AH-1G Cobra (early production)
Box & Bausatzinhalt
- stabile Klappdeckelschachtel mit hochglanzbedrucktem Stülpdeckel
- 5 mittelgraue Spritzrahmen mit 214 Teilen (gesamt)
- 1 transparenter Spritzrahmen mit 12 Teilen
- 1 Decalbogen
- 28-seitige Bau- und Lackieranleitung in A4
Vorwort
Die Nachricht, dass ICM eine Cobra im Großmaßstab 1:32 sehr kurz vor ihrem Erscheinen angekündigt hat, hat mich augenscheinlich in die Zeit meiner Kindheit bis hin zum Teenager zurück katapultiert. Als Bewohner des von der Nato zu sichernden Grenzstreifens im bayerischen Wald, mit an der Stadt angebundener Kaserne, war in den 70iger und 80iger Jahren militärtechnisch betrachtet, schon was geboten! Zwangsläufig haben wir Kinder an den „vorgeführten“ Militärfahrzeugen und der Hubschrauber Interesse gezeigt. Pünktlich um die Mittagszeit herum, die Schule war so gegen 13.00 Uhr zu Ende, flog in Begleitung eines Oh-58 eine voll bewaffnete AH-1G Cobra ihren alltäglichen Kontrollflug der Grenze ab. Den damaligen Revell-Bausatz der Cobra habe ich mit meinem damaligen Freund Klaus, früh am Vormittag im örtlichen Spielzeugladen gekauft und sofort mit dem basteln begonnen. Das Wetter war schön und so habe ich es mir auf unserer Terrasse gemütlich gemacht. Vollkommen perplex war ich, als Klaus mich mit seinem fertig bemalten AH-1G am Nachmittag besucht hat. Gut, die eine oder andere Verklebung oder Farbe war noch nicht ganz trocken. Was solls, ich hatte da erst den Rumpf zusammengefügt und mit Gummiband gesichert. Diese kleine Geschichte ist nun schon gut 40 Jahre alt und ich denke immer daran, wenn ich eine Cobra sehe. Jetzt einen neuen Kit dieses von den Modellbauschmieden vernachlässigten, ja vergessenen Modells als Review vorliegen zu haben, freut mich außerordentlich.
Vorbild / Historie:
Im Vietnamkrieg zeigte sich erstmals der Bedarf an bewaffneten Begleitschutzhubschraubern. Hubschrauber wurden im großen Stil zur Beförderung von Truppen und Ausrüstung benutzt, konnten jedoch nicht für ihren Selbstschutz sorgen, da sie mit Raketenwerfern und türmontierten Maschinengewehren zu schwer und langsam waren. Begleitschutz durch Kampfflugzeuge der United States Air Force konnte nur ein Notbehelf sein, da die Düsenjäger wegen ihrer höheren Geschwindigkeiten nie wirklich nahe bei den Hubschraubern bleiben konnten.
Bell Helicopter hatte bereits ab den 1950er Jahren mit Kampfhubschraubern auf Basis des Bell 47 experimentiert. Mitte 1962 stellte Bell der US-Armee ein Mock-up des D-255-Entwurfes vor, das 1964 in Form des abgewandelten D-262 für das Advanced Aerial Fire Support System (AAFSS) verwendet wurde. Bell verlor diesen Wettbewerb und entwickelte dennoch ab Dezember 1964 das Modell 206, das am 7. September 1965 zum Erstflug startete und sich im Zeichen des Vietnamkrieges und den nicht verfügbaren Lockheed AH-56 A aus dem AAFSS-Programm als Glücksgriff erwies. Die ersten beiden Vorserienmaschinen der nun als Bell AH-1G bezeichneten Maschine wurden am 7. April 1966 von der U.S. Army bestellt. Der Name verrät schon, dass Bell so weit wie möglich auf Komponenten ihres gerade aktuellen Transporthubschrauber-Modells Bell 204 UH-1C „Iroquois“ zurückgegriffen hatte, beispielsweise Rotor, Getriebe und Turbinen, um die Kosten niedrig zu halten. Neu war der extrem schlanke Rumpf, der dank der Reduktion auf das Minimum ausgeführt werden konnte. Dies wurde richtungsweisend für alle folgenden Kampfhubschrauber-Typen, die dadurch bei Angriffen dem Feind nur eine sehr kleine frontale Trefferfläche bieten. Der Bordschütze besetzt in der Cobra den vorderen Sitz, der Pilot sitzt hinten leicht erhöht. Der Bordschütze bedient primär die Bordkanone und die externen Waffen. Notfalls können die Besatzungsmitglieder auch jeweilig die Aufgabe des anderen übernehmen, wofür beide Cockpits mit den grundlegenden Fluginstrumenten, Steuerknüppeln und Pitch-Hebeln ausgerüstet sind.
