Lancia 3Ro
Modell: Lancia 3Ro
Maßstab: 1/35
Verwendeter Bausatz: IBG (35054)
Zum Original
Der Lancia 3Ro war ein schwerer Einheits-Lastkraftwagen (Autocarro Unificato) der italienischen Armee vom Zweiten Weltkrieg bis in die 1960er-Jahre. Bis zum Kriegsende wurden beschlagnahmte oder neu gelieferte Lancia-3Ro-Lastwagen außerdem von der deutschen Wehrmacht eingesetzt.
1933 erschien der Lancia Ro (oder 264) als erster einer Reihe von schweren LKW in den Ausführungen BM und NM als Otto- und Dieselmotorausführung, letzterer mit einem Junkers-Zweizylindermotor, der von Fiat in Lizenz hergestellt wurde. Als besondere Innovation wurde das in Italien zum ersten Mal eingebaute 4-Gang-Getriebe mit Untersetzung betrachtet. Außer von der italienischen Armee wurde der robuste Lancia Ro auch im zivilen Bereich eingesetzt, wo er als Tankwagen, Reparatur- und Transportfahrzeug eingesetzt wurde. In der Armee diente er als Transportfahrzeug in der Divisionsartillerie und bei der Panzertruppe. 1935 bis 1936 kamen 228 Fahrzeuge in den ostafrikanischen Kolonien zum Einsatz, wo sie sich angesichts der schwierigen Geländeverhältnisse als robuste und zuverlässige Fahrzeuge erwiesen. Am „Marsch auf Addis Abeba“ kamen 118 Lancia Ro zum Einsatz. Im Mai 1938 nahmen 900 Lancia Ro an den Militärmanövern in Libyen teil.
1938 wurde der Ro zum Lancia 3Ro weiterentwickelt. Er bekam einen stärkeren Fünfzylinder-Dieselmotor und im Gegensatz zu seinen Vorgängern Luftbereifung. Eine Neuerung war sein 8-Gang-Getriebe. Auf seiner Ladefläche konnten 32 Soldaten, ein leichter Panzer oder sieben Pferde transportiert werden. Im Zweiten Weltkrieg wurde der 3Ro in der Sowjetunion und in Afrika eingesetzt. Ungefähr 9.500 Ro3 wurden während des Krieges produziert.
Ab April 1944 wurden die von der deutschen Wehrmacht bestellten Fahrzeuge mit Einheitskabine geliefert. Die Wehrmacht erhielt zwischen Januar 1944 und Januar 1945 772 Lancia 3Ro, ab 1943 und bis Februar 1945 dürften etwa weitere hundert mehr geliefert worden sein. Nach 1945 lief die Produktion von 3Ro noch bis 1950 weiter. Erst 1964 wurden die letzten Ro3 außer Dienst gestellt. (Quelle: Wikipedia)
Baubericht
Bereits vor dem Bau entschied ich mich einen LKW in der Normandie mit etwas Tarnmaterial zu bauen. Die Wahl fiel auf einen Lancia 3 RO der Firma IBG. Ich las mal in einem Buch, daß die 12. SS-Panzer-Division „Hitlerjugend“ relativ viele Räderfahrzeuge aus italienischen Beständen erhielt. Ein Vorbildfoto Normandie 44 fand ich keines, aber sehr wohl Ungarn 45.
In Baustufe 1 befasst man sich mit den Rädern, die vollkommen aus Plastik sind. Lästig sind nur die Angüsse, die sich innerhalb der Reifen befinden. Allerdings sind diese problemlos zu entfernen. Die Räder/Reifen steckte ich für die spätere Bemalung nur zusammen. Somit konnte ich Felgen und Reifen getrennt lackieren. Die Baustufen 2, 3 und 4 sind dem Zusammenbau des Motos gewidmet. Dies verlief ohne jegliche Komplikation. Nach Fertigstellung des Antriebsaggregates erfolgte eine Lackierung mit Tamiya dark iron.
