Übersicht
Herstellerbezeichnung: Croatian T-55A
Artikelnummer: 37088
Maßstab: 1:35
Hersteller: MiniArt
Material: Plastikteile, Foto-Ätzeile, Decals
Preis: Ca. € 45,-
Produktlink: Croatian T-55A
Box & Inhalt
Der Füllgrad der Schachtel ist praktisch 100% Plastik und lässt keinen Platz für Luft. Ich bewundere die Mitarbeiter, welche es schaffen diese Flut an Spritzrahmen so anzuordnen, dass sie alle sauber abgepackt werden können und auch in der Schachtel Platz finden.
Anbei der Schachtelinhalt im Kurzüberblick
- 75 unterschiedlich große, in grau gehaltene Spritzgussrahmen
- 2 Rahmen mit Klarsichtteilen
- 1 mittelgroße Fotoätzteilplatine
- 1 kleiner Decalbogen mit den Markierungen
- 30-seitige, teilweise in Farbe gehaltene Bau- und Bemalungsanleitung im A4 Heftformat
Einleitung:
Der T-55 ist ein allseits bekannter russischer Panzer, der in seiner aktiven Zeit so einige Auseinandersetzungen unter vielen verschiedenen Flaggen miterlebt hat. MiniArt würdigt diese Vielfältigkeit mit unglaublich tollen Bausätzen in zahlreichen Ausführungen. Es gibt bereits eine beindruckende Anzahl an Kits dieses Fahrzeugs des ukrainischen Herstellers und mit dieser Review möchten wir euch einen T-55A der Kroatischen Armee aus den 90er Jahren vorstellen. Sofort ins Auge fallen einem in diesem Fall die unglaublich attraktiven und komplett unterschiedlichen Tarnschemen. Eines sei schon mal vorausgeschickt, dies wird ein unglaublich detailliertes Modell abgeben, wenn es fertig gestellt ist.
Das Original
Der T-55 war ein Standardpanzer der Sowjetarmee und der Armeen des Warschauer Pakts – etwa der NVA der DDR – in den 1960er- und 1970er-Jahren. Es handelt sich um einen der am häufigsten produzierten Panzertypen der Welt, der an zahlreichen Konflikten beteiligt und Auslöser für bedeutende Entwicklungen im Panzerbau war.
Der Panzer wurde am 9. Mai 1958 der Öffentlichkeit vorgestellt und offiziell in den Truppendienst aufgenommen. Die Serienproduktion begann im Juni 1958. Er wurde aus dem T-54 entwickelt und den Bedingungen des Gefechts beim Einsatz von Massenvernichtungswaffen in Europa angepasst. Die Motorleistung, die Reichweite und der Kampfsatz (Munitionsvorrat) wurden erhöht sowie der ABC-Schutz (Hermetisierbarkeit des Kampfraumes) verbessert. Auffallend war die optimierte geschossabweisende Form von Turm und Wanne. Trotz der Modernisierungen wurde wenig Wert auf einfache Bedienung und Wartung unter Gefechtsfeldbedingungen gelegt. Der Ausbau des Motors dauerte nach Vorschrift der NVA ca. 21 Stunden (Leopard 1 (Standardpanzer) ca. 35 min) Die Gründe hierfür sind, dass Motor und Getriebe des T-55 nicht als Kompaktblock ausgeführt sind, sondern aus einzelnen Komponenten bestehen. Des Weiteren sah die Militärdoktrin der UdSSR und des Warschauer Paktes in ihren Operationsplänen nicht vor, liegengebliebene Gefechtsfahrzeuge schnellstmöglich instandzusetzen.
(Quelle Wikipedia)
Bausatz & Teile
Es ist einfach immer wieder ein Erlebnis einen MiniArt Bausatz aus der Nähe zu betrachten. Gerade wenn man sich die Teile genauer ansieht, fragt man sich oft, wie es möglich ist, solche Details abzugießen. Eine Frage stellt sich mir aber immer wieder… Wäre es denn nicht möglich, die vielen Spritzrahmen zu reduzieren? Viele dieser Teile würden sich auch problemlos auf größeren Spritzrahmen einfügen lassen. Es ist ja bei so einer Menge an Rahmen nicht ganz einfach den Überblick zu behalten.
Der Bau startet mit der Unterwanne und hier haben wir gleich die ersten tollen Nachrichten zu verkünden. Die Torsionsfedern können allesamt beweglich umgesetzt werden, das bedeutet also, dass man den Panzer auch auf unebenes Gelände stellen kann, wobei sich die Laufräder dann dem Untergrund anpassen. Und wie es sich für einen modernen MiniArt-Bausatz gehört, können natürlich auch alle Luken und Deckel entweder in offener, oder geschlossener Stellung angebaut werden.
