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Ein Bericht von Stefan Fraundorfer
Wer
sich
einmal
in
New
York
City
aufhält,
sollte
sich
einen
Besuch
des
Intrepid
Sea,
Air
&
Space
Museums
nicht
entgehen
lassen.
Für
die
Modellbauer
unter
uns
würde
ich
das
schon
fast
als
Pflicht
ansehen.
Denn
was
ist
ebenso
wichtig
und
interessant
wie
das
Modell?
Richtig,
das
Original.
Und
in
diesem
Museum
bekommt man einige Originale zu sehen.
Das
Herzstück
der
Ausstellung
ist
natürlich
der
Flugzeugträger
USS
Intrepid
(CV-11).
Er
beherbergt
auf
dem
Flugdeck
und
im
Hangar
die
Flugzeugsammlung
sowie
das
Space-Shuttle
Enterprise.
Auf
der
Pier
neben
dem
Träger
steht
eine
Concorde
der British Airways. Und das US-Unterseeboot Growler kann
ebenfalls besichtigt werden.
Es
ist
nicht
die
eher
geringe
Anzahl
der
ausgestellten
Maschinen,
die
dieses
Museum
zu
etwas
Besonderem
macht,
es
ist
die
Location
selbst.
Wann
hat
man
schon
die
Gelegenheit
einen
Flugzeugträger
zu
besichtigen?
Das
Intrepid
Sea,
Air
&
Space
Museum
befindet
sich
an
der
Pier
86
am
Ufer
des
Hudson
Rivers an der Westseite Manhattans. Es wurde im August 1982 eröffnet.
Die
Intrepid,
auch
„The
Fighting
I“
und
später
„The
Tough
Old
Lady“
genannt,
ist
ein
US-amerikanischer
Flugzeugträger
der
Essex-Klasse.
Sie
fuhr
während
des
Zweiten
Weltkriegs
im
Pazifischen
Ozean
sowie
im
Vietnamkrieg
Einsätze.
Und
sie
spielte
im
Mercury-
und
Gemini-Programm
der
NASA
eine
wichtige
Rolle.
Die
Kiellegung
der
Intrepid
erfolgte
am
1.
Dezember
1941
in
Newport
News,
Virginia,
der
Stapellauf
war
am
26.
April
1943
und
die
Übergabe
an
die
US
Navy
fand
am
16.
August
1943
statt.
Sie
wurde
am
15.
März
1974
außer
Dienst
gestellt
und
sollte
im
folgenden
Jahr
verschrottet
werden.
Durch
die
Initiative
von
Zachary
Fisher
und
der
Intrepid
Museum
Foundation konnte das Gott sei Dank verhindert werden.
Auf
der
Start-
und
Landedeck
der
Intrepid
werden
die
meisten
Luftfahrzeuge
ausgestellt.
Darunter
befinden
sich
bekannte
Typen
wie
die
F-4
Phantom,
F-14
Tomcat,
F-16
Fighting
Falcon,
A-6
Intruder
und
ein
Harrier,
aber
auch
Raritäten
sind
zu
sehen,
wie
z.B.
die
Lockheed
A-12
Oxcart,
die
Vorgängerin
der
SR-
71.
Zudem
sind
einige
Hubschrauber
wie
AH-1
Cobra,
Bell
UH-1
und
ein
Sikorsky
S-62
der
United
States
Coast
Guard
an
Deck.
Wie
sich
allerdings
eine
Aermacchi
MB-339
der
Frecce
Tricolori
in
das
Museum
verirrt
hat,
bleibt
mir
ein
Rätsel.
Bei
einigen
Maschinen
sind
die
Kanzeln
durch
eine
blaue
Schutzfolie abgedeckt, was sie beinahe wie Attrappen aussehen lässt.
Im
Heckbereich
des
Flugdecks
befindet
sich
ein
Hangar,
der
das
wohl
spektakulärste
Ausstellungsstück
des
Museums
enthält
–
die
Raumfähre
Enterprise.
Sie
war
zwar
nie
im
Weltall,
weil
sie
ab
1977
„nur“
zur
Erprobung
der
Flugfähigkeiten
der
Space
Shuttles
in
der
Atmosphäre
diente.
Trotzdem
ist
es
unglaublich
beeindruckend,
einmal
vor
so
einem
Giganten
zu
stehen
und
es
im
Detail
betrachten
zu
können.
Ordentliche
Fotos
zu
machen
war
allerdings
schwierig, weil es im Hangar ziemlich dunkel ist und man viel zu nahe an dem Objekt steht.
Fast
unglaublich,
aber
zumindest
laut
Wikipedia
wahr,
ist
die
Geschichte
der
Namensgebung:
Am
17.
September
1976,
dem
Jahrestag
der
Verfassung
der
Vereinigten
Staaten
von
Amerika,
verließ
die
Raumfähre
den
Hangar
der
Konstruktionsstätte
und
wurde
der
Öffentlichkeit
vorgestellt.
Zu
Ehren
des
200-
jährigen
Jubiläums
der
Unterzeichnung
der
Unabhängigkeitserklärung
der
Vereinigten
Staaten
sollte
sie
ursprünglich
den
Namen
„Constitution“
(engl.
für
Verfassung)
tragen.
