CR. 42 LW WWII German Luftwaffe Ground Attack Aircraft
Übersicht
Hersteller: ICM
Bausatztitel: CR. 42 LW, WWII German Luftwaffe Ground Attack Aircraft
Artikelnummer: 32021
Maßstab: 1:32
Material: Polystyrol-Spritzguss, Wasserschiebebilder
Teile gesamt: 196
Preis: UVP € 59,99
Bezugsquelle: Fachhandel
Herstellerseite: 32021
Download: Manual
Vertrieb: Glow2B
Box & Bausatzinhalt
- stabile Klappdeckelschachtel mit hochglanzbedrucktem Stülpdeckel
- 4 mittelgraue Spritzrahmen mit 204 Teilen (gesamt)
- 1 transparenter Spritzrahmen mit 4 Teilen
- 1 Decalbogen
- 20-seitige Bau- und Lackieranleitung in A4
Vorwort
Als eine der letzten ihrer Art, gebührt der Fiat CR.42 wohl das Recht, sich als die fliegerisch beste Konstruktion aller Doppeldecker Jagdflugzeuge bezeichnen zu dürfen. Trotz der außergewöhnlichen Manövrierbarkeit und dem Gefühl, das sie dem Piloten verlieh, konnte sie den neuen Eindeckern im Luftkampf nicht mehr das Wasser reichen. Zur Zeit ihres Entwurfes fand in der Ausführung der damaligen Jagdflugzeuge ein Umdenken hin zum Eindecker mit Einziehfahrwerk und geschlossener Kanzel statt. Besagte Manövrierbarkeit wurde gegen Geschwindigkeit getauscht. Italiens Militärstrategen hielten jedoch an der hervorragenden Wendigkeit des Doppeldeckers -wie beim direkten Vorgänger Fiat CR.32 gegeben- gegenüber der Geschwindigkeit eines Eindeckers fest.
Vorbild / Historie:
Eigentlich gab es in Italien in den späten 30er Jahren schon wesentlich modernere Jagdflugzeuge. Dennoch ließ die Regierung noch einmal einen Jagd-Doppeldecker entwickeln. Tatsächlich wurde die Fiat CR.42 „Falco“ zum meistgebauten italienischen Jäger des Zweiten Weltkriegs. Der italienische Autor und Luftfahrtexperte Enzo Maio brachte es einst auf den Punkt: „Die Geschichte der Fiat CR.42 ist … eine Geschichte von politischem Opportunismus, der Missinterpretation von Luftkampfergebnissen und völlig fehlendem Verständnis für die Anforderungen eines modernen Krieges“, schrieb er schon vor vielen Jahren. Tatsächlich mutet die Entwicklung und Massenfertigung dieses Jagd-Doppeldeckers Ende der 30er Jahre anachronistisch an, in einer Zeit also, in der in anderen Ländern schon eine neue Jägergeneration vom Schlage Hurricane, Spitfire und Bf 109 aktuell waren. Sogar die italienische Industrie selbst hatte mit der Fiat G.50 und der MC.200 des Fiat-Erzrivalen Macchi, die im Februar und Dezember 1937 erstmals flogen, schon längst modernere Muster in die Luft gebracht, bevor die Fiat CR.42 am 23. Mai 1938 zum Jungfernflug startete. Warum also sollte der Regia Aeronautica dann noch einmal ein Doppeldecker als Jagdflugzeug in die Hand gegeben werden? Die Gründe sind heute schlicht in den Vorlieben einiger Meinungsführer der italienischen Luftwaffe und in einer falschen Industriepolitik zu finden. Bei den Militärs begeisterte man sich an den guten Erfahrungen mit der Fiat CR.32 im Spanischen Bürgerkrieg, die den Piloten beste Sichtmöglichkeiten und enorme Festigkeitsreserven selbst bei härtesten Manövern bot. Der Jagd-Doppeldecker, der von einem flüssigkeitsgekühlten V-12, dem Fiat A.30 mit 600 PS Leistung, angetrieben wurde, schlug sich aus Sicht der Italiener selbst in Luftkämpfen mit der als besonders wendig geltenden Polikarpow I-15 sehr gut. Außerdem favorisierte die Luftwaffenführung