Übersicht
Herstellerbezeichnung: Focke-Wulf FW C.30A Heuschrecke
Maßstab: 1:35
Hersteller: MiniArt
Material: Plastikteile, PE-Teile, Decals
Preis: Ca. € 35,-
Artikelnummer: 41012
Produktlink: Focke-Wulf FW C.30A Heuschrecke
Download: Bauanleitung
Einleitung
Seit etwa zwei Jahren hat MiniArt die Sparte „Aircraft Miniatures“ in ihr Portfolio aufgenommen. Knapp 24 Monate nach der Erscheinung des ersten Modells dieser Sparte (Kolibri) steht nun wieder ein Hubschrauber der ersten Stunde auf dem Programm. Genauer gesagt wird dieses Fluggerät als „Autogiro“, oder auch „Tragschrauber“ bezeichnet, welchen Focke-Wulf nicht selbst entwickelt, sondern unter Lizenz gebaut hat. Aber dazu mehr unter dem Punkt Geschichte. MiniArt dürfte in dieser Klasse wohl kaum, bis keine Konkurrenz haben. Und wenn man sich ehrlich ist, ist dieses Thema für Luftfahrt Enthusiasten, oder aber auch Modellbauer die gerne mal etwas exotisches bauen wollen, ein wahrer heiliger Gral.
MiniArt's FW C.30A Heuschrecke
Box & Inhalt
Nach dem Öffnen der Schachtel erwarten den Modellbauer folgende Teile:
- 8 unterschiedlich große Spritzgussrahmen in hellgrauem Plastik
- 1 kleiner Rahmen mit 2 Klarsichtteilen
- 1 kleine Fotoätzteilplatine mit diversen Teilen
- 1 mittelgroßer Decalbogen mit Nassschiebebildern für zwei Markierungen
- 12-seitige, teilweise in Farbe gedruckte Bauanleitung, im A4 Heftformat.
Geschichte
Die ersten Tragschrauber wurden in enger Zusammenarbeit mit der Firma A.V. Roe gebaut und erhielten so zusätzlich auch deren Baumusterbezeichnungen (z. B. Cierva C.6D/Avro 587). Die in England gebaute C.6D gilt als erster zweisitziger Tragschrauber der Welt. 1926 wurden die ersten C.6 an die Royal Air Force in England ausgeliefert. Auch andere Nationen zeigten zu dieser Zeit Interesse an diesem Gerät. Am 5. September 1926 flog Ernst Udet die C.6D auf dem Flugplatz Berlin-Tempelhof.
Juan de la Cierva konnte am 18. September 1928 mit seinem Autogiro Cierva C.8L Mk.II in einer Höhe von 1200 Metern und mit einer Flugdauer von insgesamt 18 Minuten den Ärmelkanal zwischen Lympne und Calais (rund 40 Kilometer) überfliegen.
1928 legte Cierva mit der Gründung der Autogiro Co. of América den Grundstein für die Serienproduktion in den USA. Lizenznehmer war der flugbegeisterte Multimillionär Harold Frederick Pitcairn (1897–1960), der auch als Namensgeber der Produktion unter der Abkürzung PCA stand. Die 300 PS starken Maschinen der Baureihe PCA-2 absolvierten Flüge nach Mexico und Kuba.
1932 wurde die Cierva Autogiro GmbH in Berlin gegründet. In den folgenden Jahren bis 1938 baute die Firma Focke-Wulf unter deren Lizenz insgesamt 43 Tragschrauber des Typs C.30. Bekannt wurde diese Maschine als Fw 30 Heuschrecke. 1933 begann die Auslieferung des Typs C.30 an Endkunden in Frankreich, Schweden, Holland, Österreich, Australien, Schweiz, Japan und Deutschland. In der Folge verkaufte Cierva mit der C.21 eine Lizenz an Lioré & Olivier in Frankreich. In Serie gefertigt wurde jedoch nur die LeO C.301, die ein Lizenzbau der C.30 war.
