© kitchecker.com 2018
Maßstab:
1/72
Produktseite:
7307
Vertrieb:
Tamiya-Carson
Bezugsquelle:
Fachhandel
Preis:
€ 18,50
Das Vorbild:
Für
die
Nachfolge
des
damals
in
die
Jahre
gekommenen
tschechischen
Trainers
Aero
L-39
(Produktionszeit
1968–1999)
bei
den
sowjetischen
Luftstreitkräften
wurde
im
Jahre
1991
eine
Spezifikation
an
verschiedene
sowjetische
Konstruktionsbüros
ausgegeben.
Mit
der
neuen
Maschine
sollten
die
wichtigsten
Flugmanöver
der
Einsatzmuster
Mikojan
MiG-29
und
Suchoi
Su-27
geschult
werden
können,
was
eine
extreme
Manövrierfähigkeit
voraussetzt.
Gleichzeitig
sollte die Maschine kostengünstig sein.
Bei
Jakowlew
entstand
daraufhin
eine
recht
ungewöhnliche
Konstruktion,
bei
der
die
Flügelwurzel
bis
zum
Bug
vorgezogen
wurde.
Die
beidseitigen
Lufteinläufe
wurden
ebenfalls
sehr
weit
vorgezogen
und
befanden
sich
unter
der
Flügelwurzel
unterhalb
des
vorderen
Cockpits.
An
den
Enden
der
Trapeztragflächen
sollten
sich
Winglets
mit
V-Stellung
befinden.
Als
Antrieb
waren
zwei
Triebwerke
des
Typs
Iwtschenko
AI-25
vorgesehen,
der
auch
in
der
L-
39 eingebaut wurde.
In
der
Folgezeit
wurde
dieser
Entwurf
bearbeitet.
Die
Flügelwurzel
wurde
weniger
weit
nach
vorne,
nur
knapp
bis
zum
vorderen
Cockpit,
vorgezogen,
und
die
Lufteinläufe
begannen
erst
unmittelbar
nach
dem
hinteren
Cockpit.
Wie
die
Mikojan-
Gurewitsch
MiG-29
besitzt
die
Jak-130
ein
Klappensystem
an
den
Lufteinläufen,
bei
dem
während
der
Startphase
die
eigentlichen
Lufteinläufe
geschlossen
werden
und
die
Luftzufuhr
über
Klappen
auf
der
Oberseite
der
Lufteinläufe
erfolgt.
Die
Tragflächen
sind
als
deltaähnliche
Pfeilflügel
mit
Sägezahnvorderkante
mit
Hochauf-
triebshilfen
ausgeführt.
Ebenfalls
mit
Sägezahnvorderkante
ver-
sehen sind die als Pendelruder ausgelegten Höhenruder.
Unter
den
Tragflächen
befinden
sich
je
drei
Pylone,
an
denen
verschiedene
Waffen
mitgeführt
werden
können.
Der
Antrieb
sollte
aus
zwei
je
2200
kgf
leistenden
RD-36-35
bestehen,
die
durch
ein
vollständig
digitales
FADEC
(Triebwerksmanagement)
kontrolliert
werden.
Endgültig
wurden
in
die
Maschinen
dann
aber
Iwtschenko
Progress
AI-222-25
(hergestellt
von
„Saljut“
in
Moskau)
mit
je
24,5
kN
Schub
eingebaut.
Die
Flugsteuerung
erfolgt
über
ein
vierfach
redundantes
Fly-by-Wire-(FBW)-System
mit
variabel
programmierbarer
Längsstabilität
(0–10
%).
Das
in
Tandemanordnung
eingerichtete
Cockpitpaar
verfügt
über
Null-Null-Schleudersitze
vom
Typ
Swesda
K-93
und
jeweils
drei
Multifunktionsbildschirme.
Das
vordere
Cockpit
ist
auch
mit
einem
Head-Up-Display
ausgestattet. Durch die Ausrüstung mit einer Hilfsgasturbine und einem Sauerstoffgenerator ist ein Betrieb unabhängig von Bodengeräten möglich.
An
dem
Wettbewerb
nahmen
die
Entwürfe
Jakowlew
Jak-130,
Mikojan
MiG-AT,
Mjassischtschew
M-200
und
Suchoi
Su-54
teil.
In
die
engere
Auswahl
kamen
ab Juli 1992 nur noch die Jak-130 und die MiG-AT. Die Jak-130 wurde im Mai 1994 wegen ihrer besseren Leistungen ausgewählt.
