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Vielen Dank an die Firma ICM für die Bereitstellung dieses Besprechungsmusters.
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Gesamteindruck
Maßstab:   1/35      Teile gesamt:   143      Markierungsoptionen:    3

Model T 1917 Ambulance (early), WWI AAFS Car

ICM  35665

Zielgruppe:
Anfänger
erfahrener Modellbauer
Profi
Verwendung:
Gimmick
Korrektur
Erweiterung / Detaillierung
Diorama-Zubehör
Spritzguss, Kleinserie (short run)
Spritzguss, Metallform
Spritzguss, Formen-/Technologie-Mix
Verfügbarkeit:
Limited Edition
Serie
Technologie:
Resin, klassischer Musterbau
Resin, 3D-Druck-Technologie
Wasserschiebebilder
Fotoätzteile, metallfarben
Fotoätzteile, bedruckt
Ausstattung:
Resinteile
Masken
Metallteile
Vacu-Teile
Acetatfilm
Vinyl-Teile / -Räder
Begleitbroschüre
Poster / Kunstdruck
Bauanleitung, farbig
Bauanleitung, s/w
Lackieranleitung, farbig
Lackieranleitung, s/w
Sammlerartikel / Zugabe
Aufkleber / Abziehbilder
Auslegung:
Basisbausatz
Bausatz mit Zubehör/Aufwertung
Multimediabausatz
Dual- / Mehrfachbausatz
Bauanleitung
sachlich, zweckmäßig
High End
komfortabel
Download-Option
Konzept
Produktidee:
Wiederauflage
Variante
Formentausch
Neuheit, Erstauflage
Umsetzung:
Spritzguss:
Decals:
Resin:
Qualität
Klarsichtteile:

