Übersicht
Hersteller: Ryefield Model
Bausatztitel: T34/D30 122MM SYRIAN SELF-PROPELLED HOWITZER
Artikelnummer: RM-5030
Maßstab: 1:35
Material: Polysyrol-Spritzguss, Photoätzteile Messing
Preis: UVP € 49,99
Bezugsquelle: Fachhandel
Vertrieb: Glow2B
Herstellerseite: RM-5030
Download: Bauanleitung
T34/D30 122MM SYRIAN SELF-PROPELLED HOWITZER - Ryefield Model RM-5030 1/35
Box & Bausatzinhalt
- farbig bedruckte Stülpdeckelschachtel ca. 38x24x7cm
- 10 braune Spritzrahmen mit 485 Teilen
- 1 Photoätzbogen Messing mit 36 Teilen
- 16-seitige Bau- und Lackieranleitung
Vorwort
Was derzeit in Sachen Spritzguss, Technik und Design alles möglich ist, verschlägt einem beim ersten Öffnen eines neu erstandenen Kits oftmals den Atem. Einer der Hersteller, bei dem dieser Effekt garantiert einsetzt, ist Ryefield Model aus Hong Kong.
Hier vorgestellt die neue syrische Selbsfahrhaubitze auf einem T34 Chassis, welche trotz sehr guter Detaillierung mit einer für Panzer inzwischen noch überschaubaren Anzahl an Teilen auskommt.
Vorbild / Historie:
Der T-34 war ein mittlerer Panzer aus sowjetischer Produktion. Er wurde von 1940 bis 1958 gebaut und von der Roten Armee hauptsächlich im Deutsch-Sowjetischen Krieg eingesetzt. Der T-34 gilt als bekanntester sowjetischer Panzer des Krieges. Seine einfache Bauweise ermöglichte dessen Massenproduktion. Er war mit über 50.000 Exemplaren der meistgebaute Panzer des Zweiten Weltkrieges und mit insgesamt über 80.000 einer der meistgebauten Panzer überhaupt.
Der T-34 war zur Zeit des deutschen Angriffs 1941 allen deutschen Panzern überlegen. Von Nachteil waren einige erhebliche taktische Defizite der Konstruktion, wie beispielsweise das Fehlen eines fünften Besatzungsmitgliedes in Person des Richtschützen oder anfangs das Fehlen von Funkgeräten. Ab 1942/43 vermochten die Deutschen mit dem kampfwertgesteigerten Panzer IV, dem Panther und dem Tiger ihrerseits an Kampfkraft überlegene Panzer ins Feld zu führen, worauf die Sowjets ab 1944 den Panzer zum T-34/85 mit stärkerer Kanone aufwerteten. Durch seine enorme Überzahl trug der T-34 maßgeblich zum Sieg der Roten Armee bei.
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde der T-34 in zahlreiche Staaten exportiert und in mehreren anderen Kriegen eingesetzt, vor allem im Koreakrieg und im Nahen Osten.
Varianten und Umbauten des T34 gab es viele, einige davon wurden von den jeweiligen Streitkräften bis in die 1970er Jahre im Dienst gehalten. Zu diesen besagten Umbauten gehört auch der hier im Modell vorliegende syrische T-34/ D30 122mm. Im Gegensatz zu seinem ägyptischen Pendant mit gleicher Bewaffnung, verfügt das syrische Modell über keinen Panzerturm. Um die Sicht des Fahrers nicht zu behindern, lässt sich die Plattform für das Geschützpersonal zusammenklappen.
Oben: ehemaliger syrischer T-34/122 SPH im Batey ha-Osef Museum, Tel Aviv, Israel.
Quelle: Wikipedia
Der Bausatz
Mit “nur” 520 Teilen inzwischen eher im unteren Bereich des Umfangs bei Panzerbausätzen anzusiedeln, kann sich die Umsetzung und Qualität des neuen Ryefield-Kits mehr als nur sehen lassen. Der fein detaillierte Bausatz umfasst zehn Spritzrahmen und eine kleine Ätzteilplatine. Basierend auf dem Bausatz der ägyptischen Variante (RM-5013) aus dem Jahr 2018, wurden versionsspezifische Spritzrahmen ergänzt. Phantastische Oberflächen und exakt ausgeführte Kleinstteile zeichnen diese aus modernen CAD Formen stammenden Seltenheit eines T-34 aus.
