© kitchecker.com 2018
Vielen Dank an die Firma ICM für die Bereitstellung dieses Besprechungsmusters.
Review-Checkbox
Gesamteindruck
Maßstab: 1/32 Teile gesamt: 92 Markierungsoptionen: 3
Bücker Bü 131D WWII German Training Aircraft
ICM 32030
Zielgruppe:
Anfänger
erfahrener Modellbauer
Profi
Verwendung:
Gimmick
Korrektur
Erweiterung / Detaillierung
Diorama-Zubehör
Spritzguss, Kleinserie (short run)
Spritzguss, Metallform
Spritzguss, Formen-/Technologie-Mix
Verfügbarkeit:
Limited Edition
Serie
Technologie:
Resin, klassischer Musterbau
Resin, 3D-Druck-Technologie
Wasserschiebebilder
Fotoätzteile, metallfarben
Fotoätzteile, bedruckt
Ausstattung:
Resinteile
Masken
Metallteile
Vacu-Teile
Acetatfilm
Vinyl-Teile / -Räder
Begleitbroschüre
Poster / Kunstdruck
Bauanleitung, farbig
Bauanleitung, s/w
Lackieranleitung, farbig
Lackieranleitung, s/w
Sammlerartikel / Zugabe
Aufkleber / Abziehbilder
Auslegung:
Basisbausatz
Bausatz mit Zubehör/Aufwertung
Multimediabausatz
Dual- / Mehrfachbausatz
Bauanleitung
sachlich, zweckmäßig
High End
komfortabel
Download-Option
Konzept
Produktidee:
Wiederauflage
Varianten-Wiederauflage
Formentausch
Neuheit, Erstauflage
Umsetzung:
Spritzguss:
Decals:
Resin:
Qualität
Klarsichtteile:
ICM 32030
Inhalt:
•
3 graue Spritzrahmen mit 88 Teilen
•
1 transparenter Spritzrahmen mit 4 Teilen
•
1 Decalbogen
•
16-seitige Bau- und Lackieranleitung
Vorwort:
Wer
hätte
denn
daran
gedacht,
das
sich
ein
Modellbauhersteller
eines
deutschen
Trainingsflugzeug
im
32iger
Maßstab
annimmt.
ICM
setzt
die
sehr
erfolgreiche
Erstkonstruktion
der
Bücker
Flugzeugbau
zur
Freude
unsereins
in
reiner
Plastikkultur
um.
In
Form
einer
Bü
131D
lockert
dieses
Schulflugzeug
die
Ansicht
so
mancher
Vitrine
und/oder
Ausstellung
auf.
Dank
der
außerordentlichen
gutmütigen
Flugeigenschaften
des
Originals
wird
es
seit
seinem
Erstflug
im
Jahr
1934
bis
heute
liebevoll
gehegt
und
gepflegt,
sogar
Nachbauten
mit
unterschiedlichsten
Motoren
wurden
verwirklicht.
Und
jetzt
haben
wir
dank dem Ukrainischen Hersteller die Möglichkeit, diesen schönen kleinen Doppeldecker aus modernster Produktion zu basteln.
Vorbild:
1933
in
Berlin-Johannistal
ins
Leben
gerufen,
ist
die
Bücker
131
Jungmann
des
schwedischen
Konstrukteurs
Anders
Johan
Anderson
das
erste
Modell
der
Bücker
Flugzeugbau,
deren
Gründer
Carl
Clemens
Bücker
war.
Als
leichtes
zweisitziges
Schulflugzeug
entworfen,
legte
Anderson
die
Maschine
als
einstieligen
Doppeldecker
mit
stoffbespannten
Tragflügel
aus
Holz,
einem
aus
Stahlrohr
geschweißten
ebenfalls
mit
Stoff
überzogenem
Rumpfgerüst
samt
Leitwerk
aus.
Einzig
im
Bereich
des
Motors
verwendete
man
Leichtmetall.
Eine
aus
der
Endphase
des
Ersten
Weltkrieges
bekannte
Konstruktionsweise.
