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Vielen Dank an die Firma ICM für die Bereitstellung
dieses Besprechungsmusters.
Maßstab:
1/48
Produktseite:
48261
Bezugsquelle:
Fachhandel
Preis:
€ 39,50
Vorwort:
Wer
bis
vor
kurzer
Zeit
eine
Heinkel
He
111
in
1/48
bauen
wollte,
musste
auf
Bausätze
aus
dem
vergangenen
Jahrtausend
zurückgreifen.
Zugegeben,
das
klingt
jetzt
ziemlich
dramatisch,
aber
es
stimmt.
Monogram
brachte
1994
den
deutschen
Bomber
als
erster
Hersteller
in
diesem
Maßstab
auf
den
Markt.
Revell
und
Hasegawa
bedienten
sich
der
Formen
und
legten
unterschiedliche
Versionen
der
He
111
auf,
die
natürlich
mit
den
dafür
notwendigen
spezifischen
Teilen
ausgestattet
wurden.
Eine
wirkliche
Neukonstruktion
gab
es
aber
lange
nicht,
bis
sich
endlich
ICM
aus
der
Ukraine
dazu
entschlossen
hat.
Die
Version
H-3 stammt zu 100 % aus neuen Formen und ist seit November 2017 im Handel erhältlich.
Das Vorbild:
Die
allseits
bekannte
und
bei
den
Piloten
beliebte
Heinkel
He
111
wurde
anfänglich
unter
großer
Geheimhaltung
entwickelt:
ein
als
Schnellverkehrsflugzeug
getarnter
Bomber.
Der
Tiefdecker
mit
seinem
verglasten
Bug
war
bei
Kriegsausbruch
und
in
der
verlustreichen
Luftschlacht
um
England
das
Rückgrat
der
deutschen
Kampffliegerverbände.
Sie
bewährte
sich
bis
Kriegsende
in
zahlreichen
Varianten.
Neben
der
Rolle
als
mittelschwerer
Bomber
konnte
der
Typ
auch
Torpedos
zur
Schiffsbekämpfung
abwerfen,
trug
die
ersten
Lenkwaffen
und
Gleitbomben,
wurde
als
Lastensegler-Schlepper
eingesetzt
und
diente
VIPs
und
höheren
Stäben
als
Reisemaschine.
Zum
Schleppen
des
Lastenseglers
Messerschmitt
Me
321
Gigant
wurde
sogar
eine
zweirumpfige
He
111Z Zwilling mit fünf Motoren entwickelt.
Die
Version
He
111P
wies
bereits
die
vollverglaste
Rumpfnase
auf,
deren
Herstellung
durch
die
Knappheit
der
für
den
Jagdflugzeugbau
benötigten
Triebwerke
vom
Typ
DB
601
allerdings
auf
eine
kleine
Stückzahl
begrenzt
war.
Zum
Standardmodell
wurde
daher
die
He
111H
mit
Junkers
Jumo-211-Motoren,
die
aufgrund
der
Erfahrungen
bei
der
Luftschlacht
um
England
eine
mehrfach
verstärkte
Defensivbewaffnung
erhielt.
Von
der
Variante
H-3,
die
mit
diesem
Bausatz
realisiert
werden
kann,
wurden
504
Stück
von
Heinkel,
Arado
in
Brandenburg
und
der
Allgemeinen
Transportanlagen-
Gesellschaft in Leipzig hergestellt.
Vor
und
während
des
Krieges
wurden
in
Deutschland
mehr
als
7.300
He
111
aller
Versionen
gebaut.
Nach
Kriegsende
wurden
in
Spanien
236
He
111H-16
unter
der
Bezeichnung
CASA
2.111
gebaut,
angetrieben
von
Rolls-Royce
Merlin
Motoren.
Die
Maschinen
standen
als
leichte
Bomber
bis
zum
Ende
der
1960er-Jahre
im
Dienst
und
wurden
danach
noch
bis
1973
als
Transportflugzeuge
verwendet.
Eines
dieser
Flugzeuge
kann
in
der
Flugwerft
Schleißheim
in
München besichtigt werden (siehe Fotos).
Vorschaubild klicken zum Vergrößern
Für
das
Deckelbild
hat
ICM
sicher
kein
Vermögen
ausgegeben.
Zieren
bei
anderen
Produzenten
aufwändige
Gemälde
aus
Künstlerhand
die
Schachteln,
muss
hier
eine
eher
bescheidene
Computergrafik
als
„Box-Art“
genügen.
Dafür
ist
die
Verpackung
als
äußerst
stabile
„Doppelbox“
ausgeführt.
