© kitchecker.com 2017
Fazit:
Fans
von
„Reißbrett-Panzern“
werden
mit
diesem
Bausatz
von
Amusing
Hobby
ihre
Freude
haben.
Man
kann
ein
gewaltiges
Gerät
in
die
Vitrine
stellen
und
sich
bei
der
Farbgebung
so
richtig
austoben.
Die
Detaillierung
ist
sehr
gut
und
die
einteilig
ausgeführte
Ober-
und
Unterwanne,
vor
allem
aber
das
Geschützrohr,
sind
ein
riesen
Vorteil.
Der
Bau
dürfte
daher
rasch
von
der
Hand
gehen,
von
den
sehr
zeitaufwändig
herzustellenden
Ketten
mal
abgesehen.
Das
ist
auch
der
Grund,
warum
ich
den
Kit
dem
erfahrenen
Modellbauer
empfehle.
Happy Modelling,
Stefan Fraundorfer,
Juli 2017
Vielen Dank an die Firma Amusing Hobby für die
Bereitstellung dieses Besprechungsmusters.
Review-Checkbox
Gesamteindruck
Maßstab: 1/35 Teile gesamt: 1000+ Markierungsoptionen: 2
30,5cm Mörser “Bär”
Amusing Hobby 35A014
Zielgruppe:
Anfänger
erfahrener Modellbauer
Profi
Verwendung:
Gimmick
Korrektur
Erweiterung / Detaillierung
Diorama-Zubehör
Spritzguss, Kleinserie (short run)
Spritzguss, Stahlform
Spritzguss, Formen-/Technologie-Mix
Verfügbarkeit:
Limited Edition
Serie
Technologie:
Resin, klassischer Musterbau
Resin, 3D-Druck-Technologie
Wasserschiebebilder
Fotoätzteile, metallfarben
Fotoätzteile, bedruckt
Ausstattung:
Resinteile
Masken
Verdrilltes Kupferkabel
Vacu-Teile
Acetatfilm
Polycaps
Begleitbroschüre
Poster / Kunstdruck
Bauanleitung, farbig
Bauanleitung, s/w
Lackieranleitung, farbig
Lackieranleitung, s/w
Aufkleber / Abziehbilder
Auslegung:
Basisbausatz
Bausatz mit Zubehör/Aufwertung
Multimediabausatz
Dual- / Mehrfachbausatz
Bauanleitung
sachlich, zweckmäßig
High End
komfortabel
Download-Option
Konzept
Produktidee:
Wiederauflage
Variante
Formentausch
Neu, Erstauflage
Umsetzung:
Spritzguss:
Decals:
Resin:
Qualität
Klarsichtteile:
Amusing Hobby 35A014 1/35
Inhalt:
•
Jeweils einteilige Ober- und Unterwannen
•
11 Spritzgussrahmen in grauem Plastik
•
13 Spritzgussrahmen in rotbraunem Kunststoff
•
2 Rahmen mit den Klarsichtteilen
•
1 Fotoätzteilplatine
•
1 verdrilltes Kupferkabel
•
6 Polycaps
•
1 Decalbogen
•
12-seitige schwarz-weiße Bauanleitung im Format A4
•
2-seitige farbige Bemalungsanleitung im Format A4
Produktseite:
Amusing Hobby
Erhältlich bei:
Modellbau Koenig
Preis:
€ 49,95
Vorwort:
Amusing
Hobby
mit
Sitz
in
Okayama,
Japan,
ist
Spezialist
für
Spritzgussmodelle
deren
Originale
das
Reißbrett-
bzw.
Prototypenstadium
meist
nicht
überschritten
haben.
Als
Beispiele
seien
angeführt
die
E-100
Reihe,
der
Panther
II
und
der
Jagdpanther
II,
der
Panzerkampfwagen
VII
Löwe
oder
der
VK
1602
Leopard. So ist es auch mit dem 2017 erschienen 30,5 cm Mörser Bär, den es in Wirklichkeit nie gegeben hat.
Ich
bin
zwar
kein
Fan
von
„what
if“
oder
„Wehrmacht
46“
Projekten,
interessant
finde
ich
es
aber
allemal,
was
die
Ingenieure
in
ihren
Schubladen
hatten
und
möglicherweise
in
die
Realität
hätten
umsetzen
können.
Von
der
Sinnhaftigkeit
mancher
Ideen
mal
ganz
abgesehen
–
Stichwort
„Maus“,
Landkreuzer
P-1000
„Ratte“ oder P-1500 „Monster“.
