Special Hobby SH72332

Vielen Dank an die Firma Special Hobby für die Bereitstellung dieses Besprechungsmusters.

Vorbild: Die McDonnell FH Phantom war das erste strahlgetriebene Jagdflugzeug der United States Navy. Es flog erstmals 1945 und wurde 1953 ausgemustert. Später gab es die McDonnell F-4, ebenfalls als „Phantom“ bekannt. Die U.S. Navy beauftragte McDonnell am 30. August 1943 mit der Konstruktion eines strahlgetriebenen Jagdflugzeugs. Man wählte McDonnell aus, da man sich von dem erst vier Jahre alten Unternehmen eine unvoreingenommene Herangehensweise an die neue Antriebstechnik erhoffte und weil man so bei den „großen“ Unternehmen keine Kapazitäten von kriegswichtigen Auf- trägen abzog. Bei den ersten Konzeptstudien waren noch je drei Triebwerke in den Tragflächen vorgesehen, später sollten es zwei leistungsstärkere in den Flügelwurzeln sein. Ende 1943 orderte die Marine dann zwei Prototypen mit der Bezeichnung XFD-1. Diese verfügten von Anfang an über eine komplette flugzeugträgertaugliche Ausrüstung, das Cockpit war jedoch nicht druckbelüftet und auch Schleudersitze wurden nicht eingebaut. Der erste Prototyp machte angeblich Anfang Januar 1945 einen ersten Hüpfer, wobei zu diesem Zeitpunkt wegen Lieferschwierigkeiten erst ein Triebwerk verbaut war. Der eigentliche Erstflug fand am 26. Januar 1945 statt, angetrieben wurde das Flugzeug nunmehr von zwei 5,18 kN starken Westinghouse- 19XB-2B-Triebwerken. Dieses Flugzeug stürzte am 1. November 1945 ab, wobei der Testpilot Woodwark Burke starb. Der zweite Prototyp flog im Juni 1945, er wurde im August 1945 bei einer Bauchlandung beschädigt. Er landete und startete als erstes US-amerikanisches Strahlflugzeug am 21. Juli 1946 von einem Flugzeugträger, der USS Franklin D. Roosevelt (FDR). Pilot war Jim Davidson. Im November wurden auf der FDR auch Versuche mit einer Lockheed P-80 durchgeführt; deren Konstruktion erwies sich aber als zu schwach für harte Deckslandungen. Die Einsatzzeit der FH blieb sehr kurz, da die U.S. Navy in Erwartung einer schnellen Entwicklung bei Strahlflugzeugen McDonnell schon am 2. Juli 1945 den Auftrag für einen größeren und stärkeren Jagdbomber erteilt hatte, der späteren F2H Banshee, von der insgesamt 895 gebaut wurden. Quelle: Wikipedia

Unten: Der Schachtelinhalt im Überblick

Inhalt: • 3 graue Spritzrahmen mit 78 zu verwendenden Teilen • 1 Klarsichtteilerahmen mit 7 zu verwendenden Teilen • 1 Ätzteilebogen mit 15 Teilen • 1 Decalbogen • 16-seitige, farbige Bauanleitung

Maßstab: 1/72 Herstellerseite / Shop: SH72332 Download: Manual Preis: UVP € 17,40

Der Bausatz:

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Ebenso lange wie die neue Do 27 von Special Hobby brauchte die FH-1 Phantom von der Ankündigung bis zum Erscheinungsdatum. Der Grund war eine CAD generierte Form, welche die Spritzrahmen für mehrere Bausätze gleichzeitig produzieren sollte. Ein Fehler verzögerte somit gleich mehrere Kits. Betrachten wir die Spritzrahmen der hier vorliegenden bereits zweiten Variante der neuen FH-1 genauer, so reihen sich diese nahtlos in die letzten aus Metallformen stammenden Produktionen des Prager Unter- nehmens ein. (Ein früheres Modell dieses Typs, von Anfang der 1990er Jahre, stammte übrigens ebenfalls von diesem Hersteller, damals allerdings noch unter der alten Firmierung MPM. Mit diesem Bausatz hat der aktuelle aber definitiv nichts mehr gemein!) Die sehr überzeugenden Oberflächen besteht aus scharfkantigen, ver- senkten Gravuren und erhabenen Strukturen mit feinen Details. Nieten und Verschraubungen sind ebenfalls sehr fein ausgeführt und unterstreichen den hochwertigen Eindruck des Kits nochmals. Einige Blechstöße auf den Tragflächenoberseiten wirken -wie so oft im kleinen Maßstab- etwas überbetont, was sich aber mit dem ersten Farbauf- trag, bzw. der Grundierung egalisiert. Auf die Rumpfhälften trifft dies nicht zu. Grundsätzlich sind weder Grate noch Häutchen zu erkennen, die Formtrennlinie ist minimal. Sinkstellen sind nur an zwei Bereichen vor- handen; leider zeichnen sich die Seitenkonsolen des Cockpits nach außen auf die Rumpfoberfläche ab. Die Steuerflächen sind allesamt in Neutral- stellung angegossen. Besonders interessant wird es mit dem Spritzrahmen C, welcher die vielen und sehr filigranen Kleinteile enthält. Ein akkurater Cockpitaufbau, fein detaillierte Fahrwerke samt Schächte und durchgängige Lufteinlasskanäle bis hin zu sehr fein umgesetzten Verdichterschaufeln sind damit möglich. Man kann getrost von einer Vollausstattung des Bausatzes sprechen, denn auch die Sitzgurte und Instrumente sind im Bausatz enthalten. Letztere als Elemente des hervorragenden Decalbogens. Die Ätzteile bieten aber noch mehr, auch die Gelenke der Hauptfahrwerksklappen und die Rückspiegel werden damit realisiert. In 1/72 sicherlich nicht alltäglich.

Sämtliche Einzelteile warten mit feinsten Details auf. Die Klarsichtteile sind schlierenfrei und sauber gespritzt.

Bauanleitung:

Die Bauanleitung der FH-1 ist vorbildlich in einem etwas größeren als A5 Format umgesetzt. Wie immer bei Special Hobby wurden die zu bemalenden Bereiche in den Baustufen mit farblichen Abgrenzungen und Hinweisen versehen. Ein weiteres Merkmal eines durchdachten Kits. Die Farbcodes sind im System des Herstellers Mr.Hobby (Gunze) aufgeführt. Die vollständige Bauanleitung kann hier heruntergeladen werden.

Oben: Der Ätzteilebogen liefert nicht alltägliche Details für einen 1/72er Kit. Rechts: Dem Bausatz liegt ein exzellent gedruckter Decalbogen von Cartograf (Italien) bei, welcher in der Qualität bekanntlich kaum zu übertreffen ist.