Q-2A (KDA-1) Firebee

Box & Bausatzinhalt
- stabile Klappdeckelschachtel mit hochglanzbedrucktem Stülpdeckel
- 2 mittelgraue Spritzrahmen mit 56 Teilen
- 2 Decalbögen
- 4-seitige Bau- und Lackieranleitung in A4
Vorwort
In der Sparte Zubehör und Ausschmückungsgegenstände hat ICM in letzter Zeit einiges an außergewöhnliche und vor allem an die Dioramenbauer adressierte Bausätze präsentiert. Einer dieser Eyecatcher ist die 1/48er „Firebee“, welche bereits in einer Version mit Transportwagen (ICM 48400) erschienen ist. Vorliegend nun im Doppelpack (mit den Aufhängungen und ohne Wagen), um ein entsprechendes Trägerflugzeug zu bestücken.
Vorbild / Historie:
Ryan Firebee bezeichnet eine Reihe von Zieldrohnen, die von der Ryan Aeronautical Company ab 1951 entwickelt wurden. Sie war eine der ersten Drohnen mit Jetantrieb und ist nach wie vor eine der am häufigsten verwendeten Zieldrohnen, die jemals gebaut wurden.
Die Firebee I war das Ergebnis einer Anfrage der US-Luftwaffe von 1948 und eines Vertrags mit Ryan über ein Jet-angetriebenes Schießziel. Der erste Flug des XQ-2 Firebee-Prototyps fand Anfang 1951 statt. Die Drohne verfügte über gepfeilte Tragflächen und einen kreisförmigen Bugeinlass. Die ersten Modelle hatten markante „Pfeilspitzen“ -förmige Endplatten am Leitwerk. Der Firebee konnte von einem speziell modifizierten Startflugzeug aus gestartet werden (die A-26 Invader wurde zuerst dafür verwendet) oder mit einem einzigen RATO-Booster vom Boden aus gestartet werden. Nach erfolgreicher Evaluierung wurde das Ziel als Q-2A für die USAF in Produktion genommen, angetrieben von einem Continental J69-T-19B-Turbostrahltriebwerk mit einer Schubkraft von 4,7 kN (1.060 Pfund). Die Luftwaffe erhielt dann eine kleine Anzahl eines Q-2B mit einem stärkeren Antrieb für Leistung in großer Höhe. Die US-Marine kaufte den Firebee als KDA-1, der dem Q-2A größtenteils ähnlich war und sich hauptsächlich in seinem Triebwerk unterschied: einen Fairchild J44-R-20B-Turbostrahl mit einem Schub von 4,4 kN (1.000 lbf). Der KDA-1 und der Q-2A konnten durch den hervorstehenden Einlassmittelkörper des KDA-1 und den breiteren, steil geharktem Einlass unterschieden werden. Die US-Armee erhielt auch eine KDA-1-Version mit der Bezeichnung XM21, die sich nur in geringfügigen Details unterschied.
Die Marine erhielt mehrere verbesserte Varianten des KDA-1, einschließlich des XKDA-2 und des XKDA-3, die nicht in großen Stückzahlen gebaut wurden, und des KDA-4, der die Hauptproduktionsversion der Serie war. Diese Varianten waren schwer vom KDA-1 zu unterscheiden und unterschieden sich hauptsächlich in sukzessive verbesserten J44-Motoren und anderen geringfügigen Änderungen.


Der Bausatz
Auch der Bausatz zu diesen kleinen Flugkörpern wurde in der ICM-typischen, sehr stabilen und neutral weißen Klappdeckelschachtel mit zusätzlichem hochglanzbedrucktem Stülpdeckel verpackt. Ausreichend gut geschützt befinden sich die zwei grauen und identischen Spritzrahmen eng in einem Folienbeutel in der Schachtel. Die Spritzrahmen an sich sind von sehr guter Qualität; durchdachtes CAD-Design und die hochwertigen Formen aus Duraluminium sind Standard bei ICM. So sehen wir einen sauberen und gratfreien Spritzguss ohne Häutchen. Die Oberflächen der Drone sind -dem Original geschuldet- nur mit wenigen Details versehen. Diese sind aber extrem fein und scharfkantig ausgeführt. Der Bau sollte schnell und ohne Probleme von statten gehen, Passzapfen an Rumpf und Tragflächen sind vorhanden.
Eine etwas größere Verwirrung entsteht allerdings wegen der Bezeichnung. Wer so wie ich in die Recherche zum Vorbild einsteigt, wird ebenfalls vor dem Problem stehen, dass sich die diversen Webseiten und Referenzfotos des Internets bei der Q-2A nicht einig sind, welche Version es denn nun sein soll. Wie oben zum Original bereits geschrieben hatte nur die KDA-1 der NAVY den Nasenkonus. Q-2A und XQ-2 sollten die verlängerte Bugspitze haben. (siehe Foto oben)
Bauanleitung
Die Bauanleitung ist erstklassig umgesetzt und sollte keine Überraschungen bereit halten. Auf 18 Baustufen gelangt man bereits zu den fertigen Kleinmodellen. Der Farbteil ist sehr übersichtlich. Für die Farbgebung werden neben dem neuen ICM eigenen System auch die Kooperationspartner Revell und Tamiya angegeben. Wie gewohnt, auf der ersten Seite der Anleitung aufgeführt.
Aber! Wie oben im Hauptteil bereits angesprochen, wäre nach den meisten Quellen nur die Markierungsoption 2 korrekt. Die US Air Force und der XQ-2 Prototyp der NAVY sollten eine andere Nasenform (ohne Einlassmittelkörper) aufweisen.
Markierungsoptionen:
- Q-2A Firebee, US AIR FORCE, circa 1951
- Ryan KDA-1 Firebee drone at the Naval OrdonanceTest Station China Lake, California (USA), circa 1960
- US NAVY XQ-2 prototype, circa 1950
Decalbogen
Versatzfrei gedruckt, geben die Decals keinen Grund zur Kritik. Auf dünnem Trägerfilm aufgebracht, überzeugen sie durch scharfe Details und geringem Überstand.

Modelldetails
Bildquelle: ICM
Fazit
Kurzum, eine phantastische Idee, die ICM hier umsetzt! Besonders dann, wenn man den aktuellen ICM Katalog vor Augen hat und die weiteren Kits zu diesem Thema und mit der Invader das Trägerflugzeug sieht. Qualitativ ist der Bausatz absolut TOP! Nur das oben angeführte Verwirrspiel mit den Bezeichnungen ist noch abschließend zu klären. Bitte schreiben Sie mir, sollte ich mit meiner oben gemachten Aussage falsch liegen.. (-;
Diesen sehr empfehlenswerten Bausatz erhalten sie im gut sortierten Fachhandel.
Happy Modelling,
Thomas Schneider
(Juli 2021)
