©   kitchecker.com 2017
Inhalt: 1 roter Rumpfboden 3 mittelgraue, separate Rumpf- / Deckteile 2 mittelgraue Spritzäste mit 4 Teilen 6 mittelgraue Spritzgussrahmen mit 273 Teilen 1 Stahlplatte 1 Decalbogen 8-seitige Bauanleitung
Hersteller (FlyHawk Models): FlyHawk Model Produktseite: n.b. Bezugsquelle: Modellbau-Koenig Preis: ca. € 39,95
Reviews
Vielen Dank an die Firma Modellbau-Koenig für die Bereitstellung dieses Besprechungsmusters.
Das Vorbild: Die   Kongō-Klasse   war   eine   Klasse   von   vier   ursprünglich   als   Schlachtkreuzer   konstruierten   Schnellen   Schlachtschiffen   des   japanischen   Kaiserreiches,   die   im Ersten Weltkrieg und Zweiten Weltkrieg zum Einsatz kamen. Nach   der   Auswertung   der   Seeschlacht   bei   Tsushima   kamen   Analysten   der   japanischen   Marine   zu   dem   Schluss,   dass   zukünftige   Kriegsschiffe   eine   schwere einheitliche   Bewaffnung   und   entsprechenden   Panzerschutz   benötigen   würden.   Erst   1910   konnten   die   Mittel   bereitgestellt   werden,   um   ein   solches   Schiff   zu konstruieren.   Da   die   japanischen   Werften   keinerlei   Erfahrung   mit   Schiffen   dieser   Größe   hatten   und   ihnen   noch   die   entsprechenden   Kapazitäten   fehlten, entschloss   man   sich,   das   Schiff   in   England   bauen   zu   lassen.   Dort   waren   zuvor   bereits   nach   ähnlichen   Grundsätzen   die   HMS   Dreadnought   und   die   HMS Invincible   für   die   Royal   Navy   gebaut   worden.   Der   Chefentwickler   der   Vickers   Werft,   Sir   George   Thurston,   entwarf   die   Pläne   für   die   Kongō   in Anlehnung   an   die damals   neuesten   britischen   Schlachtkreuzer   der   Lion-Klasse,   nachdem   noch   1910   die   entsprechenden   Verträge   unterzeichnet   worden   waren.   Die   Japaner änderten   die   Pläne   allerdings,   um   ein   schwereres   Kaliber   für   die   Hauptgeschütze   durchzusetzen,   nachdem   ihnen   die   Bewaffnung   anderer   zeitgenössischer Kriegsschiffe   bekannt   geworden   war.   Da   Japan   zu   dieser   Zeit   noch   ein   Alliierter   Großbritanniens   war   und   die   Vickerswerft   als   Privatunternehmen   keinen Beschränkungen    des    Marineministeriums    unterlag,    konnte    die    britische    Admiralität    keinen    Einfluss    auf    das    Projekt    nehmen.    Mehrere    Innovationen, insbesondere   eine   Umgruppierung   der   Antriebsanlage,   wodurch   der   dritte Geschützturm    aus    der    Schiffsmitte    weiter    nach    achtern    mit    besserem Schussfeld   versetzt   wurde,   wurden   aber   dennoch   in   das   letzte   der   analogen britischen   Schiffe,   die   Tiger,   übernommen.   Nach   einem   massiven Ausbau   der japanischen   Werftkapazitäten   konnten   die   drei   weiteren   Schlachtkreuzer   in Japan   auf   Kiel   gelegt   werden. Allerdings   mussten   große   Teile   der Ausrüstung in Großbritannien bestellt und nach Japan transportiert werden. Erster Weltkrieg und Zwischenkriegszeit: Nach    ihrer    Fertigstellung    beteiligten    sich    die    Schlachtkreuzer    an    ver- schiedenen    Operationen    gegen    deutsche    Kolonien    im    Pazifik,    wobei    die Haruna   durch   eine   deutsche   Mine   beschädigt   wurde.   Ein   britisches   Angebot, die   Schiffe   zu   leasen   und   in   der   Grand   Fleet   einzusetzen,   wurde   von   Japan abgelehnt.    Nach    dem    Ende    des    Ersten    Weltkrieges    begann    man    damit, zahlreiche   Neuerungen   und   Erkenntnisse   aus   dem   Einsatz   der   Schiffe   in einem   umfassenden   Modernisierungsprogramm   umzusetzen.   