Übersicht
Herstellerbezeichnung: Tempest Mk. V Royal Class „Dual Combo”
Hersteller: Eduard Model Accessories
Maßstab: 1:48
Artikelnummer: R0018
Preis: ca. € 77,-
Material: Plastikteile, Resinteile, Fotoätzteile, Decals, Maskierfolien,
Produktlink: Tempest Mk.V
Download: Bauanleitung
Einleitung:
Der erste Eduard-Bausatz einer Tempest wurde bereits im Jahr 1997 aufgelegt. Viele Jahre sind zwischenzeitlich vergangen, 2018 wurden neue Formen entwickelt und seither wurden fünf Bausätze der Tempest Mk.V-Reihe auf den Markt gebracht. Dies ist die erste Royal Class-Version dieses Flugzeugs und wurde unter den Modellbauern wahrscheinlich schon mit großer Spannung erwartet. Die Royal Class Edition ist streng limitiert, mit allen möglichen Zugaben vollgepackt und immer mit einem „Extra“ ausgestattet. Außerdem wird sie oft als „Dual Combo“ aufgelegt, sowie auch in diesem Fall. Es liegen also alle Teile, auch Resin und PE-Teile in zweifacher Menge bei, sodass man zwei Modelle bauen kann. Ein weiterer Bonus sind zudem noch die zahlreichen Markierungsmöglichkeiten die eine Royal Class bietet. Bei der Royal Class-Tempest sind das nicht weniger als 14 Varianten, die dem Modellbauer zur Auswahl stehen.

Box & Inhalt
Beim Anheben der Schachtel fällt einem sofort das große Gewicht auf. Das liegt in diesem Fall an dem Buch, welches das „Extra“ dieser Royal Class darstellt. Dieses Buch, geschrieben von Christopher Thomas, beinhaltet jede Menge an Originalaufnahmen, färbigen Profilzeichnungen und jeder Menge Information zu den verschiedenen Maschinen und einigen Piloten. Dieses Buch wird für Detail-Fanaten von großer Hilfe sein. Aber was verbirgt sich sonst noch so in dieser Schachtel?
- 10 Spritzgussrahmen in grauem Plastik
- 4 Rahmen Klarsichtteile
- 3 Platinen mit färbigen Fotoätzteilen für das Cockpit
- 4 Resinräder +2 Spornräder aus Resin
- 4 Auspuffanlagen aus Resin
- 2 weitere Kleinteile aus Resin
- 1 Bogen Maskierfolie
- 1 riesiger Decalbogen mit allen Markierungen und Stencils, gedruckt von Eduard
- 20-seitige, Bau- und Bemalungsanleitung in Farbe
- 28-seitige Bau und Bemalungsanleitung
- 114-seitiges Buch „Tempest V“ von Christopher Thomas
Das Original
Die Hawker Tempest war ein Kampfflugzeug der Zeit des Zweiten Weltkrieges aus britischer Produktion. Hersteller war die Hawker Siddeley Aircraft Co. Der Tiefdecker wurde ab 1944 von der Royal Air Force (RAF) eingesetzt.
Die Weiterentwicklung der Hawker Typhoon wurde als Jagdflugzeug und Jagdbomber verwendet und war in niedrigen und mittleren Höhen eines der schnellsten propellergetriebenen Jagdflugzeuge des Krieges. Aufgrund ihrer hohen Geschwindigkeit wurde sie vor allem gegen die strahlgetriebenen deutschen Me 262 und die „Vergeltungswaffe“ V1 eingesetzt. Neben fast 700 V1 konnten die RAF-Einheiten mit diesem Modell mindestens 20 Me 262 und mindestens eine Heinkel He 162 abschießen.
Einer der berühmtesten alliierten Jagdflieger, der Franzose Pierre Clostermann, erzielte einen Großteil seiner Erfolge mit diesem Muster.
Quelle: Wikipedia
Bausatz & Teile
Zum Plastik muss man eigentlich nicht mehr viel sagen. Dieses wird in hervorragender Qualität hergestellt und mit feinsten Details abgegossen. Besonders die äußeren Oberflächen, wie der Rumpf und die Flügel bestechen durch ihre Detailfülle. Eingelassene Gravuren welche die Blechstöße darstellen werden bestens mit versenkten Nietenreihen unterstrichen. Aber nicht alle Details wurden versenkt dargestellt. Die Nietenreihen am Rumpf, hinter der Cockpithaube wurden erhaben auf dem Modell dargestellt. Die Paneele dazwischen bekamen wiederum versenkte Nietenreihen. Wartungsdeckel an den Tragflächenoberseiten wurden sauber abgesetzt und mit vielen feinen Nietenreihen versehen. Sogar Schlitzschrauben, welche einige der Wartungsdeckel zieren, wurden dargestellt.
Nicht nur die großen Teile wurden mit Sorgfalt hergestellt, auch die Kleinteile müssen sich nicht verstecken. Ok, manchmal sind die Angussblöcke meiner Meinung nach überdimensioniert ausgefallen, beim Abtrennen sollte man gerade an diesen mit Vorsicht herangehen.