ICM  35665

Inhalt: 3 hellgraue Spritzgussrahmen mit 132 Teilen 2 Rahmen mit 11 Klarsichtteilen 1 Decalbogen 16-seitige Bau- und Bemalungsanleitung im Format A5
Einleitung / Historie (von Andreas Borsos): Das berühmte Ford Modell T,  wurde mit kleineren Veränderungen von 1908 bis 1927 produziert. Ganze 15 Millionen Stück verließen Fords Werkhallen, was das liebevoll Tin Lizzie getaufte Vehikel lange Jahrzehnte zum meistgebauten Automobil der Welt machte. „Sie können mein Auto in allen Farben haben – Hauptsache es ist schwarz“, dieser und zahlreiche ähnliche Sätze gehen auf den verschrobenen Henry Ford zurück, dessen Fließbandproduktion immerhin die moderne Arbeitswelt revolutionierte. Durch die neue Fertigungstechnik war das Fahrzeug auch für den einfachen Mann erschwinglich und der Ford T wurde vor allem aufgrund seiner Robustheit und seiner unkomplizierten Bauweise, die nahezu jede Reparatur in der heimischen Garage möglich machte (man denke dabei an heutige Automobile...), allgemein hoch geschätzt. ICM hat mit seinem Bausatz eine große Lücke (von noch sehr vielen) im Angebot der Fahrzeuge des Ersten Weltkriegs geschlossen, indem man eine Ambulanz-Version des Ford T, eingesetzt in der amerikanischen und der französischen Armee, als feinst detaillierten, gratfrei gespritzten Spritzgussbausatz im Maßstab 1/35 vorlegt.  Dafür kann man der ukrainischen Firma nicht genug danken. Um allerdings genau zu verstehen, was uns ICM mit seinem neuen Bausatz abliefert, ist es unumgänglich, einige schärfere Blicke in die noch viel zu unerforschte Einsatzgeschichte dieses Fahrzeugs im Ersten Weltkrieg zu unternehmen. Dabei müssen die folgenden Zeilen mit Vorsicht gelesen und allenfalls als Work in Progress verstanden werden, die meiner mittlerweile recht intensiven Beschäftigung mit diesem Fahrzeug entstammt. Als in Europa 1914 der Krieg ausbrach, blieben die Vereinigten Staaten zunächst neutral, was bedeutete, dass Ford nicht an die Kriegsparteien verkaufte. Bald jedoch gelangten die ersten Ford T Modelle nach Europa, erworben von privaten Organisationen. Neben Frankreich setzten alleine die Briten 19.000 Ford T im Ersten Weltkrieg ein und der Ford T wurde auf alliierter Seite zum meistverwendeten Automobil überhaupt. Auch als Krankenwagen wurde Fords Modell T eingesetzt. Standardisierte Aufbauten existierten damals jedoch noch nicht und aus den USA gelangten zunächst ausschließlich die bloßen Fahrgestelle, ausgestattet mit nichts als Rädern, Motor, Motorhaube, Tank und Sitz nach Europa. Die in der britischen Armee verwendeten Ford T Krankenwagen weisen daher bereits auf den ersten Blick eine extreme Vielfalt an unterschiedlichen Aufbauten und Varianten auf. Noch vor dem amerikanischen Kriegseintritt beteiligten sich zahlreiche US-Amerikaner auf alliierter Seite am Krieg gegen die Deutschen. Einige traten in die berühmte Escadrille Americaine, die spätere Escadrille Lafayette, ein und wurden Flieger. Wieder andere zogen die Verwundetenversorgung vor und wurden Krankenwagenfahrer im American Field Service (AFS), eine aus bis zu 2.000 Freiwilligen bestehende Einheit, die, aufgeteilt in zunächst acht Sektionen, mit dem französischen Sanitätskorps den Divisionen an der Westfront und auf dem Balkan zugeteilt wurde, und seit 1915 ihren Dienst versah. Berühmtheiten wie Ernest Hemingway oder Walt Disney befanden sich darunter. Mit dem Kriegseintritt der USA wurden die schließlich 34 Sektionen zählende Einheit in die US Armee integriert. Auch der AFS wurde mit Ford-T Fahrgestellen ausgestattet und ließ hierfür von Pariser Karosseriebauern leichte Krankenwagenaufbauten entwerfen. Diese Aufbauten wiederum bewährten sich derartig gut, dass sie schließlich und endlich doch zu so etwas wie einem Standartaufbau für Ford T Krankenwagen, zumindest für diejenigen in französischen und amerikanischen Diensten, wurden. Dabei war der Aufbau so schmal, dass nur drei anstelle der ansonsten üblichen vier Tragen in die Ford T Ambulanz passten, und so kurz, dass die Handgriffe der Tragen hinten aus dem Aufbau ragten und nur hinter speziellen Stofftaschen verschwanden. Eine Trage wurde mittig auf dem Boden des Fahrzeugs transportiert, die beiden anderen etwas erhöht links und rechts davon auf ausklappbaren Schienen, die bei Nichtbenutzung Raum für zwei Holzbänke machten, welche vier sitzend transportierten Leichtverwundeten Platz bot. Dabei war es nicht unüblich, dass Verwundete auch vorne beim Fahrer oder sogar auf den Kotflügeln sitzend transportiert wurden. Spezialliteratur zum Ford T als Ambulanz im Ersten Weltkrieg ist bedauerlicherweise noch