ICM 16302 - Roman Centurion (I century)
Übersicht
Hersteller: ICM
Bausatztitel: Roman Centurion (I century)
Artikelnummer: 16302
Maßstab: 1:16
Material: Polysyrol-Spritzguss
Preis: UVP € 26,99
Bezugsquelle: Fachhandel
Herstellerseite: 16302
Vertrieb: Glow2B
Box & Bausatzinhalt
- stabile Klappdeckelschachtel mit hochglanzbedrucktem Stülpdeckel
- 2 graue Spritzrahmen mit 45 Teilen
- 1 schwarzer Spritzrahmen mit 2 Teilen
- 1 schwarzer Sockel
- 1 Poster des Boxart in A4
- 2-seitige Bau- und Bemalungsanleitung
Historisches
Centurio oder auch Zenturio („Hundertschaftsführer“, von lateinisch centum = hundert), bezeichnet, war die Bezeichnung für einen Offizier des Römischen Reiches, der normalerweise eine Centuria („Hundertschaft“) der römischen Legion oder eine vergleichbare Einheit der Auxiliartruppen (Hilfstruppen) befehligte. Es gab jedoch vielfältige Abstufungen innerhalb des Ranges. Der Name deutet zwar auf „hundert“ hin, jedoch bestand eine reguläre Centuria schon in der frühen Republik nur aus etwa 80 Legionären.
Im Gegensatz zu den Stabsoffizieren, die aus dem Ritterstand oder Senatorenstand kommen mussten, stiegen Centurionen immer aus dem Mannschaftsdienstgrad auf; damit konnte theoretisch jeder römische Bürger Centurio werden. In der Anfangsphase der Legion wurde der Centurio von seinen Soldaten gewählt, später durch den Legaten, den Legionskommandeur, ernannt.
Der Centurio war als Vorgesetzter für die Ausbildung und die Ausrüstung seiner Legionäre verantwortlich. Er hatte das Recht, seine Leute auszuzeichnen und zu bestrafen; für Letzteres wurde auch vielfach der Weinstock (vitis) eingesetzt, den er als Zeichen seines Ranges bei sich trug. Außerdem unterschieden sich Ausrüstung und Uniformierung der Centurionen von denen der Mannschaften, am auffälligsten durch den quer getragenen Helmbusch (crista transversa), die Beinschienen und das auf der linken Seite getragene Schwert. Er erhielt abhängig von der Stellung einen höheren Sold; im 2. Jahrhundert betrug er ungefähr das Zwanzigfache des Solds eines Legionärs. Quelle: Wikipedia
Der Bausatz
Bei vorliegendem Bausatz handelt es sich um eine Formneuheit aus 2020. Enthalten ist eine aus 45 Einzelteilen bestehende Figur mit einer Höhe von 112 mm und ein dreiteiliges, ovales Podest. Die Figurenteile stammen aus modernen, handwerklich erstellten Kunstharzformen und weisen bemerkenswert feine Details auf. Von den Gesichtszügen, den Sandalen mit separat anzukebenden Zehen, der Uniform an sich und der Waffen, alles wirkt sehr überzeugend. Die Qualität kann sich ebenfalls sehen lassen, lediglich einige Grate und Formtrennlinien gilt es zu versäubern. Die Ausrüstungsgegenstände, wie Schild, Schwert, Dolch und Helm etc. befinden sich auf einem extra Spritzrahmen, welcher aus CAD Produktion stammt und schlichtweg als perfekt zu bezeichnen ist. Alle Riemen sind angegossen und müsen nicht ergänzt werden. Eine Wahlmöglichkeit hat man mit dem Kurzschwert des Centurio. Dies kann auch gezogen in der Hand geführt werden, hierzu muss das in der Schwertscheide befindliche herausgetrennt und die Öffnung aufgebohrt werden.
Als kleine Schwachstelle könnte man den Helmbusch sehen. Dieser ist zwar an den Seiten schön strukturiert, leider aber an der Oberseite völlig glatt. Hier ist händisches „Ausfransen“ des Plastikteils gefordert. Neben den reinen Kettenpanzern gab es damals auch Schuppenpanzer, wie hier im Modell umgesetzt. Die bis zu fünf Zentimeter breiten Schuppen aus Leder waren teilweise mit Metall besetzt und auf einen Leinenpanzer oder ein Kettenhemd aufgenäht. Der Schuppenpanzer, „lorica squamata“, war besonders bei der Reiterei und höheren Diensträngen beliebt. Diesen hat ICM sehr gut getroffen und mit ensprechenden Methoden (Washings) kommt die Tiefenwirkung sicherlich sehr gut zur Geltung.
Bauanleitung
Die 2-seitige Bauanleitung ist in puncto Übersichtlichkeit gewöhnungsbedürftig, aber in der Abbildungsgröße vorbildlich in Farbe umgesetzt. Farbcodes sind im System der ICM Kooperationspartner Tamiya und Revell aufgeführt. Auch Metallicfarben wie Gold, Stahl und Bronze werden benötigt. Die Option „mit gezogenem Kurzschwert oder nicht“ wird lediglich mit einem „?“ gekennzeichnet. Hier sollte man sich also frühzeitig beim Bau festlegen.
Modelldetails
Bildquelle: ICM
Fazit
Phantastische Details zeichnen die 1/16er Figuren-Serie von ICM von Anfang an aus und bilden nicht nur für den erfahrenen Figurenmaler eine willkommene Abwechslung von der Stange; auch gerade der Einsteiger in diesem Themenbereich ist mit den relativ großen Figuren der Serie bestens bedient.
Diesen sehr empfehlenswerten Bausatz erhalten sie im gut sortierten Fachhandel.
Happy Modelling,
Thomas Schneider
(März 2020)