Weiter ging es mit Hinterachse und Differenzial in Baustufe 5 und Getriebe, Baustufe 6. Nun folgte ein dicker Brocken – der Zusammenbau des Rahmens. Dieser begleitet uns von Baustufe 7 bis einschließlich 17. In Baustufe 9, der Vorderachse, könnte man sich überlegen, ob man die Räder lenkbar darstellt (ist vom Hersteller nicht vorgesehen). Ich verzichtete auf diese zusätzliche Arbeit, wäre aber sicher schön gewesen etwas Zeit zu investieren und die Angelegenheit beweglich darzustellen. Wegen der Bruchgefahr klebte ich die Teile für die Trittbretter beidseitig H7, H8, H9 zwar zusammen aber erst später an den Rahmen. Es empfiehlt sich auch die Ätzteile PE 3 und PE 18 erst später zu montieren, im weiteren Verlauf des Zusammenbaus verbog ich sie immer wieder.
Teil PE 15 und 17 sind Riemen vom Getriebe zum hinteren Bremsgestänge. Diese ersetzt man am besten durch Papier. Diese Ätzteile sind unbrauchbar (man kann diese auch weglassen – man sieht sie später nicht). Die Teile sind derart zart und weich ausgeführt, daß mir eine straffe Montage nicht gelang. Nun lackierte ich den Rahmen zuerst mit Tamiya hull red, danach mit Life Color RAL 8020 (UA 201). Baustufe 17, Montage des Reserverades am Rahmen, dies erfolgte ebenfalls zu einem späteren Zeitpunkt. Baustufe 18 weist keine Besonderheit auf, lediglich die Anlasserkurbel, Bauteil D 15, stellte ich eingeklappt dar.
Nun folgte Baustufe 19, die war zeitintensiv. Mir war klar, daß ich nach dem Erlebnis mit den Ätzteilen in Baustufe 13 die jetzt in diesem Bauabschnitt vorgesehen Ätzteile nicht verwenden wollte. Zuerst versuchte ich die Ätzteile mittels 0,3 mm Draht zu ersetzen. Dies sah aber nicht gut aus, da der Draht zu wenig straff war. Ich zog nun Gießäste und ersetzte die Teile damit, was wunderbar klappte. Hätte ich dies von Anfang an so gelöst, wäre ich früher fertig gewesen und hätte mir jede Menge Ärger erspart! Erst jetzt montierte ich das fertig lackierte Reserverad und deren Halterung, vollendete damit Baustufe 17.
In den Baustufen 21 bis inklusive 26 erfolgt der Zusammenbau der Fahrerkabine. Kein Problem, lediglich die Fenster stellte ich etwas ausgeklappt dar. Den Innenraum der Kabine lackierte ich mit Life Color italian green, UA 088. Allerdings die Kleinteile wie Winkerarme, Außenrückblickspiegel und Positionslampen, (Teile B12 und B13) klebte ich erst bei der Fertigstellung an. Diese Positionslampen könnte man auch weglasssen, oder aufbohren und mit selbst erstelltem Klarsichtteil verschließen, oder mit in Weißleim getränktem und lackierten Papiertaschentuch verdecken. Ich lackierte einfach Fahrzeugfarbe, RAL 8020 darüber und ließ es so, passt sicher auch!
Baustufe 27, Anbau der Kabine an den Rahmen mit bereits fertig gestellter Motorhaube die ich sogleich an die Kabine klebte, bisher alles problemlos! Bei den folgenden Stufen 28, 29 und 30 ist Vorsicht geboten! Durch andere Bauberichte bereits gewarnt , will die Motorhaube nicht so richtig an die Kabine passen. Deshalb griff ich, wie bereits vorhin erwähnt, etwas vor und klebte die Motorhaube direkt an die Kabine und setzte Motorhaube und Kabine als ein Teil an den Rahmen. Nun standen aber die Kotflügel Bauteile A3 und A4 zu sehr nach oben und nicht waagerecht bzw. im rechten Winkel zur Motorhaube. Hier kam nun zwischen Rahmen, Kotflügel und Motorhaube Vallejo Putty zum Einsatz. Natürlich blieb auch etwas Schleifen nicht ganz erspart!
Baustufen 32 und 33, Montage der Auspuffanlage, wieder ganz leichte Probleme mit den weichen Ätzteilen. Eines ersetzte ich durch ein etwas stärkeres Teil aus Abfall, da es brach! Baustufe 33 und 34, Zusammenbau der Ladefläche. Zuerst erfolgte ein Lackieren der Ladefläche, Teil V2, und der Teile I1 und I3. Vorlackieren der Bohlenzwischenräume mit Tamiya schwarz. Danach Lackieren der gesamten Fläche mit Tamiya Fleischfarbe und zu guter Letzt mit buff, dies ergibt das Aussehen einer relativ stimmigen, abgenutzten Holzadefläche.
