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Vielen Dank an die Firma Glow2B für die Bereitstellung dieses Besprechungsmusters.
Vorwort: Für   die   Fans   der   klassischen   Bausätze   hat   Heller   (Glow2B)   in   den   letzten   Monaten   einiges   getan.   Neben   der   Saab   91   “Safir”   und   der   NAA   T-28   wurde   auch der   seltenere   Jet   Saab   Lansen   wieder   zum   Leben   erweckt.   Allesamt   aufgewertet   mit   neuen,   farbigen   Bau-   und   Bemalungsanleitungen,   sowie   exzellenten Decalbögen aus dem Hause Cartograf oder Zanchetti. Die Form der vorliegende “Lansen” stammt ursprünglich aus dem Jahr 1982. Vorbild: Die   Saab   32   Lansen   (dt.   Lanze,   militärische   Bezeichnung   Saab A   32A,   Saab   J   32B   und   Saab   S   32C)   ist   ein   einstrahliges   Kampfflugzeug   des   schwedischen Herstellers Saab. Der zweisitzige Tiefdecker war bei der schwedischen Luftwaffe bis 1997 im Dienst. Insgesamt wurden 452 Flugzeuge hergestellt. Die   Voruntersuchungen,   die   zur   Saab   32   führten,   begannen   bereits   1946,   als   nach einem    Ersatz    für    die    vorhandenen    Jagdbomber-,    Aufklärungs-    und    Nachtjagd- flugzeuge   gesucht   wurde.   Saab   erhielt   jedoch   erst   im   Dezember   1948   die   Freigabe für    die    Entwurfs-    und    Konstruktionsarbeiten.    Zunächst    wurde    eine    zweistrahlige Lösung    untersucht,    die    verbesserten    Leistungsdaten    der    neuen    Strahltriebwerke führten   schließlich   jedoch   zum   Projekt   1150,   einem   einstrahligen   Flugzeug.   Arthur Bråsjö   war   der   Projektleiter,   der   erstmals   einen   Computer   als   Konstruktionshilfe verwendete.   In   Anwendung   der   inzwischen   allgemein   bekannt   gewordenen   Arbeiten von   Adolf   Busemann   erhielten   auch   bei   diesem   Flugzeug   die   Eintrittskanten   der Tragflächen,   ebenso   wie   die   des   konventionellen   Leitwerks,   eine   Pfeilung   von   39°. Die   Saab   32   erhielt   ein   einziehbares   Bugradfahrwerk   mit   Niederdruckbereifung   und besaß     erstmals     eine     im     Werk     weitgehend     selbst     entwickelte     elektronische Ausrüstung. Es wurden zunächst vier Prototypen bestellt. Am   3.   November   1952   erfolgte   der   Erstflug,   der   von   Cheftestpilot   Bengt   R.   Olow durchgeführt   wurde.   Am   25.   Oktober   1953   wurde   im   Neigungsflug   die   Schallmauer durchbrochen.   Das Angriffsflugzeug A   32A   war   mit   vier   20-mm-Bofors-m/49-Kanonen mit   je   180   Schuss   Munition   bewaffnet   und   konnte   zusätzlich   Raketen   und   Bomben mitführen. Ursprünglich war nur ein PN-50/A (PulsNavigeringsradar) an Bord, das eine Art ADF darstellt. Als Reflexvisier diente ein Saab BT9C. Mit   einem   echten   Bordradar,   das   bei   CSF   entwickelt   worden   war   und   die   Bezeichnung   PS-431/A   erhielt,   konnte   die   Maschine   bei   jedem   Wetter   eingesetzt werden. Allerdings   wurde   nur   etwa   ein   Viertel   der   Saab A   32   mit   einem   Radar   ausgerüstet.   Eine   der   wichtigsten   Waffen   war   die Anti-Schiff-Rakete   Saab   Rb 04, die speziell für die Saab 32 gefertigt wurde. Maximal drei dieser Waffen konnten mitgeführt werden. Die Zielaufschaltung erfolgte durch das Bordradar. Die   Auslieferung   an   die   Truppe   begann   im   Dezember   1955,   als   zunächst   die   Einheit   F   17,   damals   noch   in   Ronneby,   mit   der   Saab   32   ausgerüstet   wurde. Dort ersetzte sie die Saab T 18B. Zwischen 1955 und 1957 scheinen insgesamt 284 Maschinen der Ausführung Saab A 32A ausgeliefert worden zu sein. Der Einsatz erfolgte bei den Einheiten F 17 Kallinge, F 7 Såtenäs, F 14 Halmstad, F 6 Karlsborg und F 15 Söderhamn. Die   Aufklärerversion   Saab   S   32C   wurde   am   26.   März   1957   erstmals   geflogen.   Anstelle   der   Waffen   führte   sie   insgesamt   sechs   Kameras   mit.   Diese Ausführung   erhielt   ein   verbessertes   Radar   PS-432/A,   das   gegenüber   dem   PS-431/A   eine   vergrößerte   Reichweite   aufwies.   Die   ersten   Maschinen   wurden 1960   an   die   F   11   in   Nyköping   geliefert.   Insgesamt   wurden   44   Stück   dieser Ausführung   gefertigt.   Eingesetzt   wurden   sie   auch   bei   der   F   12   Kalmar,   der   F   21 Luleå und F 4 Frösön.  (Quelle: Wikipedia)
Unten: Der Schachtelinhalt im Überblick

