© kitchecker.com 2018
Einen
Kitty
Hawk-Bausatz
vor
sich
liegen
zu
haben
ist
meistens
besonders
spannend.
Scherzhaft
gesagt:
Auf
den
ersten
Blick
hat
man
immer
ein
großes,
leuchtendes
“Wow”
im
Kopf,
doch
der
zweite
Gedanke
-”finde
die
Fehler”- lässt in der Regel nicht lange auf sich warten.
Dieser
neu
konstruierte
Kit
sollte,
so
zumindest
die
Ankündigung
des
Herstellers,
in
dieser
Beziehung
neue
Maßstäbe
im
Hause
Kitty
Hawk
setzen.
Ein
langjähriger
Huey-Pilot
stand
dem
Entwicklungsteam
mit
Rat
und
Tat
zur
Seite.
Natürlich
hat
dieser
Umstand
bei
den
Modellbauern
und
Fans
eine
sehr
hohe
Erwartungshaltung
geweckt.
Prinzipiell
wurde
diese
auch
erfüllt,
aber
wer
Kitty
Hawk
Bausätze
kennt…
“irgendetwas
ist
ja
immer” ;-)
Um
eines
vorweg
zu
nehmen,
Kitty
Hawk
hat
mit
dem
neuen
Kit
den
derzeit
besten
UH-1D
aller
Maßstäbe
geschaffen,
mit
vielen
filigranen
Details
und
einer
hohen
Teilezahl
ist
er
aber
keineswegs
over
engineered.
Auffällig
ist,
dass
man
augenscheinlich
einen
gewissen
Mix
aus
Vietnam-
und
Export-
bzw.
Lizenzversionen,
oder
anders
gesagt,
zwischen
der
Version
D
und
H
eingegangen ist. Dazu weiter unten mehr.
Beim
Öffnen
des
-wie
bei
Kitty
Hawk
immer
der
Fall-
sehr
gefällig
gestal-
teten
Stülpkartons
kommen
insgesamt
4
Spritzrahmen
mit
überdurchschnitt-
lich
vielen
und
teilweise
sehr
filigranen
Einzelteilen
zum
Vorschein.
Der
Klarsichtteilerahmen
ist
perfekt
gegen
Beschädigungen
geschützt,
zusätzlich
in
einem
kleinen
Karton
verpackt.
Zusätzlich
enthält
der
Bausatz
noch
eine
Ätzteilplatine
aus
Messing
zwei
Decalbögen
und
die
Bauanleitungen
mit
farbigen Lackierteilen.
Die
drei
Hauptrahmen
sind
-anders
als
bei
so
manchen
früheren
KH
Produktionen-
wirklich
gut
abgespritzt,
weisen
aber
vereinzelt
Grate,
leichte
Häutchenbildung
und
unbedingt
zu
versäubernde
Formtrennlinien
auf.
Die
Oberflächengestaltung
besticht
durch
die
feinen
versenkten
Gravuren
ebenso
wie
durch
die
überzeugend
dargestellten
Nietenreihen
und
die
erhabenen
Details.
Letztere
sind
aber
bei
der
Bundeswehr-Maschine
im
Frachtraum
(Akustikverkleidung)
mit
etwas
Vorsicht
zu
genießen.
Für
einen
akkuraten
Bau
bitte
Referenzmaterial
ansehen.
Ganz
speziell
für
die
Luftwaffen-Maschine
gilt
noch
hervorzuheben,
dass
hier
einige
Unterschiede
zum
Tragen
kommen,
wie
beispielsweise
Pitotrohr
und
Kabelabweiser,
was
in
der
Bauanleitung
nicht
oder
falsch
dokumentiert
ist.
Um
eines
vorweg
zu
nehmen,
auch
die
angebotene
Lackierung
der
71+32
ist
nicht
stimmig,
siehe
Referenzfoto oben.
Weiterhin
auf
der
Negativliste
-wenn
man
so
will-
wären
die
geringfügig
zu
dick
geratenen
Teile
für
Landewerk
und
Kufenrohre.
Speziell
für
die
Vietnam-Version
der
UH-1D
machen
die
externen
Aufhängungen
der
M60
Maschinengewehre
auch
etwas
Stirnrunzeln.
Die
Bausatzteile
würden
für
eine
UH-1H
Version
passen.
Um
die
Liste
abzuschließen
sei
noch
die
ansonsten
hervorragend
umgesetzte
Verglasung
genannt.