noch offene Cockpits. Ein weiterer Grund für die Entscheidung für die CR. 42 war, dass ihre Entwicklung mit den Erkenntnissen aus der CR.32 relativ schnell vonstattengehen und damit die Produktion zügig aufgenommen werden konnte. Dabei war es sicher eine industriepolitische Fehlentscheidung, noch einmal auf ein veraltetes Konzept zurückzugreifen und so Entwicklungs- und Produktionskapazitäten zu binden, die sicher bei moderneren Entwürfen besser aufgehoben gewesen wären. Dem kurzfristigen Ziel, schnell zu Jagdflugzeugen zu kommen, wurde eine langfristig angelegte Strategie geopfert, die es ermöglicht hätte, einen modernen Jäger in großen Stückzahlen zu bauen. Hinzu kam, dass das Mussolini-Regime die industriellen Kapazitäten weiter zersplitterte: Fiat, damals der größte Flugzeughersteller Italiens, erhielt den Auftrag für die CR.42 und die weitere Entwicklung der G.50, Macchi sollte weiter an der MC.200 arbeiten. Aber auch noch vier weitere Firmen erhielten Entwicklungsaufträge für einen Jäger: Caproni, Reggiane, IMAM und Aeronautica Umbra. In einem industriell starken Land wie den USA hätte diese Strategie, schnell zu einem neuen leistungsfähigen Jäger zu kommen, funktionieren können, im wirtschaftlich eher schwachen Italien aber, mit seinen begrenzten Entwicklungs- und Fertigungskapazitäten, konnte sie nicht fruchten. So war schnell klar, dass nur die CR.42 in großer Stückzahl zu produzieren sein würde. Bereits 1936 hatte Celestino Rosatelli, Fiats Chefkonstrukteur, mit seinem Team begonnen, an einem Nachfolger für die CR.32 zu arbeiten. Heraus kam zunächst die nur als Einzelstück gebaute C.33 mit 700 PS starkem Fiat Motor, der ebenfalls flüssigkeitsgekühlt war. Sie war leichter und mit 422 km/h rund 64 km/h schneller als die C.32, aber einen wirklichen Durchbruch bedeutete sie nicht. Außerdem wurden die wassergekühlten Motoren als zu verletzbar bei Beschuss angesehen. Die neue Generation luftgekühlter Sternmotoren versprach hier Abhilfe und als Zugabe noch rund 20 Prozent mehr Leistung gegenüber den bisher verwendeten Antrieben. Auf ihrem weiteren Weg zur CR.42 blieben die Fiat-Ingenieure prinzipiell beim Tragwerk der als extrem fest geltenden CR.32. Die Flügelnase erhielt jedoch eine aerodynamisch überarbeitete Form, und die Steuerflächen sollten wirksamer werden. Auch bei der Bauweise des Rumpfes mit seiner tragenden Struktur aus Stahlrohren und Aluminiumprofilen orientierte sich das Entwicklungsteam konstruktiv eng an der Vorgängerin. Allerdings war der Rumpf der CR.42 völlig neu dimensioniert, unter anderem war er fast ein Meter länger. Außer der vorderen metallbeplankten Sektion war das Rumpfgerüst mit Stoff bespannt. Das Leitwerk mit seinen großen Ruderflächen war aerodynamisch widerstandsärmer geformt. Völlig neu waren die Fahrwerkskonstruktion und natürlich die vordere Rumpfsektion, die jetzt einen Sternmotor aufnehmen musste. Eine relativ langgestreckte NACA-Motorverkleidung sollte für relativ geringen aerodynamischen Widerstand und gute Kühlluftführung sorgen. Nach Versuchen mit dem englischen Bristol Mercury und einem Gnôme-Rhône aus Frankreich war die Antriebsentscheidung zugunsten des Fiat A.74 gefallen. Diesen 14-Zylinder-Doppelsternmotor, ab 1936 gebaut, hatte Fiat auf Basis des in Italien in Lizenz produzierten