Im
Jahr
1993
wurde
die
italienische
Firma
Aermacchi
Partner
in
dem
nun
als
Yak/AEM-130
bekannten
Programm.
1994
wurde
der
erste
Demonstrator
Jak-
130D
fertig,
der
im
Mai
1995
seinen
Rollout
hatte.
Die
Jak-130
wurde
auf
dem
Aérosalon
1995
in
Le
Bourget
erstmals
im
Westen
gezeigt.
Am
25.
April
1996
startete der erste Prototyp (Registrierung RA-43130) gesteuert von Andreij Sinitsin in Schukowski zu seinem Erstflug.
Die
russisch-italienische
Zusammenarbeit
war
jedoch
nicht
von
langer
Dauer.
Beide
Firmen
beendeten
im
Jahre
2000
ihre
Partnerschaft
aufgrund
von
Differenzen
über
die
künftige
Entwicklung.
Jakowlew
betreibt
das
Jak-130-Programm
alleine
weiter.
Aermacchi
entwickelte
die
M-346,
die
der
Jak-130
zum
Verwechseln ähnlich sieht, jedoch für den westlichen Markt vorgesehen ist. Aermacchi zahlte an Jakowlew für die Hilfe 77 Mio. Euro.
Diverse
Verzögerungen
unter
anderem
aus
Geldmangel
bewirkten,
dass
im
Juni
2001
der
Generaldirektor
Oleg
Demtschemko
ankündigte,
ab
2003
zwei
Vorserienflugzeuge
und
zwei
statische
Testzellen
auf
eigene
Kosten
herstellen
zu
wollen.
Am
16.
März
2002
bestellten
die
russischen
Luftstreitkräfte
offiziell
die
Maschine,
so
dass
das
Projekt
weitergeführt
werden
konnte.
Die
erste
Vorserienmaschine
wurde
im
Juni
2003
auf
der
Paris
Air
Show
gezeigt
und
der
Erstflug
erfolgte
am
30.
April
2004.
Der
Absturz
des
dritten
Prototyps
der
Jak-130
im
Juli
2006
(nur
vier
Monate
nach
dessen
Erstflug)
infolge
eines
Softwarefehlers
im
Fly-By-Wire-System
verzögerte
die
Zulassung
durch
die
russischen
Luftstreitkräfte
bis
zum
November
2007.
Das
erste
Serienmuster
hatte
am 19. Mai 2009 seinen Erstflug. Seitdem werden die Flugzeuge an die russischen Luftstreitkräfte ausgeliefert. Ein Exemplar stürzte am 29. Mai 2010 ab.
Die
erste
kampffähige
Variante
der
Jak-130
absolvierte
ihren
Jungfernflug
am
21.
August
2009.
Es
handelt
sich
dabei
um
eine
zweisitzige
Jak-130,
die
an
insgesamt
neun
Aufhängungen
bis
zu
3000
kg
Außenlasten
tragen
kann.
Diese
Variante
wurde
von
der
Irkut
Corporation
für
den
Exportmarkt
entwickelt.
Algerien
war
im
März
2006
der
erste
Kunde
mit
einer
Bestellung
von
16
Maschinen,
die
Anfang
2010
ausgeliefert
werden
sollten.
Tatsächlich
wurden
die
ersten drei erst im November 2011 geliefert, also nach dem Arabischen Frühling.
Die russischen Luftstreitkräfte übernahmen im März 2010 die erste der damals geplanten 62 Maschinen.
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Auch
der
russische
Hersteller
Zvezda
sorgt
bekanntlich
in
regelmäßigen
Abständen
für
Aha-Effekte
unter
den
Plastikmodellbauern.
So
auch
bei
der
Formneuheit
Yak-130
aus
dem
vergangenem
Jahr,
welche
auf
den
Wunschlisten so mancher 1/72er Bastler ganz oben stand.
Zvezda
liefert
den
Bausatz
gut
geschützt
in
einer
normalen
Schüttbox,
welche
aber
eine
praktische,
wiederverschließbare
Innenkartonage
enthält.
Die
Spritzrahmen
an
sich
sind
allesamt
separat
eingetütet
um
Verlust
oder
Beschädigungen
an
den
Teilen
zu
vermeiden.