Der AH-1G hatte im Gegensatz zum Prototyp ein festes Kufenlandegestell und der Heckrotor wurde im Laufe der Produktion nach rechts verlegt. Die untere Heckflosse des Heckleitwerkes wurde ebenfalls weggelassen. Die rundum verglaste und oben abgerundete Kabinenhaube mit Panoramasicht aus ungepanzertem Sicherheitsglas sorgte für einen unangenehmen Treibhauseffekt. Deswegen waren die ersten gelieferten AH-1G mit Ventilationsdüsen ausgerüstet. In den tropischen Gebieten Südostasiens waren diese jedoch unzureichend. Deswegen rüsteten die Werkstätten in Vietnam die Hubschrauber mit Klimaanlagen aus, die „environmental control unit“ (ECU) genannt wurden; später wurden diese Anlagen während der Serienproduktion eingebaut. Die „Treibhausverglasung“ stellte die höchste Infrarotsignatur des Helikopters dar, sogar die heißen Triebwerksabgase zogen infrarotgelenkte Waffen weniger an. Zudem wurde der Heckrotor bei der späten AH-1G aus Stabilitätsgründen gegenüber der UH-1C von der linken auf die rechte Seite verlegt, ansonsten wurde beinahe der gesamte Heckbereich von der UH-1C „Huey“ übernommen. Bei der frühen Version waren zwei Landelichter in der Plexiglasnase untergebracht, bei der späten Version konnte ein Landescheinwerfer unterhalb der Nase ausgeklappt werden.
Als Zielhilfe für alle Waffen diente das einklappbare Reflexvisier M73. Das Computersystem kompensiert für den Kinnturm die Eigenbewegungen des Hubschraubers, Windeinflüsse und Zielbewegungen. Der AH-1G war nur leicht gepanzert. Der Panzerschild vor dem Cockpit schützte vor Beschuss mit Waffen bis Kaliber 7,62 mm; auch die Hydraulik- und Treibstoffführungssysteme waren vor Beschuss und Splitterwirkung geschützt. (Quelle: Wikipedia)
Technische Daten:
(AH-1G): Besatzung: 2; Rumpflänge: 13,5 m; Höhe: 4,12 m; Hauptrotor: 13,41 m Durchmesser; Blattbreite: 0,686 m; Heckrotor: 2,59 m Durchmesser; Leermasse: 2.635,4 kg; Startmasse max.: 4.309,2 kg; Triebwerk: 1 Lycoming T53-L-13; Leistung: 1400 WPS bei Startleistung; 1120 WPS gedrosselt für Dauerleistung; Treibstoffvorrat: 980,3 l in selbstdichtenden Tanks; Höchstgeschwindigkeit: 276,8 km/h; Gipfelhöhe: 3.871 m mit max. Startmasse; Einsatzreichweite: 582,6 km; Bewaffnung: 1 × Emerson Electric (X)M-64 / TAT-102A-Kinndrehturm mit einem 7,62-mm-Gatling-Maschinengewehr General Electric M134 „Minigun“ (GAU-2B/A) mit einem Munitionsbehälter für 8000 Schuss Munition (nur AH-1G Block 1 und 2); oder 1 × Emerson Electric (X)M28 / TAT-141-Kinndrehturm mit 2 × schwenkbaren Waffen (bspw. 2 × automatischen 40-mm-Granatwerfern M75, später Granatwerfern M129 oder zwei M134-Minigun-Gatling-MGs oder eine Kombination beider; 4 × Raketen-Rohrstartbehälter LAU-61/19/261 bzw. XM-159/200 für je 19 × ungelenkte Hydra-Luft-Boden-Raketen; Kaliber 70 mm / 2,75 inch oder 4 × Raketen-Rohrstartbehälter LAU-260/68 bzw. XM-157/158 für je 7 × ungelenkte Hydra-Luft-Boden-Raketen; Kaliber 70 mm / 2,75 inch; 2 × (X)M18A1 bzw. SUU-11/A-Maschinengewehr-Behälter (sechsläufiges 7,62-mm-Gatling-Maschinengewehr General Electric M134; 1 × (X)M35-Maschinenkanonen-Zurüstsatz (sechsläufige 20-mm-Gatling-Maschinenkanone General Electric XM195 mit 1000 Schuss Munition (Quelle: Squadron Signal Walk Around No. 29; Gunslingers in Action. Aircraft No. 14, Squadron Signal Publications)
Der Bausatz
