Übersicht
Herstellerbezeichnung: Hawker Tempest MK.II „Hi-Tech“
Hersteller: Specia Hobby
Maßstab: 1:32
Artikelnummer: SH 32054
Preis: € 87,90
Material: Plastikteile, Foto-Ätzteile, Resin-Teile, Papier-Gurte, Maskierfolien, Decals
Produktlink: Tempest Mk.II Hi-Tech
Download: Bauanleitung
Einleitung:
Special Hobby, Garant für außergewöhnliche Modellbausätze brachte mit den Kits der Hawker Tempest-Reihe im großen Maßstab 1/32, wieder frischen Wind in die begehrte “Hi-Tech”-Linie. Auch wenn diese Kits schon vor einiger Zeit auf den Markt gekommen sind, wollten wir euch unbedingt einen Blick in diesen TOP-Bausatz werfen lassen. Die Tempest Mk.V übertraf die Erwartungen bei den Fans bei Weitem und war auch binnen kürzester Zeit werksseitig ausverkauft. Mit der Mk.II setzt das Tschechische Unternehmen noch eins drauf und knüpft an den Erfolg des Vorgängermodells an.
Inhalt:
- 9 graue Spritzrahmen
- 1 Klarsichtrahmen
- 4 Decalbögen
- 1 Fotoätzteilebogen
- 45 Resinteile
- 1 Set Laserschnitt Gurte von HGW
- 1 Acetatfilm
- 1 Maskenbogen
- 20-seitige, farbige Bauanleitung
Das Orginal
Die Hawker Tempest war ein Kampfflugzeug der Zeit des Zweiten Weltkrieges aus britischer Produktion. Hersteller war die Hawker Siddeley Aircraft Co. Der Tiefdecker wurde ab 1944 von der Royal Air Force (RAF) eingesetzt. Die Weiterentwicklung der Hawker Typhoon wurde als Jagdflugzeug und Jagdbomber verwendet und war in niedrigen und mittleren Höhen eines der schnellsten propellergetriebenen Jagdflugzeuge des Krieges. Aufgrund ihrer hohen Geschwindigkeit wurde sie vor allem gegen die strahlgetriebenen deutschen Me 262 und die „Vergeltungswaffe“ V1 eingesetzt. Neben fast 700 V1 konnten die RAF-Einheiten mit dem Typ mindestens 20 Me 262 und mindestens eine Heinkel He 162 abschießen. Einer der berühmtesten alliierten Jagdflieger, der Franzose Pierre Clostermann, erzielte einen Großteil seiner Erfolge mit diesem Muster. Sidney Camm, Chefkonstrukteur von Hawker Aircraft, verwarf bald die Bemühungen zur Verbesserung der Hawker Typhoon und ging an einen neuen Entwurf, der im Oktober 1941 fertig war. Dieser trug zuerst noch den Namen Typhoon Mk. II, wurde aber im Januar 1942 umbenannt, da im Zuge der Weiterentwicklung ein stark verändertes Flugzeug entstanden war. Die wichtigsten Neuerungen waren elliptische Tragflächen geringer Dicke. Der Prototyp absolvierte am 2. September 1942 seinen Jungfernflug. Die RAF orderte sogleich 400 Tempest Mk. I, die mit dem Sabre-IV-Triebwerk ausgerüstet werden sollten. Da die Auslieferung sich aber immer wieder verzögerte – das erste Triebwerk wurde am 24. Februar 1943 ausgeliefert, die Serienfertigung hätte erst Mitte 1944 beginnen können – entschloss Camm sich, die Serienfertigung mit dem Sabre IIb anlaufen zu lassen. Dieser Typ erhielt den Namen Tempest Mk. V und wurde ab dem 21. Juni 1943 in Serie gefertigt. Die Serienfertigung der Tempest Mk. I wurde nie wieder angegangen. Es blieb bei nur einer gebauten Mk. I, die mit 750 km/h deutlich schneller war als die Mk. V. Parallel dazu sollte die Tempest Mk. II gefertigt werden. Sie besaß einen