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Vielen Dank an die Firma Amusing Hobby für die Bereitstellung dieses Besprechungsmusters.
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sehr empfehlenswert ! I I
Maßstab:   1/35      Teile gesamt:   1000+      Markierungsoptionen:    2

30,5cm Mörser “Bär”

Amusing Hobby  35A014

Zielgruppe:
Anfänger
erfahrener Modellbauer
Profi
Verwendung:
Gimmick
Korrektur
Erweiterung / Detaillierung
Diorama-Zubehör
Spritzguss, Kleinserie (short run)
Spritzguss, Stahlform
Spritzguss, Formen-/Technologie-Mix
Verfügbarkeit:
Limited Edition
Serie
Technologie:
Resin, klassischer Musterbau
Resin, 3D-Druck-Technologie
Wasserschiebebilder
Fotoätzteile, metallfarben
Fotoätzteile, bedruckt
Ausstattung:
Resinteile
Masken
Verdrilltes Kupferkabel
Vacu-Teile
Acetatfilm
Polycaps
Begleitbroschüre
Poster / Kunstdruck
Bauanleitung, farbig
Bauanleitung, s/w
Lackieranleitung, farbig
Lackieranleitung, s/w
Aufkleber / Abziehbilder
Auslegung:
Basisbausatz
Bausatz mit Zubehör/Aufwertung
Multimediabausatz
Dual- / Mehrfachbausatz
Bauanleitung
sachlich, zweckmäßig
High End
komfortabel
Download-Option
Konzept
Produktidee:
Wiederauflage
Variante
Formentausch
Neu, Erstauflage
Umsetzung:
Spritzguss:
Decals:
Resin:
Qualität
Klarsichtteile:

