Gustav 1945
Modell: Messerschmitt Bf 109G-6
Gebaut von: Marcel Groot
Maßstab: 1/32
Verwendeter Bausatz: Revell
Das Kitchecker-Team freut sich sehr, das zweite Modell von Marcel Groot aus den Niederlanden auf dieser Seite präsentieren zu dürfen. Er hat aus dem Revell-Kit eine absolut sehenswerte 32-fache Verkleinerung des legendärsten deutschen Jagdflugzeugs aus der Zeit des Zweiten Weltkriegs, der Messerschmitt Bf 109, in der Version G-6 gebaut.
Zum Original
Im Herbst 1941 befand sich die F-Serie der Bf 109 bereits seit einem halben Jahr im Einsatz. Trotz der guten Ergebnisse, die mit der ständigen Weiterentwicklung erzielt wurden, war man sich bei Messerschmitt im Hinblick auf die rasanten technischen Veränderungen, die der Luftkrieg mit sich brachte, der Notwendigkeit weiterer Verbesserungen stets bewusst. Die durchschnittlich geflogenen Geschwindigkeiten und Höhen vergrößerten sich insbesondere in den Luftkämpfen mit den westlichen Alliierten zusehends. Die Forderung nach einer druckbelüfteten Höhenjägervariante gehörte darum von Anfang an zum Forderungskatalog der G-Serie.
Als deren Entwicklung angestoßen wurde, war die Notwendigkeit der Verwendung eines neuen Motors als Ersatz für den nunmehr an seine Entwicklungsgrenzen stoßenden DB 601 als einzige Möglichkeit zur weiteren Steigerung der Flugleistungen absehbar. In Form des Daimler-Benz DB 605 stand ein Aggregat zur Verfügung, das diesen Zweck optimal erfüllen konnte – abgeleitet aus dem DB 601 besaß der DB 605 bei erhöhtem Hubraum und Verdichtungsverhältnis dieselben Außenabmessungen wie sein Vorgänger. Die Integration in die Zelle der Bf 109 gestaltete sich somit relativ unkompliziert. Die größere Leistung und das höhere Drehmoment des Motors bedingten strukturelle Verstärkungen an der Zelle, die das Leer- und Startgewicht der Maschine erhöhten. In Kombination führte der Gewichts- und Leistungszuwachs zu einer gegenüber der F-Serie deutlich schlechteren Handhabung der Bf 109 G – ein Nachteil, den man zugunsten der verbesserten Flugleistungen in Kauf nehmen musste.
Die G-5 und G-6 fanden umfangreichen Einsatz in den Jagdgeschwadern der Luftwaffe. Zu diesem Zeitpunkt hatte die Bf 109 den Höhepunkt ihrer Entwicklung höchstwahrscheinlich bereits überschritten, und ihre Piloten sahen sich in rasch zunehmender Zahl mit technisch immer ausgereifteren Mustern ihrer Gegner konfrontiert. Ab dem Frühjahr 1943 sahen sich beispielsweise die Einheiten der Reichsverteidigung mit ihren Bf 109 G-5 und G-6 immer häufiger in Abwehrkämpfe gegen schwere amerikanische Bomber verwickelt, in deren Verlauf die Piloten oft gezwungen waren, ihre Maschinen sowohl mit R3- als auch R6-Rüstsätzen auszustatten. Zudem führte der Verzicht auf ein einziehbares Spornrad und auf Fahrwerks-Restabdeckungen sowie die Beulen der MG 131 dazu, das sich die Höchstgeschwindigkeit gegenüber der F-Serie eher verringerte. Die derart überladenen Maschinen waren träger und schwerer zu fliegen, wodurch der Entwicklungsdruck auf Messerschmitt weiter erhöht wurde. (Quelle: Wikipedia)
Zum Bauprozess
Im Jahr 2019 habe ich diesen Bausatz erhalten und habe schnell angefangen, das Modell „out of the box“ zu bauen. Nachdem das Cockpit komplett fertig und der Rumpf zusammengesetzt war, sowie die Tragflächen angebracht waren, verlor ich etwas die Motivation und stellte das Flugzeug in eine Vitrine.
Im April dieses Jahres nahm ich den Faden wieder auf und stellte die Messerschmitt fertig. Was kann man mit den vorhandenen Abziehbildern des Bausatzes noch weiter machen? Inspiriert wurde ich durch Originalfotos der Luftwaffe (1945), aber auch durch Berichte anderer Modellbauer. Am Ende des Zweiten Weltkriegs experimentierte die Luftwaffe auch mit Flecken auf dem Rumpf.
Ich habe mich auf den Teil des Flugzeugs konzentriert, der später in der Vitrine zu sehen sein wird. Die andere Seite des Rumpfes habe ich zum Experimentieren genutzt (u.a. mit Ölfarben von Abteilung 502 und Bleistiften von AK). Die für die Lackierung verwendeten Farben und Washes stammen von Tamiya, AK und ein wenig Vallejo.
Zum Airbrushen verwende ich immer noch das Airbrush Einsteiger-Set mit Kompressor von Revell. Die Hauptfarben des Flugzeugs stammen aus dem Set ‚Luftwaffe early WW2 colors‘ von AK. Das Cockpit habe ich hauptsächlich mit Tamiya panzergrey lackiert. Anschließendes drybrushing mit dark sea grey von Vallejo, ein Filter mit ‚Panzergrey‘ – und das Cockpit war fast fertig. Mit Wattestäbchen entfernte ich den „Überschuss“ und färbte dann den Boden mit Pigmenten ein, um die Verwitterung zu vollenden.
Für den Rumpf und die Tragflächen verwendete ich AK Panelliner ‚brown and green camouflage‘, aber auch verdünnte Ölfarbe (‚Burnt Umbra‘). Die Propeller wurden mit ‚true metal aluminium‘ von AK verwittert.
Die Pilotenfigur stammt von Aerobonus, die ich mit dem Pinsel und Farben von AK bemalt habe. Die Maschinengewehre sind von Quickboost und die Antenne habe ich aus gezogenem Gießast hergestellt.
Die Vignette stellt einen Teil eines Flugplatzes dar und ist aus Styroporschaum und Kork gefertigt. Die Farben wurden mit Airbrush und Pinsel aufgetragen. Ich habe Pigmente verwendet, um der Landschaft etwas Abwechslung zu geben. Auch hier habe ich mich von Originalfotos aus dieser Zeit inspirieren lassen.
Das Flugzeug ist fertig – das Diorama noch nicht. Zu gegebener Zeit möchte ich ein Kettenkraftrad mit einer Figur hinzufügen. Aber das kommt später…
© Modell, Bilder und Text: Marcel Groot