nicht geschrieben worden. Am aufschlussreichsten erweist sich die interessante Geschichte des AFS, die 1920 veröffentlicht wurde und heute sogar online zugänglich ist. Ohne Gewähr lassen sich drei Baustufen im Aufbau der Ford T Ambulanzen erkennen, die grundsätzlich dieselben Maße gehabt haben dürften: Die erste, um 1915/16 im Einsatz stehende war noch mit Leinwand bespannt und seitlich nur bis ca. einem Drittel ihrer Höhe mit Holz verkleidet. Eine zweite Baustufe, eingesetzt 1916 bis 1918, besaß dann bereits aus Holzbrettern gezimmerte Seitenwände. Ein Stoffdach besaßen alle drei. Als die Vereinigten Staaten nun im April 1917 in den Krieg eintraten, lieferte Ford direkt an die US-Armee und die Aufbauten für die Ambulanzen wurden bereits in den Staaten erbaut. Dabei orientierte man sich an der im AFS bewährten Bauform, vereinfachte sie nur dahingehend, dass die Seitenteile nicht mehr aus einzelnen Brettern, sondern aus zusammenhängenden Holzplatten gebaut wurden. Bilder dieser dritten Baustufe kenne ich persönlich erst aus dem Jahr 1918 bzw. von den zahlreichen Nachbauten, die auf erhaltene Ford-T Fahrgestelle gebaut wurden. Doch damit ist dem Variantenreichtum leider noch kein Ende gesetzt. Ford nämlich hübschte auch sein Modell T im Laufe dessen immerhin fast 20 Jährigen Produktionszeit einige Male auf. Bis 1917 sind an der französischen Westfront ausschließlich Ford T Ambulanzen mit Chassis der Baureihe 1910 belegt. Diese besaßen etwas eckigere Kotflügel an den Vorderrädern und eine fünfeckige Motorhaube mit einem Kühler aus Messing (daher auch die Bezeichnung „Brass-Car“ unter Oldtimerliebhabern). Das Ford Modell 1917 jedoch wies gerundete Kotflügel, einen Kühler aus schwarzem Eisen und eine gerundete Motorhaube auf.
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Mit    vorliegendem    Bausatz    bringt    ICM    eine    Variante    des    bereits    2017    als Neuheit erschienenen Ford T Ambulance mit der Artikelnummer 35661. Beim   Blick   in   die   typische   ICM-Verpackung,   bestehend   aus   einem   Hochglanz- Stülpdeckel   und   neutralem,   wiederverschließbarem   Innenkarton,   befinden   sich     drei   graue   Spritzrahmen,   zwei   kleine   Klarsichtspritzrahmen   und   der   kleine Decalbogen   samt   Bauanleitung   in   A4-Größe.   Hinzugekommen   ist   hier   der Spritzrahmen   D,   welcher   die   Versionsspezifischen   Teile   für   das   Fahrzeug   des “American Ambulance Field Service” mit frühem Aufbau beherbergt. Alle   Spritzgussteile   weißen   eine   sehr   gute   Detaillierung   auf   und   sind   hervor- ragend   umgesetzt.   An   keinem   der   Bauteile   sind   offensichtliche   Fischhäute, Grate   und   Sinkstellen   zu   erkennen.   Auswerfermarken   sind   einige   vorhanden, diese   befinden   sich   auf   den   Innenseiten   von   Aufbau   und   Fahrerhaus,   sind relativ klein und mit wenigen Handgriffen zu versäubern. Da   die   beiden   Spritzrahmen   des   Vorgängerbausatzes   unverändert   enthalten sind,   lässt   sich   auch   die   von   ICM   angedachte   “späte”   Variante   problemlos bauen. Angefangen   beim   gut   detaillierten   Motor,   welcher   mit   etwas   Eigeninitiative auch   offen   dargestellt   werden   kann,   bis   hin   zu   den   Kleinteilen   ist   alles   vor- handen,   was   man   sich   bei   einem   modernen   Bausatz   an   feinen   Details   zu finden erhofft. Um   das Ambulance-Fahrzeug   stimmig   in   Szene   zu   setzen,   hat   ICM   bereits   vor einigen   Monaten   ein   separat   erhältliches   Figurenset   unter   der Artikel-Nummer 35694 herausgebracht.
Unten: Der Schachtelinhalt im Überblick
Unten: CAD-Bilder Quelle: ICM
Unten: Die Klarsichtteile sind hochtransparent und schlierenfrei abgespritzt.
sehr empfehlenswert ! I I
Maßstab: 1/35 Bezugsquelle: Fachhandel ICM Produktseite: 35665 Preis: ca. € 20,99
Der Bausatz:
Die   Bauanleitung   ist   im   typischen   schwarz-rotem   ICM   Format   mit   farbigem   Lackierteil gehalten.   Auf   den   Seiten   2   und   3   erfahren   wir,   welche   Teile   für   die   Restekiste   bestimmt sind.   Da   alle   Teile   vorhanden   sind   lässt   sich   auch   ICM´s   “späte”   Variante   problemlos bauen. Der   Bau   des   Modells   ist   in   59   Schritten   klar   und   deutlich   mittels   nicht   überfrachteten Explosionszeichnungen erklärt. Bemalungshinweise liegen in Farbe für drei in Frankreich (1917) eingesetzte Fahrzeug bei. Farbangaben   sind   hier,   wie   auch   in   den   Baustufen,   für   die   Systeme   von   Revell   und   Tamiya angegeben.
Bauanleitung: