Junkers Ju52/3m Transport - Revell 03918
Übersicht
Hersteller: Revell
Bausatztitel: Junkers Ju52/3m Transport
Artikelnummer: 03918
Maßstab: 1:48
Material: Polysyrol-Spritzguss, Wasserschiebebilder
Preis: UVP € 49,99
Bezugsquelle: Revell / Fachhandel
Herstellerseite / Shop: 03918
Download: Bauanleitung
Box & Bausatzinhalt
- Stülpdeckel-Schachtel mit Hochglanzdruck
- 4 hellgraue Spritzgussrahmen mit 154 Teilen
- 1 Klarsichtrahmen mit 12 Teilen
- 1 Decalbogen
- 24-seitige, farbige Bau- und Bemalungsanleitung im Format A4
- 1 Faltblatt Sicherheitshinweise
Vorwort
Revell´s neue Ju 52, in der 1/48er Transportversion, ist nicht neu. Tatsächlich handelt es sich um eine Form aus dem Jahr 1998, welche damals wegweisend und heute in puncto Umsetzung und Detaillierung immer noch sehr überzeugen kann. Vor wenigen Monaten ist nun die achte (Varianten-) Wiederauflage dieses großen Modells erschienen.
Vorbild / Historie:
Bei der Junkers Ju 52 handelte es sich ursprünglich um die Entwicklung eines einmotorigen, wenn möglich mit einem Dieselmotor ausgerüsteten Frachtflugzeuges, das in Gegenden mit schlechter Infrastruktur große Frachtmengen befördern sollte. Dabei wurde großer Wert auf einen geringen Wartungsaufwand gelegt. Die Entwicklung der Ju 52 konnte seitens des Reichswehrministeriums (RWM) dahingehend beeinflusst werden, dass militärische Belange bei der Konstruktion berücksichtigt wurden. Bereits in den Planungen wurde auch eine dreimotorige Version als Verkehrsflugzeug entworfen, die aber ursprünglich nicht gebaut werden sollte. Erst auf Druck der Deutschen Luft Hansa, besonders durch Direktor Erhard Milch, fiel 1931 die Entscheidung, dieses dreimotorige Verkehrsflugzeug in das Bauprogramm mit aufzunehmen.
Die Auslegung der Ju 52 stellte eine echte Innovation im Kriegsflugzeugbau dar, weil die militärische Version dieses Flugzeugs ohne Umbau erstellt werden konnte. Die Grundauslegung bestand aus einem statisch hochbeanspruchbaren Aufbau, einem geteilten Fahrgestell, das einen durchgehenden Raum zur Aufhängung von Bomben ermöglichte, einer besonderen Unterteilung des Frachtraums und einer Ladeluke an der Rumpfoberseite, die den nachträglichen Einbau eines MG-Standes ermöglichte. Die ersten 700 gebauten Exemplare besaßen im Rumpfboden Klappen, über die nachträglich zwei Bombenschächte montiert werden konnten; diese wurden serienmäßig mitgeliefert. Weitere Klappen ermöglichten unter dem Flugzeug den Anbau eines Aussichtsplatzes (der sog. „Eimer“) für den Bombenschützen. Diese Auslegung machte sich 1933 bezahlt, als Junkers den Auftrag über 450 Behelfsbomber in der dreimotorigen Ausführung im Rahmen des Rheinland-Programms erhielt.
Charakteristische Konstruktionsmerkmale dieser Maschine sind die Wellblechbeplankung (wie bei vielen Junkers-Flugzeugen) und die drei Motoren. Die Ju 52 überzeugte besonders wegen ihrer niedrigen Landegeschwindigkeit. Insgesamt sind etwa 4.800 Maschinen dieses Typs hergestellt worden, davon etwa 1.900 vor dem Ausbruch des Zweiten Weltkriegs. (Quelle: Wikipedia)
Der Bausatz
Mit dieser Wiederauflage kommt Revell dem Wunsch vieler Modellbauer und Liebhaber klassischer Luftwaffen-Flugzeuge nach. Wie Eingangs bereits erwähnt, handelt es sich um einen älteren, aber trotzdem um einen sehr guten Bausatz, der auch, verglichen mit aktuellen Produktionen, mit relativ wenigen Bauteilen auskommt. Die Detaillierung ist den Designern damals gut gelungen, man hat nicht nur großen Wert auf die korrekte Darstellung der typischen Junkers-Wellblechstrucktur gelegt, auch die Gerätschaften und Anlage, samt der 9-Zylinder Sternmotoren BMW 132 mit ihren feinen Kühlrippen, sind gut umgesetzt. Bemerkenswert sind auch die feinen Nietenreihen im Wellblech. Weitere Merkmale sind abgeflachte Reifen, hohle Auspuffenden, eine wahlweise zu öffnende Frachtraum- und Einstiegstür, Innenstrukturen mit Holmen, Separate Querruder, das unverkleidete Fahrwerk, ein MG Stand auf dem Rumpf, oder Sitze mit angespritzten Gurten. Mit dem Kabinendach (Bauteil 30) hat man zusätzlich die Möglichkeit, dieses abnehmbar, für beste Einblicke zu gestalten.
