Heller 80238 - Focke Wulf Fw 56A-1
Box & Bausatzinhalt
- Klappdeckelschachtel, rundum farbig bedruckt
- 3 silbergraue Spritzrahmen mit 33 benötigten Teilen
- 1 benötigtes Klarsichtteil
- 1 Decalbogen
- 2-seitige, farbige Bau- und Bemalanleitung in A3
Vorwort
Stück für Stück bringt Heller bereits langjährig bekannte Klassiker des Modellbaus zurück in den Handel, teils aufgewertet mit neuen farbigen Bau- und Bemalungsanleitungen, aber in jedem Fall mit exzellenten Decalbögen aus dem Hause Cartograf und Zanchetti.
Als wahrer Klassiker liegt uns nun die bei Modellbau-Einsteigern beliebte 1/72er Focke Wulf “Stösser” aus dem Jahre 1977 vor.
Vorbild / Historie:
Gemäß einer Forderung des Reichsluftfahrtministeriums nach einem Trainingsflugzeug für Fortgeschrittene wurde die Maschine von Rudolf Blaser unter der Leitung von Kurt Tank als Konkurrenzmuster zur Arado Ar 76 und der Heinkel He 74 entworfen und von Ludwig Mittelhuber praktisch umgesetzt. Bei der Konstruktion wurde eine eventuelle Verwendbarkeit als „Heimatverteidigungsjäger“ berücksichtigt. Im November 1933 flog die Fw 56a erstmals, die zweite Maschine ging nach einigen Veränderungen am Fahrwerk und dem Austausch der Holztragfläche gegen eine aus Metall in die Flugerprobung. Der dritte Prototyp flog im Februar 1934 wieder mit einer hölzernen Tragfläche und stellte die Konstrukteure endlich zufrieden. Beim Vergleichsfliegen, das 1935 stattfand, konnte sich die Fw 56 gegen ihre beiden Mitbewerber durchsetzen, woraufhin die Luftwaffe die Serienfertigung anordnete.
Von Mai 1935 bis Dezember 1936 wurden für die Luftwaffe 445 Flugzeuge hergestellt. Insgesamt 45 Maschinen gingen in den Export (6 an Bulgarien, 9 an Österreich, 28 an Ungarn und 2 an Bolivien). Die Fw 56 wurde auch von Privatpersonen gekauft, so etwa von Gerd Achgelis, der später mit Henrich Focke den Tragschrauber Fw 61 schuf.
Ernst Udet, der ein Anhänger des Einsatzes von Sturzkampfbombern war, erprobte höchstpersönlich mit dem zweiten Prototyp Fw 56 V2 den Abwurf von Rauchbomben und auf seine Empfehlung hin wurde der Entwicklung von Stukas höhere Aufmerksamkeit gewidmet. Quelle: Wikipedia
Der Bausatz
Vor uns liegt die Wiederauflage eines erfolgreichen kleinen Heller-Modells, das viele von uns bereits in der Kindheit oder Jugend gebaut hatten. Hierzu gehöre auch ich, damals noch von meinem gesparten Geld für die Schulpausen finanziert. Dem kleinen Schreibwarenladen mit seiner -für damalige Verhältnisse großen Bastelabteilung- sei Dank ;-).
Gerne tauschte man sein Erspartes für einige Stunden riesigen Bastelspaß…
In der dünnwandigen, rundum farbig bedruckten und mit neuem Design versehenen Klappschachtel befinden sich die wenigen Teile auf drei Spritzrahmen plus einem Ast mit der Windschutzscheibe verteilt. Ein hervorragend gedruckter Decalbogen aus italienischer Produktion und zwei Seiten der klassischen A3-Anleitung komplettieren auch schon den Inhalt.
Betrachtet man sich die Spritzgussteile genauer, so tragen diese alle Merkmale des damaligen -im Vergleich zu heutigen Designs, unkomplizierten- Formenbaus. Gerade einmal 34 Teile werden für den Bau benötigt. Trotz des Alters und der tausenden von Produktionsvorgängen in den vergangenen Jahrzehnten, sind die Spritzrahmen nach wie vor gut abgespritzt. Häutchenbildung und Grate sind nicht erkennbar, lediglich die obligatorische Formtrennlinie gilt es zu versäubern.
In puncto Oberflächengestaltung sind die Stoßkanten an den Tragflächen -dem damaligen Standard entsprechend- erhaben ausgeführt. Nietenreihen oder Wartungsklappen des metallverkleideten Bugbereichs sind nicht vorhanden. Dafür sind die Tragflächenhinterkanten und die Ruder mit scharfen Kanten versehen. Der stoffbespannte Teil der Tragflächen wirkt etwas grob, dafür ist die Bespannung der Rumpfrohrkonstruktion stimmig. Das Cockpit ist mit 5 Teilen, plus Decalelement für die Instrumente, sehr einfach aufgebaut, auch die Seitenwände der Rumpfhälften sind glatt wiedergegeben. Der Einblick ist begrenzt; wer möchte kann hier aber nachdetaillieren, zumindest das Gurtmaterial ergänzen.
Ebenfalls eine Fall für weitere Detailarbeit sind die an den Rumpfseiten fest angegossenen Auspuffstutzen. Wie dies bei 1970er Modelle üblich war.
Bauanleitung
Die Bauanleitung besteht aus 2 gefalteten A3 Seiten. In wenigen, übersichtlich gestalteten Baustufen gelangt man zum fertigen Modell. Für Decaloption A ist es wichtig, die Tragfläche erst nach Abschluss aller Arbeiten anzukleben. Danach zurück zu Baustufe 7 mit den wenigen Verspannung der “Stösser”.
Weitere Informationen zum Original erhält man mehrsprachig an den Rändern der Bauanleitung. Als Farbreferenz wird das System von Humbrol angegeben.
Markierungsoptionen:
- Fw 56A-1 mit Zivilzulassung in Aluminium
- Fw 56A-1 Fliegerschule Borkheide 1940
- Fw 56A-1 Jagdfliegerschule 101, Zerbst 1943
Decalbogen
Heller spendierte dieser Wiederauflage einen neuen Decalbogen aus bekannt hervorragender italienischer Produktion. Auf dünnem Träger, sauber, scharfkantig und in leuchtenden Farben gedruckt, lässt dieser keine Wünsche offen.
Heller spendierte der bekannten Klappdeckelschachtel (für alle Neuproduktionen) nun ein neues Design. Alle relevanten Informationen sind auf den Seitenteilen, vor allem aber auf der Rückseite zu finden. Dies wären z.B. Informationen zum Original, Modelldaten, empfohlenes Zubehör, Farbsysteme und natürlich die Markierungsoptionen mit Decalbogen.
Fazit
Müsste man für einen Modellbau-Einsteiger ein einfach zu bauendes Modell der ehemaligen Deutschen Luftwaffe heraussuchen, wäre wohl Heller´s Fw 56 eine sehr gute Wahl. Doch auch der ambitionierte Bastler wird mit etwas Detaillierung in Eigeninitiative einen tollen Klassiker in die Vitrine stellen können.
Vielleicht ist die Stösser aber auch einfach nur ein “Muss”, weil es eben eines der Modelle mit Kindheitserinnerungen ist…
Diesen empfehlenswerten und preisgünstigen Bausatz erhalten Sie im gut sortierten Fachhandel.
Happy Modelling,
Thomas Schneider
(April 2020)