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Portugiesischer Alpha Jet A in Sonderlackierung “50 Anos Sq.103”
Ein Walkaround von Vitor Sousa
Der Alpha Jet ist ein Schulflugzeug und leichter Jagdbomber, insbesondere für Luftnahunterstützung. Er entstand aus einer Kooperation zwischen
Deutschland und Frankreich Anfang der 1970er-Jahre. Die Planung reicht jedoch bis in die 1960er Jahre zurück, als die Bundeswehrführung mit dem
Gedanken spielte, die Ausbildung von Kampfflugzeugführern, weg von der US AirForce, wieder nach Europa zurück zu holen. Geeignete
Ausbildungsstandorte waren mit den Fliegerhorsten Decimomannu auf Sardinien und Beja in Portugal bereits in Betrieb. Eine weitere Überlegung betraf
die Nachfolge der Fiat G.91. Der Erstflug des Alpha Jets (Prototyp P01) fand am 26. Oktober 1973 auf dem französischen Flugplatz Istres statt und am 9.
Januar 1974 folgte in Oberpfaffenhofen der erste von Dornier gefertigte Alpha Jet (P02). 1975 begann die Serienfertigung des Flugzeuges, für das sich
inzwischen auch andere Nationen interessierten. Die erste für Frankreich bestimmte Serienmaschine der Version Alpha Jet E (für Ecole, Schulung) hob
am 4. November 1977 ab, das erste Exemplar für Luftnahunterstützung, die deutsche Version Alpha Jet A (für Appui, Unterstützung) am 12. April 1978.
Für die Bundesrepublik wurden insgesamt 175 Maschinen gefertigt und offiziell 1979 in der Luftwaffe in Dienst gestellt. Verbände waren das
Jagdbombergeschwader (JaboG) 41 in Husum, das JaboG 43 in Oldenburg, das JaboG 49 in Fürstenfeldbruck, das als erster und letzter Verband dieses
Muster flog, sowie das Ausbildungskommando in Beja (Portugal). Im Rahmen der Reduzierung der Luftwaffe nach der Wiedervereinigung Deutschlands
wurde die ab 1. Oktober 1986 “Taktisches Ausbildungskommanndo der Luftwaffe in Portugal” bezeichnete Einheit am 16. Dezember 1993 außer Dienst
gestellt. Eine Reihe ehemaliger Luftwaffenjets wurde in diesem Zuge -wie zuvor die G-91- an Portugal abgegeben. Die Força Aérea Portuguesa unterhält
derzeit 15 aktive Maschinen bei den Staffeln 103 und 301 (Stand: Januar 2013). Einige der portugiesischen Maschinen tragen bemerkenswerte
Sonderlakierungen, wie etwa die des Kunstflugteams “Asas de Portugal” oder eben der hier dargestellte Alpha Jet 15211 "Blue Bird" 50 Anos 103 -
EICPAC. In Portugal trägt der Jet zusätzlich den Spitz-
nahmen “Caracol” (die Schnecke), welcher auf dem
Staffelemblem beruht. Die Schnecke wurde in dieser
Sonderlackierung künstlerisch am Leitwerk
eingearbeitet.
Technische Daten: Alpha Jet A
Hersteller:
Dornier, Dassault-Bréguet
Triebwerk:
2 x SNECMA Larzac 04-C6
Leistung / Schub:
je 14 kN
Länge:
13,23 m
Höhe:
4,19 m
Spannweite:
9,11 m
Leergewicht:
3500 kg
Max. Abfluggewicht:
7500 kg
Höchstgeschwindigkeit:
1000 km/h
Reisegeschwindigkeit:
750 km/h
Dienstgipfelhöhe:
14600 m
Reichweite:
2500 km
Bewaffnung:
Bordkanone IWKA-Mauser 27 mm, ca. 2000
kg Bomben oder ungelenkte Luft-Boden Raketen.
Besatzung:
1 (2 für Schulung)
Erstflug:
26.10.1973
Fotos: Vitor Hugo P. Sousa
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