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Review-Checkbox
Gesamteindruck
Maßstab: 1/72 Teile gesamt: 256 Markierungsoptionen: 2
Germany Rheintochter 1
movable Missile Launcher with E100 Body
Modelcollect UA72076
Zielgruppe:
Anfänger
erfahrener Modellbauer
Profi
Verwendung:
Gimmick
Korrektur
Erweiterung / Detaillierung
Diorama-Zubehör
Spritzguss, Kleinserie (short run)
Spritzguss, Stahlform
Spritzguss, Formen-/Technologie-Mix
Verfügbarkeit:
Limited Edition
Serie
Technologie:
Resin, klassischer Musterbau
Resin, 3D-Druck-Technologie
Wasserschiebebilder
Fotoätzteile, Messing
Fotoätzteile, bedruckt
Ausstattung:
Resinteile
Masken
Metallteile
Vacu-Teile
Acetatfilm
Vinyl-Teile / -Räder
Begleitbroschüre
Poster / Kunstdruck
Bauanleitung, farbig
Bauanleitung, s/w
Lackieranleitung, farbig
Lackieranleitung, s/w
Sammlerartikel / Zugabe
Aufkleber / Abziehbilder
Auslegung:
Basisbausatz
Bausatz mit Zubehör/Aufwertung
Multimediabausatz
Dual- / Mehrfachbausatz
Bauanleitung
sachlich, zweckmäßig
High End
komfortabel
Download-Option
Konzept
Produktidee:
Wiederauflage
Variante
Formentausch
Neuheit
Umsetzung:
Spritzguss:
Decals:
Resin:
Qualität
Klarsichtteile:
Modelcollect UA72076
Inhalt:
•
8 graue Spritzgussrahmen mit 218 Teilen
•
2 Vinyl-Ketten
•
1 Bogen Fotoätzteile (36 Teile)
•
1 Decalbogen
•
10-seitige Bau- und Bemalungsanleitung
Vorbild:
Die
Rheintochter
war
eine
zweistufige
Flugabwehrrakete,
die
im
Deutschen
Reich
während
des
Zweiten
Weltkriegs
entwickelt
wurde.
Sie
sollte
die
deutsche
Flak
unterstützen.
Die
Versuche
wurden
jedoch
mit
dem
Beginn
des
Jägernotprogramms
weitestgehend
eingestellt.
Gesteuert
wurde
die
Rakete
über
Funkimpulse vom Boden aus.
Im
November
1942
an
Rheinmetall-Borsig
in
Auftrag
gegeben,
wurde
die
Rakete
in
zwei
verschiedenen
Varianten
in
der
Raketener-
probungsstelle
Rumbke
bei
Leba
erprobt.
Grundmuster
war
die
6,3
m
lange
Rheintochter
R1.
Die
zweite
Stufe,
der
eigentliche
Flugkörper,
wies
bei
einem
Durchmesser
von
540
mm
eine
Länge
von
2860
mm
auf.
Sie
trug
den
Gefechtskopf
von
25
bis
150
kg
und
einen
Zünder,
der
entweder
auf
Annäherung
reagierte
oder
vom
Boden
ausgelöst
werden
konnte.
Der
Raketenmotor
verfügte
über
einen
220
kg
schweren
Diglykoltreibsatz,
der
einen
Anfangsschub
von
157
kN
lieferte.
Die
Brenndauer
betrug
2,5s,
wobei
der
Schub
jedoch
schnell
nachließ.
Die
Düsen
traten
dabei
durch
die
Verkleidung
ins
Freie.
Die
Steuerung
erfolgte
durch
vier
kreuzförmig
angebrachte
hölzerne
Leitflossen
an
der
Flugkörperspitze.
Hinter
der
Mitte
der
zweiten
Stufe
waren
vier
ebenfalls
kreuzförmig
angebrachte
Tragflächen
mit
einer
Spannweite
von
2,75
m
befestigt.
Die
Elektronik
für
die
Flug-
körperlenkung
war
im
vorderen
Drittel
des
Flugkörpers
untergebracht.
Als Antenne diente dabei die Aluminiumverkleidung der Tragflächen.
Die
erste
Stufe
mit
einer
Länge
von
2300
mm
und
einem
Durchmesser
von
510
mm
hatte
einen
240
kg
schweren
Diglykol-Dinitrat-Treibsatz
mit
einem
Schub
73,5
kN
und
einer
Brenndauer
von
0,6s.
Es
waren
sieben
Düsen
angebracht,
von
denen
zwei
mit
einer
Berstscheibe
ausgerüstet
waren
und
nur durchströmt wurden, wenn der Druck zu groß wurde. An dieser Startstufe waren vier Stabilisierungsflächen mit einer Spannweite von 2660 mm befestigt.
