. Als Fügeverfahren wurde ein halbautomatischer Schweißprozess entwickelt, um Gefügeveränderungen im Material kontrollieren zu können. 1970 ging die wichtigste Variante, das RB-Modell in Produktion. Sie entsprach bis auf eine geänderte ELINT-Elektronik in der Aufklärungsfähigkeit der MiG- 25R. Neben der Aufklärungsrolle konnte die Maschine jedoch auch als Bomber verwendet werden. Es konnten dabei bis zu sechs Bomben zu 500 kg des speziell hitzefest ausgelegten Typs FAB-500 an Unterflügel- und Rumpfstationen getragen werden. Dazu waren einige strukturelle Verstärkungen nötig. Versuche, die Bombenlast weiter zu erhöhen, waren nicht erfolgreich, da es zu nicht beherrschbaren strukturellen Problemen kam. Die Navigations- genauigkeit wurde durch den Einsatz eines digitalen Orbita-155-Computers und der Dopplerkorrektur DISS-7 so verbessert, dass mit dem Bombenzielgerät Pelleng ein vollautomatischer Angriff ohne Erdsicht aus 20 Kilometern Höhe mit Mach 2,35 möglich war, wenn die Position des Zieles hinreichend genau bekannt war. Die Produktion der MiG-25RB begann 1970 und dauerte, mit Modifikationen, bis 1982 an. Die ersten sowjetischen Einheiten wurde Anfang 1972 mit dem Typ ausgerüstet. Maschinen dieses Typs wurden nach Algerien, Bulgarien, Indien, Irak, Libyen und Syrien exportiert. MiG-25RB der sowjetischen Streitkräfte waren von 1973 bis 1974 in Ägypten stationiert. Sie hatten ägyptische Kennungen und ägyptischen Tarnanstrich, wurden aber von sowjetischen Piloten geflogen. NATO-Bezeichnung Foxbat-B. Mikojan-Gurewitsch MiG-25RBT: Die MiG-25RBT verfügte über ein verbessertes ELINT-System vom Typ Tangasch, das über eine vergrößerte Bandbreite verfügte und in der Lage war, am Boden die gesammelten Daten auszuwerten. Zusätzlich war ein verbessertes IFF vom Typ Beriosa an Bord. Die so ausgerüsteten Maschinen wurden ab 1978 produziert. Einige bereits gelieferte RB wurden mit den neuen Geräten nachträglich ausgerüstet, ohne dass sich an ihrer Bezeichnung etwas änderte. NATO-Bezeichnung Foxbat-B. Ab 1990 wurden einige Maschinen mit einem neuen grau/grünen Tarnanstrich versehen. Von diesen Maschinen befanden sich 2001 noch 15 Maschinen im Einsatz bei der russischen Luftwaffe.   Quelle: Wikipedia
Vorschaubild klicken zum Vergrößern
Bausatz: ICM liefert die neue MiG-25 in der üblichen, neutralen und wiederverschließ- baren Innenschachtel mit attraktiv gestalteten Boxart auf einem separaten Stülpdeckel aus. Weiß man um die Abmessungen des fertigen Modells oder kennt den vor einigen Jahren erschienenen und vor Teilen strotzenden Kitty Hawk Kit, so ist man durchaus verblüfft über die relativ kleine Schachtel. ICM hat den Bausatz also im Gegensatz zu oben genannten Mitbewerber in deutlich zeitsparenderen Baugruppen geschaffen. So findet man bei Öffnen der stabilen Verpackung fein säuberlich verpackt 7 graue Spritzrahmen mit 160 Hauptbauteilen, einen Spritzrahmen mit 10 Klarsichtteilen, zwei Decal- bögen und die 24-seitige Bauanleitung. Natürlich sind die Klarsichtteile gegen Beschädigungen durch Scheuern extra verpackt. Diese sind hoch transparent und schlierenfrei gespritzt. Bei genauer Betrachtung der Spritzrahmen kommt man durchaus ins Schwär- men. Mit der gebotenen Oberflächengüte und Detaillierung kann ICM seit der Umstellung auf modernste Produktionsverfahren vor einigen Jahren definitiv überzeugen. Grate, Häutchen und dominierende Trennlinien sucht man ver- gebens. Lediglich in Punkto Druck und Temperatur der Spritzgussmaschine wäre noch etwas Feinjustage erforderlich gewesen. So müssen einige Sink- stellen, beidseitig am Rumpfrückenteil zu den Tragflächenwurzeln hin, ver- spachtelt werden. Dies sind aber auch die einzigen feststellbaren Sinkstellen und sind im Handumdrehen bereinigt. Alles Andere erscheint qualitativ sehr hochwertig und auch Trockenpassungen können mich im ersten Moment sehr überzeugend. Die meisten anderen Quellen sprechen ebenfalls von einer gut bis sehr guten Passgenauigkeit. Eine wahre Augenweide ist die Oberflächengestaltung des Kits. Egal ob Rumpf oder Tragflächen, bis hin zu den übergroßen Triebwerksauslässen, welche DIE markanten Elemente der MiG-25 darstellen. Alles ist akkurat mit scharfkantigen Details, wie bei den Blechstößen, Nietenreihen, Wartungs- klappen etc. wiedergegeben. Eine Aufwertung in Eigenregie könnten aller- dings die weniger detaillierten Fahrwerksschächte und die Fahrwerksbeine vertragen. Kabel und Leitungen wurde hier leider nicht berücksichtigt. Noch- mals zurück zu den Triebwerken, diese würde ich in Bezug auf die Detail- lierung als “Gut” bezeichnen. Sicherlich wird sich der Zubehörmarkt darum weiter kümmern wollen.
