L-749 CONSTELLATION 'FLYING DUTCHMAN'
Box & Bausatzinhalt
- stabile Klappdeckelschachtel, seidenmatt bedruckt
- 5 weiße Spritzgussrahmen mit 79 Teilen
- 1 Klarsichtrahmen mit 12 Teilen
- 1 Decalbogen
- 6-seitige Bau- und Lackieranleitung in A4
Vorwort
Man fühlt sich definitiv an die Werbeplakate der 1950er und 60er Jahre erinnert, wenn Heller seine bekannte L-749 Constellation in regelmäßigen Abständen auf den Modellbaumarkt zurückbringt und so die Fans der frühen Airliner bedient.
Vorbild / Historie:
Unter den propellergetriebenen Passagierflugzeugen gehört neben der Ju52, der DC3 und DC6, mit Sicherheit auch die von Lockheed gebauten Consellation zu den Ikonen dieser Flugzeuggeneration.
1939 sollte Lockheed ein 40-sitziges Verkehrsflugzeug im Auftrag von TWA und PanAm entwickeln. Durch die Auswirkungen des zweiten Weltkriegs, wurden die für die zivile Nutzung bestimmten Maschinen von der USAAF als militärische Transporter unter der Bezeichnung C-69 übernommen. Die US-Luftwaffe wollte zusätzlich noch eine größere Anzahl an Maschinen ordern, doch durch das nahende Ende des Krieges, wurden bis Mai 1945 nur noch 22 Flugzeuge übernommen, die restlichen 51 wurden schon für die zivile Luftfahrt ausgerüstet. Als L-149 wurde die Constellation, im Dezember 1945, für den zivilen Luftverkehr zugelassen. Februar 1946 wurde die Constellation, von PanAm zum ersten Mal auf der Strecke New York – Bermudas im Linienverkehr eingesetzt.
Waren es bis jetzt meist umgebaute Militärmaschinen, so startete im Oktober 1946 die von Anfang an, rein für den zivilen Nutzung gebaute Constellation, mit der Typenbezeichnung L-649 zu ihrem Erstflug. 1947 wurde die L-649, dann von der L-749 in der Produktion abgelöst. Die ansonsten baugleichen Maschinen erhielten zusätzliche Tanks in den Außenflügeln, womit es nun möglich war, die Atlantikroute New York – Paris, nonstop zurückzulegen, ohne einen Zwischenstopp in Neufundland einlegen zu müssen. Ab 1951 ging dann die L-1049 Super Constellation in Produktion, welche dann 1958 endete, womit die Ära der „Conny“ produktionstechnisch vorüber war, und mehr und mehr von den mit Düsen angetriebenen Passagierflugzeugen verdrängt wurde.
Der Bausatz
Seit der aktuellen Strategie zu Wiederauflagen, kommen die Constellation Bausätze, wie auch alle anderen Heller-Produkte zu Lande und in der Luft, in einer ansprechenden und informativen, gelben Klappdeckelschachtel daher, welche auch praktisch für die Aufbewahrung der Bauteile während der Bauphase des Modells ist. Der Bausatz feierte 1982 sein Debüt und der Zeit entsprechend fällt Material und Detaillierung aus. Der weiße Kunststoff ist relativ weich, wodurch es flexibel ist und die Bruchgefahr vermindert, besonders bei den angegossenen Antennen an den Rumpfsegmenten. Trotz des weichen Materials weisen die Bauteile keinen Verzug auf und besonders die Linienführung des Rumpfes ist tadellos. Dem Alter des Kits entsprechend, sind dessen Teile mit erhabenen Strukturlinien versehen, was für die detailverliebten Bastler unter uns gravieren bedeutet. Entweder dem Design, oder dem Alter der Form geschuldet, sind an etlichen Teilen Sinkstellen und leichte Fischhaut vorzufinden. Während die Häutchen kein Problem darstellen, so sind doch die Sinkstellen sehr penibel zu entfernen, da jede schlechte Bearbeitung beim späteren Metallfinish sehr gut sichtbar sein wird. Der Durchblick der Cockpitverglasung und der Bullaugen am Rumpf, wird ebenfalls durch Schlieren und Sinkstellen getrübt. Mit Teilen vom Zubehörmarkt und entsprechender Eigeninitiative, lässt sich das Modell ganz gut aufwerten und man bekommt ein schönes Modell auf die Fahrwerke gestellt.
Decalbogen
Während die einfarbigen Schriftzüge und Markierungen scharf und sauber gedruckt sind, weisen die mehrfarbigen Markierungen leider einen Druckversatz auf. Beim Weiß der niederländischen Leitwerksmarkierung schimmert zusätzlich das Blau durch. Hier ist wohl lackieren angesagt. Der Trägerfilm hingegen weist eine angenehme Stärke auf und dürfte deshalb nicht besonders auftragen und ein gutes Ergebnis liefern. Beim Druck sollte Heller noch etwas nachsteuern, denn gerade die filigranen Markierungen der damaligen Zeit unterstreichen die Eleganz dieser Maschinen.
Bauanleitung
Die in A4 gedruckte Bauanleitung ist in den Baustufen in s/w gedruckt, das Deckblatt und die Lackieranleitung, auf der letzten Seite, wurden farbig gestaltet. Da der Bausatz nicht so viele Teile aufweist, sind die Baustufen in übersichtlichen 12 Abschnitten abgehandelt.
Markierungsoption:
- KLM L-749-79-33 SN 2590, PH-TDK „Amsterdam“, Indienststellung 9.Nov.1948
Fazit
Mit der Constellation bringt Heller wieder den Klassiker der Lüfte auf den Basteltisch zurück. Mit ihren geschwungenen Linien und der eleganten Bemalung, ist die Conny eine Augenweide. Der Bau erfordert allerdings sehr viel Liebe und Zuneigung.
Der Bausatz hat zwar relativ wenige Teile, ist aber nicht unbedingt für Anfänger geeignet, da viele Nachbesserungen notwendig sind. Für die Enthusiasten unter den erfahrenen Modellbauern, ist die Erhöhung des Detailierungsgrades Pflicht.
Joachim Weidinger
(Oktober 2021)