Roman Gladiator
Übersicht
Hersteller: ICM
Bausatztitel: Roman Gladiator
Artikelnummer: 16303
Maßstab: 1:16
Material: Polysyrol-Spritzguss
Teile gesamt: 44
Preis: UVP € 28,49
Bezugsquelle: Fachhandel
Herstellerseite: 16303
Download: Manual
Vertrieb: Glow2B
Box & Bausatzinhalt
- -stabile Klappdeckelschachtel mit Hochglanz Stülpdeckel
- 2 graue Spritzgussrahmen mit 42 Teilen
- 1 schwarzer Spritzrahmen mit 2 Teilen +1 separates Sockelteil
- 2-seitige Bau- und Lackieranleitung
- 1 A-4 Druck des Boxart
Historisches
Seit dem Film Gladiator mit Russell Crowe, sind die Gladiatoren, die Stars der Antike, in das Gedächtnis vieler Leute, die sich nicht mit der Geschichte auseinandersetzen zurückgekehrt. Gladiatoren waren Berufskämpfer im antiken Rom, meist Sklaven oder Kriegsgefangene. Der erste belegte Gladiatorenkampf fand 264 v. Chr. auf einen Marktplatz in Rom statt, als drei Sklavenpaare, ausgewählt aus Kriegsgefangenen gegeneinander antraten. Zuerst privat finanziert, änderte sich das nach der Ermordung Caesars und der dadurch entstandenen Staatskrise. Danach waren Gladiatorenkämpfe zu veranstalten kaiserliches Privileg. Bis Anfang des 5. Jahrhunderts n. Chr. wurden diese Kämpfe ausgetragen, und es entwickelten sich dabei unterschiedlichen Gladiatoren-Gattungen.
ICM bildet in ihrem Modell den Gladiatoren-Typ, des Thraex ab. Der Thraex hatte ein Schwert mit gekrümmter Klinge (sica) und einen kleinen, gewölbten Rechteckschild oder Rundschild. Das gekrümmte Schwert, ermöglichte es den Thraex, hinter den Schild des Gegners zu stechen. Zur Ausrüstung gehörte auch ein Helm mit Visier, der durch einen Helmkamm mit Greifenkopf gekrönt war. Als Schutzbekleidung wurde am rechten Arm ein gesteppter Armschutz getragen. Die Beine wurden ebenfalls durch gesteppte Beinschützer dedeckt, die weit über die Oberschenkel reichten, worüber noch bis über das Knie reichende Beinschienen angelegt wurden.
Der Bausatz
Die 44 Einzelteile des Bausatzes verteilen sich zum einen auf die Figur mit Ausrüstung, zum anderen auf den Sockel, zur Präsentation. Ein Spritzling enthält die Teile der Gladiatorenfigur, der zweite dessen Equipment. Während der Oberkörper der Figur vierteilig ausgeführt ist, sind die Gliedmaßen (Arme, Beine, Füße und Hände) je als ein Stück ausgebildet, wodurch sich an der Formtrennstelle leichte Grate bilden, die sich aber einfach entfernen lassen dürften und gerade an der gesteppten Schutzbekleidung sollte man sorgfältig arbeiten, um die Detaillierung nicht zu zerstören. Die Einzelheiten der Bekleidung sind schön ausgearbeitet, so dass feine Details, wie Gürtel, Schnallen, Riemen usw. gut zur Geltung kommen und mit dem natürlichen Faltenwurf der Bekleidung einen realistischen Eindruck hinterlassen. Die Ausrüstung des Gladiators weist ebenfalls sauber ausgearbeitet Verzierungen auf. Helm, Beinschutz, Schild usw. haben scharfe Konturen, und zeigen jenseits von verwaschen, knackscharfen Spritzguss auf.
ICM hat sogar zwei verschiedene Schilde beigelegt, so kann man sich zwischen einen gewölbten Rechteckschild oder einen kleineren Rundschild entscheiden. Am Rechteckschild fallen im Bereich des Handgriffs (Vorderseite) leichte Sinkstellen auf, die aber einfach zu entfernen sind. Beim großen Schild sehe ich ein kleines Manko, während beim Rundschild die Verzierungen angespritzt sind, ist die Oberfläche des Rechteckschildes, bis auf die Beschläge vollkommen glatt, was bedeutet, dass eventuelle Verzierungen per Hand aufgemalt werden müssen. Da aber nicht jeder Modellbauer die freie Handbemalung beherrscht, hätte ein Decal sicherlich gute Dienste geleistet und auch weniger Geübten ein gutes Resultat beschert.
Vorsicht heißt es bei den aus jeweils zwei Teilen bestehenden Beinschienen und dem Helm, da die Trennnähte direkt durch die feinen Verzierungen verlaufen, die dadurch beim Verkleben und Verschleifen, leicht Schaden nehmen könnten. Der ovale Sockel, auf dem die fertige Figur präsentiert werden kann, besteht aus drei, sauber in schwarz gespritzten Teilen. Dem Sockel sollte man vielleicht, noch eine farbige Gestaltung zukommen lassen und eine landschaftlich gestaltete Oberfläche würde der Figur noch mehr Realität und Leben einhauchen. Von meiner Seite aus, würde ich den Kunststoffsockel allerdings durch einen schönen Holzsockel ersetzen.
Bauanleitung
Als Bauanleitung dient ein farbig bedrucktes A4-Blatt. Auf der Vorderseite sind die Gussäste mit den Einzelteilen, sowie die Liste mit Farbangaben abgedruckt. Als Farbhersteller werden die Firmen Revell und Tamiya angegeben. Auf der Rückseite sind zwei farbige Zeichnungen des Gladiators abgebildet, welche die Front- und Rückansicht der Figur, mit den Bauteil- und Farbnummern zeigen, sowie den Sockel, auf der die Figur dargestellt werden kann.
Modelldetails
Bildquelle: ICM
Fazit
ICM bietet mit dem Gladiator eine mit feinen Details ausgearbeitete Figur, für den Figurenbauer in 1/16 an. Eine weitere Ergänzung im Bereich antiker Modellfiguren, und eine günstige Alternative zu den teuren Resinfiguren.
ICM bietet derzeit leider nur eine Gladiator-Figur an, hier wären weitere Gladiatoren-Typen wünschenswert, um die Figuren in Aktion miteinander darstellen zu können (das wäre auch für andere Themenfiguren wünschenswert). Auch Decals zur Dekoration des Schildes wäre eine gute Zugabe…
Alles in Allem zeigt ICM aber wieder seine Vielseitigkeit und Innovation, und brachte wieder ein gelungenes Modell auf den Markt. Diesen sehr empfehlenswerten Bausatz erhalten sie im gut sortierten Fachhandel.
Joachim Weidinger
(August 2021)