Sternmotor vom Typ Bristol Centaurus IV. Dieser hatte zwar mit 2000 PS eine geringere Leistung, war aber zuverlässiger und einfacher zu warten. Ein Auftrag über 500 Stück wurde im September 1942 erteilt. Hawker Aircraft hatte jedoch keine Kapazitäten mehr frei und daher wurde die Bestellung an die zum Hawker-Siddeley-Konzern gehörende Gloster Aircraft Company weitergereicht. Da Gloster mit der Entwicklung der Meteor ausgelastet war, wurde der Auftrag aber bald storniert.Die Fertigung wurde schließlich von der Bristol Aeroplane Company übernommen, die jedoch erst am 4. Oktober 1944 die erste Maschine auslieferte. Daher nahm die Mk. II nicht mehr an Kampfhandlungen teil, die Produktion ging nach dem Kriegsende zurück an Hawker. Die Mk. II wurde unter anderem bei Staffeln der British Air Force of Occupation im besetzten Deutschland geflogen. Die für den Kriegseinsatz weitaus wichtigste Version war die Mk. V. Sie etablierte sich ab Sommer 1944 zum leistungsfähigsten alliierten Jäger und Jagdbomber in mittleren und niedrigen Höhen.Insgesamt wurden 1395 Tempest gebaut: 1 Stück Mk. I, 452 Stück Mk.II (136 als Jäger und 316 als Jagdbomber), 800 Stück Mk.V und 142 Stück Mk.VI (Antrieb: Sabre V, mit 2340 PS etwas schwächer, aber sparsamer und zuverlässiger als Sabre IIb) Quelle: Wikipedia
Bausatz & Teile
Wir begeben uns zurück in das Jahr 2016, wo neben den schon fast unzähligen Neuheiten diverser Hersteller, bzw. deren neue Bausätze, sich einige ganz besonders hervorgehoben haben. Einer dieser Kandidaten ist zweifelsohne das tschechische Unternehmen Special Hobby mit der Tempest Mk.V im großen Maßstab 1/32. Diese in einer genial ausgestatteten “Hi-Tech”-Version gebrachte, erste Bausatzvariante erzeugte sofort einen gewissen “Ahhh”-Effekt und ließ auch Modellbaufreunde der kleineren Maßstäbe schwach werden. Mit der später erschienenen Mk.II hat Special Hobby das eh schon sehr üppige Zubehör nochmals erweitert und knüpft an den Erfolg der Mk.V an. Beim ersten öffnen der gut gefüllten und dem Maßstab entsprechenden großen Stülpschachtel blicken einem fein säuberlich und getrennt verpackte Komponenten entgegen. Die empfindlichen Decals, Ätzteile und Textilgurte sind fest, gegen verrutschen gesichert, an einem Kartoneinleger befestigt. Das erste, was wirklich beeindruckt ist die Größe der Hawker Tempest in diesem Maßstab. Betrachtet man die Spritzgussteile B1 – B3, also den durchgehenden Unterflügel, die beiden oberen Hälften und die beiden Rumpfschalen, erkennt man eine phantastische Detaillierung. Unzählige, feine Nietenreihen, scharfkantige Gravuren, Wartungsklappen und auch erhabene Details sind originalgetreu umgesetzt. Im Gegensatz zu manch anderen SH-Bausatz im großen Maßstab sind die Rumpf- und Trag-flächenteile völlig glatt, benötigen also nicht den üblichen, grundsätzlichen Überschliff mit Schleifvlies. Auch bei den Spritzrahmen der Tempest handelt es sich um einen Formen-Mix. Neben den eben bereits angesprochenen und hervorragend hergestellten Großteilen in Kleinserientechnologie, sind die Spritzrahmen mit den filigranen Kleinteilen mittels CAD