Grundsätzlich machen alle Teile einen hervorragenden Eindruck, lediglich bei einigen Teilen der bei einem Lohnhersteller namens ZongShan in China produzierten Spritzrahmen, sind minimal Formtrennlinien und leichte Grate vorhanden. Große Sinkbereiche sucht man vergebens; wenn man dann doch eine Stelle findet (z.B. durchdrücken einer Frachtraum-Deckenleuchte nach außen), kann man dies getrost als gestresste Oberfläche abtun. Schlierenfrei und hochtransparent sind die Klarsichtteile gefertigt. Auf dem Spritzrahmen befindet sich auch die wahlweise Cockpitverglasung mit Abwehrstand.
Am auffälligsten wirken die auf dem Spritzrahmen mit den Rumpfhälften vorhandenen Fallschirmspringer-Figuren mit leicht verwaschenen Konturen. Diese wollen nicht so recht zur Qualität der restlichen Teile passen, ebensowenig wie zu den angebotenen Decalvarianten reiner Transportmaschinen.
Decalbogen
Perfekt im Raster und mit dünnem Träger versehen, präsentiert sich der bei Cartograf gedruckte Bogen Wasserschiebebilder. Die Trägerüberstände sind auf das Notwendigste reduziert, die weißen Balkenkreuze können aber noch getrimmt werden, um der decalunfreundlichen Wellblechstruktur entgegenzuwirken. Verantwortlich für das Design zeichnet Spezialist AirDoc. Neben den üblichen Markierungen und Wartungshinweisen sind auch das Gurtmaterial für das Cockpit und die Instrumententafel dabei und machen den Bausatz somit ersteinmal komplett.
Bauanleitung
Die Bau- und Lackieranleitung ist komplett in Farbe gehalten und bietet die einzelnen 80 Baustufen in angenehmer Abbildungsgröße. Farbhinweise sind ausschließlich im hauseigenen Revell-System aufgeführt. Je 4 Ansichten in Farbe zeigen klar und unmissverständlich das Anbringen der Wasserschiebebilder der beiden möglichen Versionen. Auffällig und dadurch etwas unübersichtlich beim Bau ist nur das Fehlen der sonst üblichen Buchstabenbezeichnung der Spritzrahmen.
In der Bemalungsanleitung stehen zwei Transportmaschinen zur Auswahl:
- Junkers Ju 52/3m g4e „4U + NH“ 1.(F)/123, Derna (Libyen), Juni 1941
- Junkers Ju 52/3m g4e „C3 + KH“ Transportstaffel de II. Fliegercorps, Reggio (Italien), Dezember 1942
(Bauanleitung in Auszügen)
Modelldetails
Bildquelle: Revell
Fazit
Ohne Umschweife lässt sich sagen, der Bausatz ist trotz seiner mehr als 20 Jahre alten Spritzrahmen noch immer sehr sehr gut und bedarf für einen wahren Blickfang in der Vitrine erstmal keine Korrekturen oder weiteres Zubehör. Sicherlich hätte sich der eine oder andere Bastler die in früheren Versionen vorhandenen attraktiven Decalvarianten zurückgewünscht. Aber das ist nun wirklich Jammern auf allerhöchstem Niveau.
Beide Daumen hoch also für die „alte“, neue 1/48er „Tante Ju“ aus dem Hause Revell.
Diese sehr empfehlenswerte Modellneuheit erhalten Sie direkt bei Revell oder im gut sortierten Fachhandel.
Happy Modelling,
Thomas Schneider