Heller 80343

Inhalt: 3 hellgraue Spritzrahmen (47 Teile) 1 Gussast mit 5 Klarsichtteilen 1 Decalbogen 11-seitige, farbige Bau- und Bemalanleitung in A4
Maßstab: 1/72 Vertrieb: glow2B Produktseite: 80343 Bezugsquelle: Fachhandel Preis: UVP € 14,99
Der Bausatz:
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Heller   legte   die   Saab   Lansen   von   1982   bis   1996   dreimal   auf.   Danach   war erstmal    Schluss,    bis    2018,    als    Glow2B    Germany    das    französische Traditionsunternehmen   übernahm. Auch   bei   dieser   aktuellen   Wiederauflage findet   man   die   unveränderten   Spritzrahmen   mitsamt   einer   großformatigen, farbigen   Bauanleitung   und   einem   hochkarätigen   Decalbogen   von   Cartograf in   der   rundum   farbig   bedruckten,   aber   zugegebenermaßen   etwas   instabil daherkommenden    Klappschachtel.    Der    Inhalt    ist    relativ    übersichtlich, gerade einmal 52 Bauteile bedarf das fertige Modell der Lansen. Betrachten   wir   nun   die   Spritzgussteile,   so   sehen   wir   ein   für   die   damalige Zeit   typisches   Oberflächendesign   mit   Merkmalen   der   einstigen   Fertigungs- technik. Trotz   des Alters   und   der   unzähligen   Produktionsvorgängen   sind   die Kunststoffrahmen   nach   wie   vor   gut   abgespritzt.   Häutchenbildung   und   Grate sind   nicht   zu   erkennen,   die   obligatorische   Formtrennlinie   gilt   es   vor   allem an   runden   Teilen   zu   entfernen.   Allgegenwärtig   sind   allerdings   die   vielen Sinkstellen,    ob    am    Rumpf,    den    Tragflächen,    den    Fahrwerksschacht- Klappen oder an den Sitzen, hier sollte ausgebessert werden. In   puncto   Oberflächengestaltung   sind   die   Blechstöße   und   wenigen   Nieten   / Verschraubungen     -dem     damaligen     Standard     entsprechend-     erhaben ausgeführt.    Doch    am    Rumpf    hat    man    auch    vier    versenkte    Klappen- Bereiche   realisiert.      Der   Cockpitbereich   erhält   als   Hauptkomponente   eine Wanne,   die   beide Arbeitsplätze   abdeckt.   Die   Seitenkonsolen   mit   sehr   feinen Reliefs   sind   bereits   darauf   enthalten.   Dankenswerterweise   findet   man   für Konsolen   und   Instrumententafeln   schön   gestaltete   Decalelemente   auf   dem umfangreichen Bogen. Decals für die Sitzgurte wurden nicht umgesetzt. Da   die   Kabinenhaube   keine   Möglichkeit   einer   offenen   Darstellung   bietet, sollte die angebotene Detaillierung ausreichen. Die     Enthusiasten     unter     uns     werden     sich     des     Bugrades     und     der Grenzschichtzäune   annehmen   wollen.   Ersteres   hat   im   Original   eine   durch- brochene    Felge    und    die    Grenzschichtzäune    bei    frühen    Jets    sind    aus dünnem    Blech    gefertigt.    