Pratt & Whitney Hornet entwickelt. In den späten 30er Jahren wurde er so etwas wie ein Standardmotor bei der italienischen Luftwaffe. Er trieb auch die Fiat G.50 und die Macchi MC.200 an. In der Version RC-38, die in der CR.42 eingesetzt wurde, holte er aus seinen 31 Litern Hubraum rund 840 PS (626 kW) Leistung. Seine Kraft übertrug er auf einen Dreiblatt-Constant-Speed-Metallpropeller, den Fiat ebenfalls selbst entwickelt hatte. Ein Treibstofftank mit 456 Litern Inhalt war im Rumpf vor dem Cockpit montiert. Unter dem Pilotensitz befand sich ein Reservetank mit zusätzlich 114 Litern Benzinvorrat. Damit war die Reichweite der CR.42 nicht eben üppig. Sie betrug maximal 775 Kilometer. Die Dienstgipfelhöhe gab Fiat mit 10 500 Meter an. Das war wohl ein eher theoretischer Wert. Für einen Piloten im offenen Cockpit wären die Bedingungen in dieser Höhe schwerlich zu ertragen gewesen.
Während der Flugerprobung stellten sich zwei Dinge schnell heraus: Es war den Ingenieuren gelungen, die extreme Wendigkeit der alten CR.32 auf die CR.42 zu übertragen, und trotz einer halben Tonne höheren Gewichts vermochte sie bis zu 440 km/h schnell zu fliegen und war damit etwa 80 km/h schneller als die Vorgängerin. Das Flugzeug entsprach so voll den Erwartungen der verantwortlichen Militärs. Auch hinsichtlich ihrer Landeeigenschaften stellte sich die Fiat als gut beherrschbar heraus. Obwohl sie auf Landeklappen verzichtete, war ihre Landegeschwindigkeit mit 129 km/h noch moderat. Die Produktion lief schnell an und schloss praktisch nahtlos an die Fertigung der CR.32 an. Die Bauweise der CR.42 entsprach weitestgehend der der Vorgängerin. So konnten schon bald relativ große Stückzahlen erreicht werden. Im Mai 1939 begann die Auslieferung. Als Italien im Juni 1940 in den Zweiten Weltkrieg eintrat, waren 200 CR.42 einsatzbereit und weitere 100 im Zulauf. Gemeinsam mit den älteren CR.32 bildete die CR.42 das Rückgrat der Jägerkräfte. Zunächst waren sie mit je einem 7,7-mm- und 12,7-mm-MG von Breda-Safat oder zwei 12,7-mm-MGs bewaffnet, später mit vier 12,7-mm-MGs. Bei ihrem ersten Einsatz als Begleitjäger bei einem Bomberangriff auf Toulon erwiesen sich die Doppeldecker den Dewoitine 520 der Franzosen hoffnungslos unterlegen. Besser lief es am afrikanischen Kriegsschauplatz in Kämpfen gegen die Gloster Gladiator, die die RAF zunächst noch ins Gefecht schickte. Als ab 1941 mehr Fiat G.50 und Macchi MC.200 geliefert wurden, erhielt die CR.42 neue Aufgaben als Nachtjäger und Jagdbomber mit zwei 90-kg-Bomben unter den unteren Flügeln. So flog sie auch Einsätze gemeinsam mit deutschen Ju 87 beim Kampf um Tobruk. Später flogen sogar einige CR.42 als Nachtjäger bei der 1. NSGr 7 in Banja Luca. Doch die Entwicklung hatte die Doppeldecker schon lange überholt, als Fiat im Jahr 1942 die Produktion einstellte. Exakt 1781 dieser letzten Jagd-Doppeldecker sind gebaut worden, die meisten gingen an die italienische Luftwaffe. Einige Exemplare wurden nach Schweden, an die belgische Luftwaffe und nach Ungarn geliefert. Durch die politisch bedingte Zersplitterung der Industrieressourcen konnte kein anderer italienischer Jäger in der Stückzahl der CR.42 gefertigt werden. So wurde ein von Anfang an veraltetes Konzept zum meistgebauten italienischen Jäger des Zweiten Weltkriegs.