Neben
den
Teilen
(9
Spritzrahmen)
komplettieren
ein
umfangreicher
Decalbogen
und
die
8-
seitige Bauanleitung den Inhalt.
Die
Spritzrahmen
dieser
Neuentwicklung
stammen
aus
modernen
Metall-
formen
und
machen
bereits
schon
beim
reinen
Überfliegen
des
Inhalts
einen
sehr
guten
Eindruck.
Betrachtet
man
diese
genauer,
so
fällt
einem
sofort
einerseits
die
ungewöhnliche
Aufteilung
der
Rumpfkomponenten
und
die
für
den
kleinen
Maßstab
sehr
gute
Oberflächendetaillierung
ins
Auge.
Ersteres
ist
der
ebenfalls
ungewöhnlichen
Konzeption
des
Originals
geschuldet
und
verlangt
beim
Bau
ein
ein
gewisses
Maß
an
Sorgfalt
und
Voraussicht.
Ein
erstes
Zusammenstecken
zeigt
eine
wirklich
gute
Passgenauigkeit
der
Hauptkomponenten,
ein
Minimum
an
Spachtelmasse
wird
sich
aber
am
Tragflächen-Rumpfrücken-Leitwerk-Übergang
nicht
ver-
meiden lassen.
Ansonsten
sind
die
Spritzgussteile
von
sehr
hoher
Qualität,
Grate
und
Sinkstellen
sind
nicht
zu
erkennen,
die
obligatorische
Formtrennlinie
an
runden
Bauteilen
ist
deutlich
vorhanden
und
sollte
entfernt
werden.
Häutchen
sind
an
keinem
Bauteil
zu
finden.
Sehr
positiv
fallen
im
Übrigen
auch
die
für
den
Maßstab
stimmigen
Gravurlinien
auf.
Ebenso
überzeugend
wie
die
grauen
Spritzgussteile
sind
die
Klarsichtteile.
Bedingt
durch
die
sehr
dünn
ausgeführten
Hälften
des
Leitwerkes
haben
diese
am
vorliegenden
Muster
einen
leichten
Verzug,
der
sich
aber
bereits
nur
durch
das
fixierte
Verkleben
bereinigen
lässt.
Insgesamt
betrachtet
lassen
die
Spritzgussteile
einen
für
die
Modellgröße
doch
aufwändigeren
Bau,
aber
auch
jede
Menge
Bastelspaß vermuten.
Einen wirklichen “Downer” konnte ich nicht entdecken.
Gehen
wir
nun
weg
von
der
Qualitätsbetrachtung
und
sehen
uns
die
Aus-
stattung
etwas
genauer
an:
Das
großzügig
einsehbare
Cockpit
ist
gut
ausgestattet
und
kann
wahlweise
auch
mit
Pilotenfiguren
bestückt
werden.
Möchte
man
dies
nicht,
so
enthalten
die
Schleudersitze
bereits
aufge-
prägtes Gurtmaterial.
Oben: Die Klarsichtteile sind schlierenfrei und sauber gespritzt. Die Spreng-
schnüre am Cockpitdach sind für den Maßstab akzeptabel fein umgesetzt.
Oben rechts: Zvezda liefert auch optionale Pilotenfiguren zum Cockpit.
Unten: Der Schachtelinhalt im Überblick
Oben:
Der
umfangreiche
Decalbogen
liefert
Elemente
und
vor
allem
lesbare
Wartungshinweise
für
drei
farblich
unter-
schiedliche Varianten der Yak.
Prinzipiell
sauber
gedruckt
gibt
es
nur
an
sinnvollen
Stellen
Trägerüberstände.
Eine
gewisse
“Dicke”
der
Elemente
ist
aber nicht von der Hand zu weisen.
Oben: Der Kit enthält satte 6 Spritzrahmen mit Außenlasten.
Unten: Die Oberflächen der Bauteile sind mit feinen Details versehen.
Russian Trainer Aircraft
Yak-130
Zvezda 7307
Inhalt:
•
8 graue Spritzrahmen mit 175 zu verwendenden Teilen
•
1 transparenter Spritzrahmen mit 6 Teilen
•
1 Decalbogen
•
8-seitige, A4 Bau- und Bemalungsanleitung in s/w
Der Bausatz:
Fazit:
Mit
dem
vorliegenden
modernen
Strahltrainer
Yak-130
hat
Zvezda
nicht
nur
den
Wunsch
vieler
Liebhaber
des
kleinen
Maßstabes
erfüllt,
sondern
gleichzeitig
einen gelungenen Bausatz präsentiert, der sich in puncto Qualität, Ausstattung und Detaillierung vor den 1/48er Konkurrenten nicht zu verstecken braucht.