ICM-typisch wird ein auf allen Seiten hochglanzbedruckter Deckel über die 410 x 260 x 100 mm große Klappdeckelschachtel gestülpt. Der erste Eindruck einer leicht überdimensionierten Schachtel bestätigt sich nach dem hochklappen des selbigen. Bei geordneter Verpackung hätten wohl zwei Bausätze in die Schachtel gepasst. Zusammengefasst in einem großen, wiederverschließbaren Plastikbeutel, befindet sich neben den fünf mittelgrauen Rahmen auch der separat eingetütete Klarsichtrahmen. So sind die empfindlichen Teile bestens gegen Kratzer geschützt. Die Decals finden sich zwischen den Seiten der Bauanleitung wieder. Bei einem Hubschrauber, der naturgemäß über groß bemessene Glasflächen verfügt, sind die Klarsichtteile eines Plastikmodellbausatzes von essentieller Bedeutung. Gleich aus der Tüte gezogen, die Beleuchtung meines Bastelzimmers auf maximale Lichtleistung geregelt, betrachte ich die Glasteile gegen das Licht und stelle eine einwandfreie Transparenz fest. Allenfalls ganz leichte Wellen, in der horizontalen Ebene betrachtet, sind zu erkennen. Sofern die Glasteile verbaut sind, ist davon sicher nichts mehr zu bemerken. Sehr gut gelöst ist die Aufteilung der Glasteile, da sie ein geöffnetes Cockpit erlauben. Wie es ICM schafft, mit nur einem im Vergleich zur Glasfläche kleinen Anguss versehen, diese perfekt abzuspritzen, bleibt deren Geheimnis und zeigt zugleich den hohen Level an Qualität! Diese vorbildliche Verarbeitung führt der ukrainische Hersteller hochwertiger Plastikbausätze bei den nun folgenden Rahmen fort. So ist der Hubschrauber klassisch, d. h. zwei Rumpfhälften, Rotorkopf mit Haupt- und Heckrotor, dem Cockpit und den Außenlasten grob beschrieben, aufgeteilt. Und dennoch erkennt man sofort, dass ICM den Rumpf nochmals geteilt hat. Das Heckteil, oder besser gesagt die Heckteile finden sich auf dem Rahmen B. Die ersten Cobras hatten den Heckrotor zum Ausgleich des Drehmoments auf der linken Seite, spätere trugen ihn rechts, zur Verbesserung der Giersteuerung. Kurz vor Beginn der Seitenflosse, da wo das Winkelgetriebe der Heckrotorwelle liegt, ist die Trennnaht. Dieser Rahmen trägt noch beide Turbinenverkleidungen vom Rumpf, beide Drehtürme, die Stummelflügel, den Heckrotor, div. Verkleidungsteile und die in Ober- und Unterseite geteilten Hauptrotorblätter. Wenn man die Blätter von der Seite betrachtet, fällt einem auf, dass das Unterteil Teilenummer B2 nach unten gebogen ist. Das Oberteil ist vollkommen gerade. Die vier Teile der Blätter befinden sich auf der linken und rechten Außenseite vom Spritzgussrahmen. Da sich die baugleichen Teile, Ober- wie Unterteil auch noch gegenüber liegen, kann es kein Zufall sein, sondern ist meiner Meinung nach so vom Entwickler gewollt. Durch die leicht gebogene Form des Unterteils stellt man sicher, dass bei einer Verklebung die Rotorblätter einen leichten Durchhang haben. Diese der Schwerkraft folgende Verformung der Hauptrotorblätter ist ja bei abgestellten Maschinen sehr schön zu beobachten. Cockpitwanne, die Grundkörper der Sitze, Schottwände und natürlich beide Rumpfhälften findet man auf dem Rahmen A. Zwei unterschiedliche Kufen, der Hauptrotorkopf und die Komponenten des Hauptgetriebes inclusive beider Versionen der Pendelhöhenflosse, zeigen sich auf Rahmen C. Die spätere Version der Cobra hatte eine grobe, sichtbare und erhabene Vernietung der Flossen! Nebst dem Rumpfboden, weiteren Teilen vom Cockpit bleibt auf Rahmen C, verbleibt noch der Rahmen D, der zweimal vorhanden ist. Auf den zuvor bezeichneten Spritzling trifft der Name „Waffenrahmen“ vorzüglich zu. Fast alle in der technischen Beschreibung unter dem Punkt „Bewaffnung“ aufgezählten Rüstsätze sind -bis auf die große, sechsläufige 20-mm-Gatling-Maschinenkanone XM 197- mit von der Partie. Zusätzlich befinden sich darauf noch je Rahmen vier abnehmbare TOW Startrohre mitsamt dessen Träger.