Quelle: Wikipedia
Bausatz & Teile
Dieser Zweisitzige Tragschrauber war aus heutiger Sicht ein recht simples Fluggerät, welches auf das Wesentlichste reduziert wurde. So ist das auch im Modell, der Bausatz besteht aus einer überschaubaren Anzahl von Teilen. Das bedeutet aber lange nicht, dass die Details darunter leiden. Besonders die mit Stoff bespannten Teile, wie der gesamte Rumpf und die Höhenruder an der Heckfinne wurden ausgezeichnet umgesetzt. Die Abtrennung des Cockpits von der Motorgondel und des Rumpfes ist augenscheinlich aus Metall gemacht worden, auch dies wurde im Modell berücksichtigt.
Der Sternmotor des Frontpropellers wird an der Heuschrecke gut zu sehen sein, dementsprechend sauber wurden diese Teile abgegossen. Er besteht aus zwei Hälften und wird mit einigen weiteren Teilen ganz schön aufgemotzt.
Das Cockpit wird vor dem Einbau zusammengesetzt, dieses besteht hauptsächlich aus diversen Gestängen, wie Sitzen, welche mit PE-Sitzgurten aufgewertet können, zwei kleinen Instrumentenbrettern und ein paar Schubreglern. Die Instrumentenbretter müssen händisch bemalt werden, leider befinden sich auch keine Nassschiebebilder dafür am Decalbogen.
Zwei kleine Klarsichtteile stellen am Modell die Windschutzscheiben der Piloten dar. Mehr oder weniger sieht der Vogel wie ein Flugzeug aus dem 1. Weltkrieg aus, mit einem Rotor anstelle der Flügel. Ein paar PE-Teile sind für die Rotoren Manschette vorgesehen, welche diesem Bereich nochmal ein wenig mehr Realismus spendieren werden.
Die Teile selbst sind qualitativ sehr hochwertig gegossen worden, weisen keinerlei Formversatz oder Fischhaut auf. Der Zusammenbau wird also große Freude bereiten.
Bauanleitung, Decals & Markierungsmöglichkeiten
Die Bauanleitung ist aufgrund der wenigen Teile extra-übersichtlich und sollte niemanden vor unerwartete Rätsel stellen. Auch hier werden diverse Kleinteile, die nicht mit der Hauptfarbe lackiert werden, mit rechteckigen, nummerierten Kästchen gekennzeichnet. Die jeweilige Nummer darin korrespondiert mit der jeweiligen Farbe in der Farbtabelle, welche auf der zweiten Seite zu finden ist. Dieses Mal zeigt die Tabelle die Farbcodes sogar von acht namhaften Herstellern.
Decograph ist der Hersteller des Decalbogens, laut Label ansässig in der Ukraine. Dieser zeichnet sich durch sehr dünnen Trägerfilm aus. Der Film hätte ruhig etwas näher an den Kanten der Abziehbilder abschließen können, aber eine satte Schicht Glanzlack wird das wieder ausgleichen können.
Zwei Markierungen stehen zur Auswahl. Eine Maschine stammt aus dem Jahr 1934 und hat die Reichsfahne an der Heckflosse, die zweite ist datiert mit „späte 1930er Jahre“ und ist mit einem Hakenkreuz auf Rot-weißem Hintergrund an der Heckflosse versehen. Auf der ersten und der letzten Seite befinden sich die farbigen Risszeichnungen in drei Perspektiven. Hier wird auch gezeigt, wo die Decals anzubringen sind.
Fazit
Für Luftfahrt-Fans wird hier eine klaffende Lücke abgedeckt. Ok, der Maßstab ist kein klassischer Flugzeug Maßstab. Aber hey, umso besser, denn so kann man viel einfacher Fahrzeuge mit Fluggeräten auf einem Diorama oder einer kleinen Vignette kombinieren. Aufgrund der überschaubaren Teileanzahl und dem recht einfachen Design, ist dieser Bausatz Modellbauern auf allen Leveln zu empfehlen.