Fiat CR.42 „Falco“
Verwendung: einsitziger Jäger, Jagdbomber
Erstflug: 23. Mai 1938
Motor: Fiat A.74 RC-78, 14-Zyl.-Doppelsternmotor
Leistung: 840 PS/626 kW
Spannweite: 9,70 m
Länge: 8,26 m
Höhe: 3,57 m
Leermasse: 1708 kg
max. Flugmasse: 2295 kg
Treibstoff: 570 l/410 kg
Höchstgeschwindigkeit: 450 km/h in 6100 m Höhe
Steigzeit auf 6000 m: 5,26 min
Dienstgipfelhöhe: 10 200 m
Reichweite: 775 km
Bewaffnung: 2 x 12,7-mm-MGs, bis 180 kg Bombenlast
(Quelle: Flugrevue)
Der Bausatz
Der Inhalt dieses Bausatzes ist, wie dem von ICM eigens vorgegebenen Standard, einwandfrei verpackt. Sehr gut geschützt sind die Spritzgussrahmen A,B,C,D und zweimal E1 in einer wiederverschließbaren Tüte zusammengefasst. Separat eingetütet ist der Rahmen F, womit die empfindlichen Klarsichtteile bestens vor Kratzern geschützt sind. Eingebettet in der stabilen Klappdeckelschachtel, die wiederum mit einem hochglanzbedruckten Deckel versehen ist, geht ICM hier keinen Kompromiss ein. ICM hat hier sicher einen sehr guten Weg hinsichtlich Kosten, Nutzen und Erscheinungsbild der Verpackung gefunden. Dem Modellbauer freuen auch solche Wertschätzungen abseits des eigentlichen Bausatzes!
Kernfrage eines jeden Bausatz-Reviews ist, wie denn der Hersteller dieses Modell umgesetzt hat. Technisch gesehen ist die CR.42, im Original wie im Modell, vergleichbar mit dem hauseigenen Modell der Gladiator gleichen Maßstabs. Nicht nur, dass durch diese Neuerscheinung zwei ehemalige Duellisten, des sich auf dem afrikanischen Kriegsschauplatz der 1940iger Jahre vollführten Luftkämpfen, endlich im großem Maßstab zum letzten, friedvollem Nebeneinander in der Vitrine antreten dürfen, sondern auch ein weiteres willkommenes Modell Einzug in die Bastelstube hält.
Die Rohrrahmenkonstruktion, die in weiten Bereichen des Rumpfes mit Aluminium beplankt ist, kommt auch innerhalb des Cockpits dank der filigranen Nachbildung aller Rohre samt Verbinder zur Geltung. ICM hat hier sehr gut recherchiert. 19 Baustufen benötigt man dafür, beide Rumpfhälften miteinander zu verkleben. Die komplexe Formgebung der Rahmenstruktur um den Pilotensitz herum erfordert eine mehrteilige Ausführung dieser Baugruppe. Vorbildlich sind die einzelnen sichtbaren Details von ICM umgesetzt worden. Im Prinzip hängen ja die einzelnen Gerätschaften optisch betrachtet an den Rohren. Der Sitz, beide Seitenkonsolen, die Sauerstoffflasche und das zweigeteilte Instrumentenboard lassen jede Einzelheit erkennen. Lediglich auf der linken Seitenkonsole sollte man die Gas- und Gemischhebel laut Vorbildfotos ergänzen. Der Steuerknüppel samt Anlenkung des Höhenruders wird auf der Bodenplatte befestigt und das doppelt angewinkelte Rohr mit den Pedalen des Seitenruders wird unten an dem vor den Instrumentenboard befindlichen Bauteil B10 geklebt. Hier wird die Rahmenstruktur plastisch angedeutet. Ohne jedwede Beeinträchtigung sind die Bauteile gefertigt. Allenfalls ein bisschen Nacharbeit muss im entfernen von ganz feiner Fischhaut investiert werden. Da diese sich an