Hier
gibt
es
einen
kleinen,
aber
nicht
gut
zu
bereinigenden
Fehler
an
der
vorderen
Mittelstrebe.
Die
abgekantete
“Thermometer-Ecke”
der
rechten
Scheibenseite
wurde
vom
Designer
augenscheinlich
und
fälschlich
gespiegelt.
Ein
letztes
noch:
Der
Gleitschutzbelag
auf
dem
Kabinendach
ist
nicht
vorhanden.
Hier
bietet
Eduard aber bereits ein Upgrade an.
Nun
aber
zu
den
Highlights
des
Kits:
Ein
großes
Lob
muss
man
KH
für
die
Umsetzung
der
Lüftungsgitter
durch
Ätzteile
zollen.
Die
Hubschrauberzelle
enthält
eine
komplette,
detailgetreue
Inneneinrichtung
inklusive
einem
kompletten
Satz
Ätzteilgurte
für
Pilot,
Copilot
und
Frachtraum.
Das
Instrumentenbrett,
die
Mittelkonsole
und
die
Deckeninstrumentierung
sind
erhaben
geprägt
und
können
bemalt
oder
mit
Decalelementen
gestaltet
werden.
Ebenfalls
sehr
gut
umgesetzt
sind
die
verschiedenen
Sitze
mit
ihrem
realistischen
Faltenwurf.
Die
zahlreichen
Verglasungsteile
sind
glasklar
und
ohne
Verzerrungen.
Neben
allen
offen
darstellbaren
Türen
sind
auch
die
Triebwerksklappen
geöffnet
darstellbar
und
bietet
bereits
bausatzseitens detailgetreue Einblicke.
Kitty Hawk KH80154
Inhalt:
•
3 graue Spritzrahmen mit 258 Teilen
•
1 Klarsichtrahmen mit 20 Teilen
•
2 Decalbögen
•
1 Messing-Fotoätzteilebogen (71 Teile)
•
24-seitige, farbige Bauanleitung
Vorbild:
Im
Februar
1954
schrieb
die
US
Army
einen
Konstruktionswettbewerb
für
einen
turbinenangetriebenen
Mehrzweckhubschrauber
aus,
der
im
Medical
Corps
eingesetzt
werden
sollte.
Verlangt
wurde
ein
Hubschrauber,
der
eine
Nutzlast
von
363
kg
(800
lb)
über
eine
Distanz
von
185
km
(100
n.m.)
transportieren
kann.
Er
sollte
weiterhin
leicht
zu
warten
und
mit
den
damaligen
Frachtflugzeugen
(z.
B.
der
C-124
Globemaster
II)
verlastbar
sein.
Als
Antrieb
sollte
die
Lycoming-T53-Freilaufturbine Verwendung finden.
Aufbauend
auf
den
Erfahrungen
mit
der
Entwicklung
der
H12-Zelle,
konstruierte
Bell
das
Modell
204,
das
den
Wettbewerb
gewinnen
konnte
und
von
der
US
Army
die
Bezeichnung
XH-40
erhielt.
Im
Mai
1955
erhielt
Bell
den
Auftrag
zum
Bau
von
drei
Prototypen
(Seriennummern
55-4459
bis
4461).
Die
entsprechenden
Ingenieurarbeiten
begannen
im
Juni
1955,
am
28.
Oktober
konnte
die
Attrappe
besichtigt
werden
und
kurze
Zeit
später
begann
der
Bau
der
Prototypen.
Weniger
als
ein
Jahr
nach
dem
Baubeginn
fand
am
22.
Oktober
1956
der
Erstflug
des
ersten
XH-40-
Exemplars
statt,
dem
die
beiden
anderen
Prototypen
im
Februar
und
Juni
1957 folgten.
Mit
einem
Vertrag
vom
19.
Oktober
1956
wurde
Bell
mit
der
Produktion
von
sechs
Prototypen
YH-40
beauftragt,
die
der
Einsatzerprobung
dienen
sollten.
Darauf
folgten
neun
Vorserienmaschinen,
welche
die
Bezeichnung
HU-1
(H
für
helicopter,
U
für
utility,
dt.
Mehrzweckhubschrauber)
in
dem
von
1956
bis
1962
gültigen
Army-System
erhielten.
