Übersicht
Artikelbezeichnung: McDonnell Douglas Phantom FG.1
Maßstab: 1/72
Hersteller: Airfix
Material: Spritzguss, Decals
Preis: ca. € 27,–
Artikelnummer: A06019
Produktlink: Phantom FG.1
Einleitung
Nach der in 2017 erschienen Royal Navy FG.1 hat Airfix im letzten Jahr (2019) dann auch die RAF Variante der FG.1 rausgebracht.
Bei der 2017er FG.1 handelt es sich um eine neu entwickelte Form und ist somit auf der Höhe der Zeit.
In diesem Review will ich Euch meinen Eindruck von diesem Bausatz näher bringen.
Box & Inhalt
Hier der Inhalt des Bausatzes in Kurzform:
7x Spritzgussrahmen in dunkelgrauem Kunststoff
1x Rahmen mit Klarsichtteilen
1 Decalbogen
18-seitige Bauanleitung im Format A4
2x doppelseitige Bemalungs- und Stencilanleitung im Format A3
– 1 Decalbogen mit Turmnummern und Slogans für den Turm
– 8-Seitige Bau und Bemalungsanleitung in S/W, die Markierungsmöglichkeiten in Farbe
Das Original
Die McDonnell F-4 Phantom II (später als McDonnell Douglas F-4 Phantom II bezeichnet, wobei die II oft weggelassen wird) ist ein zweisitziges allwetterfähiges zweistrahliges überschallfähiges Kampfflugzeug, ursprünglich von der McDonnell Aircraft Corporation entworfen. Die F-4 wurde zuerst von der US Navy (USN) 1960 in Dienst gestellt, später aber auch von der Air Force (USAF) und den US Marines (USMC) geflogen, bei denen sie sich in den 1960er-Jahren als vorherrschendes Flugzeugmuster etablierte.
Ursprünglich als reiner Luftüberlegenheitsjäger geplant, wurde sie im Laufe ihrer Dienstzeit auch für andere Rollen adaptiert, so als Jagdbomber oder Aufklärungsflugzeug. Auch die SEAD-Aufgaben (Wild Weasel) wurden von F-4 geflogen. Die Einführung des Flugzeuges in den Luftwaffen von insgesamt elf anderen Staaten, unter anderem Deutschland, führten zu einer Vielzahl unterschiedlicher Varianten und Aufrüstungen für verschiedene Rollen. Die F-4 kam in vielen Konflikten zum Einsatz, beispielsweise auf US-amerikanischer Seite im Vietnamkrieg und dem Zweiten Golfkrieg oder auf israelischer Seite im Nahostkonflikt. Obwohl das Flugzeug seit mehr als 50 Jahren im Dienst ist und von den größten Nutzerstaaten (wie der USAF und der RAF, Bundeswehr) 2013 außer Dienst gestellt wurde, verbleibt sie in einigen Staaten immer noch im aktiven Dienst.
1961 entschied sich Großbritannien für die Entwicklung der Hawker Siddeley P.1154 sowohl für die Royal Navy als auch die Royal Air Force. 1965 wurde das Programm zugunsten einer britischen F-4 gestrichen. Für die Royal Navy sollte die Phantom FG.1 (F-4K) entwickelt werden, für die Royal Air Force die Phantom FGR.2 (F-4M). Als Basis diente die F-4J, wesentlicher Unterschied war der Ersatz des J79- durch das Rolls-Royce-Spey-Triebwerk. Aufgrund des größeren Durchmessers musste deshalb der Rumpf vergrößert werden. Insgesamt hatte das Spey-Triebwerk zwar höhere Leistungen, das J79 war aber vor allem in größeren Höhen überlegen. Die F-4K hatte zudem ein Bugfahrwerk, das sich weiter ausfahren ließ. So konnten die Phantom von dem kleineren Träger der Royal Navy, HMS Ark Royal, aus operieren. Geflogen wurde die F-4K von der No. 892 Squadron und der Trainingseinheit No. 767 Squadron. Allerdings erhielt die Royal Navy durch die Verringerung der Trägerflotte nur 29 F-4K, die anderen gingen 1969 direkt an die No. 43 Squadron der RAF in RAF Leuchars in Schottland.
