ICM 32050 - Stearman PT-17/N2S-3 Kaydet
Übersicht
Hersteller: ICM
Bausatztitel: Stearman PT-17/N2S-3 Kaydet, American Training Aircraft
Artikelnummer: 32050
Maßstab: 1:32
Material: Polysyrol-Spritzguss, Wasserschiebebilder
Teile gesamt: 92
Preis: UVP € 59,99
Bezugsquelle: Fachhandel
Herstellerseite: 32050
Download: Manual
Vertrieb: Glow2B
Box & Bausatzinhalt
- stabile Klappdeckelschachtel mit hochglanzbedrucktem Stülpdeckel
- 4 graue Spritzrahmen mit 87 Teilen
- 1 transparenter Spritzrahmen mit 5 Teilen
- 1 Decalbogen
- 20-seitige Bau- und Lackieranleitung in A4
Vorwort
Schritt für Schritt bringt ICM die wahren Klassiker der Luftfahrt, im großen Maßstab 1/32, auf die Basteltische der Fans. Mit der Stearman hat die Serie an Doppeldeckern vor kurzem Zuwachs bekommen und erfreut nicht nur den Sammler und Profi, sondern der leichten Baubarkeit wegen auch den Einsteiger und weniger erfahrenen Bastler.
Vorliegend die Modellversion mit dem luftgekühlten Siebenzylinder-Sternmotor vom Typ Continental R-670-5, von der im Original 3.519 Stück gebaut wurden. Werfen wir nach einigen weiteren Informationen zur Geschichte des Musters einen ersten Blick auf den Inhalt des ICM Modells.
Vorbild / Historie:
Die Boeing Stearman ist einer der bekanntesten und meistgebauten Doppeldecker, über 8.500 Stück wurden ab 1934 produziert. Das US Army Air Corps setzte sie mit den Bezeichnungen PT-13, PT-17 und PT-18 Kaydet als Schulflugzeuge ein. Bei der United States Navy wurde sie als N2S bezeichnet. Von der PT-27 wurden ab 1942 300 Stück an die Royal Canadian Air Force geliefert, von der PT-17 gingen 150 Stück nach China (einschließlich Lizenz zum Nachbau) und insgesamt rund 50 nach Brasilien, Dominikanische Republik, Guatemala, Kuba und Venezuela. Nach Angaben von Boeing wurden 8.584 Maschinen produziert sowie weitere 2.000 in Form von Ersatzteilen.
Nach 1945 wurden 2100 Maschinen als Sprühflugzeuge in der Landwirtschaft eingesetzt. Dazu wurden die Flügel aluminiumbeplankt, da die Chemikalien die Stoffbespannung angegriffen hätten. In weiterer Folge wurden diese Flugzeuge mit stärkeren Motoren wie dem Pratt & Whitney R-985 Wasp junior ausgestattet.
Die Super Stearman ist die Sportversion dieses Flugzeugs. Im Gegensatz zur klassischen Version wurde sie mit einer Motorhaube versehen, trägt eine rot-weiße Lackierung und hat vier Querruder. Bekannt wurde die Super Stearman als Akrobatik-Star bei vielen Flugshows. Quelle:Wikipedia
Der Bausatz
Wie üblich bei ICM, ist der Bausatz in einer neutral weißen Klappdeckelschachtel mit zusätzlichem hochglanzbedrucktem Stülpdeckel verpackt. Ausreichend gut geschützt befinden sich die grauen Spritzrahmen in einem Folienbeutel, die Klarsichtteile nochmals in einem separaten. Die Spritzrahmen an sich sind von gut bis sehr guter Qualität; durch das durchdachte CAD-Design und die daraus geschaffenen Metallformen, sowie einem Detailreichtum, der auch immer die Baubarkeit nicht aus den Augen verliert, hat sich ICM in den letzten 10 Jahren ein sehr guten Ruf erarbeitet.
Auf Bauteilebene haben wir durchwegs einen sauberen und gratfreien Spritzguss. Sinkstellen lassen sich -auch des intelligenten Designs wegen- nicht erkennen, Auswerfermarken sind nur in später nicht mehr sichtbaren Bereichen zu finden. Eine Ausnahme hiervon betrifft die Sitze, bzw. die jeweilige Sitzfläche an sich. Natürlich gilt es auch die obligatorische Formtrennlinie (an vereinzelten Stellen auch mit geringer Häutchenbildung) hier und da zu entfernen.