Amusing Hobby  35A014   1/35

Inhalt: Jeweils einteilige Ober- und Unterwannen 11 Spritzgussrahmen in grauem Plastik 13 Spritzgussrahmen in rotbraunem Kunststoff 2 Rahmen mit den Klarsichtteilen 1 Fotoätzteilplatine 1 verdrilltes Kupferkabel 6 Polycaps 1 Decalbogen 12-seitige schwarz-weiße Bauanleitung im Format A4 2-seitige farbige Bemalungsanleitung im Format A4 Produktseite: Amusing Hobby Erhältlich bei: Modellbau Koenig Preis: € 49,95
Vorwort: Amusing   Hobby   mit   Sitz   in   Okayama,   Japan,   ist   Spezialist   für   Spritzgussmodelle   deren   Originale   das   Reißbrett-   bzw.   Prototypenstadium   meist   nicht überschritten   haben. Als   Beispiele   seien   angeführt   die   E-100   Reihe,   der   Panther   II   und   der   Jagdpanther   II,   der   Panzerkampfwagen   VII   Löwe   oder   der   VK   1602 Leopard. So ist es auch mit dem 2017 erschienen 30,5 cm Mörser Bär, den es in Wirklichkeit nie gegeben hat. Ich   bin   zwar   kein   Fan   von   „what   if“   oder   „Wehrmacht   46“   Projekten,   interessant   finde   ich   es   aber   allemal,   was   die   Ingenieure   in   ihren   Schubladen   hatten   und möglicherweise   in   die   Realität   hätten   umsetzen   können.   Von   der   Sinnhaftigkeit   mancher   Ideen   mal   ganz   abgesehen   –   Stichwort   „Maus“,   Landkreuzer   P-1000 „Ratte“ oder P-1500 „Monster“. Vorbild: Zum   Original   kann   nicht   viel   gesagt   werden   –   es   gab   ja   keines.   Auch   die   Internetrecherche   zu   dem   Projekt   30,5   cm   Mörser,   das   auch   als   „Grille   30“   oder „Geschützwagen   Tiger“   bezeichnet   wurde,   brachte   nur   wenige   brauchbare   bzw.   sich   widersprechende   Informationen.   So   wie   es   aussieht,   wurde   1942   der Firma    Krupp    ein    Konstruktionsauftrag    für    eine    Serie    von    Artillerie-Selbstfahrlafetten    auf    Basis    Tiger-Fahrgestell    erteilt.    Laut    dem    Buch    „Spezial- Panzerfahrzeuge   des   deutschen   Heeres“   von   Walter   Spielberger   handelte   es   sich   um die   Gerätebezeichnungen   809   Gw   Tiger   für   17   cm   K   72   (Sf)   und   810   Gw   Tiger   für   21 cm Mrs 18/1 (Sf). Von einem 30,5 cm Mörser ist aber nicht die Rede. In   einem   englischsprachigen   Internetartikel   werden   diese   beiden   Entwürfe   als   Grille   17 und   Grille   21   bezeichnet   und   die   Serie   mit   Grille   30   und   Grille   42   fortgesetzt.   Wie   weit die   Planungen   für   Grille   21,   30   und   42   fortgeschritten   waren,   kann   ich   nicht   sagen.   Fest steht,   dass   nur   von   der   Grille   17   ein   Prototyp   ohne   Bewaffnung   hergestellt   worden   ist. Spielberger   gibt   die   Fahrzeugbezeichnung   mit   „17   cm   K   44   (Sf)/Gw   VI“   an.   Also   eine Selbstfahrlafette   auf   dem   Geschützwagen   Tiger   mit   einer   17   cm   Kanone.   Fotos   des Prototyps    zeugen    von    der    gewaltigen    Größe    dieses    Fahrzeugs    und    zeigen    das Laufwerk des Tigers II. Das   Fahrgestell   und   der   Aufbau   des   30,5   cm   Mörsers   dürften   ähnlich   ausgesehen haben,   wäre   er   denn   jemals   realisiert   worden. Amusing   Hobby   setzt   das   Modell   jedoch auf   das   Fahrgestell   des   geplanten   Panzerkampfwagen   VII   Löwe,   was   durchaus   Sinn macht, wenn man voraussetzt, dass dieser Panzer tatsächlich produziert worden wäre.
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Bausatz: Der   Stülpkarton   ist   wirklich   randvoll   gefüllt,   da   hat   praktisch   keine   Luft   mehr Platz.   Tatsächlich   ist   die   Box   etwas   zu   klein   dimensioniert.   Nimmt   man   die   in durchsichtigen    Plastiktüten    verpackten    Gussrahmen    erstmal    heraus,    hat man   Schwierigkeiten   sie   wieder   so   zu   verstauen,   dass   man   den   Karton ordentlich    schließen    kann.    Das    Deckelbild    zeigt    einen    feuernden    „Bär“ inmitten einer Ruinenstadt. Beim   Öffnen   der   Box   stechen   sofort   die   jeweils   einteilig   ausgeführte   Ober- und   Unterwanne   ins   Auge.   Toll   ausgeführt   sind   hier   die   Verbindungsstellen der   Panzerplatten.   Die   typischen   Rillen   der   Schneidbrenner,   mit   denen   die Platten     von     Panzerfahrzeugen     zugeschnitten     wurden,     sind     super     zu erkennen.   