In Baustufe 34 sollte man sich entscheiden, ob das beiliegende Verdeck aus Plastik zur Verwendung kommt, oder man will die Ladefläche offen darstellen. Ich entschied mich für halb offen! Die Baustufen 35 und 36 lassen die Wahl verschiedener rückseitiger Kennzeichenhalterungen, Batteriekästen und Werkzeugkisten zu. Die Anbringung der hinteren Kotflügel erfolgt in Stufen 39 und 40 ohne jegliche Zwischenfälle. Für ein Fahrzeug nur mit Ladefläche kann hier der Bau zu Ende sein. Wer hier noch nicht zu Ende bauen will, sollte die Kotflügel später anbringen.
Baustufe 41, jetzt ist Geduld gefragt. Es gilt die Spriegel zusammen zu bauen! Eigentlich kein Problem, es gilt nun die Teile von nur insgesamt 210 Angüssen zu befreien und zu säubern! Das fertige Spriegelgestell lackierte ich innen und außenseitig in Tamiya hull red. Dann klebte ich es an den Seitenbordwänden der Ladefläche fest. Wenn man will kann hier das Modell nach Anbringung der erwähnten exponierten Kleinteile fertig sein.
Ich wollte aber unbedingt noch eine halb offene Plane darstellen. Die muss man allerdings selbst herstellen. Zuerst zerschnitt ich ein Papiertaschentuch für die Planenvorderseite und tränkte es in wasserverdünntem Weißleim, legte es über die Spriegel, formte es und ließ es etwas trocknen. Danach die gleiche Prozedur mit der restlichen Plane, die ich von vorne nach hinten etwas einrollte. Nach dem Trocknen feuchtete ich die Plane mit Wasser wieder etwas an, so ging die Haftung vom Spriegelgestell verloren und ich konnte das Ding ohne Beschädigung locker abheben, ohne dabei die Form der Plane zu zerstören. Nach der erfolgten Durchtrocknung lackierte ich die Plane innen und außen mit Tamiya field grey. Nun legte ich die Plane wieder auf das Spriegelgestell, bohrte 0,6 mm Löcher für die Befestigungsschnur und klebte das Ding wieder mit wasserverdünntem Weißleim am Gestell fest.
Nun erfolgte die Verzurrung der Plane. Dazu zog ich Gießäste auf den passenden Durchmesser zurecht, fädelte sie durch die gebohrten Löcher und klebte die schwarz eingefärbte Schnur an den dafür vorgesehen Punkten mit Superkleber fest. Vorbild für diese Klebepunkte war die nicht verwendete Plastikplane.
Da das Modell nun fertig lackiert und montiert war brachte ich die Divisionsabzeichen mittels Stencilit Schablonen an. Ich entschied mich bereits vor dem Bau für ein Fahrzeug der 12. SS-Panzer-Division in der Normandie. Die Abzeichen sind aber kaum sichtbar, da eines vorne links hinter dem Scheinwerfer, verkleidet mit Taschentuch und ausgeschnittenem Lichtschlitz, verschwindet. Hinten ist das andere deshalb nicht sichtbar, weil die Bordwand offenstehend bleibt, um einmal eine Entladeszene mit ein paar Figuren darzustellen! Es folgte eine Alterung mittels Royalumbra von Schminke und ein Einstauben mit Tamiya buff.
Als letzte Schritte brachte ich Kennzeichen vorne und hinten an und klemmte etwas Tarnmaterial von der Gärtnerei in Form von Asparagus Plumosus an den LKW (Zierspargel – vorher mit Glyzerin einpinseln, danach etwas nach Geschmack bemalen). Als letzten Schritt kam nochmals die Airbrash zum Einsatz und das ganze Fahrzeug erhielt eine Staubschicht aus hochverdünntem Tamiya buff in mehreren Schichten, unten mehr oben kaum!
Der Erbauer des Modells und Verfasser des Textes ist der Kitchecker-Redaktion namentlich bekannt, möchte aber anonym bleiben, was wir selbstverständlich respektieren.