Haunebu II
Titel: Haunebu II
Erbaut von: Helmut Fraundorfer
Maßstab: 1/72
Verwendeter Bausatz: Squadron (SQM0001)
Die Haunebu hat aufgrund ihres mysteriösen Hintergrundes schon immer Faszination auf mich ausgeübt und ich wollte sie definitiv auch einmal bauen. Wie vielleicht manche wissen, wurde die Version von Revell aufgrund eines öffentlichen Aufruhrs eingestellt, also musste es der Bausatz von Squadron sein. Dieser war aber mehr als hart zu erhaschen, deshalb wurde diese Idee zunächst auf Eis gelegt.
Es sollte sich aber herausstellen, dass die Wartezeit aufgrund eines kuriosen Zufalls drastisch verringert wurde. Ein Freund und ehemaliger Arbeitskollege kontaktierte mich und fragte, ob ich denn ein Modell für einen Freund von ihm bauen könnte. Ich willigte erfreut ein und staunte nicht schlecht, als er mir den Squadron Bausatz der Haunebu II vorgelegt hat.
Mit dementsprechender Freude ging es an die Arbeit. Zuerst mussten das Cockpit und die untere „Scheibe“ mit den Abwehrkanonen und dem Fahrwerk gefertigt werden. Zuerst dachte ich, dass dieses Modell relativ schnell fertig sein sollte aber wie sich später herausgestellt hat, habe ich mich da total verkalkuliert. Die schiere Oberflächengröße sollte auf keinen Fall unterschätzt werden. Außerdem schluckt dieses Biest ganz schön viel Farbe und natürlich auch Zeit, denn bei so großen Flächen wollte ich unbedingt eine gute Basis für weitere Alterung haben. Das bedeutete in diesem Fall ein ordentliches Preshading und zusätzlich Marmorierung an all den Flächen. Bei dieser Größe geht da ganz schön viel Zeit drauf.
Nachdem die Unterseite fertig war, wurde das Cockpit fertig gestellt, hier wurde alles per Hand bemalt. Da man nicht wirklich viel davon sehen wird, wenn der Deckel geschlossen ist, wurde nicht allzu viel Aufwand betrieben. Als auch das alles fertig war, wurde der „Deckel“ aufgesetzt, welcher aus drei großen Teilen besteht und auf die Unterseite geklebt werden muss. Dies war gar kein so einfaches Unterfangen, aber da das Plastik sehr robust ist, musste man nicht ganz so zierlich damit umgehen. Am Ende hatte eine Verbindung einen minimal größeren Spalt, aber damit konnte man leben.
Nächster Schritt war das Gleiche Prozedere, zuerst Preshading danach Marmorierung, aber halt auf einer viel größeren Fläche. Das Maskieren der Tarnflecken war dann auch nochmal eine ganz schön aufwändige Arbeit und hat außerdem eine ganze Menge Abdeckband verschlungen.
Als alles fertig bemalt war ging es an die Alterung. Zuerst wurde ein Washing ausgeführt und auch hier gab es jede Menge Paneelstöße in die die Mischung gepinselt werden musste. Das Ganze zweimal, weil das erste Washing nicht stark genug ausgefallen ist. Danach ein gezieltes Washing an den gefühlten 5000 Nieten. Als nächstes wurden mittels Ölfarben noch Aufhellungen an jedem Panel in der entsprechenden Farbe gemacht. Als alles trocken war, wurde mit Mattlack die Lackierung abgeschlossen. Zuguterletzt wurden noch abgeriebene Stellen mittels silbernem Wassermalstift erzeugt.
Der Bau dieses ungewöhnlichen Modells hat richtig Spaß gemacht, auch wenn es zu Zeiten ganz schön anstrengend war, da praktisch jeder Schritt aufgrund der großen Flächen irrsinnig lange gedauert hat.
Ich hoffe der neue Besitzer freut sich so sehr, wie mir der Bau Spaß gemacht hat.
© Modell, Fotos & Text Helmut Fraundorfer