Nach der Außerdienststellung der HMS Ark Royal übernahm 1974 die No. 111 Squadron der RAF, ebenfalls in Leuchars, die Phantom FG.1 der Royal Navy und flog sie bis 1990. Insgesamt wurden 52 Flugzeuge ausgeliefert.
Quelle: Wikipedia.com
Bausatz & Teile
Die Spritzgussteile kommen in der heute Airfix-typisch guten Qualität daher und sind sehr sauber und detailliert. Es sind feinste Nietenreihen auf den Tragflächen oder Rudern vorhanden, aber auch Blechstöße und Wartungsklappen am Rumpf sind von sehr guter Qualität und sprechen für den heutigen Stand der Technik im Modellbau bzw. bei dem Stand der neuen Airfix-Kits. Da die Formen sehr neu sind, findet man auch keine Fischhäute an den Bausatzteilen.
Ich habe bei meinen letzten Airfix Reviews immer wieder die Panel Lines erwähnt, aber auch bei diesem Bausatz finde ich diese in Ordnung. Natürlich kann man sich darüber streiten, ob diese zu groß, zu tief etc. sind, aber für meinen Geschmack finde ich diese passend.
Bei der Phantom bleibt sich Airfix wieder treu und bietet beim Bau die Möglichkeit das Modell unterschiedlich darzustellen.
Bei diesem Bausatz hat man z.B. die Möglichkeit die Phantom mit offener Nase und daher sichtbarem Radar, oder im Flug, mit eingezogenem Fahrwerk zu bauen.
Ich finde solche „Kleinigkeiten“ immer wieder klasse und es gibt einem auch entsprechende Freiheit beim Bau eines Dioramas mit der Phantom als Hauptdarsteller.
Der restliche Aufbau des Modells ist sehr gut und „straight forward“. Es dürften somit beim Bau selbst kaum Fragen entstehen und auch das erste „Dry-Fitting“ versprach einen guten Eindruck.
Bauanleitung, Decals & Markierungsmöglichkeiten
Die Bauanleitung von Airfix ist gewohnt übersichtlich und gut durchdacht. Auf der Vorderseite wird kurz auf das Vorbild und dessen Geschichte eingegangen. Die nächsten Seiten erklären die einzelnen Bauschritte sehr gut und die zusätzlichen zwei DIN-A3 Seiten (in Farbe) beziehen sich auf die Lackierung und die Anbringung der Decals/Stencils. Bei den Farben bezieht sich Airfix ausschließlich auf das hauseigene Sortiment von Humbrol.
Besonders die erste Variante in Blau hat was und wäre definitiv ein Exot auf Ausstellungen.
Wie das Seitenteil der Schachtel verrät, wurde der Decalbogen bei Cartograf in der Matt-Variante hergestellt. Die Elemente weisen einen dünnen Trägerfilm ohne Überstand auf.
Erfreulich, auch das Instrumentenbrett wurde berücksichtigt.
Die Decals können auf ganzer Linie überzeugen. Es ist kein Versatz zu erkennen und der Überstand des Trägerfilms ist minimalst. Sie ermöglichen folgende zwei Markierungsoptionen:
- Phantom FG.1 – No.111 Squadron, Royal Air Force Leuchars, Scotland, September 1989
- Phantom FG.1 – No. 43 Squadron, Royal Air Force Leuchars, Scotland, 1974
Fazit
Als jemanden, der die Phantom noch in der Jugend übers Haus fliegen gesehen hat, ist dieser Jet einfach nur genial und daher freue ich mich über jedes Modell dieses Cold War Fighters.
Airfix hat hier wieder eine klasse Arbeit geleistet und schließt eine weitere Lücke im F-4 Markt in 1:72.
Es wäre schön, wenn Airfix auch sein Blickfeld auf andere F-4 Varianten in 72 legt, es gibt hier noch einige Versionen, welche sich bestimmt großer Beliebtheit erfreuen würden.
Sören Reifert, Oktober 2020