Dabei
wird
über
eine
in
sich
abgeschlossene
Kartonschachtel
ein
weiterer
Deckel
gestülpt.
Alle
sieben
Spritzgussrahmen
sind
gemeinsam
in
einem
Plastikbeutel
abgepackt,
der
Rahmen
mit
den
Klarsichtteilen
ist
separat
in
einem
eigenen
Beutel
untergebracht,
um
ihn
vor
Kratzern
zu
schützen.
Der
Zusammenbau
des
Modells
beginnt
mit
den
Fahrwerksschächten
und
wird
mit
Holmen
fortgesetzt,
die
einen
enorm
stabilen
Sitz
der
Tragflächen
gewährleisten
werden.
An
diese
Konstruktion
wird
das
Cockpit
angeklebt,
das
auf
den
ersten
Blick
recht
spartanisch
wirkt.
Sitzgurte
liegen
leider
weder
als
Fotoätzteile
noch
als
Nassschiebebilder
bei.
Die
sollten
unbedingt
in
Eigenregie
ergänzt
werden,
weil
dieser
Bereich
durch
die
vielen
Klarsichtteile
recht
gut
einsehbar
sein
wird.
Ich
bin
überzeugt,
dass
bald
diverse
Anbieter
im
Zurüstbereich
auf
ICM’s
He
111
reagieren
und
entsprechende Fotoätz- bzw. Resinteile auf den Markt bringen werden.
Großartig
finde
ich,
dass
ICM
die
Möglichkeit
bietet,
beide
Motoren
in
die
Gondeln
einzubauen.
Bei
geschlossener
Verkleidung
wird
davon
zwar
nichts
zu
sehen
sein,
aber
man
kann
ja
eine
oder
beide
Motorabdeckungen
weglassen
und
hat
so
einen
tollen
Blick
auf
die
Antriebsgeräte.
Natürlich
können
sie
noch
mit
diversen
Kabeln
und
Leitungen
verfeinert
werden,
aber
eine
sehr
gute
Basis
ist
schon
mal
da.
Einer
Wartungsszene
auf
einem
Flugfeld
steht
daher
nichts
im
Wege.
Auch
die
Bombenschächte
können
mit
jeweils vier Bomben gefüllt und die Klappen geöffnet angebaut werden.
Quer-,
Seiten-
und
Höhenruder
liegen
separat
bei
und
können
so
ganz
leicht
in
ausgelenkter
Stellung
angebracht
werden.
Auch
das
Fahrwerk
mit
den dazugehörigen Klappen ist ansprechend detailliert.
Die
Qualität
der
Hauptkomponenten,
also
Rumpf,
Tragflächen
und
Leitwerk,
ist
wirklich
gut.
Die
Blechstoßlinien
des
Originals
sind
auf
den
Plastikteilen
sauber
graviert
und
gut
umgesetzt
worden.
Die
imitierte
Stoffbespannung
der
Querruder
macht
einen
sehr
realistischen
Eindruck.
Formversatz,
Fischhäute
oder
Gussgrate
sind
nicht
zu
erkennen.
Auch
die
produktionsbedingten Formtrennlinien sind nur schwach ausgeprägt.
Für
einen
Bausatz
aus
neu
konstruierten
Formen
fehlt
mir
aber
eines
–
nämlich
Nietenreihen.
Auf
den
Tragflächen
sind
ja
noch
einige
vorhanden,
wenn
auch
viel
zu
wenige.
Der
Rumpf
hingegen
muss
fast
ganz
darauf
verzichten.
Hier
habe
ich
mir
eindeutig
mehr
erwartet.
Problematisch
wird
das
Handling
des
Modells
nach
dem
Einbau
der
insgesamt
sieben
MGs.
Man
wird
höllisch
aufpassen
müssen,
um
nicht
eine
oder
mehrere
dieser
Abwehrwaffen
durch
eine
unachtsame
Bewegung
versehentlich
abzu-
brechen.
Leider
sind
die
Klarsichtteile,
die
den
Bug
des
Modells
dominieren
werden,
nicht
ganz
perfekt
ausgeführt.
Besonders
die
gewölbten
Teile
weisen
Schlieren
und
Verzerrungen
auf.
Auf
Abdeckmasken
verzichtet
ICM
bei
diesem
Basiskit
ebenfalls.
Aber
auch
darauf
wird
der
Zubehörmarkt
wahrscheinlich schnell reagieren.
Oben: Die großzügige Verglasung der He 111 wurde von ICM gekonnt aufge-
teilt. Leider ist das vorliegende Muster nicht 100%ig frei von Schlieren und ver-
zerrungen.