Allerdings
hatten
zigtausende
Fans
der
Science-Fiction-Fernsehserie
Star
Trek
in
Briefen
an
das
Weiße
Haus
den
damaligen
US-
Präsidenten Gerald Ford darum gebeten, den Orbiter nach dem Raumschiff aus dieser Serie zu taufen.
Nach
ihrer
Außerdienststellung
1985
wurde
die
Enterprise
schließlich
der
Smithsonian
Institution
übergeben,
die
sie
im
National
Air
and
Space
Museum
in
Washington ausstellte. Im April 2012 wurde die Raumfähre nach New York gebracht, wo sie seither im Intrepid Sea, Air & Space Museum ausgestellt wird.
Oben: Die Enterprise beim zweiten freien Flug, noch mit Triebwerksverkleidung und das Gespann aus SCA und Enterprise beim ersten Flug.
Obwohl
ziemlich
viel
Platz
wäre,
sind
im
Hangar
unter
Deck
nur
vier
Luftfahrzeuge
ausgestellt.
Hier
sind
unter
anderem
auch
Flugsimulatoren
unter-
gebracht, an denen man sich als Pilot versuchen kann.
Wer
kennt
sie
nicht,
die
„Königin
der
Lüfte“.
Die
Concorde
war
ein
Überschall-Passagierflugzeug,
das
von
1976
bis
2003
von
British
Airways
und
Air
France
betrieben
wurde.
Die
Flugzeit
auf
ihren
wichtigsten
Strecken
über
den
Atlantik
zwischen
Paris
beziehungsweise
London
und
New
York
betrug
mit
etwa
3
bis
3,5
Stunden
nur
rund
die
Hälfte
im
Vergleich
zu
modernen
Unterschallflugzeugen,
ihre
Flughöhe
lag
bei
bis
zu
18.000
m.
Sie
erreichte
eine
Maximalgeschwindigkeit
von
Mach
2,23
(2.405
km/h).Der
von
den
beiden
Herstellerfirmen
Aérospatiale
und
der
British
Aircraft
Corporation
erhoffte
Exportschlager
wurde
jedoch
zum
Flop.
1979
wurde
der
Bau
der
Concorde
nach
zwei
Prototypen,
zwei
Vorserienmodellen
und
nur
16
Serienflugzeugen
eingestellt.
Der
Innenraum
der
am
Museumsgelände
ausgestellten
Concord
kann
nur
bei
einer
Führung
besichtigt werden.
Es
ist
doch
immer
wieder
spannend,
sich
ein
U-Boot
von
innen
anzusehen.
Die
klaustrophobische
Enge
–
das
hat
schon
was.
Allerdings
nur
für
kurze
Zeit,
dann
ist
man
froh,
wieder
an
die
frische
Luft
zu
kommen.
Man
kann
sich
aber
ein
Bisschen
in
das
Leben
der
U-Boot-Männer
hineinversetzen.
Die
USS
Growler
im
Intrepid-Museum
bietet
diese
Möglichkeit.
Sie
war
ein
U-Boot
mit
Marschflugkörpern
der
United
States
Navy
und
gehörte
der
Grayback-Klasse
an.
Das
Boot
wurde
als
Jagd-U-Boot
in
Auftrag
gegeben
und
1955
auf
Kiel
gelegt.
1956
entschied
die
Navy,
die
Growler
als
Träger
für
Marschflugkörper
fertigzustellen und ließ den Bug entsprechend modifizieren. 1958 lief das Boot vom Stapel und wurde noch im selben Jahr in Dienst gestellt.
1960
begann
die
Growler
ihre
erste
Patrouille
im
Rahmen
der
Politik
der
nuklearen
Abschreckung
vor
der
Fernostküste
der
Sowjetunion.
Dafür
hatte
sie
vier
SSM-N-8A
Regulus
an
Bord.
Bis
Ende
1963
folgten
acht
weitere
solche
Fahrten.
Bereits
1964
wurde
die
Growler
außer
Dienst
gestellt,
da
die
neuen
Polaris-Boote
ihre
Aufgabe
übernahmen.
Sie
sollte
als
Zielschiff
versenkt
werden.
Stattdessen
entschied
die
Navy
jedoch
1988,
die
Growler
zu
erhalten
und
stiftete sie dem Museum.
In
den
nächsten
beiden
Ausgaben
des
Kitchecker
Modell-Journals
die
jeweils
Anfang
April
und
Juni
2018
online
gehen
werden,
bringen
wir
Berichte
mit
vielen
Fotos
über
das
Steven
F.
Udvar-Hazy
Center
in
Virginia
und
das
Washingtoner
National
Air
and
Space Museum.
Schaut also wieder rein, es lohnt sich bestimmt!
Stefan Fraundorfer,
Januar 2018
Alle Fotos (außer speziell darauf hingewiesen): Stefan Fraundorfer
Oben: Die Intrepid in der Philippinensee im November 1944.
Links: Die Intrepid im Februar 1955 kurz nach dem ersten Umbau.