Am
27
April
1934
erhob
sich
die
Bücker
131
mit
einem
80
PS
starken
Hirth
HM
60
R
erstmalig
in
die
Luft.
Die
erste
Serie
A
wurde
nicht
nur
an
die
Flugschulen
in
Deutschland
geliefert,
sondern
auch
im
Export
bis
hin
zu
Lizenzproduktion
in
acht
Ländern
benutzt/hergestellt.
1938
ersetzte
die
D-Version
die
vorangegangene
B-Version,
die
sich
äußerlich
durch
ein
größeres
Spornrad
unterscheiden
lies.
Beide
treibt
ein
leistungsfähiger
Hirth
HM
504
A2
Reihenvierzylinder
mit
hängenden
Zylindern
an.
Über
5
Minuten
lang,
darf
man
diesen
Motor
bei
einer
Drehzahl
von
2530/min
105
PS
abverlangen,
die
sich
auf
85
PS
bei
2360/min
zur
Dauerleistung
reduzieren.
Viele
der
fähigsten
Piloten
dieser
Ära
bekamen
auf
diesem
schönen
kleinen
Doppeldecker
ihren
ersten
fliegerischen Schliff. Auf ca. 5000 hergestellten Bücker 131 aller Versionen entfielen ca. 3000 Stück auf einheimische Produktion.
Um
die
immer
schwieriger
werdende
Versorgungslage
für
Ersatzteile
des
Hirthmotors
zu
umgehen,
rüstete
man
einige
Maschinen
mit
einem
Lycoming-
Boxermotor
aus,
der
nach
Meinung
vieler
Luftfahrtenthusiasten
die
elegante
Linienführung
der
Bücker
zerstörte.
Allerdings
konnte
Sie
so
flugfähig
gehalten
werden und zählt auch aufgrund eines Nachbaus aus Polen zu einem der meist verbreittesten Oldtimer-Flugzeugen dieser Tage.
Technische Daten (Bü 131 B)
(Quelle Wikipedia)
Vorschaubild klicken zum Vergrößern
Großzügig
in
der
bekannt
stabilen
Schachtel
von
ICM
verpackt,
sind
die
zwei
Spritzgussrahmen
in
einer
Tüte
gegen
einen
Verlust
von
Kleinteilen
geschützt.
Noch
für
folgende
Varianten
hin,
ist
der
Spritzling
B
unterteilt,
indem
ein
kleinerer
Rahmen
B1
angegossen
ist,
wodurch
eine
andere
Motorver-
kleidung
leicht
realisiert
werden
kann.
Der
kleine,
glasklare
Rahmen
beinhaltet
die
beiden
Windschilde
und
zwei
Instrumententräger.
Auch
dieser
ist separat eingepackt und liegt der großen Tüte bei.
Ohne
große
Nacharbeit
müssen
die
Glasteile
lediglich
vom
Rahmen
ge-
trennt
werden,
wobei
der
Anguss
ohne
weiteres
am
Führungszapfen
hätte
angelegt
werden
können,
womit
man
sich
das
Abtrennen
erleichtern
würde.
Andererseits könnte man sich das abschleifen vom Anguss sparen.
Die
großen
Bauteile,
darunter
der
Rumpf,
der
obere
Flügel
mit
Ober-
und
Unterseite,
beide
Oberteile
des
Unterflügels
die
separaten
Querruder
und
das
einteilige
Höhenruder
mit
einzelnen
Steuerflächen
samt
Teilen
des
Fahrwerks
und
der
Motorverkleidung
finden
sich
auf
dem
Rahmen
A.
Die
Aufteilung
der
Flügel
in
Ober-
und
Unterseite
ist
bei
Modellen
dieser
Größe
nicht
üblich,
hat
aber
in
der
Aussparung
der
Querruder
seinen
Grund.
So
kann
man
die
Hohlkehle
perfekt
für
die
Rundung
am
Anschluss
der
Querruder
im
Formenbau
umsetzen.
Dem
Modellbauer
freuen
solche
klei-
nen Überlegungen.