Die Unterwanne erhält dann eine Lawine an Teilen, besonders die Laufwerksbereiche erhalten den Löwenanteil. Erstaunlich ist auch, was so alles auf den Schmutzfängern über dem Laufwerk vor sich geht, hier werden jede Menge Kanister, Kisten, Werkzeug, Kettenglieder und anderes Gerödel angebaut. Das wird am Ende ein hoch detaillierter und für das Auge sehr gefälliger Bereich werden.
Zur Verzurrung der Benzinfässer am Heck, dienen einige Ätzteile in Kombination mit Plastikteilen. Überhaupt werden an der Oberwanne so einiges an Blech verarbeitet, um den Detailgrad noch weiter zu erhöhen. Die Laufräder werden aus zwei Hälften zusammengesetzt, diese treffen aber in der Mitte des Rades aufeinander, somit wird keine Klebenaht zu sehen sein. Nicht verwirren lassen, die Laufräder werden bereits auf der ersten Seite der Bauanleitung zusammengeklebt, aber erst Seite 20 wirklich verbaut.
Natürlich wird dem T-55 auch eine Einzelgliederkette aufgezogen. Diese ist recht einfach ausgefallen, alle Glieder bestehen aus einem Guss und werden ganz einfach aneinandergereiht zusammengesetzt. Für jede Seite sind 90 Kettenglieder vorgesehen.
Das Kanonenrohr, wie auch das Maschinengewehr wurden aus einem Stück abgegossen, also keine hässliche Klebenaht auf so prominenten Teilen. Die Gussstruktur des Turms hätte meiner Meinung nach ein wenig besser ausgeprägt sein können, aber das ist jammern auf hohem Niveau. Auch am Turm werden einige PE-Teile in Form von Gurten, Manschetten, Griffen und Halterungen verbaut. Aber auch die Maschinengewehre werden mit einigen Upgrades versehen.
Alle Abschleppseile müssen aus der Restekiste oder anderweitig hergenommen werden, es befinden sich lediglich die Schäkel an den Spritzrahmen
Bauanleitung, Decals & Markierungsmöglichkeiten
Die Anleitung ist zwar wirklich gut gestaltet und liefert aussagekräftige 3D-Konstruktionsbilder. Manche Bauschritte umfassen aber unglaublich viele Teile und man muss zudem auf Anweisungen zu verschiedenen Varianten Acht geben, was schnell mal überwältigend sein kann. Daher ist es wirklich wichtig, keine Teile zu übersehen, oder gar falsch anzubringen. Die Warnhinweise, wenn man sich zwischen verschiedenen Versionen entscheiden muss, sind mit den fett gedruckten Worten „Closed/open Variant“ oder „Only for Color Variant X“ versehen. Symbole, wie z.B. ein durchgestrichenes Kleberglas, oder die Spitze eines Skalpells geben einem zudem noch weitere Instruktionen zum Bau. Die Legende und Beschreibung zu diesen Symbolen findet man auf der 6. Seite.
Farbangaben zum Innenraum, den Maschinengewehren, oder besser gesagt, allem, das nicht mit der Basisfarbe lackiert wird, gibt es keine. Da es hier kein Innenleben gibt, ist das aber wohl auch nicht wirklich relevant. Hilfreich wäre es dennoch gewesen, anzuführen welche Farbe die Lukendeckel an der Innenseite haben z.B. Es werden im Übrigen die Farben von sechs namhaften Herstellern als Referenz gelistet. Vallejo, Mr. Color, AK Real Colors, Mission Models, Ammo Mig, Tamiya;
Dem Modellbauer stehen 6 verschiedene Markierungen zur Wahl. Liest man sich den Titel des Bausatzes, ist es nicht überraschend, dass alle Panzer der Kroatischen Armee angehören. Es unterscheiden sich aber die Truppenkörper, denen sie angehören und das bedeutet, dass jeder der sechs T-55 ein ganz eigenes Tarnschema erhält. Jedes einzelne davon hat seinen eigenen Reiz und es wird sicher nicht so einfach sich für eines zu entscheiden.
Die Decals stammen aus dem Hause Decograph, einem in der Ukraine ansässigen Unternehmen. Sie weisen einen dünnen Trägerfilm auf, welcher außer bei den Ziffern und Schriftzügen fast perfekt mit den Rändern abschließt.
Fazit
Dieser Bausatz des T-55 hat eigentlich alles, was man sich wünscht. Von hoch detailliertem Plastik, über stundenlangen Bastelspaß, bis hin zu tollen Markierungsvarianten. Aufgrund der vielen Teile und der doch etwas komplex wirkenden Bauanleitung, ist dieser wohl eher bei den fortgeschrittenen Modellbauern anzusiedeln. Obendrein stimmt auch die Preis-Leistung auf alle Fälle. Da der T-55 bei zahlreichen Militärs in verschiedenen Ländern eingesetzt wurde, darf man gespannt sein, welche Varianten uns MiniArt noch bieten wird. Auf alle Fälle kann hier zur Freude der Modellbauer noch aus einem großem Repertoire geschöpft werden.