Aufmerksame Leser kommen nun zur gleichen Erkenntnis wie meine Wenigkeit, dass ICM hier einen Kit anbietet, der sowohl die frühe aber auch die späte Version der AH-1G zum Bauen zulässt. Lediglich andere Decals sind aufzutreiben. Alle hierfür benötigten Teile liegen nach meiner Recherche bereits bei und werden sinngemäß hier bei diesem Kit noch nicht verwendet. Kommen wir nun zu den Plastikteilen! Erfreulicher Weise handelt es sich um einen typischen ICM Bausatz. Die üblichen „Verdächtigen“ wie Fischhaut, Formenversatz, unschöne Auswerfermarken und Formtrennnaht sind hier nicht zu identifizieren. Bestenfalls ist an zwei bis drei Stellen ein Ansatz einer Fischhaut zu erkennen, die der Rede und des Schreibens nicht wert ist. Rein der Vollständigkeit wegen, erwähne ich es. Alle Details sind scharf und richtig dimensioniert (Nieten) wiedergegeben. Vorbildgetreu und zugleich bemerkenswert gut haben die Entwicklungsingenieure die Cobra im Modell umgesetzt. Allen voran das Cockpit, dass mit 27 Teilen den Arbeitsplatz beider Besatzungsmitglieder wiederspiegelt. Mit zwei Decals werden beide Instrumentenboards belegt. Hauchdünn, dürften sich diese den feinst erstellten Gravuren und erhabenen Details anschmiegen. Weiter folgt der Zusammenbau des Getriebes mit dem noch sichtbaren Fremdkörperabscheider am Turbineneintritt. Dessen Gitter sind aus Vollmaterial und somit nur angedeutet. Bei einer geöffneten Getriebeverkleidung sehe ich hier etwas an Verbesserungspotenzial! Das Getriebe selbst ist mit dem schwingungsdämpfenden Lagern, den Rotorkopfsteuerstangen (3 an der Zahl), der Getriebeeingangswelle, der Taumelscheibe, dem Taumelscheibenmitnehmer und dem Wechselstromgenerator vollständig vorhanden. Beim Heckrotor sollte man von der Bauanleitung abweichen und die unglücklich gelöste „Befestigung“ dessen überarbeiten. Nach der Anleitung wird die leicht konische Welle des Heckrotors mittels eines kleinen Rings, Bauteil Nummer D20, drehbar gelagert am Heckausleger gehalten. Somit ist der Hackrotor nicht mehr abnehmbar und steht dem weiteren Zusammenbau und vor allem der Lackierung im Wege. Ein jeder von uns kennt Murphys Gesetz und weiß, dass es einem ganz zum Schluss mit einem Bruch des Heckrotors vor Augen geführt wird! Als Lösungsansatz empfehle ich eine Befestigung mit Polycaps! Gleiches gilt für den in zwei Ausführungen beiliegenden und zu montierenden Drehturm am Bug. Optional mit zwei Miniguns GE GAU-2AB/A 7,62 mm, oder einer Minigun und einem 40 mm Granatwerfer M129 oder mit einer einzelnen Minigun ausgestatteten M28 Turm. Hierfür ist keine drehbare Befestigung vorgesehen. In Eigenregie stellt eine drehbare Lagerung den erfahrenen Modellbauer vor keine unlösbare Aufgabe, wäre aber sehr sinnvoll gewesen. Bei diesem Maßstab sind auch unbedingt die Öffnungen der MG-Läufe der 7,62 mm Minigun und die des Granatwerfers aufzubohren. Der Granatwerfer ist schon vorgebohrt (1,25 mm), während die Minigun leider nur gerade abgeschnitten ist und keiner der 6 Läufe plastisch in der Draufsicht erkennbar ist. Mithilfe eines ca. 0,5 mm im Außendurchmesser und ca. 0,3 mm im Innendurchmesser großen Messingrohr sind die Öffnungen in Eigenregie zu erstellen. Nachdem man diese kleinen Hürden souverän umschifft hat, freut man sich auf die Endmontage aller Baugruppen und darf optional noch einzuhängende Räder an die mit Verkleidungen versehenen Kufen mitsamt einem Landescheinwerfer und Schleppstangen hinzufügen. Dank des stabilen Plastiks wird der Hauptrotor mit der langen Welle einfach von oben in das Getriebe eingesteckt. Die Mechanik und Struktur des Rotorkopf ist mit vielen Details bis hin zu Schrauben sehr schön reproduziert worden. Zum Schluss steht noch die Wahl der Bewaffnung an, die schnell am Boden den jeweiligen Einsatzzweck angepasst werden konnte.
