©   kitchecker.com 2019
Vielen Dank an die Firma MiniArt für die Bereitstellung dieses Besprechungsmusters.

MiniArt  41004

Inhalt: 8 graue Spritzgussrahmen mit 192 Teilen 1 Klarsichtteil 1 Fotoätzteilebogen mit 13 Teilen 1 Decalbogen 12-seitige Bauanleitung mit farbigem Markierungsteil
Vorschaubild klicken zum Vergrößern
Dass   sich   MiniArt   nicht   nur   auf   hochkarätige   Panzer-Modelle,   Fahrzeuge und   Diorama-Ausstattung   versteht,   wurde   mit   dem   ersten   Flettner   Fl   282 Hubschrauber,   genauer   gesagt   der   V6,   Anfang   2018   klar.   In   logischer   Folge brachte   das   ukrainische   Unternehmen   dann   noch   die   V21   und   zuletzt,   hier vorliegend,    die    V23    heraus.    Um    den    Versionsunterschieden    gerecht    zu werden,    hat    man    dieser    Variante    zwei    neue    Spritzrahmen    (Ac    und    Bf) spendiert.   Diese   enthalten   nun   die   geänderten   Teile   für   den   Rumpf   und   die Stabilisatoren, sowie erstmalig die Kabine. Auch   bei   diesem   Bausatz   handelt   es   sich   um   mit   modernster   Spritzguß- technologie   produzierte   Teilerahmen.   Es   ist   schon   erstaunlich,   welch   feine und   trotzdem   perfekt   abgespritzte   Teile   MiniArt   hier   auf   die   Spritzrahmen packt!   Sinkstellen,   übermäßige   Formtrennlinien   und   Häutchenbildung   sind an   keinem   der   Rahmen   erkennbar.   Die   ein,   zwei   vorhandenen   Grate   an   den winzigen   Teilen   kann   man   getrost   vernachlässigen.   Die   Auswerfermarken sind   designtechnisch   gekonnt   platziert,   diese   sollten   bis   auf   eine   Ausnahme später    alle    im    nicht    sichtbaren    Bereich    verschwunden    sein.    Die    eben genannte   Ausnahme   ist   die   Innenseite   der   unteren   Motorverkleidung.   Hier muss leicht verschliffen werden. Gehen   wir   nun   weg   von   der   allgemeinen   Spritzrahmen-Betrachtung   und widmen   wir   uns   einigen   Teilbereichen.   Messerscharfe   Details   und   Konturen finden   wir   überall,   besonders   auffällig   ist   dies   natürlich   im   hervorragend reproduzierten   Motorbereich.   Der   BMW   Bramo   314   E   kann   sich   wirklich sehen    lassen    und    ist    fast    schon    wieder    das    sprichwörtliche    Modell    im Modell.   Zylinderköpfe,   Getriebegehäuse,   Stösselstangen, Abgassammelring, Verschraubungen    und    Nieten    etc.,    alles    wurde    sehr    filigran    umgesetzt. Ergänzt man noch die Zündkabel, so ist dieser Bereich perfekt. Sehr   realistisch   umgesetzt   ist   auch   die   Bespannung   der   Rohrkonstruktion. Hier   erkennt   man   tatsächlich   das   Durchdrücken   eines   Rohres   durch   den Stoff.   Auch   zieht   sich   die   Bespannung   leicht   nach   innen   und   verstärkt   den authentischen Eindruck. Am    Arbeitsplatz    des    Piloten    geht    es    dem    Original    entsprechend    eher spartanisch    zu.    Dennoch    wurde    alles    von    MiniArt    akribisch    in    1/35 umgesetzt.     Die     feinen     Steuergestänge     setzen     ein     sehr     vorsichtiges Herauslösen   aus   den   Spritzrahmen   voraus.   Umso   faszinierender   sieht   der komplette   Cockpitbereich   im   fertigen   Zustand   aus.      Die   Instrumente   der Instrumententafel   sind   übrigens   flach   ausgeführt,   was   für   diesen   Maßstab eher   ungewöhnlich   ist.   Ein   Trockenmalen   erübrigt   sich   hier   also   und   man muss   auf   die   beiliegenden   Decalelemente   zurückgreifen.   Wer   möchte,   kann auch   die   Instrumententafel   mit   weiteren   Kabeln   versehen.   Erwähnenswert sind   dann   noch   die   Polsterungen   der   Sitze.   Hier   zeigen   sich   sogar   Falten, die aussehen, als ob hier gerade noch jemand gesessen wäre. Die   Räder   des   Kits   kommen   unbelastet   daher,   sind   je   zweiteilig   und   mit grobem   Profil   versehen.   Ob   es   sich   dann   bei   der   1947er   USAF-Version tatsächlich   um   Weißwandreifen   gehandelt   hat,   kann   hier   nicht   abschließend geklärt werden… Kommen   wir   zum   letzten   wichtige   Punkt   der   Bauteilbetrachtung:   den   Teilen des    Auftriebs.    Die    Rotorblätter,    im    Original    je    knapp    6m    lang,    hingen natürlich   entsprechend   durch.   MiniArt   hat   auch   diesen   Umstand   sehr   gut dargestellt.    Der    gut    detaillierte    Rotorkopf    wird    durch    einige    Teile    des Ätzteilebogens weiter verfeinert. Um   gleich   beim   Ätzteilebogen   zu   bleiben,   dieser   liefert   auch   die   Sitzgurte und die Versteifungsbänder der Verkleidung.