Während   die Hiei   als   Folge   der   Beschränkungen   des   Washingtoner   Flottenabkommens zum   Schulschiff   abgerüstet   wurde,   erhielten   die   drei   übrigen   Schlachtkreuzer neue   Antriebsanlagen,   deren   Kessel   mit   Öl   anstelle   von   Kohle   beheizt   wurden,   einen   stark   verbesserten   Panzerschutz   und   neuartige   Feuerleitsysteme.   Um die   neuen   Entfernungsmesser   der   Feuerleitanlagen   wirkungsvoll   einsetzen   zu   können,   mussten   sie   möglichst   hoch   über   dem   Schiff   positioniert   sein,   was   zur Erhöhung   der   Brückenaufbauten   führte.   Um   den   so   gewonnen   Platz   effektiv   zu   nutzen,   entschloss   man   sich,   verschiedene   Beobachtungs-   und   kleinere Feuerleitsysteme    in    diesen    Aufbau    zu    verlegen.    Da    bei    einem    massiven,    durchgängig    geschlossenen    Brückenaufbau    eine    potentiell    gefährliche Schwerpunktverlagerung   gedroht   hätte,   baute   man   hauptsächlich   offene   und   damit   leichtere   Plattformen   oberhalb   der   Hauptbrücke   auf   und   integrierte   den ursprünglichen   Hauptmast   in   diese   Konstruktion.   Das   führte   ebenfalls   zu   einer   Verringerung   der   Angriffsfläche   für   den   Wind   und   zu   einem   eigentümlichen Aussehen   des   Aufbaus,   der   häufig   als   „Pagodenmast“   bezeichnet   wird.   Die   Japaner   klassifizierten   die   so   modifizierten   Schlachtkreuzer   als   „schnelle Schlachtschiffe“. Als   sich   die   Lage   im   pazifischen   Raum   durch   Spannungen   zwischen   den   USA   und   Japan   immer   weiter   verschlechterte,   wurde   eine   weitere   umfassende Modernisierung   der   vier   „schnellen   Schlachtschiffe“   beschlossen,   um   für   einen   möglichen   Krieg   gerüstet   zu   sein.   Zwischen   1934   und   1937   wurde   zunächst   die Haruna   und   dann   in   leicht   abgewandelter   Form   Kongō   und   Kirishima   modernisiert,   während   die   Hiei   nach   einer   drohenden   Eskalation   des   Konfliktes   1937 reaktiviert   und   innerhalb   von   drei   Jahren   ebenfalls   wieder   zum   Schlachtschiff   aufgerüstet   wurde,   zudem   mit   einem   neuen   modernen   Brückenturm   (Prototyp des   Brückenturms   für   die   Yamato-Klasse)   und   veränderten   Schornsteinen   und   Aufbauten.   Die   durchgeführten   Arbeiten   beinhalteten   unter   anderem   eine Verstärkung   der   Flugabwehr,   die   sich   –   wie   auf   praktisch   allen   Schiffen   zu   Beginn   des   Krieges   –   als   unzureichend   erweisen   sollte.   Der   Rumpf   wurde verlängert   (auf   219,61   m   Wasserlinie   und   222,65   m   über   alles),   was   zusammen   mit   neuen Antrieben   Geschwindigkeiten   um   30   kn   ermöglichte.   Das Aussehen der   Schiffe   hatte   sich   bereits   zu   diesem   Zeitpunkt   so   weit   verändert,   dass   sich   die   Schwesterschiffe   durch   unterschiedliche   Positionierung   zahlreicher Plattformen   und   verschiedener Anbauten   deutlich   unterschieden,   außer   Kirishima   und   Kongō,   die   bis   auf   die   nur   bei   Kirishima   vorhandene   Flaggbrücke,   den Unterbau des Pagodenmastes und Details der Plattformen um die Schornsteine sowie die Form der 35,6-cm-Türme recht ähnlich geblieben waren. Zweiter Weltkrieg: Im   Krieg   operierten   die   Schiffe   meist   paarweise,   Kirishima   und   Hiei   bildeten   beispielsweise   im   Dezember   1941   die   schwere   Deckung   des   Pearl-Harbor- Angriffsverbandes   aus   sechs   Flugzeugträgern.   Lediglich   beim   Vorstoß   in   den   Indischen   Ozean   im   April   1942   waren   alle   vier   Schiffe   ein   einziges   Mal gemeinsam   als   Begleitverband   der   großen   Flugzeugträger   im   Einsatz.   