Schwerer britischer Kampfpanzer
FV 214 Conqueror II
Modell: FV 214 Conqueror II
Gebaut von: Roland Sorgner
Maßstab: 1/35
Verwendeter Bausatz: Amusing Hobby (35A027)
Die britische Nachkriegsdoktrin in Bezug auf Panzerfahrzeuge hielt immer noch an dem Ethos „Größer ist besser“ fest. Dies war die Reaktion, sowohl der Russen, der Amerikaner als auch der Briten auf die Monsterprojekte der Deutschen, welche aber zum größten Teil, nur auf dem Reißbrett entstanden. Schwerfällige britische Fahrzeuge wie der Tortoise oder auch der Conqueror, wurden mit einer 120 mm Kanone aus amerikanischer Produktion ausgerüstet.
Vom Conqueror Mk I wurden lediglich 20 Stück hergestellt, da z.B. das Getriebe nicht zu gebrauchen war. Der Mk II hatte eine überarbeitete Glacis-Platte mit einem einzelnen Periskop für den Fahrer, überarbeitete elektrische Verkabelung zu den Scheinwerfern und eine neue Auspuffanlage. Hergestellt wurden 160 Exemplare, des Weiteren wurden aus den noch vorhandenen Caernarvon Panzern, fünf Stück aus der ersten Serie, zu Mk II nachgerüstet. Alle Conqueror wurden während ihrer kurzen Dienstzeit von 1955 bis 1966 in Westdeutschland bei der britischen Rheinarmee eingesetzt.
Der Bau des Fahrwerkes ging trotz des etwas störenden Versatzes der Spritzgussformen, was relativ viel Nacharbeit erforderte, ziemlich rasch voran. Die Einzelgliederkette bereitete auch keine besonderen Probleme. Um das Gewicht der fertigen Modelle zu erhöhen, setze ich mittels Pattex-Montagekleber immer Zusatzgewichte ein. Natürlich läßt sich darüber streiten, ob dies notwendig ist, ich sag’s mal so: Etwas mehr Gewicht schadet nicht, außerdem erhöht es irgendwie die ‚Wertigkeit‘ des fertigen Stückes.
Sämtliche ‚Dogmen‘ heutiger Modellbauer bezüglich Kettenbau, kann man getrost vergessen. Was da manche aufführen ist vergleichbar, wenn man versucht, sich quasi mit dem linken Hinterhuf, am rechten Ohr zu kratzen. Nach dem Versäubern der Kettenglieder, klebe ich diese mit der Innenseite ’nach oben‘ auf ein Klebeband und spritze diese mit Kettengrundfarbe. Beim Bau so eines Riesengerätes muß man regelmäßig Stellen und Abschnitte lackieren, wie z.B. Lauf- und Antriebräder, die Kette, den ganzen Bereich unter den Kettenschürzen etc., denn dort kommt man später nicht mehr hin … und blöderweise sieht man das auch.
Der starke Versatz der Turmhälften, welcher mit Body-Putty ausgefüllt werden mußte, war etwas verblüffend. Störend war auch der etwas lückenhafte Bauplan. Vielleicht nennt sich die Herstellerfirma, nicht umsonst Amusing Hobby.
So, das war der Bau in kurzen Worten. Zur Bemalung habe ich fast ausschließlich Tamiya Acrylics verwendet, da ich Farbtöne grundsätzlich selbst mische. In diesem Fall war die Grundfarbe XF-65 und weil sich das Ganze durch Filter und Washings dauernd ‚dreht‘ ist das Ganze auch nicht soo fix. Jedenfalls kann ich auf meine große Bildersammlung aus Bovington, Duxford und einige andere Museen zurückgreifen. Dieses Archiv ist fast unbezahlbar.
Die Decals entsprechen denen der Desert Rats, der einzigen Einheit, welche außer den 17th/21st Lancers, die 1951 in Munster und 1957 in Fallingbostel lagen, den vier Farbrissen des Bausatzes eindeutig zuordenbar sind. Die Desert Rats, der 7th Armoured Brigade waren Teil der 1st Armoured Division (bin da jetzt aber nicht ganz sicher) welche bis 1966 mit diesem Panzertyp ausgerüstet war.
Für den Conqueror II habe ich einige Wochen gebraucht … tja, auf zu neuen Ufern!
© Modell, Bilder und Text: Roland Sorgner