Genauso
überzeugt
mich
die
Oberflächenbeschaffenheit
und
Darstellung
der
mit
Stoff
bespannten
Flügelkonstruktion.
Ein
kleiner
Versatz
im
zehntel
Millimeter
Bereich
am
beweglichen
Teil
des
Höhenruders
hin
zum
Rumpf
ist
da
kaum
der
Rede
wert.
Der
für
Wartungszwecke
am
Original
eingearbeitete
Reißverschluss
auf
der
linken
Seite
vor
dem
Höhenruder
ist
nach
meinen
Geschmack
mittels
zweier
erhabenen
Gravuren
etwas
zu
stark
ausgefallen.
Dies
kann
man
aber
mit
leichtem
Überschleifen
schnell
auf
den
eigenen
Wunsch
hin
entschärfen.
Der
ganze
Rahmen
ist
ohne
erkennbare
Fisch-
haut, ohne Verzug und mit einer guten Schärfe der Details abgespritzt.
Rahmen
B
und
B1
enthalten
natürlich
alle
restlichen
Teile
fürs
Cockpit,
Fahrwerk,
Flügelverstrebung,
Motor
und
den
Unterteil
des
unteren
Flügels.
Eine
maßstäbliche
Gitterrohrrahmenkonstruktion
im
Cockpitbereich
erlaubt
eine
sehr
gute
Wiedergabe
an
Feinheiten
in
diesem
Bereich.
Insgesamt
16
Bauteile,
die
über
13
Baustufen
verteilt
angebracht
werden
müssen,
zeigt
hier
für
das
Cockpit
viel
Liebe
zum
Detail.
Begonnen
wird
der
Bau
der
Jungmann
nicht
wie
üblich
mit
dem
Cockpit,
sondern
man
klebt
zuerst
das
untere
Flügelpaar
zusammen,
auf
dem
der
Boden
als
Rohrrahmen
des
Piloten
und
seines
Schülers
aufgeklebt
wird.
Nachdem
der
Rumpf
zu-
sammengefügt
ist,
wird
der
Steuerknüppel
samt
Sitz
des
Fluglehrers
und
seine Instrumententafel, danach der des Schülers eingebaut.
Warum
die
Instrumententafeln
in
transparenten
Plastik
abgespritzt
sind,
erschließt
sich
mir
nicht.
Kommen
doch
hervorragende
Decals
als
Nachbildung
der
Instrumente
zum
Einsatz.
Wie
übrigens
der
ganze
Bogen
absolut
im
Raster,
sehr
präzise
und
farbintensiv
gedruckt
ist.
Dieses
Abziehbild
befindet
sich
auf
Augenhöhe
mit
namhaften
Herstellern
von
Decals.
Die Einzelteile warten mit feinsten Details und messerscharfen Konturen auf.
Unten: Der Schachtelinhalt im Überblick
Bücker Bü 131D
WWII German Training Aircraft
Die
Bauanleitung
der
Bü
131D
erstreckt
sich
auf
über-
sichtliche
16
Seiten
mit
leicht
verständlichen
Baustufen
in
angenehmer
Abbildungsgröße
und
führt
ohne
wenn
und
aber
auch
beim
Modellbau-Anfänger
zu
einem
vorzeig-
baren Modell.
Als
Farbreferenz
sind
die
Systeme
von
Revell
und
Tamiya
angegeben.
Markierungsoptionen:
•
Bücker Bü 131D, 2./JG 54, Russland, März 1942
•
Bücker Bü 131D, 2./JG 54, Russland, Sommer 1942
•
Bücker Bü 131D, Stab III/NJG 1, Deutschland 1943
•
Bücker Bü 131D, Bad Aibling, Deutschland 1944
Fazit:
Endlich
kann
ein
Modell
der
Bü
131D
einfach
aus
Plastik
gebaut
werden.
Der
Bausatz
ist
gut
bis
sehr
gut
zu
bewerten,
die
Frage
nach
Sitzgurten
betrachte
ich
philosophisch,
da
man
es
keinen
so
richtig
recht
machen
kann.