Während   Hiei   und   Kirishima   bereits   im   November   1942   als   Folge   von   Beschädigungen nach   Nachtgefechten   mit   alliierten   Verbänden   beim   Kampf   um   Guadalcanal   verloren   gingen,   wurden   Haruna   und   Kongō   im   Krieg   mehrfach   leicht   modernisiert und   erhielten   neben   weiteren   Flugabwehrwaffen   auch   Radar-   und   Radarwarnsysteme.   Weiterhin   wurde   der   Schutz   der   Rudermaschinen   beider   Schiffe   durch eine   zusätzlich   aufgebrachte   Stahlbetonschicht   verbessert,   nachdem   Hiei   und   Kirishima   beide   auch   maßgeblich   infolge   verhängnisvoller   Rudertreffer   mit folgender   Manövrierunfähigkeit   verloren   gegangen   waren.   Die   beiden   verbliebenen   Schiffe   nahmen   im   Oktober   1944   noch   an   der   Schlacht   um   den   Golf   von Leyte   und   der   dortigen   Vernichtung   eines   Teils   der   amerikanischen   Geleitflugzeugträger-Gruppen   vor   Samar   teil.   Die   Kongo   wurde   im   November   1944   durch ein   U-Boot   versenkt.   Die   Haruna   wurde   in   den   letzten   Kriegstagen   im   Juli   1945   in   Japan   vor   Anker   liegend   von   amerikanischen   Trägerflugzeugen   zum praktischen Totalverlust bombardiert und nach dem Krieg vor Ort abgewrackt. Die   Kongō   wurde   am   17.   Januar   1911   von   Vickers   in   Barrow   auf   Kiel   gelegt   und   wurde   am   16.   August   1913   in   Dienst   gestellt.   Sie   wurde   im   Pazifikkrieg   am 21. November 1944 durch das amerikanische U-Boot Sealion zwischen Taiwan und China torpediert und versank nach zwei Torpedotreffern.  Quelle: Wikipedia
Vorschaubild klicken zum Vergrößern
Bausatz: Einen    vorrangig    für    den    japanischen    Markt    bestimmten    Schiffsbausatz brachte    vor    kurzem    die    Firma    KAJIKA    auf    den    Markt.    Diese    ist    eine Handelsmarke    des    chinesischen    Herstellers    FlyHawk    und    wurde    zur Umgehung   der   strengen   Gesetzeslage   bezüglich   chinesischer   Hersteller geschaffen.   Der   Bausatz   wird   in   Kooperation   mit   dem   japanischen   Fach- händler   Beaver   Corp.   Inc.,   vertrieben   und   lässt   trotz   dem   Schachtelhinweis “Hergestellt in China” den Anschein eines japanischen Produktes entstehen. Die    Idee    sich    einem    Schlachtkreuzer    der    Kongo-Klasse    im    Modell    zu widmen    ist    nicht    gerade    neu.    Mehrere    Firmen    hatten    sich    über    die Jahrzehnte     dem    Thema     angenommen,     doch     meist     der     moderneren Versionen   aus   dem   2.   Weltkrieg.   Abseits   davon   hat   KAJIKA   nun   erfreu- licherweise den Bauzustand 1914 als Vorlage gewählt. Der   Bausatz   wird   in   einem   dünnwandigen   und   somit   nicht   gerade   stabilen Stülpkarton   geliefert.   Im   inneren   befinden   sich   alle   Teile   sauber   und   getrenn in   Folie   verschweißt.   Eine   zusätzliche   Kartonage   zum   Schutz   hat   man   dem Spritzrahmen   “M”   spendiert,   dieser   beherbergt   die   bereits   als   Komplettteil abgespritzen Maste. Neben   den   über   280   Spritzgussteilen   ist   im   Bausatz   eine   Stahlplatte   für sicheren   Stand,   ein   kleiner   Decalbogen   mit   lediglich   zwei   verschiedenen     japanischen    Flaggen    und    ein    Blatt    mit    zweisprachigen    Sicherheitshin- weisen   enthalten.   Die   (für   meinen   Geschmack)   etwas   zu   klein   geratene Faltanleitung auf Glanzkarton komplettiert den Inhalt. Sieht   man   sich   nun   die   einzelnen   Spritzrahmen   und   Komponenten   des ausschließlich   als   Modell   mit   Wasserlinie   zu   bauenden   Schlachtkreuzers etwas   genauer   an,   so   hinterlassen   diese   einen   bleibenden,   überwältigen- den   Eindruck.   