Einzig
die
nicht
mehr
zeitgemäße
Umsetzung
der
Bauanleitung
in
s/w,
welche
ihren
Zweck
zwar
erfüllt,
aber
bei
der
Markierungs-
und
Lackieranleitung
definitiv nach Farbe schreit, könnte man verbessern.
Alles in allem hält man mit Zvezda`s Yak-130 aber einen sehr empfehlenswerten Kit in Händen.
Happy Modelling,
Thomas Schneider,
Januar 2018
Review-Checkbox
Maßstab: 1/72 Teile gesamt: 181 Markierungsoptionen: 3
Russian Trainer Aircraft Yak-130
Zvezda 7307
Zielgruppe:
Anfänger
erfahrener Modellbauer
Profi
Verwendung:
Gimmick
Korrektur
Erweiterung / Detaillierung
Diorama-Zubehör
Spritzguss, Kleinserie (short run)
Spritzguss, Metallform
Spritzguss, Formen-/Technologie-Mix
Verfügbarkeit:
Limited Edition
Serie
Technologie:
Resin, klassischer Musterbau
Resin, 3D-Druck-Technologie
Wasserschiebebilder
Fotoätzteile, metallfarben
Fotoätzteile, bedruckt
Ausstattung:
Resinteile
Masken
Metallteile
Vacu-Teile
Acetatfilm
Vinyl-Teile / -Räder
Begleitbroschüre
Poster / Kunstdruck
Bauanleitung, farbig
Bauanleitung, s/w
Lackieranleitung, farbig
Lackieranleitung, s/w
Sammlerartikel / Zugabe
Aufkleber / Abziehbilder
Auslegung:
Basisbausatz
Bausatz mit Zubehör/Aufwertung
Multimediabausatz
Dual- / Mehrfachbausatz
Bauanleitung
sachlich, zweckmäßig
High End
komfortabel
Download-Option
Konzept
Produktidee:
Wiederauflage
Varianten-Wiederauflage
Formentausch
Neuheit / Erstauflage
Umsetzung:
Spritzguss:
Decals:
Resin:
Qualität
Klarsichtteile:
Bauanleitung:
Die
A4-Bauanleitung
ist
in
puncto
Abbildungsgröße
gut
umgesetzt.
Auf
eine
Darstellung
in
Vollfarbe
wird
Zvezda-typisch
in
den
Baustufen
und
leider
auch
im Lackierteil verzichtet.
Farbcodes
sind
im
Klartext
(russisch)
und
im
System
des
Herstellers
Humbrol
aufgeführt.
Auf
Seite
2
erhält
man
einen
Überblick
der
Spritz-
rahmen, gerade einmal 4 Teile wandern in die Restekiste.
Zur
Lackierung
und
dem
Anbringen
der
Wasserschiebebilder
liefert
Seite
8
die
nötigen
Informationen.
Es
lassen
sich
3
Maschinen
mit
unterschiedlicher
Farbgebung
aus
den
Jahren
2015
und
2017
darstellen.
Eine
davon
(als
gebautes Modell) ist auf der Schachtelrückseite in Farbe abgebildet.
Gesamteindruck
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Decalelemente
für
die
Instrumente
sind
im
Bausatz
leider
nicht
enthalten.
Aussreichend
dünn
ausgeführt
sind
die
Sprengschnüre
in
der
Cockpithaube,
welche
auch
offen
dargestellt
werden
kann.
Weitere
Hingucker
am
Bausatz
sind
z.B.
die
Verdichterschaufeln
der
Triebwerke,
welche
durch
die
zweiteiligen
Lufteinlasskanäle
noch
erkennbar
sind.
Gleiches
gilt
für
das
sehr
filigrane, aber doch genügend Stabilität bietende, mehrteilige Haupt- und Bugfahrwerk.
Zvezda´s
Yak-130
bietet
aber
noch
mehr;
ein
gut
ausgestattetes
Sortiment
an
Außenlasten,
die
detaillierte
und
optional
ausgefahrene
Luftbremse
und
beispielsweise
die
separaten
Steuer-
flächen sorgen auch bei der komplett grauen Maschine für ein dynamisches Erscheinungsbild.