aus modernsten Stahlformen gespritzt. Auch hier finden sich winzigste Details an allen Bauteilen. Besonders hervorzuheben sind die vielen Cockpitteile oder die hohlen, zweiteiligen Reihen Auspuffrohre. Querruder und Landeklappen sind eingefahren bzw. in Neutralstellung wiedergegeben. Höhen- und Seitenruder sind separat vorhanden und können ausgelenkt angebaut werden. Die Auswurfmarken sind gekonnt an nicht einsehbare Stellen gesetzt, womit nach dem entfernen leichter Grate ein schneller Zusammenbau von statten geht. Wo viel Licht ist, ist in der Regel auch Schatten! In vorliegendem Fall aber wirklich sehr wenig. Bemängeln könnte man einige nicht exakt in Reihe ausgeführte Nietenreihen an Rumpf und Tragflügel. Am fertig lackierten Modell sollte dies aber wenig bis gar nicht auffallen, wer möchte, kann dies natürlich mit einem Nietenrad sehr einfach korrigieren. Etwas mehr Aufwand ist allerdings mit dem Verfüllen der Sinkstellen verbunden, welche man an den Fahrwerksklappen, Tragflächenoberseiten (Fahrwerksschacht) und an der linken Rumpfhälfte, an welcher sich die Innenstrukturen nach außen hin abzeichnen, finden kann. Letztendlich ist das aber alles kein größeres Problem, lediglich etwas Mehrarbeit um die nach dem Verschleifen verlorengegangenen Nietenreihen wieder zu adaptieren.
Ein definitives Highlight des Kits sind die aus CAD 3D-Druck-Formen stammenden Resinteile. Diese sind absolut blasenfrei und perfekt gegossen, kleinste Details im “Null-Komma” Bereich sprechen eine deutliche Sprache! Im Gegensatz zum vorangegangenen Modell der Mk.V hat Special Hobby nun auch den Waffenschacht der linken Tragfläche beigepackt. Bei den Rädern kann wieder zwischen zwei Varianten gewählt werden. Abflachung inklusive.
Bauanleitung, Decals & Markierungsmöglichkeiten
Dem Bausatz liegen vier exzellent bei Eduard gedruckte Decalbögen bei. Aus Erfahrung lassen sich damit sehr gute Ergebnisse erzielen.
Die hervorragend umgesetzte Bauanleitung im Format A4 führt auf 52 Baustufen zum fertigen Modell. Der gezielte Einsatz von Farbe macht diese sehr leicht verständlich und lässt auch bei komplexen Schritten keine Fragen offen. Alle Farbangaben sind im Gunze Farbsystem angegeben.
- Hawker Tempest Mk.II, HF-X / MW774, No.183 RAF, Chilbolton, August 1945
- Hawker Tempest Mk.II, 5R-V / PR533, No.33 Sqn. RAF, Kuala Lumpur, Malaya 1949
- Hawker Tempest Mk.II, EG-X / PR733, S/L R.E. Mooney, CO of No.16 Sqn. RAF, BAFO, Fassberg, West Germany
- Hawker Tempest Mk.VII, T / A139 (ex PR809) No. 14 Sqn. RPAF 1949
- Hawker Tempest Mk.II, M / HA557 (ex MW704), RIAF late 1950’s
Fazit
Ein großartiger Baustaz auf dem höchsten Stand der Technik. Selten habe ich einen so beeindruckenden Bausatz mit einer derart reichhaltigen Ausstattung gesehen und bin der Ansicht, der Hersteller aus Prag hat mit dieser Linie einen schwer zu erreichenden Standard im oberen Bausatzsegment etabliert. Abgesehen von einigen leicht zu korrigierenden Kritikpunkten lässt sich aus diesem Kit ein wahrer Hingucker mit ordentlich Spaßfaktor bauen. Bleibt zu hoffen, dass Special Hobby dieser Linie Treu bleibt.