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Revell 03935 - 1/48

Inhalt: 8 graue Spritzrahmen mit 267 Teilen 1 Klarsichtrahmen mit 19 Teilen 1 Decalbogen 24-seitige Bau- und Lackieranleitung
Herstellerseite: 03935 Bezugsquelle: Fachhandel / Revell-Shop Download: Bauanleitung Preis: UVP € 29,99
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Vorwort: Die   als   Standardbomber   der   deutschen   Luftwaffe   in   Großserie   gefertigte   Junkers   Ju   88A-4   wird   nun   auch   von   Revell   im   beliebten   Quarterscale   unter   der Nummer   03935   angeboten.   Ist   es   eine   Neuentwicklung   oder   ein   Formentausch?   Ich   zitiere   unsere   Lichtgestalt   Franz   Beckenbauer:   “Schaun   ma   mal,   dann segn ma scho!”, heißt ins Hochdeutsch übersetzt: Wir schauen mal, dann werden wir es sehen. Historie: In   Deutschland   steht   umgangssprachlich   die   „Eierlegende   Wollmilchsau“   für   eine   Person   oder   Sache,   die   alle   Anforderungen   und   Bedürfnisse   erfüllt,   dabei jedoch   keine   Nachteile   hat.   Damit   trifft   diese   Redewendung,   die   seit   Ende   der   1960er   Jahre   in   unserer   Sprache   Eingang   fand,   im   Besonderen   auf   die   Ju   88 zu.   Ihre   vielfältigen   Verwendungsmöglichkeiten   in   fast   allen   Bereichen   der   militärischen   Luftfahrt   zu   jener   Zeit   1939   -   1945   trägt   dieser   Formulierung Rechnung.   Ob   als   Horizontal-   und   Sturzkampfbomber,   See-   und   Fernaufklärer,   Torpedobomber,   Minenleger,   Fernbomber,   Zerstörer,   Panzerjäger   oder   als Nachtjäger. Selbst zum Tiefangriff wurde sie herangezogen. Zellenseitig   gleicht   die   A-4   der   A-5,   wurde   aber   mit   dem   leistungsfähigeren   Jumo   211   F/J   anstelle   des   Jumo   211   B/G   motorisiert.   Eingebaut   wurde überwiegend    die    J-Version    des    Motors.    An    der    Unterseite    der    beiden    Motorgondeln bekamen   diese   symmetrische   Verkleidung   des   Ladeluftkühlers.   Ein   Erkennungskriterium zur   Unterscheidung   zwischen   der   F   und   J   Ausführung   des   Triebwerks,   das   anstatt   der 1340 PS des F-Modells, staatliche 1420 PS leistete. Da   zum   Teil   in   der   Truppe   die   Abwehrbewaffnung   zusätzlich   mit   MG   15   verstärkt   wurde, führte   man   bei   der   A-4   gänzlich   neue   MG-Waffen   ein.   Ersetzt   wurden   die   MG   15   der   A-5 durch   modernere   MG   81   gleichen   Kalibers.   Die   Kadenz   erhöhte   sich   dadurch   von   1050 Schuss/min    auf    1600    pro    Waffe.    Eins    in    der    Bugverglasung,    zwei    im    hinteren    nun gewölbten    Abwehrstand,    der    nicht    nur    mehr    Kopffreiheit    ermöglichte,    sondern    auch besser   gepanzert   war.   Nach   hinten   unten   rüstete   man   ein   MG   81   Z   (Zwilling)   ein,   um   den Gegner in Schach zu halten. Ausgelegt   als   schneller   sturzflugfähiger   Bomber,   ist   die   Ju   88A-4   mit   4   Mann   Besatzung und   je   nach   Rüststand   im   Stande,   bis   zu   3400   kg   an   Abwurfwaffen   mitzuführen.   