Die Einzelteile warten mit feinsten Details und messerscharfen Konturen auf.
Unten: Der Schachtelinhalt im Überblick
Unten: Die typische ICM Bau- und Bemalungsanleitung ist prinzipiell gut aufgebaut. Durch überlegtes Abweichen von einigen Baustufen lassen sich komplizierte Arbeitsschritte durchaus vereinfachen. Leicht zu erkennen ist dies mit grundsätzlich durchgeführten Trockenpassungen. Im Gegensatz zu den anderen ICM Bauanleitungen fehlt hier je eine Ansicht von unten. Zur korrekten Lackierung ist also etwas Recherche im Internet ratsam. Der Zusatztank ist übrigens in allen Fällen in Naturmetall gehalten.
Decaloptionen: MiG-25 RBT, Soviet Air Force, late 80s MiG-25 RBT, 47th GRAP, Russian Air Force, May 2001 MiG-25 RBT, Iraqi Air Force, late 80s MiG-25 RBT, Libya Air Force, 2000s
Unten: CAD-Bilder. Quelle: ICM
Zu den Fahrwerken gehören natürlich auch die Räder. Diese sind an sich wieder hervorragend umgesetzt, mit feinsten Details versehen, nur die Abflachung bei Belastung fehlt. Gehen wir nun zum vorderen Teil des Kits und sehen uns das Cockpit an. Die seitlichen Konsolen machen einen sehr guten Eindruck, können mit der Trocken- mal-Methode bearbeitet definitiv überzeugen. Akzeptabel ist auch der Schleudersitz; wie üblich bei ICM-Basisbausätzen sollte das Gurtmaterial ergänzt werden. Was man für meinen Geschmack ebenfalls hätte umsetzen können ist ein Decalelement für das Instrumentenbrett. Dieses soll bemalt und mittels einem durchgestecktem Klarsichtteil, welches die Gläser der einzelnen Instrumente erzeugt, dargestellt werden. Um einen Tailsitter zu vermeiden liefert ICM im Bauplan eine genaue Angabe für ein Buggewicht in der Flugzeugnase. Letztere ist auch gleich das Stichwort für eine Ungereimtheit des Kits. Wie bereits vielfach nach dem Herauskommen des Kits festgestellt, gehört die bausatzeigene Aufklärernase zur Version MiG-25 RB und der restliche Kit korrekterweise zur RBT. Um nun eine RBT richtig darzustellen kann man entweder auf den Zubehörmarkt warten oder die relativ einfache Modifikation in Form einer Ausbeulung vor den runden Kameraöffnungen selbst anfertigen. Dies kam im Original zustande, da das später verwendete DISS-70 Doppler-Radar mehr Platz im Gehäuse benötigte. Mit etwas Plastiksheet und Spachtelmasse sollte ein Umbau schnell gelingen. Eine kleine Anleitung wie dies zu bewerkstelligen ist liefert das Arcforum. Stellt man sich nun die Frage, wie dieser kleine Fehler entstanden ist -im Gegensatz zu den chinesischen Mitbewerbern vermisst ICM tatsächlich die Originale-, so ist dies auch schon die Erklärung. ICM schickte ihren “Vermessungstrupp” zum Flugplatz nach Kiew um die dort als Exponat vorhandene MiG-25RBT zu vermessen. Viel zu spät -nach Auslieferung des neuen Kits- registrierte man, dass die dort abgestellte Maschine einen nicht originalgetreuen Hybriden darstellte. Durch eine frühere Beschädigung des Rumpfbugs hatte man kurzerhand die Nase gegen eine intakte RB-Version getauscht, dies aber nicht ordnungsgemäß am Exponat dokumentiert.
Oben: Die Decalbögen sind von sehr guter Qualität und bietet Elemente für 4 Markierungsoptionen. Selbst kleinste Wartungshinweise sind noch lesbar.