CITROEN HY 57/64 SERVICE CITROEN
Box & Bausatzinhalt
- rundum farbig bedruckte, oben öffnende Klappdeckelbox
- 4 hellgraue Spritzrahmen mit 119 Teilen
- 1 Rahmen Klarsichtteile mit 18 Teile
- 5 Vinylräder
- 1 Decalbogen
- 20-seitige Bau- und Bemalungsanleitung, farbig in A4
Vorwort
Bei diesem Bausatz handelt es sich um eine Formneuheit aus dem Jahr 2015, welche bereits 2020 als uni-graues Fahrzeug neu aufgelegt wurde und nun, unter neuer Artikelnummer, nochmals mit farbenfrohen Varianten und entsprechendem Decalbogen vorliegt.
Vorbild / Historie:
Der Typ H war einer der am weitesten verbreiteten Kleintransporter in Frankreich, denn er wurde von Juni 1948 bis Dezember 1981 gebaut – also 33 Jahre lang, zeitweise auch in Belgien und den Niederlanden. Sein Nachfolger wurde der von Sevel produzierte Citroën C25, den es unter anderem auch als Peugeot J5 und Fiat Ducato gab. Das H -der achte Buchstabe im Alphabet- stand für das achte Projekt dieser Art bei Citroën. Die späteren Modellbezeichnungen HX, HY, HW und HZ bezeichneten die Varianten mit verschiedenen Nutzlasten (HY wird aber häufig als Bezeichnung für alle H-Modelle gebraucht).
Die verschiedenen Verlängerungen von Radstand und Überhang hinten, die nicht von Citroën selbst, sondern nur von Karosserie-bauunternehmen (französisch Carrossier wie Currus, Gruau, Heuliez oder SAPA) gebaut wurden, hatten die Bezeichnungen Modification A (40 Zentimeter Überhang) bis Modification F (1,2 Meter Radstand-verlängerung und 60 Zentimeter Überhang). Dacherhöhungen gab es mit 10 Zentimetern (für Krankenwagen), 20 Zentimetern und 40 Zentimetern und jeweils mit (avec capot) oder ohne (sans capot) Erhöhung des Dachs über dem Fahrerhaus.
Ab Werk gab es nur den Lieferwagen mit 4,28 Meter Länge und als Fahrgestell mit Fahrerhaus.
Große Verbreitung fanden Varianten des Typs H im öffentlichen Dienst, wie beispielsweise für die Polizei, Feuerwehr, Post und als Kranken-wagen. Das Angebot der Karosseriebauer richtete sich vor allem an mittelständische Betriebe, mit Planenwagen (auch mit Doppelkabine), Autotransportern, Niederflur-Hubwagen, Verkaufswagen, Kleinbussen, Kühlwagen, Wohnmobilen, Tiertransportern, Bestattungswagen, rollenden Laboren und vielem mehr. Es gab auch Varianten mit der hydropneumatischen Federung der DS an der Hinterachse, die meisten davon waren Krankenwagen des niederländischen Karosseriebauers Akkermans. Quelle: Wikipedia
Der Bausatz
Alle Spritzrahmen stammen aus modernen CAD generierten Metallformen und weisen gute Details und teils sehr filigrane Kleinstteile auf.
Grundsätzlich lässt sich sagen, dass die Spritzgussteile von wirklich guter Qualität sind. Exakt gespritzt lassen sich weder Häutchenbildung, noch Formtrennlinien feststellen. Sinkstellen sind hier und da vorhanden, an Motorteilen und an Wellblech-Karosserieteilen, bei denen innen eine Querstrebe verläuft, sowie z.B. an Teil C4 mit der Reserveradaufnahme. Hier sollte evtl. nachgebessert werden. Bedingt durch den silbrig schimmernden, hellen Spritzguss wirken die einzelnen Teile an manchen Stellen leicht verwaschen, dies ist aber lediglich ein optisches “Verschwimmen” und bestätigt sich später nicht. Wichtig ist aber, dass man zum Heraustrennen der teils sehr filigranen Kleinteile eine Microsäge benutzt, da das verwendete Kunststoffgranulat relativ spröde ist und es beim Abzwicken mit der Zange zu Bruch kommen kann.
Der Klarsichtteilerahmen ist makellos und hochtransparent abgespritzt. Wie man es von bisherigen Heller-Fahrzeugen kennt, sind auch bei diesem Bausatz die Fenster bereits in den Bauteilen intrigiert und somit jeweils als Komplettteil am transparenten Spritzrahmen vorhanden. Dies erleichtert natürlich das Maskieren vor der Lackierung ungemein.
Als Option lassen sich zwei farbenfrohe Versionen des späteren HY bauen. Zum einen das Modell 1957 als Lieferfahrzeug einer Biscuiterie, zum anderen die leicht geänderte Version von 1964, als Citroen-Servicefahrzeug. Hierfür liegen unterschiedliche Kühlergrills, Motorhauben, Frontscheiben, Laderaumtüren und hintere Radläufe bei.
Decalbogen
Der Decalbogen ist sauber, versatzfrei und auf dünnem Träger gedruckt. Kennzeichen und das Armaturenbrett sind ebenfalls darauf enthalten. Das leichte Farbrauschen (z.B. im Blau) ist dem Einscannen geschuldet, die Decalelemente sind diesbezüglich einwandfrei!
Bauanleitung
Die farbige Bauanleitung führt in 58 Schritten zum fertigen Modell. Alle Baustufen sind in angenehmer Abbildungsgröße dargestellt und mit Farbnummern zum Heller- und Humbrol-System versehen. Auf Versionsunterschiede und Bereiche erhöhter Aufmerksamkeit wird exakt hingewiesen. Im Lackierteil sind die Version 1957 und 1964 als 4-Seiten-Ansichten vorhanden.
Modelldetails
Bildquelle: Heller (Modell von Guido Kehder)
Fazit
Der Bausatz ist durch seinen einfachen Aufbau auch sehr gut für Anfänger und Modellbaueinsteiger geeignet. Gerade aber auch der erfahrene Modellbauer hat mit dem Citroën HY eine Fülle an Möglichkeiten für Umbauten, Dioramenprojekte etc. Man kann der Phantasie freien Lauf lassen.
Auf der Kritikseite stehen die hier und da zu findenden Sinkstellen, welche in der Wellblechstruktur nicht ganz so einfach zu bereinigen sind. Oder unterstützen diese die gestresste Karosserie eines vierrädrigen Arbeitspferdes…? Wie auch immer, Bastelspaß liefert diese Heller Wiederauflage genügend!
Diesen sehr empfehlenswerten Bausatz erhalten Sie im gut sortierten Fachhandel.
Happy Modelling,
Thomas Schneider
(Dezember 2021)