Decalbogen
Mit großem Genuss darf ich die Wasserschiebebilder betrachten. Perfekt im Raster, scharf und lesbar mit leuchtenden Farben auf einen Hauch von Trägerfilm gedruckt, überzeugen sie mich auf ganzer Linie. So bleibt der Vergabe von 100 Punkten nur noch der Nachweis, dass sich die Decals genauso einfach und perfekt verarbeiten lassen. Leider darf ich diesen Punkt noch nicht abarbeiten.
Bauanleitung
ICMs Bauanleitungen zeigt auf grafisch leicht nachvollziehbaren Zeichnungen unmissverständlich die Position der Bauteile und das Zusammenfügen von Baugruppen. Darüber hinaus sind diese sehr groß dargestellt. Bis auf eine Bezeichnung der Baugruppen, Ausrüstungsgegenstände und dergleichen mehr, besitzen Sie einen hohen Nachahmungswert. Zählt man die Außenlasten mit dazu, sind insgesamt 81 Baustufen auf 24 Seiten zu genießen, um ein zu lackierendes Modell auf dem Basteltisch dreidimensional zu begutachten. ICMs Idee, eine Schablone für selbst zu schneidende Maskierflächen zum Abdecken der Glasflächen auf einer der letzten Seiten der kombinierten Bau- und Lackieranleitung zu drucken, ist ebenso einfach wie genial. Für welche farbliche Gestaltung (Markierungsversion) man sich entschieden hat, wird auf den letzten vier Seiten je Variante gezeigt. Jeweils jede Seite und einmal von oben und unten zeigt der Anteil der Lackieranleitung das Bell Modell 209 in Farbe. Ganz neu sind eigene angegebene Farben von ICM auf der Farbtafel. Die Kooperationspartner Revell und Tamiya sind wie gewohnt mit aufgeführt. Ein Modell mit einem Farb-Set von ICM ist ja schon in Planung!
Markierungsoptionen:
- AH-1G Cobra (early production), 5728 /47“Blue Max“2nd Battalion, 20th Artillery Regiment (Aerial Rocket Artillery, ARA)
- АН-1 G Cobra (early production), 66-15252 / 15 presumably Cobra NETT
- АН-1 G Cobra (early production), 66-15310, В Battery, 2nd Battalion, 20th Artillery Regiment (Aerial Rocket Artillery, ARA), 1 st Cavalry Division (Airmobile). Originally assigned to the Cobra New Equipment Training Team (Cobra NETT), 1967
- АН-1 G Cobra (early production), 67-157621 Executioner, 235th AC, Capt Lou Bouault (aircraft commander), Daub Ting, November 1969
Modelldetails
Bildquelle: ICM
Fazit
Bis auf die kleinen Ungereimtheiten ist die AH-1G ein ganz toller Bausatz. Großzügig mit einer fast vollständigen Bewaffnung und den Rangierrädern samt Schleppstange der Kufen ausgestattet, sind dem Kit nur noch Gurte hinzuzufügen. Die Qualität überzeugt auf allen Bauteilen, obgleich die weiter oben angeführten Punkte hätten vermieden werden können. Nichtsdestotrotz freue ich mich sehr, dass ICM sich dieses Hubschraubers angenommen hat und wir endlich ein zeitgemäßes Großmodell der AH-1G bauen können. Uneingeschränkt ist die Cobra auch dem Neuling zu empfehlen. Beim Preis sollte man aber etwas nach unten gehen. Als UVP sind 64,99 € aufgerufen, zu bekommen ist der Kit aber auch schon für unter 50 € auf einigen Online Plattformen.
Diesen sehr empfehlenswerten Bausatz erhalten sie im gut sortierten Fachhandel.
Guido Veik
(Juni 2021)