Die Oberflächen wurden stimmig umgesetzt, sei es bei den durchdrückenden Rippen der Tragflächen, der Rumpfstruktur, der wenigen Beplankungen mit den Verschraubungen oder den Wartungszugängen. Für das bei Doppeldeckern leidige Thema Verspannung hat ICM bereits vorgearbeitet und die Anschlagpunkte der Seile und Spannschlösser mit einem kleinen Loch auf Tragflächen und Rumpf markiert. Alle Steuerflächen können angelenkt verbaut werden. Die Räder sind nicht gewichtet und interessanter Weise auch nicht glatt auf der Lauffläche. Ein leicht „poröser“ Gummi ist sichtbar bei näherer Betrachtung (siehe Bild unten). Schwierig wird es aber dieses Detail nach dem Verkleben und Schleifen zu behalten.
Mit insgesamt 22 Teilen (inkl. des typischen Rohrrahmens) hat ICM eine stimmige Replik des Cockpit geschaffen. Decalelemente für die Instrumente sind auf dem großen Bogen enthalten; da es sich aber um den typischen ICM-Basisbausatz handelt, wurden Gurte nicht berücksichtigt. Unabdingbar bei einem derart großzügigen Einblick, wird der ambitionierten Modellbauer diese natürlich nachrüsten.
Der Hingucker bei der Stearman ist zweifelsohne der unverkleidete Sternmotor. In dieser Bausatzvariante ein luftgekühlter Siebenzylinder, Typ Continental R-670-5. Mit seinen 20 fein detaillierten Teilen kann sich dieser wirklich sehen lassen. Wie bei den Gurten im Cockpit gilt auch hier, das Zündgeschirr sollte für einen originalgetreuen Eindruck ergänzt werden.
Bleiben noch die Klarsichtteile für eine genauere Betrachtung, welche auch schon mit wenigen Worten abgehandelt sind. Hochtransparent, ausreichend dünn und schlierenfrei!
Trotz der ausreichend guten Verpackung der Spritzrahmen hat Teil 16 von Rahmen C Bruch erlitten. (siehe zweites Foto oben)
Bauanleitung
Die Bauanleitung der Stearman ist in puncto Übersichtlichkeit gut bis sehr gut und augenscheinlich fehlerfrei umgesetzt. Lediglich der Verspannungsplan auf Seite 17 ist zu klein gedruckt. Ebenfalls auf Seite 17 erhält man eine Schablone um selbst Lackiermasken für die Windschutzscheiben zu schneiden. Farbcodes sind im System der ICM Kooperationspartner Tamiya und Revell aufgeführt. Zur Lackierung liefern die letzten vier Seite jeweils farbige 4-Seiten Ansicht, plus Ausschnitte des Unterflügels.
Markierungsoptionen:
- PT-17,63d AAF FTD, Douglas, Georgia, 1942.
- PT-17, WASP, Avenger Field, Texas, 1943.
- N2S-3, 1944.
Bauanleitung (Verspannung)
Da die Bauanleitung diesen Abschnitt definitiv zu klein wiedergibt, hier eine Vergrößerung dieser (optionalen) Baustufen.
Decalbogen
Der große Bogen Wasserschiebebilder punktet mit dünnem Träger, leuchtenden Farben und einer Auflösung, die auch kleinste Wartungshinweise noch lesbar wiedergibt. Unstimmigkeiten (ob man diese später am Modell noch sieht, sei mal dahingestellt) gibt es in den Rotfeldern. Hier ist das Rot auf der weißen Grundierung nicht deckend und stellenweise „fransig“. Ein wenig Trimmen beseitigt letzteres aber auch schon wieder.
Modelldetails
Bildquelle: ICM
Fazit
Auch mit der 1/32er Stearman hat ICM wieder voll ins Schwarze getroffen und somit den vielfachen Wunsch nach einem zeitgemäßen Bausatz dieses Klassikers erfüllt. Mit einer überschaubaren Teileanzahl und einem durchdachtem Design wird auch der unerfahrene Bastler ein tolles Modell auf das Fahrwerk stellen können.
Einziger Kritikpunkt meinerseits wäre bei einem solchen Modell das fehlende Gurtzeug im Cockpit. Toll wäre es, würde ICM einen doppelten Satz Spritzguss-Sitze auf Rahmen C anbieten, einmal mit angegossenen Gurten und einmal glatt für weitere Detaillierungen…
Diesen sehr empfehlenswerten Bausatz erhalten sie im gut sortierten Fachhandel.
Happy Modelling,
Thomas Schneider
(Januar 2021)