Der Flugzeugführer,   links   vorne   in   einem   gepanzerten   Sitz   sitzend,   steuerte   nicht   nur   das "Pilotenflugzeug"   sondern   zielte   und   löste   im   Sturzflug   auch   die   Bomben   aus.   Dabei unterstützte   eine   ausgeklügelte   Abfangautomatik   den   mit   50   -   60   Grad   ausgeführten Sturzflugangriff.    Mit    ausgefahrenen    Sturzflugbremsen,    Drehzahlwahlhebel    auf    2300 Umdrehungen/min eingestellt, steuerte sie sodann mit 560 km/h auf ihr Ziel zu. Galten   die   Flugeigenschaften   als   sehr   Flugzeugführer   freundlich,   so   war   der   Einmotoren- flug   ganz   anderer   Natur.   Lag   dabei   das   Gewicht   der   Maschine   über   10500   kg   (höchstens 11000   kg   laut   Bedienvorschrift),   so   war   er   schlicht   unmöglich.   Die   Bomben   im   Notwurf   entledigt,   per   Schnellablassventil   die   Rumpftanks   teilentleert   und   nebst MG   auch   noch   Teile   der   Panzerung   über   den   geöffneten   C-Stand   ins   Freie   befördert,   konnte   die   Maschine   mit   240   km/h   in   der   Luft   gehalten   werden.   Zur Landung sollte, wenn möglich, immer über den laufenden Motor eingekurvt werden. Der   Beobachter   rechts   neben   dem   Piloten,   zuständig   für   die   Navigation,   bediente   im   Horizontalangriff   das   Lotfe-Bombenzielgerät   und   löste   auch   die   Bomben aus.   Je   nach   Verteidigungslage   wehrte   er   Feinde   mit   dem   Bug   MG   oder   mit   dem   linken   rückwärtsgerichteten   MG   81   neben   dem   Bordfunker   ab.   Dieser   saß mit   dem   Rücken   hinter   dem   Piloten   und   kümmerte   sich   um   den   Funkverkehr.   Mittels   Funkpeilung   war   auch   er   für   die   Navigation   mitverantwortlich.   Einen unangenehmen   Arbeitsplatz   hatte   der   Bordschütze,   der   die   meiste   Zeit   in   der   engen   Bodenlafette   liegend   die   wichtigste   Abwehrwaffe   nach   hinten   unten bediente. Mit   maximal   1,4   ata   unter   Druck   gesetzte   Junkers   Jumo   211   J-1   (1420   PS   mit   Ladeluftkühler)   ermöglichten   ihr   einen   Überlaststart   mit   13750   kg.   Befestigte man   links   und   rechts   Rauchgeräte   (Starthilfsraketen)   erhöhte   sich   dieser   Wert   um   250   kg.   Zusätzlich   verkürzte   sich   der   Startvorgang.   Wurde   die   gesamte Tankkapazität   genutzt,   konnte   eine   SC   500   am   linken   Außenlastträger   mitgenommen   werden.   Rechts   befestigte   man   einen   900   l   Abwurftank   und   im zweigeteilten   Bombenschacht   rüstete   man   vorne   einen   1220   l,   hinten   einen   680   l   fassenden Tank   ein.   3100   km   legte   man   so   zurück. Technisch   konnten   intern 1400   kg   (18x-   und   10x-   SC   50   Bomben   á   50   kg)   in   zwei   Bombenmagazinen   mitgeführt   werden. Auch   die   Luftminen   LMA/LMB   und   die   enorme   SC   1800   war möglich. Ohne wiederstandserhöhende Außenlasten erreichte unter Kampfleistung die Ju-88A-4 ca. 500 km/h.