Sehen wir uns die Spritzgussteile etwas genauer an: Diese sind absolut sauber gespritzt und weisen feine Details auf den Bauteilen auf. Ins Auge fallen sofort Besonderheiten, wie etwa die diversen Schweißnähte, Gitter, Bolzen oder der Zahnkranz der Geschützarretierung und die Mündungsbremse. Bei diesen Teilen, wie auch bei allen anderen Spritzrahmen sucht man Sinkstellen, Grate oder Häutchenbildung vergebens. Auswerfermarken im sichtbaren Bereich sind ebenfalls nicht vorhanden.
Die untere Panzerwanne ist als Komplettteil mit Seitenwänden ausgeführt. Auch hier finden sich feine Details, sogar der Notausstieg auf der Unterseite wurde berücksichtigt. Die Federbeine samt Abdeckung werden bei diesem Modell von innen verbaut und bilden am unteren Ende eine der Aufnahmen für die Schwingarme. Daraus ergibt sich eine starre Konstruktion, was sich aber aufgrund der langen Kettensegmente egalisiert. Nur um die Treib- und Führungsräder herum besteht diese aus Einzelsegmenten. Das Design der Kette ist originalgetreu wiedergegeben, was für die einzelnen Glieder, wie auch für das „Durchhängen“, zutrifft. Bei den Laufrollen sind die aus Vollmaterial zu verbauen, weitere mit durchbrochenem Teller sind auch auf den Spritzrahmen enthalten.
Um den syrischen T34/ D30 zu realisieren, muss man einige Löcher Bohren. An der Unterwanne sind es 10, die Oberwanne benötigt dagegen schon knapp 40 Löcher von 0,7mm bis 1,1mm. Diese werden für die ganzen neuen Anbauten, Staukästen und die Standplattform benötigt. Bei den Lüftungsgittern des Motordecks hat man die Wahl zwischen Spritzgussteil und feinem Ätzteilgitter. Die Lamellenabdeckung darüber lässt letzteres aber so gut wie unsichtbar werden.
Mangels klassischem Geschützturm verfügt die syrische Variante des T34/ D30 über einen Turmring. In diesem werden acht Munitionskästen eingebaut. Leider sieht man am fertigen Modell dann aber in einen leeren Innenraum. Außen umlaufend sollen die Zurrösen aus dem Ätzteilebogen, in einem Abstand von 7,28mm, angebracht werden. Das Geschützrohr wurde zweiteilig umgesetzt, die Mündungsbremse dagegen ist als Komplettteil hohl abgespritzt und macht einen sehr guten Eindruck. Überhaupt ist die Habitze an sich wieder so ein genial detailliertes Modell im Modell.
Bauanleitung
Die Bau- und Lackieranleitung ist im Konstruktionsteil farbig unterlegt und in der Lackieranleitung komplett in Farbe gehalten. Auf 18 Baustufen gelangt der Bastler in angenehmer Abbildungsgröße zum fertigen Modell. Vorbildlich sind die Maß- und Positionsangaben der vielen zu bohrenden Löcher anzugeben. Farbhinweise und Empfehlungen zu passenden Washes sind im System von Ammo by Mig Jimenez aufgeführt. Je 4 Ansichten in Farbe zeigen die beiden möglichen Farboptionen. Auf einen Decalbogen wird verzichtet, da das Original über keinerlei Markierungen verfügte.
(Bauanleitung in Auszügen)
Modelldetails
Bildquelle: Ryefield Model
Fazit
Mit diesem qualitativ hochwertig produzierten Kit werden direkt die Fans von Militärfahrzeugen abseits des Mainstreams angesprochen. Reich detailliert wird das fertige Modell definitiv für einen Blickfang sorgen. Einen geringen Punkteabzug gibt es für das Fehlen einer Inneneinrichtung im Bereich des „Turms“, da hier auch Einblicke möglich wären. In Bezug auf den Schwierigkeitskrad ist der Kit dem erfahrenen Bastler ans Herz zu legen, da eine Vielzahl von exakten Bohrungen für diese Bausatzvariante zu machen sind. Die Begeisterung für den Bausatz und den zu erwartenden Bastelspaß schmälert dies aber in keinster Weise.
Diesen sehr empfehlenswerten Bausatz erhalten sie im gut sortierten Fachhandel.
Happy Modelling,
Thomas Schneider