Vorbild: Die   Flettner   Fl   282   Kolibri   war   ein   kleiner   deutscher   Militärhubschrauber   aus   der   Zeit   des   Zweiten   Weltkriegs,   der   als Aufklärer   und   Borderkunder   eingesetzt wurde. Er war der erste in Serie gebaute Hubschrauber und einer der ersten Hubschrauber, mit dem nennenswerte Flugleistungen erbracht werden konnten. Auffälligstes   Merkmal   war   der   Flettner-Doppelrotor,   der   zwei   gegenläufige, ineinander-kämmende    Rotoren    einsetzt    und    damit    keinen    Heckrotor    zum Drehmomentausgleich   benötigt.   Daraus   ergab   sich   auch   der   Name   Kolibri, weil   die   Drehbewegung   der   Rotoren   bei   der   Betrachtung   von   vorne   oder hinten an die schnellen Flügelschläge eines Kolibris erinnern. Ein   vorläufiges   Kennblatt   vom   23.   Dezember   1943   weist   zwei   Varianten   aus: die   Fl   282   B-0   und   Fl   282   B-1,   wobei   die   B-0   einen   unverkleideten   Führersitz besaß,   während   bei   der   B-1   der   Führersitz   mit   Plexiglas   verkleidet   war.   Der Rumpf   war   in   einer   mit   Stoff   bespannten   Gitterkonstruktion   aus   Stahlrohren aufgebaut.   Die   Steuerung   erfolgte   laut   diesem   Kennblatt   durch   periodische bzw.   konstante   Anstellwinkeländerung   der   Rotorblätter   (heute   bekannt   als zyklische   und   kollektive   Rotorblattverstellung).   Per   Hand   konnte   zwischen Hub-    und    Tragschrauberbetrieb    umgeschaltet    werden    –    bei    Motorausfall wurde    automatisch    in    den    Tragschrauberbetrieb    umgeschaltet.    Für    den Borderkunder   war   ein   Bombenmagazin   für   zwei   5-kg-Sprengkörper   sowie   ein Magazin   für   Rauchbojen   vorgesehen.   Zu   den   Sondereinrichtungen   zählten unter anderem drei elektrisch zu betätigende Sprengbolzen für den Sprungstart. Anton   Flettner   arbeitete   bereits   seit   einiger   Zeit   an   der   Entwicklung   von   Hubschraubern.   Vorgänger   der   Fl   282   war   die   Fl   265,   die   ebenfalls   mit   Flettner- Doppelrotor   ausgestattet   war.   Vermutlich   schon   1939   begann   die   Konstruktion   der   Fl   282.   Nach   einigen   Fesselflugversuchen,   bei   denen   der   Hubschrauber noch   mit   Seilen   mit   dem   Boden   verbunden   war,   führte   Ludwig   Hofmann   den   ersten   freien   Flug   am   30.   Oktober   1941   mit   der   Fl   282   V2   durch.   Mit   der   V3 konnten   Ende April   1943   bereits   Höhen   bis   zu   3800   Metern   erreicht   werden.   Im   Rahmen   der   Erprobung   waren   verschiedene   Modifikationen   notwendig,   unter anderem   am   Leitwerk,   an   der   Verkleidung   des   oberen   Getriebes   und   an   der   Verglasung   der   Kabine.   An   der   V9   konnten   sogar   Flugversuche   nur   mit   dem vorderen   Rumpfteil   –   ohne   Heck   –   durchgeführt   werden.   Eine   ähnliche   Variante   sollte   später   als   Fl   282   U   von   U-Booten   aus   operieren.   Mit   der   V21   und   V23 wurde eine Variante mit einem zusätzlichen Sitzplatz im hinteren Rumpf erprobt. Insbesondere   die   Marine   zeigte   schon   früh   großes   Interesse   an   diesem   Flugzeug.   Die   Erprobung   erfolgte   daher   bei   der   Erprobungsstelle   in Travemünde,   mit deren   Flugsicherungsschiff   „Greif“   ab   August   1942   auch   eine   Erprobung   auf   einem   Schiffsdeck   durchgeführt   werden   konnte.   Bei   diesen   Versuchen   ging allerdings   ein   Hubschrauber,   die   V17   (CJ+SK),   zu   Bruch.   In   diesem   Zusammenhang   gab   es   auch   Versuche   hinsichtlich   einer   Verwendung   zur   U-Boot- Bekämpfung   durch   Bombenabwurf.   Bemerkenswert   waren   auch   Untersuchungen,   bei   denen   mit   dem   Jagdflugzeug   Fw   190   die Trefferaussichten   gegen   eine Fl   282   bewertet   werden   sollten.   Dabei   konnte   der   Hubschrauber   in   Höhen   über   100   Metern   kurzzeitig   anvisiert   werden,   in   Bodennähe   jedoch   gelang   dies kaum. Gegen Beschuss erwies sich der „Kolibri“ ebenfalls als recht unempfindlich. Die genaue Anzahl der Versuchsflugzeuge ist nicht bekannt, aufgrund der überlieferten Unterlagen müssen es mindestens 23 gewesen sein. Zwei   Fl   282   gelangten   als   Kriegsbeute   in   die   USA,   von   einem   dritten   kam   lediglich   die   Rahmenkonstruktion   mit   dem   oberen   Getriebe   nach   England.   Dort   ist sie heute noch im Midland Air Museum in Coventry ausgestellt. Anton   Flettner   arbeitete   später   in   den   USA   bei   der   Firma   Kaman,   wo   mit   dem   K-MAX   auch   heute   noch   ein   Hubschrauber   mit   ineinanderkämmenden   Rotoren gebaut wird.  Quelle: Wikipedia
Unten: Der Schachtelinhalt im Überblick
Unten: Die feinen Kleinteile liefert der sinnvolle Ätzteilebogen.
Maßstab: 1/35 Produktseite: 41004 Download: Manual Vertrieb: Glow2B Bezugsquelle: Fachhandel Preis: ca. € 36,99
Der Bausatz:
Das   Design   des   Decalbogens   stammt   von   Decograph/UA.   Dieser   ist   versatzfrei   und   gut   auf   dünnem   Träger   gedruckt.   Die   notwendigen   Instrumente   für   das Cockpit sind ebenfalls darauf enthalten.
Die   typische   MiniArt   Bau-   und   Bemalungsanleitung   ist   gut   aufgebaut   und   führt   auf   verständlich   dargestellten   Baustufen   zum   fertigen   Modell.   Das   Highlight sind   natürlich   die   Bemalungsanleitungen   auf   Hochglanzpapier.   Als   Farbreferenz   werden   9   verschiedene   Hersteller   angegeben.   Auch   der   Farbenhersteller MissionModels wurde ergänzt.
Bauanleitung:
Bauanleitung in Auszügen.
Oben: Auch Kleinteile sind perfekt wiedergegeben. Unten: Die sehr realistische Rumpfbespannung.
Review-Checkbox
Gesamteindruck
sehr empfehlenswert ! I I
Maßstab:   1/35      Teile gesamt:   206      Markierungsoptionen:    5