Unten: Der Schachtelinhalt im Überblick
Review-Checkbox
Gesamteindruck
sehr empfehlenswert ! I I
Maßstab:   1/48      Teile gesamt:   286      Markierungsoptionen:    2

Junkers Ju 88 A-4

Revell 03935

Zielgruppe:
Anfänger
erfahrener Modellbauer
Profi
Verwendung:
Gimmick
Korrektur
Erweiterung / Detaillierung
Diorama-Zubehör
Spritzguss, Kleinserie (short run)
Spritzguss, Stahlform
Spritzguss, Formen-/Technologie-Mix
Verfügbarkeit:
Limited Edition
Serie
Technologie:
Resin, klassischer Musterbau
Resin, 3D-Druck-Technologie
Wasserschiebebilder
Fotoätzteile, Metall
Fotoätzteile, bedruckt
Ausstattung:
Resinteile
Masken
Metallteile
Vacu-Teile
Acetatfilm
Vinyl-Teile / -Räder
Begleitbroschüre
Poster / Kunstdruck
Bauanleitung, farbig
Bauanleitung, s/w
Lackieranleitung, farbig
Lackieranleitung, s/w
Textilgurte
Aufkleber / Abziehbilder
Auslegung:
Basisbausatz
Bausatz mit Zubehör/Aufwertung
Multimediabausatz
Dual- / Mehrfachbausatz
Bauanleitung
sachlich, zweckmäßig
High End
komfortabel
Download-Option
Konzept
Produktidee:
Wiederauflage
Varianten-Wiederauflage
Formentausch
Neue Form
Umsetzung:
Spritzguss:
Decals:
Resin:
Qualität
Klarsichtteile:
Unten: Produktdetails Quelle: Revell
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Bausatz: Ein   sehr   attraktives   Deckelbild   schmückt   die   neu   gestaltete   Schachtel   von Revell.    Gezeigt    wird    eine    Ju    88A-4    von    links    mit    blau/gelben    Spinnern. Gleichgroß   unter   dem   Revell   Label   links   oben   der   Schwierigkeitsgrad,   der mit   Level   4   von   5   angegeben   wird.   Maßstab,   Teilezahl,   Spannweite   und Längenangabe ermöglichen auf einen Blick die wichtigsten Informationen. Während    die    Seitenteile    der    Schachtel    in    anderer    Form    die    Deckel- information   wiedergeben,   findet   man   auf   der   Rückseite   Angaben   über   die benötigten   Farben   und   Klebstoff   zusammen   mit   einer   Altersangebe   von   12 Jahren,   etwas   Erfahrung   mit   dem   Umgang   von   Farbe   und   Kleber   wird   hier vorausgesetzt. Ausgepackt   findet   man   alle   8   Spritzgussrahmen   in   einer   großen   Tüte   vor. Der   einzelne   Klarsichtrahmen   ist   separat   eingepackt.   Nicht   ganz   optimal zwecks Scheuerstellen an Oberflächen aber durchaus gängige Praxis. Inwendig   eingelegt   in   der   großen   Bauanleitung   ist   der   von   AirDOC   designte Decalbogen, welcher bei Zanchetti in Italien gedruckt wurde. Sogleich   erkennt   man,   dass   es   sich   um   eine   Ju88-A4   von   ICM   handelt.   Das ist   gut   so,   denn   dieser   Kit   repräsentiert   die   derzeit   beste   A-4   im   Maßstab 1:48   aller   Hersteller.   Mittels   modernster   CAD-Technik   produzierte   Formen erlauben   eine   hohe   Qualität   der   Bausatzteile.   Alle   Details   wurden   akkurat umgesetzt,   scharfkantige   Gravuren   und   feine   Oberflächendetails   zeichnen diesen   Kit   aus.   Eine   der   am   besten   umgesetzten   Bauteile   sind   z.B.   die Magazine    der    Abwehr-MG´s.    Hier    finden    sich    Oberflächenfeinheiten    im Zehntelmillimeter-Bereich.     Leider     finden     diese     aber     den     Weg     in     die Ersatzteilkiste,   da   es   sich   um   einen   kompletten   A-5   Bausatz   handelt   und variantengerecht   die   Spritzrahmen   C-1   und   G   zum   Bau   der   A-4   beigelegt wurden.     