Vorbild:
Zum
Original
kann
nicht
viel
gesagt
werden
–
es
gab
ja
keines.
Auch
die
Internetrecherche
zu
dem
Projekt
30,5
cm
Mörser,
das
auch
als
„Grille
30“
oder
„Geschützwagen
Tiger“
bezeichnet
wurde,
brachte
nur
wenige
brauchbare
bzw.
sich
widersprechende
Informationen.
So
wie
es
aussieht,
wurde
1942
der
Firma
Krupp
ein
Konstruktionsauftrag
für
eine
Serie
von
Artillerie-Selbstfahrlafetten
auf
Basis
Tiger-Fahrgestell
erteilt.
Laut
dem
Buch
„Spezial-
Panzerfahrzeuge
des
deutschen
Heeres“
von
Walter
Spielberger
handelte
es
sich
um
die
Gerätebezeichnungen
809
Gw
Tiger
für
17
cm
K
72
(Sf)
und
810
Gw
Tiger
für
21
cm Mrs 18/1 (Sf). Von einem 30,5 cm Mörser ist aber nicht die Rede.
In
einem
englischsprachigen
Internetartikel
werden
diese
beiden
Entwürfe
als
Grille
17
und
Grille
21
bezeichnet
und
die
Serie
mit
Grille
30
und
Grille
42
fortgesetzt.
Wie
weit
die
Planungen
für
Grille
21,
30
und
42
fortgeschritten
waren,
kann
ich
nicht
sagen.
Fest
steht,
dass
nur
von
der
Grille
17
ein
Prototyp
ohne
Bewaffnung
hergestellt
worden
ist.
Spielberger
gibt
die
Fahrzeugbezeichnung
mit
„17
cm
K
44
(Sf)/Gw
VI“
an.
Also
eine
Selbstfahrlafette
auf
dem
Geschützwagen
Tiger
mit
einer
17
cm
Kanone.
Fotos
des
Prototyps
zeugen
von
der
gewaltigen
Größe
dieses
Fahrzeugs
und
zeigen
das
Laufwerk des Tigers II.
Das
Fahrgestell
und
der
Aufbau
des
30,5
cm
Mörsers
dürften
ähnlich
ausgesehen
haben,
wäre
er
denn
jemals
realisiert
worden.
Amusing
Hobby
setzt
das
Modell
jedoch
auf
das
Fahrgestell
des
geplanten
Panzerkampfwagen
VII
Löwe,
was
durchaus
Sinn
macht, wenn man voraussetzt, dass dieser Panzer tatsächlich produziert worden wäre.
Vorschaubild klicken zum Vergrößern
Bausatz:
Der
Stülpkarton
ist
wirklich
randvoll
gefüllt,
da
hat
praktisch
keine
Luft
mehr
Platz.
Tatsächlich
ist
die
Box
etwas
zu
klein
dimensioniert.
Nimmt
man
die
in
durchsichtigen
Plastiktüten
verpackten
Gussrahmen
erstmal
heraus,
hat
man
Schwierigkeiten
sie
wieder
so
zu
verstauen,
dass
man
den
Karton
ordentlich
schließen
kann.
Das
Deckelbild
zeigt
einen
feuernden
„Bär“
inmitten einer Ruinenstadt.
Beim
Öffnen
der
Box
stechen
sofort
die
jeweils
einteilig
ausgeführte
Ober-
und
Unterwanne
ins
Auge.
Toll
ausgeführt
sind
hier
die
Verbindungsstellen
der
Panzerplatten.
Die
typischen
Rillen
der
Schneidbrenner,
mit
denen
die
Platten
von
Panzerfahrzeugen
zugeschnitten
wurden,
sind
super
zu
erkennen.
Auch
die
Schweißnähte
und
Lüftungsgitter,
die
noch
mit
sechs
Fotoätzteilen
verfeinert
werden,
machen
einen
sehr
guten
Eindruck.
Außer
drei
Gussgraten,
die
leicht
zu
entfernen
sind,
ist
die
Oberwanne
perfekt
gegossen.
Alle
Luken
könnten
geöffnet
angebaut
werden,
was
allerdings
wenig Sinn machen würde, weil keine Inneneinrichtung vorhanden ist.
Die
Bauanleitung
ist
sehr
exakt
gezeichnet,
in
schwarz-weiß
gehalten
und
führt
in
22
Abschnitten
zum
fertigen
Modell.