Von
dieser
Variante,
die
eine
Brennschlussgeschwindigkeit
von
360
m/s
erreichte,
wurden
bis
zum
November
1944
51
Starts
von
einer
umgebauten
8,8-cm-
Flak-Lafette aus durchgeführt.
Die
ab
September
1944
im
Versuch
befindliche
Variante
Rheintochter
R3
besaß
ein
Flüssigkeitstriebwerk
als
Oberstufe
mit
den
hypergolen
Komponenten
Salpetersäure
(336
kg)
und
einem
Vinylether
(Visol)
als
Brennstoff
(81
kg).
Diese
Kombination
lieferte
einen
Schub
von
anfangs
21,4
kN,
der
auf
17,6
kN
absank.
Die
Gesamtbrenndauer
betrug
dabei
53
s.
Zur
Treibstoffförderung
diente
Druckluft.
Die
beiden
seitlich
angebrachten
Starthilfsraketen
der
R3-Variante
(150
kg
Diglykol)
erzeugten
einen
Schub
von
je
137,3
kN
für
0,9
s,
der
durch
abgewinkelte
Düsen
durch
den
Flugkörperschwerpunkt
wirkte.
Die
Ausführung
war
ähnlich
der
R1-Variante;
wiederum
wurden
sieben
Düsen
verwendet,
von
denen
zwei
mit
Berstscheiben
ausgerüstet
waren.
Die
R3-Variante
erreichte
400
m/s und damit Überschallgeschwindigkeit.
Mit Rheintochter R1 soll es noch eine provisorische Truppenerprobung gegeben haben. Von der R3 wurden nur wenige Versuchsmuster gestartet.
(Quelle Wikipedia)
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Die
chinesische
Firma
Modelcollect
sorgt
seit
ihrer
Gründung
2012
in
regelmäßigen
Abständen
für
Erstaunen
bei
den
Modellbauern.
“Der
Name
ist
Programm”
und
somit
bisher
dem
beliebten
Sammlermaßstab
1/72
verschrieben,
hat
man
sich
außergewöhnlichen
und
bisher
eher
stief-
mütterlich
behandelten
Projekten
gewidmet.
Beispiele
hierfür
wären
der
Northrop
B-2A
Spirit
mit
seinen
knapp
80cm
Spannweite
in
1/72
oder
die
sehr
interessanten
Rüstungsprojekte
der
Deutschen
Wehrmacht
aus
dem
2.Welkrieg,
wie
etwa
der
hier
vorgestellte
Bausatz
der
Flugabwehrrakete
Rheintochter auf einem E-100 Chassis.
Modelcollect
liefert
seine
Bausätze
in
attraktiv
gestalteten
Hochglanz-
Stülpkartons,
in
dessen
Innerem
alle
Teile
sauber
und
getrennt
verpackt
sind.
Besonders
empfindliche
Bauteile,
wie
im
vorliegenden
Fall
die
aus
härterem
Vinylmaterial
bestehenden
Ketten,
sind
extra
geblistert
um
Beschädigungen
zu
vermeiden.
Neben
diesen
einteiligen
Ketten,
den
8
Spritzrahmen
mit
über
200
Einzelteilen,
einer
Fotoätzteilplatine
und
dem
Decalbogen,
macht
die
10-seitige
Hochglanz-Bauanleitung
den
Inhalt
komplett.
Sehen
wir
uns
die
Teile
nun
etwas
genauer
an:
Diese
sind
absolut
sauber
gespritzt
und
weisen
durchgehend
feine
Details
auf,
wie
etwa
Luken,
Bolzen, Verschraubungen oder die Zahnkränze an den Treibrädern.
Sinkstellen,
Grate
oder
Häutchenbildung
sucht
man
vergebens,
Auswerfer-
marken
sind
zwar
viele
vorhanden,
verschwinden
nach
erster
Prüfung
aber
generell
an
später
nicht
mehr
sichtbaren
Stellen.
Die
einteilig
ausgeführten
Fahrwerk/Federbein-Einheiten
sollten
die
Montage
doch
sehr
vereinfachen
und
das
Aussehen
des
fertigen
Modells
nicht
beeinträchtigen,
zumal
später
davon nur noch wenig zu sehen sein wird.
Überraschenderweise
enthält
der
Bausatz
einen
kompletten
Motor,
was
bei
einem
1/72er
Kit
nicht
wirklich
die
Regel
ist.