Die     Motorträger     und     Fahrwerksscheren     sind     durchbrochen dargestellt,   was   man   allerdings   bei   den   Pedalen   am Arbeitsplatz   des   Piloten vermisst.   Insgesamt   ist   das   Cockpit   gut   ausgestattet   und   lässt   sich   auch direkt   aus   der   Schachtel   mit   49   Teilen,   inkl.   der   beiden   Rumpfhälften,   zu einem   Eyecatcher   bauen.   Kleine   “Downer”   sind   allerdings   die   Sitze,   wobei der    Pilotensitz    aus    zwei    Teilen    besteht,    welche    eine    senkrechte    und umständlich        zu        verschleifende        Klebenaht        verursachen,        sowie Auswerfermarken   in   den   Sitzflächen   der   anderen.   Um   das   Thema   mit   den Minuspunkten   abzuschließen   sei   noch   erwähnt,   dass   der   Rumpf   an   den Passzapfen     und     an     einigen     Materialverjüngungen     leichte     Sinkstellen aufweist. Revell   begegnet   dem   Fehlen   von   Gurtmaterial   beim   ICM   Bausatz,   die   bei einem    so    gut    einzusehenden    Cockpit    obligatorisch    sein    müssten,    mit Decalelementen.   Der   Decalbogen   an   sich   ist   von   solch   guter   Qualität,   dass mancher    Hersteller    eigens    dafür    15    -    20    Euro    verrechnen    würde.   Alles lesbar,    umfangreich    und    sehr    dünn    gedruckt,    ganz    klar    ein    zusätzliches Highlight im Kit. Ein    wahrer    Augenschmaus    des    Bausatzes    sind    die    sehr    detailgetreu nachgebildeten    Bauteile    Brandschott,    Motorträger    und    Jumo    211    F/J Triebwerk.   Allein   hierfür   sind   2x   20   Teile   vorgesehen.   Ein   weiterer   Blickfang sind   die   Steuerflächen,   die   allesamt   separat   beiliegen.   Für   die   Fahrwerke   hat sich    ICM    als    Entwickler    eine    sehr    gefällige    Umsetzung    einfallen    lassen (siehe   Bauanleitung,   Seite   14).   Hier   werden   stabile   Baugruppen   erzeugt,   die vor   dem   Ankleben   der   Motorgondeln   installiert   werden.   Logischerweise   sind die   Baustufen   genauso   gezeichnet   wie   die   von   Hersteller.   Da   gibt   es   nix   zu verbessern.   Klar   und   mit   den   dazugehörigen   Symbolen,   die   den   jeweiligen Arbeitsschritt   aufzeigen   ob   kleben   oder   bemalen   etc.   steht   einem   zügigen Bauabschnitt   nichts   im   Wege.   Der   Passgenauigkeit   wegen   gibt   es   keine Probleme, was mir ein Freund berichtet hat. 59   der   insgesamt   286   Bauteile   werden   nicht   benötigt   und   ergänzen   so   die "Grabbelkiste".
Die Einzelteile warten mit feinsten Details und messerscharfen Konturen auf. Die Klarsichtteile sind hochtransparent gespritzt.
Unten: Der Decalbogen erlaubt die Markierung von zwei Einsatzmaschinen.
Unten:   Die   Bau-   und   Lackieranleitung   ist   komplett   in   Farbe   gehalten   und   bietet   die   einzelnen   Baustufen   in   angenehmer Abbildungsgröße.   Der   Farbteil   bietet Vierseitenansichten der jeweiligen Markierungsoptionen. Die Farben beziehen sich auf das Revell-Farbsystem.
Markierungsoptionen: Junkers Ju88 A-4, Werknummer 8643, VA+AW, 12./KG 1 Hindenburg, 1943 Junkers Ju88 A-4, Werknummer 1050, 0K+FB, Stab I./KG 51 Edelweiss