den Klebenähten befindet, erwähne ich sie der Vollständigkeit wegen, wobei sie sich beim Überschleifen der Klebenaht sehr leicht entfernen lässt. Für alle Bauteile gilt hier diese Beschreibung. Hervorzuheben ist die Ausführung vom Motor und die Darstellung der mit Stoffbespannten Flächen am Rumpf und am Tragwerk. Feinste Kühlrippen zeichnen den Fiat-Motor Typ A 74 R1C 38 aus. Egal ob Propellerreduktionsgetriebe, Stößelstangen des 2-Ventilers oder die von hinten kommenden Ladeluftleitungen zum Einlassventil, sind vorbildlich gestaltet. Dadurch kann sich ICM natürlich erlauben, den Motor einmal mit und ohne Verkleidung darstellen zu lassen. Sofern die Verkleidungsteile der Cowling (in Form von Bauteil B3, B5, B25 und B26) weggelassen werden, müssen an den Zylinderköpfen die Ventildeckel D1 befestigt werden. Je Seite ist der Auspuff dreigeteilt. Ein schon offenes Ende ist das Resultat dieser Aufteilung. Gerne kann man hier noch etwas weiter aushöhlen. Zusätzlich bietet der Kit auch noch geschlossene oder geöffnete Kühlluftklappen an. Jetzt schon eine hervorragende Basis, um mit dem in Eigenregie anzufertigenden Zündgeschirr und den Druckluftleitungen der Druckluftstartanlage (nur am vorderen Stern vorhanden) ein Mastermodell zu kreieren. Der weitere Aufbau geht dann schnell vonstatten. Wegen dem stabilen Plastik und der zu prognostizierenden Passgenauigkeit, eignet sich -dank der stabilen Konstruktion- dieser Typ ganz besonders für den Anfänger. Dazu tragen auch die Aussparrungen für die Streben am jeweiligen Flügelpaar bei. Lediglich eine sich kreuzende Verspannung (aerodynamische Spannbänder) wird an den äußeren Flügelstreben angebracht. Die Anschlusspunkte sind wie in der Zeichnung Seite 18 Baustufe 97 unten an der Oberkannte der Hosenverkleidung und oben in etwa dem ersten Drittel (von oben gesehen) an den Streben zu befestigen. Als Übung für die Kreuzverspannung sind die Steuerseile der Querruder anzugehen. Höhen- Seiten- und Querruder liegen einzeln bei. Wobei bei den letztgenannten auf eine Auslenkung verzichtet werden muss. Erstens, ist bei abgestellten Maschinen und gesicherten Maschinen der Steuerknüppel in Flugzeuglängsachse gesichert und zweitens ist die zweimalige rechteckige Verkleidung der Gelenkmechanik auf der Oberseite des Flügels nur graviert. Über Landeklappen verfügte die Fiat CR. 42 nicht, da sie mit ca. 130 km/h Landegeschwindigkeit gut im Anflug beherrschbar war. Optional bietet der Kit einmal die Fahrwerkstreben mit der Verkleidung der Radgabel, ein zweites Mal ohne. Bei den Laufrädern hätte ich mir welche im belasteten Zustand gewünscht. Wer die CR. 42 der Nacht Schlacht Gruppe 9 verwirklichen will, kann sich das weitere Aufweiten des Auspuffs sparen. Die bis hinter dem Cockpit ragenden Flammenvernichter (aus 2 Teilen bestehend) klebt man direkt auf das Ende auf. Wer bis ins letzte Detail vorgehen will, kommt um ein Aufbohren der kleinen, an die Zähne einer Holzraspel erinnernden Abgasöffnungen nicht umher. Pro Seite sind es 21 Stück!