Der
Aftermarkt
braucht
auch
noch
seine
Daseinsberechtigung.
Die
Markierungsmöglichkeiten
sind
gut
gewählt
und
die
Abziehbilder
sehr
gut.
Sicherlich
kann
der
eine
oder
andere
noch
nachdetaillieren,
legt
man
aber
Wert
auf
einen
sauberen
Zusammenbau, straffen Verspannung und tollen Lackierung nebst hinzufügen von Gurten, steht ein wunderschönes Modell auf dem Tisch.
Der
Einsteiger
im
Doppeldeckerbau
soll
sich
auf
jeden
Fall
an
diese
Modell
herantrauen,
um
somit
Erfahrung
für
die
Verspannung
zu
erlangen,
denn
die
Gute
Umsetzung durch ICM und die Wahl des Plastik ergeben schon ohne Verdrahtung eine stabile Verbindung der Tragflächen mit dem Rumpf.
Happy Modelling,
Guido Veik
Mai 2018
Unten: CAD-Bilder.
Quelle: ICM
Oben: Der Motorblock ist sehr filigran wiedergegeben.
Maßstab:
1/32
ICM Produktseite:
32030
Bezugsquelle:
Fachhandel
Preis:
ca. € 29,95
Der Bausatz:
Bauanleitung:
• Spannweite: 7,40 m
• Länge: 6,62 m
• Höhe: 2,25 m
• Flügelfläche: 13,50 m²
• Leermasse: 380 kg
• Max. Startmasse: 680 kg
• Triebwerk: ein Reihenmotor Hirth HM 504 A-2 (78 kW / 105 PS)
• Startrollstrecke: 130–140 m (je nach Quelle)
• Landerollstrecke: 120–135 m (je nach Quelle)
• Max. Horizontalfluggeschwindigkeit: 183 km/h in Bodennähe
• Reisegeschwindigkeit: 170 km/h
• Höchst zulässige Geschwindigkeit: 350 km/h
• Minimalgeschwindigkeit: 82 km/h
• Max. Steigleistung in Bodennähe: 3,2–3,8 m/s (je nach Quelle)
• Dienstgipfelhöhe: 3000 m
• Reichweite: 400 km
Nach
dem
zwischenzeitlichen
Zusammenbau
des
Motors,
dem
man
sofern
die
Motorhaube
offen
dargestellt
wird,
ein
Zündgeschirr
nebst
Ölleitungen
und
Steuerleitungen
spendieren
sollte,
kommt
nach
der
Montage
des
Oberflügels
die
wohl
schwierigste
Aufgabe
bei
dem
Bau
eines
Doppeldeckers:
das
Aufsetzten
des
oberen
Flügelpaares.
Jedoch
dürfte
es
nach
der
sauberen
Verarbeitung
des
Bausatzes
hin
und
dem
stabilen
Plastik
keine
nennenswerten
Probleme
geben.
Allerdings
muss
man
alle
Löcher für die Bespannung zuvor gebohrt haben.
Der
auf
Seite
14
gezeigte
Plan
für
den
Verlauf
der
Spanndrähte
gibt
nur
Aufschluss
über
den
korrekten
Verlauf,
wenn
man
hierfür
das
attraktive
Deckelbild
hinzu
zieht.
Zusätzlich
empfehle
ich
nach
Vorbildfotos
zu
Googeln, um die Anschlusspunkte genau zu erkennen.
Achtgeben
muss
man
auf
die
Wahl
des
Verspannungsmaterials.
Im
Original
wurde
hierfür
ein
aerodynamischer
Spanndraht
verwendet.
Derzeit
finde
ich
nur
von
RB
Productions
flache
Spanndrähte,
geführt
unter
British
Streamline Wire. Die Anschlüsse bitte nicht vergessen!
Sodann
endet
der
Bau
nach
51
Baustufen,
deren
Anleitung
keinerlei
Kritik-
punkte aufwirft.
Oben: Realistisch wirkende Bespannung auf den Tragflächen.