Die
Zeichenfolge
HU-1
führte
zu
dem
Spitznamen
„Huey“,
den
GIs
verwendeten.
Offiziell
wurde
der
Hubschrauber
entsprechend
der
Praxis,
Army-Luftfahrzeuge
nach
Indianerstämmen zu benennen, „Iroquois“ genannt.
Am
30.
Juni
1959
wurde
die
erste
Serienmaschine
HU-1A
an
das
101st
Aviation
Battalion
ausgeliefert.
Zur
Erprobung
des
ursprünglich
vorge-
sehenen
Einsatzzwecks,
der
medizinischen
Evakuierung
(Medical
Evacuation),
erhielten
das
56th
und
57th
Medical
Detachment
(Helicopter
Ambulance)
ebenfalls
zu
dieser
Zeit
ihre
Maschinen.
1962
wurde
die
Bezeichnung
im Zuge der Vereinheitlichung der einzelnen Systeme von Air Force, Navy und Army dann in UH-1 geändert.
Einsatz
im
Vietnamkrieg:
Bekannt
wurde
der
Huey
durch
seine
Einsätze
im
Vietnamkrieg,
wo
er
für
so
gut
wie
jeden
Zweck
benutzt
wurde,
inklusive
Luftnahunterstützung,
obwohl
er
dafür
eigentlich
nicht
konstruiert
war.
Entsprechend
hoch
war
die
Verlustquote:
Von
den
über
7.000
in
Vietnam
eingesetzten
Hueys
kehrten
nach
dem
Ende
des
Krieges
nur
2.000
Stück
zurück
–
allerdings
wurden
mehrere
hundert
beim
Abzug
der
US-Truppen
aufgegeben, zerstört oder der südvietnamesischen Armee übergeben.
Bei
der
U.S.
Army
wurde
der
UH-1
inzwischen
vollständig
durch
den
UH-60
Black
Hawk
ersetzt.
Die
meisten
der
verbliebenen
UH-1
der
Army
wurden
bis
September
2004
eingemottet,
als
die
technische
Unterstützung
bei
der
Army
endete.
Im
April
2008
waren
noch
etwa
60
Hueys
bei
der
Army
und
70
bei
der
US-Nationalgarde
vorhanden,
die
nur
noch
für
Sonderaufgaben
vorgehalten
wurden.
Das
United
States
Marine
Corps
(USMC)
verwendet
die
UH-1Y
weiterhin und hat im Juni 2010 18 Einheiten bestellt, darunter auch einige AH-1Z.
Die
US-Nationalgarde
hat
den
Bell-UH-1-Helikopter
nach
50
Dienstjahren
endgültig
am
2.
Oktober
2009
feierlich
außer
Dienst
gestellt.
Auch
bei
der
United
States
Army
werden
die
verbliebenen
Maschinen,
ebenso
wie
in
der
Nationalgarde,
durch
die
UH-72A
Lakota
ersetzt.
Die
letzten
vier
in
Europa
stationierten
UH-1
der
U.S.
Army
in
Europa
wurden
Ende
April
2011
beim
Joint
Multinational
Readiness
Center
(JMRC)
in
Hohenfels
nach
fast
vierzig
Dienstjahren
in
Europa außer Dienst gestellt.
UH-1D:
Serienversion
der
YUH-1D
mit
820
kW
(1100
WPS)
aus
dem
Lycoming-T53-L-11-Triebwerk.
2561
UH-1D
wurden
gebaut,
2008
davon
gingen
an
die
U.S.
Army.
Die
Hubschrauber
der
Bundeswehr
für
das
deutsche
Heer
und
die
deutsche
Luftwaffe
tragen
ebenfalls
die
Bezeichnung
UH-1D,
wurden
jedoch
nach UH-1H-Standard (Lycoming-T53-L13B-Triebwerk, Pitotrohr auf Kabinendach) gebaut.
(Quelle Wikipedia)
Fazit:
Wie
in
der
Bausatzbeschreibung
bereits
angedeutet,
ist
es
immer
besonders
spannend
einen
Kitty
Hawk
Kit
unter
die
Lupe
zu
nehmen.
Meinen
Anmerkungen
und
Feststellungen
zufolge
könnte
der
Leser
nun
annehmen,
dass
auch
dieser
Bausatz
bezüglich
der
offensichtlichen
Fehler
als
eben
ein
“typischer
KH
Kit”
mit
Vorsicht
zu
genießen
ist.