Bringt man noch den wohlproportionierten und einteiligen Dreiblattpropeller mit variabler Steigung an und hängt die 50 kg Bomben ein, müsste nach dem gelingen der Lackierung eine sehr gute Replik im Maßstab 1:32 vor einem stehen.
Bauanleitung
ICM bleibt sich mit der Ausführung ihrer Anleitungen treu; und das ist gut so. Leicht verständlich und überaus übersichtlich führt sie dank großer Zeichnungen der einzelnen Baustufen logisch und unmissverständlich durch den Bau. 18 Seiten sind für 97 Baustufen da, die beiden letzten Seiten in Farbe für die Lackierung beider Markierungsvarianten. Eine Schablone zur Selbstherstellung einer Maskierung der Glasteile findet man auf Seite 18 links unten. Eine gern angenommene Hilfe für den Modellbauer. Um all dieser positiven Eigenschaften noch die Krone aufzusetzen, bitte ich nicht nur ICM darum, den Bauteilen eine Bezeichnung zu geben. So z. B., um welches Funkgerät es sich handelt etc.
Der Farbteil ist sehr übersichtlich. Für die Farben dienen die Kooperationspartner Revell und Tamiya, wie gewohnt sind die benötigten Farben auf der ersten Seite der Anleitung aufgeführt.
Markierungsoptionen:
- Fiat CR. 42 LW, 2./Nacht Schlacht Gruppe 9, Luftwaffe, Turin, April 1944
- Fiat CR. 42 LW, 2./Nacht Schlacht Gruppe 20, Luftwaffe, Strasbourg, Oktober 1943
Decalbogen
Versatzfrei in schwarz, weiß und rot gedruckt, geben die Decals keinen Grund zur Kritik. Auf dünnem Trägerfilm aufgebracht, überzeugen sie durch satte Farben und scharfe Details. Die Instrumente sind einzeln vorhanden, was ein Vorsichtiges ausschneiden erfordert. Ansonsten muss man die Zugehörigkeit der kleinen Anzeigen den Instrumenten mühsam zuordnen. Dafür finde ich, wenn man noch einen Tropfen Klarlack als Glas der Anzeigen aufbringt, ist dies die beste optische Art, ein Instrumentenboard darzustellen. Leider sind keine Propellerlabels mit dabei. Auf dem Set von Kora Decals 3230 sind welche dabei! Es wäre auch kein großer Aufwand, Gurte mit auf dem Decalbogen anzubieten!
Modelldetails
Bildquelle: ICM
Fazit
Endlich gibt es einen sehr guten Bausatz der Fiat CR.42 im Maßstab 1:32. Auch dieser Kit darf sich als die derzeit beste Umsetzung eines maßstäblichen Modells in Polystyrol der Fiat CR.42 bezeichnen. Einem problemlosen Bau sollte, angesichts der guten bis sehr guten Ausführung und Aufteilung des Bausatzes, nichts im Wege stehen. Das Plastik ist stabil, gut zu verarbeiten und leicht zu kleben. Die von mir gewünschten Verbesserungen könnten von ICM leicht noch umgesetzt werden. Der Profi wird es sowieso machen, aber wegen der Geringfügigkeit im Erscheinungsbild sollte es auch kaum der Rede wert sein. Aufzubohrende Läufe der Bewaffnung dürfen nach meiner Ansicht kein Mangel sein. Das wirklich schöne an diesen Bausätzen von ICM ist, dass man mit etwas Mühe wirklich ganz tolle Modelle basteln kann. Der Profi findet immer Raum für Verbesserungen und der Anfänger findet, wie gesagt, mit der Fiat CR. 42 einen leichten Einstieg in den Bau von Doppeldeckern. Als einzigen Wehrmutstropfen sehe ich den etwas hohen Preis. Eine vier vor dem Komma wäre eine sehr gutes Angebot!
Diesen sehr empfehlenswerten Bausatz erhalten sie im gut sortierten Fachhandel.
Guido Veik
(April 2021)