Übersicht
Herstellerbezeichnung: Hotchkiss H 35
Artikelnummer: 81132
Maßstab: 1:35
Hersteller: Heller
Material: Plastikteile, Vynilketten, Decals, Metallkette
Preis: Ca. € 20,-
Produktlink: Hotchkiss H35
Download: Bauanleitung
Box & Inhalt
Die Schachtel im unverkennbaren Heller-Gelb funktioniert wie eine Schuhschachtel, bei welcher sich der Deckel nach hinten öffnen lässt und dabei mit der eigentlichen Box verbunden ist. Die Spritzrahmen wurden nicht extra in Plastiktüten abgepackt und liegen lose in der eigentlich viel zu großen Schachtel. Anbei der Schachtelinhalt im Kurzüberblick:
- 3 unterschiedlich Spritzgussrahmen in beigem Plastik
- 2 Fahrzeugketten aus flexiblem Vinyl
- 1 Gliederkette aus dünnem Mesing, ca. 15cm lang
- 1 kleiner Decalbogen mit den Markierungen
- 16-seitige, teilweise in Farbe gehaltene Bauanleitung im A4 Heftformat
Einleitung
Heute möchten wir euch einen Bausatz des französischen Herstellers Heller vorstellen. Der Hotchkiss H35 im Maßstab 1/35 ist in dieser Form laut meinen Recherchen, neben Trumpeter, lediglich bei Heller zu finden. Um ehrlich zu sein, es handelt sich dabei nicht unbedingt um den attraktivsten Panzer von der Form her, aber die wunderschönen Tarnmuster machen diesen Makel wieder wett. Heller ist schon seit dem Jahr 1957 im Modellbaugeschäft und hat schon etliche Bausätze hervorgebracht. Schauen wir uns an, was dieser Hotchkiss mit sich bringt.
Das Original
Der Hotchkiss H35 wurde ab 1933 als Ersatz für den Renault FT aus dem Ersten Weltkrieg entwickelt und ging 1936 in die Serienfertigung. Bis 1939 sind 400 Exemplare gebaut worden, die zu drei Vierteln an die Kavallerie und zu einem Viertel an die Infanterie ausgeliefert wurden. Danach wurden noch mindestens 800 weitere von dem abgeleiteten „Char léger modèle 1935H modifié 39“ gebaut, die heute besser unter der Bezeichnung H 39 bekannt sind.
Der H 35 konnte im Zweiten Weltkrieg im Gefecht mit den meisten deutschen Panzern durchaus bestehen, doch beschränkten geringe Höchstgeschwindigkeit und kleiner Fahrbereich seine Beweglichkeit. Seine Feuerkraft war aber unzureichend, um Panzer der Typen III oder IV zu vernichten. Die dafür nötigen Eigenschaften wurden erst beim Hotchkiss H-39 verbessert. Ein weiterer Nachteil war die Besatzung von nur zwei Mann. Der Kommandant war zugleich Richt- und Ladeschütze für die Kanone und bediente das Maschinengewehr. Ein Funkgerät gab es nicht. Beutefahrzeuge wurden von der deutschen Wehrmacht unter der Bezeichnung „Panzerkampfwagen 35 H 734(f)“ und „Panzerkampfwagen 38 H 735(f)“ eingesetzt oder später zu Jagdpanzern Marder I, teilweise jedoch auch zu Munitionsschleppern und Funk- und Befehlspanzern umgebaut, wobei die Türme in Befestigungen eingebaut wurden. (Quelle Wikipedia)
Bausatz & Teile
Das Alter der Bauteile (1978) merkt man diesen auf den ersten Blick sofort an. Es ist nicht so, dass diese selbst von minderer Qualität wären, aber die sterilen Teile, weisen einige Sinkstellen und recht ungünstig gewählte Auswurfmarken auf. Der Panzer selbst hat ja auch in Wirklichkeit extrem glatte (nieten- und schraubenfreie) Oberflächen, aber die Gussstruktur am Turm ist in der Realität nicht zu übersehen. Davon sieht man am Modell nichts. Ein weiteres Beispiel sind die grob ausgesparten Lüftungsgitter, würde man diese auf das Original umrechnen, wären diese Spalten riesig. Laut Bauanleitung lassen sich keine Luken öffnen, bis auf die Kommandantenluke, welche sich an der Rückseite des Turms befindet. Man müsste hierzu wohl ein wenig Scratchbau betreiben, um die Scharniere etc. darstellen zu können.
Auf der anderen Seite muss man sagen, dass teilwiese extrem kleine Teile abgegossen wurden und diese absolut keine Deformierung, oder sonstigen Detailverlust aufweisen. Zudem sei erwähnt, dass Fischhaut an keinem der Teile zu finden ist. Ein weiterer Bonus sind die Figuren, die mit dem Bausatz mitgeliefert werden. Okay, vielleicht nicht die am Besten detaillierten, aber dafür sind sie perfekt auf das Fahrzeug abgestimmt.
Die Vinylketten entsprechen leider auch nicht dem modernen Standard und spiegeln das Alter des Bausatzes wider. Die mitgelieferte 15 cm lange Messingkette wird an den Seiten des Turms angebracht, welchen Zweck diese erfüllt, lässt sich so nicht feststellen.
Bauanleitung, Decals & Markierungsmöglichkeiten
Die Bauanleitung wurde ganz gut und übersichtlich gestaltet. Sie zeigt zum Beispiel bei jedem Bauschritt was man genau braucht – Kleber, Farben etc. Außerdem wird auch genau angegeben, welche Farbe an welchen Teilen zur Anwendung kommen sollen. Auf den ersten Seiten wird in vier Sprachen ein wenig auf die Geschichte des Hotchkiss eingegangen und ein paar technische Daten aufgelistet. Solche Informationen können nie schaden.
Etwas nachteilig ist, dass sich die Farbangaben ausschließlich auf die hauseigene Palette von Heller beziehen. Es müssen auch einige Farbtöne aus diversen Farben selbst gemischt werden!
Der wohl interessanteste Teil sind mit Abstand die zwei bunten und sehr attraktiven Tarnschemen. Irgendetwas an der Anordnung der Farben, macht diese zu einem absoluten Hingucker. Aus diesen beiden Fahrzeugen kann gewählt werden:
- 18eme Dragons, 3eme peloton, 4eme escadron, 1ere DLM 1937
- 4eme Cuirassiers, 3eme peloton, 2eme escadron, 1ere DLM, 1940
Fazit
Auch wenn der Bausatz vielleicht nicht den heutigen Standards entspricht, kann man daraus ein schönes Modell bauen, welches ja in diesem Maßstab nur noch von einem anderen Hersteller produziert wird. Das Beste am Bausatz sind die Tarnschemen, die dieses Modell so richtig interessant aussehen lassen werden. Auf alle Fälle kann man diesen Bausatz auch Einsteigern empfehlen, da die Teileanzahl überschaubar ist und die Konstruktion recht einfach gehalten ist.