Der Detailierungsgrad der Plastikteile für das Cockpit hält sich in Grenzen. Aber grade für diesen Bereich wurden ja ohnehin die PE-Teile beigelegt. Sehr schön finde ich, dass dem Modellbauer drei Optionen gelassen werden, wie er die Instrumentenbretter verwirklichen möchte. Zum einen kann man die Plastikteile mit ihren erhabenen Angüssen verwenden und händisch bemalen. Wer möchte, kann anstelle der Bemalung Decals mit den aufgedruckten Instrumenten anbringen. Oder aber man verwendet die bereits farbig bedruckten PE-Teile, die teilweise in einem Sandwich-Verfahren zusammengeklebt werden, um eine dreidimensionale Wirkung zu erzielen. Natürlich befinden sich auch Foto-geätzte Sitzgurte auf der Platine.
Sehr gut vorbereitet wurden die Fahrwerkschächte, hier ist die Rippenkonstruktion der Tragflächen bereits im Plastik mitgegossen worden. Auch die Fahrwerksklappen wurden mit einigen Details verziert. Das Seitenruder und die Landeklappen liegen zwar gesondert bei, werden aber durch ziemlich starke Zapfen, mehr oder weniger arretiert und können dadurch ohne eigenes Eingreifen, nicht eingelenkt dargestellt werden.
Die Resin-Räder sind den Plastikrädern ganz klar vorzuziehen. Nicht nur, weil diese aus einem Stück gegossen sind, sondern auch, weil sie feine Details aufweisen. So ist zum Beispiel der Schriftzug des Reifenherstellers „Dunlop“ mit bloßem Auge erkennbar, an den Felgen wurden auch die Radbolzen angegossen. Gleiches gilt für die Auspuffrohre, wo man an den Plastikteilen zuerst einmal den Grat der Formtrennlinie entfernen müsste, wurden bei den aus Resin gefertigten Teilen die Endrohre aufgebohrt abgegossen. Man muss diese also lediglich vom Gussblock entfernen und kann sie schon einbauen.
Aus den drei Ätzteilplatinen werde ich nicht ganz schlau… Eine davon enthält ausschließlich Teile für das Cockpit inklusive Sitzgurte. Eine Platine ist betitelt „Tempest Mk.V“, die andere mit „Tempest TT.5“. Diese unterscheiden sich nur gering. Klar, es sind zwei unterschiedliche Typen, aber beide dieser Platinen enthalten ebenso alle Cockpitteile. Das würde also bedeuten, dass die Platine mit ausschließlich Cockpitteilen überflüssig wäre. Schwierig wird es bei der Teilewahl, denn alle Platinen beginnen mit der Teilezahl 1 aufsteigend. Die Instrumentenbretter der Mk.V unterscheiden sich ein wenig von denen der TT.5, in der Bauanleitung wird darauf aber nicht eingegangen, bei allen anderen PE-Teilen aber schon. Hier sollte die Bauanleitung auf alle Fälle gut studiert werden, bevor die PE-Teile verbaut werden.
Die Maskierfolien beinhalten neben den Masken für die Cockpithauben auch welche für die Räder und dem leicht geschwungenen schwarzen Streifen, an den Tragflächenoberseiten.
Das Extra
Wie bereits erwähnt bietet jede Royal Class eine Extra Zugabe. Im Fall der Tempest Mk.V ist dies ein 114 Seiten starkes Referenzbuch von Christopher Thomas, über eben diese Maschine. Zahlreiche Originalaufnahmen, jede Menge Informationen in Textform, Risszeichnungen und Geschichten über Piloten machen dies zu einem großartigen Nachschlagwerk nicht nur für Modellbauer.
Bauanleitung, Decals & Markierungsmöglichkeiten
Die Bauanleitung bietet, wie immer Risszeichnungen der einzelnen Markierungsprofile aus vier verschiedenen Positionen. Bei der Lackierung ist das ein ganz klarer Vorteil! Wie immer geht die Bauanleitung auf der ersten Seite ein wenig auf die Geschichte ein. Bei vielen Markierungsmöglichkeiten und besonders in diesem Fall, bei zwei verschiedenen Typen des Flugzeugs, sollte man immer gut Acht auf die Hinweise geben, für welche Markierung, welche Teile Verbaut werden. Diese sind immer eingerahmt und mit weißen Buchstaben auf blauem Hintergrund zu erkennen. Die Farbtabelle bietet neben Gunze Aqueos und Mr. Color jetzt auch noch die Palette von Mission Models.
Der gigantische Decalbogen wurde dieses Mal von Eduard selbst gedruckt. Dünner, jedoch satter Trägerfilm ist zu erkennen. Die Außenkanten der Decals schließen mit dem Trägerfilm ab. Es wurde alles bis ins letzte Detail gestochen scharf und ohne Versatz gedruckt.
Vierzehn Markierungsmöglichkeiten stehen zur Wahl, alle bis auf zwei Maschinen sind Typ Mk.V. Die anderen zwei sind Typ TT.5. Die Zeitspanne aller Maschinen reicht von 1944 bis 1955. Besonders die beiden Maschinen aus den 50er Jahren haben eine sehr interessant gestaltete Unterseite.
Fazit
Wir haben hier einen sehr umfangreichen Bausatz, mit jeder Menge Zugaben. Besonders das Buch ist sehr informativ. Mit den Resin und PE-Teilen kann man noch ordentlich nachdetaillieren. Man kann aus 14 Markierungsmöglichkeiten wählen und darüber hinaus ZWEI Modelle aus dem gleichen Bausatz verwirklichen. Das hat sich auf alle Fälle zwei nach oben zeigende Daumen verdient.