Ein    selbst    angefertigter    Ersatz    aus    dünnem Plastiksheet   statt   der   dicken   Bausatzteile   (siehe   Bild   unten)   würde   dem Modell mehr Realismus verleihen. Um   einen   sicheren   Stand   zu   gewährleisten   sollte   ein   Buggewicht   von   30 Gramm verbaut werden. Die   leider   nur   als   Komplettteil   ausgeführte   Kabinenverglasung   (unten   Mitte) ist    sauber    und    ohne    Verzug    abgespritzt.    Die    Frontscheibe    trägt    einen Scheibenwischer,    der    zu    einer    kleinen    Herausforderung    beim    Bemalen werden    dürfte.    Für    die   Aufklärer-Version    verbaut    man    das    transparente untere   Bugsegment.   Somit   müssen   nur   noch   die   Kameraausschnitte   vor dem Lackieren maskiert werden. Die Kameras an sich sind nicht enthalten.
Bauanleitung:
Die   großzügig   und   übersichtlich   gestaltete   Bau-   und   Bemalungsanleitung   führt   in   acht   Sprachen   in   leicht   verständlichen   Schritten   zum   fertigen   Modell. Auch eine   Legende   zum   Vorbild   ist   vorhanden.   Bei   den   Markierungsoptionen   sind   die   Maschinen   im   typischen   schwedischen   Tarngrün   unglücklicherweise schwarz abgebildet. Die Farbangabe im Humbrol-System und das Bild auf der Schachtelrückseite ist aber korrekt angegeben.
Review-Checkbox
Zielgruppe:
Anfänger
erfahrener Modellbauer
Profi
Verwendung:
Gimmick
Korrektur
Erweiterung / Detaillierung
Diorama-Zubehör
Spritzguss, Kleinserie (short run)
Spritzguss, Metallform
Spritzguss, Formen-/Technologie-Mix
Verfügbarkeit:
Limited Edition
Serie
Technologie:
Resin, klassischer Musterbau
Resin, 3D-Druck-Technologie
Wasserschiebebilder
Fotoätzteile, Messing
Fotoätzteile, bedruckt
Ausstattung:
Resinteile
Masken
Metallteile
Vacu-Teile
Acetatfilm
Vinyl-Teile / -Räder
Begleitbroschüre
Poster / Kunstdruck
Bauanleitung, farbig
Bauanleitung, s/w
Lackieranleitung, farbig
Lackieranleitung, s/w
Sammlerartikel / Zugabe
Aufkleber / Abziehbilder
Auslegung:
Basisbausatz
Bausatz mit Zubehör/Aufwertung
Multimediabausatz
Dual- / Mehrfachbausatz
Bauanleitung
sachlich, zweckmäßig
High End
komfortabel
Download-Option
Konzept
Produktidee:
Wiederauflage
Varianten-Wiederauflage
Formentausch
Neuheit
Spritzguss:
Decals:
Resin:
Qualität
Klarsichtteile:
spezielle Bausatz-Merkmale
Ausstattung:*
Umsetzung:
Interior
Motor / Triebwerk
Hauben geöffnet
* in Bezug auf die vorliegende Bausatzvariante
Gesamteindruck
Maßstab:   1/72      Teile gesamt:   52      Markierungsoptionen:    3

SAAB A-S 32 Lansen

Heller 80343

sehr empfehlenswert ! I I
Oben:    Heller    spendierte    dieser    Wiederauflage    einen    neuen    Decalbogen    vom    italienischen    Spezialisten    Cartograf.   Auf    dünnem    Träger,    sauber    und scharfkantig   in   leuchtenden   Farben   gedruckt,   lässt   dieser   keine   Wünsche   offen.   Beeindruckend   sind   auch   die   Decals   in   Silber   und   Gold,   welche   auf   dem Foto leider untergegangen sind.
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