Doch
das
Gegenteil
ist
der
Fall!
Die
“Schwächen”
des
neuen
UH-1D
trüben
den
positiven
Gesamteindruck
nur
wenig.
Zudem
diese
-bis
auf
den
kleinen
Fehler
der
Verglasung-
nicht
gerade
ins
Auge
springen,
bzw.
mit
etwas
Eigeninitiative
oder
einem
Eduard-Set
leicht zu beheben sind.
Nicht gerade für den unerfahrenen Modellbauer geeignet, aber eine absolute Kaufempfehlung für den Fortgeschrittenen, Fan und Huey-Enthusiasten!
Happy Modelling,
Thomas Schneider,
Februar 2018
Maßstab:
1/48
Preis:
ca. € 49,90
Bezugsquelle:
Fachhandel
Unten: Der Schachtelinhalt im Überblick
Oben:
Die
Decalbögen
sind
prinzipiell
gut
gemacht,
der
große
weist
aber
einen
leichten
Versatz
der
Farbe
Schwarz
auf.
Auch
können
die
gewählten Schriftarten nicht zu 100% überzeugen.
Review-Checkbox
Gesamteindruck
Maßstab: 1/48 Teile gesamt: 349 Markierungsoptionen: 7
UH-1D “Huey”
Kitty Hawk KH80154
Zielgruppe:
Anfänger
erfahrener Modellbauer
Profi
Verwendung:
Gimmick
Korrektur
Erweiterung / Detaillierung
Diorama-Zubehör
Spritzguss, Kleinserie (short run)
Spritzguss, Stahlform
Spritzguss, Formen-/Technologie-Mix
Verfügbarkeit:
Limited Edition
Serie
Technologie:
Resin, klassischer Musterbau
Resin, 3D-Druck-Technologie
Wasserschiebebilder
Fotoätzteile, Messing
Fotoätzteile, bedruckt
Ausstattung:
Resinteile
Masken
Metallteile
Vacu-Teile
Acetatfilm
Vinyl-Teile / -Räder
Begleitbroschüre
Poster / Kunstdruck
Bauanleitung, farbig
Bauanleitung, s/w
Lackieranleitung, farbig
Lackieranleitung, s/w
Montagehilfe
Aufkleber / Abziehbilder
Auslegung:
Basisbausatz
Bausatz mit Zubehör/Aufwertung
Multimediabausatz
Dual- / Mehrfachbausatz
Bauanleitung
sachlich, zweckmäßig
High End
komfortabel
Download-Option
Konzept
Produktidee:
Wiederauflage
Variante
Formentausch
Neue Form
Umsetzung:
Spritzguss:
Decals:
Resin:
Qualität
Klarsichtteile:
Der Bausatz:
Bauanleitung:
Typisch
Kitty
Hawk
besteht
die
Bauanleitung
aus
Baustufen
in
schwarz/weiß
mit
großformatigen,
farbigen
Bemalungsanleitungen
zum
Ausklappen.
Die
Einzelnen Baustufen führen in leicht verständlichen Schritten zum fertigen Modell; etwas sparsam sind aber die Farbangaben verteilt.
Leider
gibt
die
Anleitung
die
Versionsunterschiede
zwischen
D
und
H
nicht
eindeutig
wieder,
der
Bausatztitel
gibt
zudem
nur
die
UH-1D
an.
Siehe
Huey´s
von
TaiWan, Japan und Rüststand der Luftwaffen-Maschine. Bei letzterer ist zudem das Tarnschema falsch abgebildet.
Als Farbreferenz bietet die Anleitung das System von Mr.Color (Gunze), leider aber nur für die C-Serie (Email-Fraben).
Bildquelle: Kitty Hawk Models
Vorschaubild klicken zum Vergrößern
Unten: Eine ordentlich umgesetzte Triebwerksnachbildung gehört auch zum Kit.
Oben: Vorbildlich und sicher verpackte Klarsichtteile in einer extra Schachtel.
Diese sind sehr gut, schlierenfrei und hoch transparent gespritzt.
Rechts: Erfreulicherweise liefert Kitty Hawk zu diesem Bausatz das
komplette Gurtmaterial mit. Sie erinnern sich vielleicht? Bei der UH-1Y fehlten diese für den Frachtraum.
Feine Details, wie etwa Gitter, Zurrösen oder die Kabelabweiser gehören ebenfalls zum Set.