Der Bausatz

Vor uns liegt nun also eine Formneuheit aus dem Jahr 2021, welche alle Merkmale eines durchdachten und qualitativ sehr hochwertigen Kits erfüllt, was sich beim ersten Blick auf die Spritzrahmen erkennen lässt. Alle Rahmen sind von hervorragender Qualität, exakt gespritzt und lassen weder Häutchenbildung, noch Sinkstellen oder störende Formtrennlinien erkennen. Auch das verwendete Polystyrol-Granulat weist eine optimale Mischung aus Steifigkeit und dennoch Elastizität auf. Wichtig ist dies beim Heraustrennen der teils sehr filigranen Kleinteile. Eine Microsäge möchte ich dem Bastler dennoch sehr ans Herz legen. Die Klarsichtteilerahmen sind schlieren- und verzerrungsfrei, sprich makellos und hochtransparent abgespritzt. Wie man es von bisherigen Heller-Fahrzeugen kennt, sind auch bei diesem Bausatz die Fenster bereits in den Bauteilen integriert und somit jeweils als Komplettteil am transparenten Spritzrahmen vorhanden. Dies erleichtert natürlich das Maskieren vor der Lackierung ungemein. Hier hat sich Heller auch gleich eine Neuerung einfallen lassen, indem die Bauanleitung passend auszuschneidende Masken für die Innen- und Außenseite (!) enthält. Laut Bauanleitung sollen die Masken mit Weißleim auf die Glasflächen geklebt werden und diese lassen sich nach dem Lackieren rückstandsfrei entfernen. Wie praktikabel diese Lösung ist, kann ich an dieser Stelle noch nicht beantworten. Natürlich kann man die Schablonen auch händisch auf selbstklebendes Kabuki-Sheet übertragen.

Zurück zu den Bauteilen, denn hier kann man sich an den feinen Details (für einen Lieferwagen / Bus dieser Art) kaum sattsehen! Sehr realistisch sind z.B. die Motornachbildung samt Getriebeblock, die Sitze und Sitzbänke mit ihrer nahtlos durchgehenden Kunstlederauflage, die Felgen mit ihren feinen Durchbrüchen, das Leitergestell, das komplette Fahrwerk und Kühlergrill. Letzterer gibt mir gleich das Stichwort zu den beiden Varianten, die dieser Kit beinhaltet. Gemeint ist damit die Estafette Version 1964 und 1973, welche sich unter anderem in geänderten Stoßstangen, Außenspiegeln, Kühlergrill u.a. unterscheiden. In der Bauanleitung wird hier peinlichst genau darauf eingegangen. Nicht selbstverständlich bei einem 1/24er Modell sind die offen darzustellenden Türen, wie es bei dieser Neuheit der Fall ist. Hier lässt sich für mich dann auch der einzige Punkt, der etwas Mehrarbeit bedeutet, feststellen. Die Auswerfermarken auf den Innenseiten von Kabine und (Klarsicht-) Türen. Eine weitere Neuheit dieses Bausatzes sind die Vinylräder mit zentralem Gusskanal. Eine geniale Idee wurde hier umgesetzt, um die meist lästig zu entfernenden und auf der Profilfläche umlaufenden Trennnähte zu eliminieren. Der Angusskonus lässt sich sehr leicht mit einem scharfen Bastelmesser heraustrennen.