Der
Bau
beginnt
mit
der
Unterwanne,
in
die
eine
absenkbare,
beweglich
gehaltene
Abschussplattform
eingebaut
wird.
Sie
hätte
am
Original
dazu
gedient,
den
Rückstoß
beim
Abfeuern
der
Waffe
abzufedern
und
somit
das
Fahrwerk
nicht
über
Gebühr
zu
belasten.
Die
Drehstäbe,
an
denen
die
Laufwerksrollen
befestigt
werden,
sind
beweglich
gelagert.
Das
ergibt
am
Ende
ein
dynamisches
Fahrwerk,
das
sich
auch
Bodenunebenheiten
anpassen
kann.
Die
Laufwerksrollen
sind
mit
äußerst
präzise
wiedergegebenen
Sechskantmuttern
hervorragend
detailliert.
Bei
meinem
Musterexemplar
sind
leider schon viele Rollen von den Spritzgussrahmen abgebrochen.
Im
Bauabschnitt
10
wird
das
mächtige
Geschützrohr
eingebaut.
Durch
die
Verwendung
von
Polycaps
wird
sichergestellt,
dass
es
höhenrichtbar
bleibt.
Es
ist
einteilig
ausgeführt,
nur
zwei
Formtrennlinien
müssen
versäubert
werden.
Und
sogar
die
Züge
auf
der
Innenseite
des
Rohrs
wurden
nachgebildet
–
großartig!
Im
nächsten
Schritt
wird
unter
anderem
die
Blende
des
Geschützrohrs
angebaut.
Die
raue
Oberflächenstruktur
des
Gussstahls
ist
hervorragend
imitiert.
In
die
Kommandantenkuppel
werden
Klarsichtteile
als
Winkelspiegel
eingebaut,
was
ihr
ein
sehr
realistisches
Aussehen
verleiht.
An
die
Oberwanne
werden
noch
diverse
Werkzeuge
angebaut,
die
ausreichend
detailliert
sind.
Hier
ist
noch
etwas
Luft
nach
oben.
So
könnte
man
die
Haltevorrichtungen
durch
Fotoätzteile
ersetzen,
die
aber
nicht
im
Lieferumfang
enthalten
sind.
Eigenbau
wäre
also
angesagt.
Das
Abschleppseil
liegt
als
verdrilltes
Kupferkabel
bei
und
sieht
sehr
überzeugend aus.
Nun
zum
vermutlich
langweiligsten
und
zeitaufwändigsten
Abschnitt
des
Zusammenbaus,
den
Gleisketten.
Jede
Kette
besteht
aus
110
Gliedern,
jedes
dieser
Glieder
wird
aus
vier
Teilen
aufgebaut.
Das
bedeutet,
dass
insgesamt
880
Teile
von
den
Gussästen
getrennt
und
teilweise
versäubert
werden
müssen.
Beim
Zusammenbau
ist
die
beiliegende
Schablone
sicher
sehr
hilfreich.
Die
Haupt-
und
Zwischenglieder
werden
nicht
verklebt,
was
die
Kette
beweglich
macht.
Den
Zusammenhalt
sichern
die
Kettenstege,
die
vorsichtig aufgeklebt werden müssen.
Der perfekt gegossene einteilige Fahrzeugaufbau
Sehr überzeugende, fein detaillierte Fahrwerksteile.
Oben: Das einteilige Geschützrohr mit modellierten Zügen.
Unten: Die raue Oberflächenstruktur der gegossenen Geschützblende.
Die
zweiseitige,
farbige
Bemalungsanleitung
zeigt
zwei
5-Seiten-Risse
des
30,5
cm
Mörsers
und
wurde
von
Ammo
by
mig
Jimenez
beigesteuert.
Natürlich
sind
die
Zeichnungen
rein
fiktiv,
und
man
kann,
was
den
Tarnanstrich
betrifft,
seiner
Fantasie
freien
Lauf
lassen,
weil
das
Fahrzeug
ja
nie
gebaut
wurde.
Die
Farbvorschläge
basieren
natürlich
auch
auf
der
Palette
von A.MIG.
Markierungsoptionen:
•
30,5 cm Mörser „Bär“, Deutschland 1945
•
30,5 cm Mörser „Bär“, Belgien 1946
Der
kleine
beiliegende
Decalbogen
beinhaltet
sechs
Balkenkreuze
in
zwei
verschiedenen
Ausführungen
und
die
roten
Ziffern
mit
weißer
Umrandung
von
1 – 0 sind doppelt vorhanden. Der Bogen ist sauber und versatzfrei gedruckt.