Auch   die   Schweißnähte   und   Lüftungsgitter,   die   noch   mit   sechs Fotoätzteilen   verfeinert   werden,   machen   einen   sehr   guten   Eindruck.   Außer drei   Gussgraten,   die   leicht   zu   entfernen   sind,   ist   die   Oberwanne   perfekt gegossen.   Alle   Luken   könnten   geöffnet   angebaut   werden,   was   allerdings wenig Sinn machen würde, weil keine Inneneinrichtung vorhanden ist. Die   Bauanleitung   ist   sehr   exakt   gezeichnet,   in   schwarz-weiß   gehalten   und führt    in    22    Abschnitten    zum    fertigen    Modell.    Der    Bau    beginnt    mit    der Unterwanne,       in       die       eine       absenkbare,       beweglich       gehaltene Abschussplattform   eingebaut   wird.   Sie   hätte   am   Original   dazu   gedient,   den Rückstoß   beim   Abfeuern   der   Waffe   abzufedern   und   somit   das   Fahrwerk nicht   über   Gebühr   zu   belasten.   Die   Drehstäbe,   an   denen   die   Laufwerksrollen befestigt    werden,    sind    beweglich    gelagert.    Das    ergibt    am    Ende    ein dynamisches   Fahrwerk,   das   sich   auch   Bodenunebenheiten   anpassen   kann. Die      Laufwerksrollen      sind      mit      äußerst      präzise      wiedergegebenen Sechskantmuttern   hervorragend   detailliert.   Bei   meinem   Musterexemplar   sind leider schon viele Rollen von den Spritzgussrahmen abgebrochen. Im   Bauabschnitt   10   wird   das   mächtige   Geschützrohr   eingebaut.   Durch   die Verwendung   von   Polycaps   wird   sichergestellt,   dass   es   höhenrichtbar   bleibt. Es    ist    einteilig    ausgeführt,    nur    zwei    Formtrennlinien    müssen    versäubert werden.    Und    sogar    die    Züge    auf    der    Innenseite    des    Rohrs    wurden nachgebildet   –   großartig!   Im   nächsten   Schritt   wird   unter   anderem   die   Blende des   Geschützrohrs   angebaut.   Die   raue   Oberflächenstruktur   des   Gussstahls ist   hervorragend   imitiert.   In   die   Kommandantenkuppel   werden   Klarsichtteile als    Winkelspiegel    eingebaut,    was    ihr    ein    sehr    realistisches    Aussehen verleiht. An     die     Oberwanne     werden     noch     diverse     Werkzeuge     angebaut,     die ausreichend   detailliert   sind.   Hier   ist   noch   etwas   Luft   nach   oben.   So   könnte man   die   Haltevorrichtungen   durch   Fotoätzteile   ersetzen,   die   aber   nicht   im Lieferumfang     enthalten     sind.     Eigenbau     wäre     also     angesagt.     Das Abschleppseil     liegt     als     verdrilltes     Kupferkabel     bei     und     sieht     sehr überzeugend aus. Nun    zum    vermutlich    langweiligsten    und    zeitaufwändigsten   Abschnitt    des Zusammenbaus,    den    Gleisketten.    Jede    Kette    besteht    aus    110    Gliedern, jedes   dieser   Glieder   wird   aus   vier   Teilen   aufgebaut.   Das   bedeutet,   dass insgesamt   880   Teile   von   den   Gussästen   getrennt   und   teilweise   versäubert werden   müssen.   Beim   Zusammenbau   ist   die   beiliegende   Schablone   sicher sehr   hilfreich.   Die   Haupt-   und   Zwischenglieder   werden   nicht   verklebt,   was die   Kette   beweglich   macht.   Den   Zusammenhalt   sichern   die   Kettenstege,   die vorsichtig aufgeklebt werden müssen.
Der perfekt gegossene einteilige Fahrzeugaufbau
Sehr überzeugende, fein detaillierte Fahrwerksteile.
Oben: Das einteilige Geschützrohr mit modellierten Zügen. Unten: Die raue Oberflächenstruktur der gegossenen Geschützblende.
Die   zweiseitige,   farbige   Bemalungsanleitung   zeigt   zwei   5-Seiten-Risse   des 30,5    cm    Mörsers    und    wurde    von    Ammo    by    mig    Jimenez    beigesteuert. Natürlich    sind    die    Zeichnungen    rein    fiktiv,    und    man    kann,    was    den Tarnanstrich   betrifft,   seiner   Fantasie   freien   Lauf   lassen,   weil   das   Fahrzeug   ja nie   gebaut   wurde.   Die   Farbvorschläge   basieren   natürlich   auch   auf   der   Palette von A.MIG. Markierungsoptionen: 30,5 cm Mörser „Bär“, Deutschland 1945 30,5 cm Mörser „Bär“, Belgien 1946
Der   kleine   beiliegende   Decalbogen   beinhaltet   sechs   Balkenkreuze   in   zwei verschiedenen Ausführungen   und   die   roten   Ziffern   mit   weißer   Umrandung   von 1 – 0 sind doppelt vorhanden. Der Bogen ist sauber und versatzfrei gedruckt.