Unten: Der Schachtelinhalt im Überblick
Review-Checkbox
Gesamteindruck
Maßstab: 1/48 Teile gesamt: ca. 324 Markierungsoptionen: 4
He 111H-3 WWII German Bomber
ICM 48261
Zielgruppe:
Anfänger
erfahrener Modellbauer
Profi
Verwendung:
Gimmick
Korrektur
Erweiterung / Detaillierung
Diorama-Zubehör
Spritzguss, Kleinserie (short run)
Spritzguss, Metalllform
Spritzguss, Formen-/Technologie-Mix
Verfügbarkeit:
Limited Edition
Serie
Technologie:
Resin, klassischer Musterbau
Resin, 3D-Druck-Technologie
Wasserschiebebilder
Fotoätzteile, Metall
Fotoätzteile, bedruckt
Ausstattung:
Resinteile
Masken
Metallgewicht
Vacu-Teile
Acetatfilm
Vinyl-Teile / -Räder
Begleitbroschüre
Poster / Kunstdruck
Bauanleitung, farbig
Bauanleitung, s/w
Lackieranleitung, farbig
Lackieranleitung, s/w
Textilmaterial
Papierschilder
Auslegung:
Basisbausatz
Bausatz mit Zubehör/Aufwertung
Multimediabausatz
Dual- / Mehrfachbausatz
Bauanleitung
sachlich, zweckmäßig
High End
komfortabel
Download-Option
Konzept
Produktidee:
Wiederauflage
Variante
Formentausch
Neue Form
Umsetzung:
Spritzguss:
Decals:
Resin:
Qualität
Klarsichtteile:
Fazit:
1/48
ergibt
bei
einem
zweimotorigen
Bomber
ein
recht
großes
Modell.
Die
Länge
wird
laut
Herstellerangabe
34,4
cm
und
die
Flügelspannweite
stolze
47,1
cm
betragen.
Imposant!
Mal
abgesehen
von
der
ziemlich
kargen
Detaillierung
mit
Nietenreihen
ist
die
Oberflächengestaltung
der
He
111H-3
von
ICM
sehr
ansprechend.
Vier
Markierungsmöglichkeiten
und
vor
allem
die
Option,
die
beiden
Motoren
zeigen
zu
können,
sprechen
natürlich
auch
für
diesen
Bausatz.
Aufgrund des teilweise ziemlich komplexen Aufbaus - vor allem im Motorenbereich - sollte der Bastler schon etwas Erfahrung mitbringen.
Dieses Modell im großen Maßstab wird mit Sicherheit eine beeindruckende Bereicherung der Luftwaffen-Sammlung und ein Hingucker in der Vitrine.
Happy Modelling,
Stefan Fraundorfer,
Januar 2018
Die
Bauanleitung
ist
in
russischer
und
englischer
Sprache
verfasst.
Auf
der
ersten
Seite
wird
kurz
auf
die
Geschichte
der
He
111
und
den
technischen
Daten
der
Version
H-3
eingegangen.
Außerdem
sind
Farbverweise
auf
die
Paletten
von
Revell und Tamiya angegeben.
Die
Bauanleitung
ist
in
schwarz/weiß
gehalten,
mit
roten
Bemalungshinweisen
zu
einzelnen
Teilen.
In
116
übersichtlichen
und
exakt
gezeichneten
Abschnitten
wird
der
Zusammenbau
des
Modells
erklärt. Pro Arbeitsschritt werden immer nur wenige
Teile
zusammengefügt.
So
werden
auch
Modell-
bauanfänger sicher nicht überfordert.
Oben: Die Jumo-Motorblöcke machen einen hervorragenden Eindruck.
He 111H-3
WWII German Bomber
ICM 48261
Inhalt:
•
7 hellgraue Spritzgussrahmen mit 299 Teilen
•
1 Rahmen mit 25 Klarsichtteilen
•
1 Decalbogen
•
28-seitige Bau- und Bemalungsanleitung im Format A4
Der Bausatz:
Bauanleitung:
Die Nassschiebebilder sind sauber, versatzfrei und in satten Farben gedruckt.
Nur bei den Stencils haben sich ein paar Rechtschreibfehler eingeschlichen,
die aber mit freiem Auge kaum lesbar sein werden. (Vergrößerungen rechts)
Fotos: Stefan Fraundorfer
RAF Museum London 2011: Am Rumpf und auf den Tragflächen sind deutlich jede Menge Nietenreihen zu erkennen, die am Modell leider fehlen.
Oberschleißheim 2012: Eine top restaurierte CASA 2.111 (He 111H-16) kann in der Flugwerft Schleißheim besichtigt werden.