Einen   derart   fein   ausgeführten   Spritzguss   findet   man   selten. Alle    Einzelheiten    sind    scharfkantig    und    exakt    wiedergegeben,    Grate, Häutchen   oder   Sinkstellen   sucht   man   vergebens.   Sehr   positiv   ist   die   Wahl des   Kunststoffgranulats   zu   sehen,   dieses   macht   die   Spritzgussteile   sehr “weich”!    Zum    einen    erleichtert    es    das    Heraustrennen    der    Klein-    und Kleinstteile   ohne   mit   ständigem   Bruch   rechnen   zu   müssen,   zum   anderen lassen    sich    bereits    (verpackungstechnisch)    verformte    Teile    (wie    im    vor- liegenden     Fall)     einfach     durch     vorsichtiges     Biegen     wieder     in     die Ausgangsposition    bringen.    Die    Verwendung    einer    Mikrosäge    zum    Ab- trennen der Teile ist aber trotzdem obligatorisch. Einen   Wermutstropfen   gibt   es   allerdings!   Bei   dem   mir   vorliegenden   Bau- satz   sind   einige   der   extrem   feinen   Ausleger   der   Beiboote   und   Barkassen nicht    vollständig    abgespritzt,    weisen    also    Lücken    auf    und    sind    somit unbrauchbar.   Ein   Ersatz   durch   feine   Drähte   ist   also   nötig.   Hier   gab   es offensichtlich   ein   Problem   mit   dem   Spritzdruck.   Augenscheinlich   handelt   es sich   aber   um   einen   Einzelfall,   da   kein   anderer   Autor   eines   Reviews   über dieses Problem berichtete. Unten   links:   Bei   dem   oben   beschriebenen   feinen   Detaillierungsgrad   sind natürlich auch die Schornsteine dünnwandig und hohl ausgeführt.
Oben: Kajika liefert die Kongo als Wasserlinien-Modell und spricht damit die- jenigen Modellbauer an, die eine szenische Darstellung bevorzugen. Das Metallgewicht sorgt für einen sicheren Stand bzw. ein sicheres Handling.
Unten: Der Schachtelinhalt im Überblick
Review-Checkbox
Gesamteindruck
sehr empfehlenswert ! I I
Maßstab:   1/700      Teile gesamt:   ca. 280      Markierungsoptionen:    1

Imperial Japanese Navy Battlecruiser Kongo 1914

KAJIKA KM 70001

Zielgruppe:
Anfänger
erfahrener Modellbauer
Profi
Verwendung:
Gimmick
Korrektur
Erweiterung / Detaillierung
Diorama-Zubehör
Spritzguss, Kleinserie (short run)
Spritzguss, Stahlform
Spritzguss, Formen-/Technologie-Mix
Verfügbarkeit:
Limited Edition
Serie
Technologie:
Resin, klassischer Musterbau
Resin, 3D-Druck-Technologie
Wasserschiebebilder
Fotoätzteile, Metall
Fotoätzteile, bedruckt
Ausstattung:
Resinteile
Masken
Metallgewicht
Vacu-Teile
Acetatfilm
Vinyl-Teile / -Räder
Begleitbroschüre
Poster / Kunstdruck
Bauanleitung, farbig
Bauanleitung, s/w
Lackieranleitung, farbig
Lackieranleitung, s/w
Textilmaterial
Aufkleber / Abziehbilder
Auslegung:
Basisbausatz
Bausatz mit Zubehör/Aufwertung
Multimediabausatz
Dual- / Mehrfachbausatz
Bauanleitung
sachlich, zweckmäßig
High End
komfortabel
Download-Option
Konzept
Produktidee:
Wiederauflage
Variante
Formentausch
Neue Form
Umsetzung:
Spritzguss:
Decals:
Resin:
Qualität
Klarsichtteile:
Unten:   Die Anleitung   besteht   aus   einem   11-stufigen   s/w   Bauplan   mit   farbigem Lackierteil. Ein etwas größeres Format wäre aber vorteilhaft gewesen. Als   Farbreferenz   gibt   die   Bauanleitung   die   Hersteller   Mr.   Hobby   und   Tamiya an.

KAJIKA KM 70001 - 1/700

Die Oberflächen der Rumpf- und Deckteile sind mit extrem feinen Details versehen.
Oben: Einfach nur erstaunlich, wie fein der Hersteller die kleinen Spritzguss- teile umgesetzt hat. Jeder Mast ist bereits als Komplettteil abgespritzt. Der dreidimensionale Spritzrahmen M schützt die feinen Ausleger. Genial! Unten rechts: Leider hat dieser Detailgrad auch seinen Preis; die Hälfte der Ausleger der Beiboote enthält Spritzgusslücken.