Fl 282 V-23 HUMMINGBIRD  

MiniArt 41004

Zielgruppe:
Anfänger
erfahrener Modellbauer
Profi
Verwendung:
Gimmick
Korrektur
Erweiterung / Detaillierung
Diorama-Zubehör
Spritzguss, Kleinserie (short run)
Spritzguss, Metallform
Spritzguss, Formen-/Technologie-Mix
Verfügbarkeit:
Limited Edition
Serie
Technologie:
Resin, klassischer Musterbau
Resin, 3D-Druck-Technologie
Wasserschiebebilder
Fotoätzteile, Messing
Fotoätzteile, bedruckt
Ausstattung:
Resinteile
Masken
Metallteile
Vacu-Teile
Acetatfilm
Vinyl-Teile / -Räder
Begleitbroschüre
Poster / Kunstdruck
Bauanleitung, farbig
Bauanleitung, s/w
Lackieranleitung, farbig
Lackieranleitung, s/w
Sammlerartikel / Zugabe
Aufkleber / Abziehbilder
Auslegung:
Basisbausatz
Bausatz mit Zubehör/Aufwertung
Multimediabausatz
Dual- / Mehrfachbausatz
Bauanleitung
sachlich, zweckmäßig
High End
komfortabel
Download-Option
Konzept
Produktidee:
Wiederauflage
Variante
Formentausch
Neuheit
Spritzguss:
Decals:
Resin:
Qualität
Klarsichtteile:
Design-Merkmale
Ausstattung:*
Umsetzung:
Interior
Motor / Triebwerk
Türen / Klappen
* in Bezug auf die vorliegende Bausatzvariante (mit Zubehör)
Reviews