Der
Motorblock,
die
Kühler
und
die
Treibstofftanks
sind
gut
detailliert
umgesetzt,
mit
der
obligatorischen
Eigeninitiative
in
Form
von
Schläuchen
und
Kabeln
wird
eine
stimmige
Replik
des
Originals
daraus.
Möchte
man
die
Luken
geschlossen
halten,
so
sollte
man
diese
Einheit
nicht
verbauen
und
erhält
schönes
Zubehör
für
die
nächste
Diorama-Szene.
Die
zum
Bausatz
gehörende
Startschiene
samt
eigentlicher
Rheintochter-Rakete
ist
ebenso
hochwertig
gefertigt
und
kann
durch
die
kleinen
Details
auch
mehr
als
nur
überzeugen.
Lediglich
die
Auslässe
der
2.
Raketenstufe
sind
nur
als
kleine
“Knubbel”
vorhanden
und
könnten aufgebohrt und mit dünnem Messingröhrchen gepimpt werden.
Der
Zusammenbau
beginnt
unkompliziert
mit
der
Rakete
und
deren
Start-
vorrichtung. Diese ist vom Hersteller übrigens auch separat erhältlich.
Danach
geht
es
laut
Bauplan
weiter
mit
dem
Chassis
des
Entwicklungs-
fahrzeuges.
Die
Komplettteile
aus
Schwingarmen
und
Drehstäbe
werden
um
die
Lauf-
und
Treibräder
ergänzt
und
gleichzeitig
mit
den
drei
Kompo-
nenten
der
Bodenwanne
verklebt.
Lässt
man
-wie
oben
bereits
be-
schrieben-
den
Motorblock
weg,
so
ist
mit
dem
Anbringen
der
Oberwanne,
der
Seitenschürzen,
dem
Heckteil
und
der
Ketten
prinzipiell
das
Meiste
bereits abgehandelt.
Etwas
mehr
an
Feingefühl
bedürfen
vermutlich
die
teils
sehr
kleinen
Ätzteile
um diese korrekt zu platzieren.
Unten: Der Schachtelinhalt im Überblick
Germany Rheintochter 1
movable Missile Launcher with E100 Body
Fazit:
Modelcollect hat sich bei den Fans des kleinen Militär-Maßstabs schon lägst von einem
Geheimtipp zu einem Hersteller mit “Must Have”-Charakter entwickelt. Kein Wunder, ver-
steht es die chinesische Firma doch lange ersehnte Projekte in hoher Qualität umzu-
setzen. Auch das Preis/Leistungs-Verhältnis ist sehr angenehm.
Vorliegender E-100 mit der Startvorrichtung der Rheintochter ist sicherlich direkt an den Liebhaber von Reißbrett-Projekten gerichtet und kann in Ausstattung
und Qualität dem erfahrenen Modellbauer nur wärmstens empfohlen werden.
Happy Modelling,
Thomas Schneider,
Oktober 2017
Maßstab:
1/72
Produktseite:
UA72076
Bezugsquelle:
Fachhandel / Modellbau Koenig
Preis:
€ 19,50
Oben: Die empfindlich filigranen Vinyl-Ketten sind separat in Blister verpackt.
Oben:
Der
kleine
Decalbogen
enthält
Markierungen
für
zwei
fiktive
Fahrzeuge.
Dieser
ist
leider
mit
einem
relativ
dicken
Trägerfilm
versehen,
was
den
Einsatz
von
Weichmachern
unumgänglich
machen
könnte.
Auch
der
Trägerüberstand
ist
sehr
groß
und
bedingt
ein
Trimmen
der
einzelnen
Elemente.
Die
roten
Zahlen sind gar zusammenhängend gedruckt!
Rechts:
Die
nötigen
und
stimmigen
Kleinteile
eines
modernen
Kits
liefert
der
kleine Fotoätzteilebogen.
Der Bausatz:
Bauanleitung:
Modelcollect´s
Bauanleitungen
sind
grundsätzlich
sehr
gut
aufgemacht.
Im
vorliegenden
Fall
führt
der
Hochglanz-Faltplan
auf
gerade
einmal
18
eindeutigen
Baustufen
zum
fertigen
Modell.
Seite 2 mit den Bauteilübersichten gibt leider keinen Hinweis auf nicht benötigte Teile.
Zur
Lackierung
und
dem
Anbringen
der
Wasserschiebebilder
liefert
Modelcollect
zwei
5-
Seiten-Ansichten der beiden “What-If” Fahrzeuge in attraktiven Tarnschemen.
Als
Farbreferenz
wird
nur
das
System
des
Kooperationspartners
AMMO
by
Mig
Jimenez
angegeben.