Pz.Kpfw.IV Ausf. H Vomag. EARLY PROD. MAY 1943. INTERIOR KIT
Übersicht
Hersteller: MiniArt Models
Bausatztitel: Pz.Kpfw.IV Ausf. H Vomag. EARLY PROD. MAY 1943. INTERIOR KIT
Artikelnummer: 35298
Maßstab: 1:35
Material: Polystyrol-Spritzguss, Photoätzteile, Wasserschiebebilder
Teile gesamt: 1832
Preis: UVP € 69,99
Bezugsquelle: Fachhandel
Herstellerseite: 35298
Download: –
Vertrieb: Glow2B
Box & Bausatzinhalt
- rundum farbig bedruckte Stülpdeckelschachtel
- 66 graue Spritzgussrahmen mit 1705 Teilen
- 1 Klarsichtrahmen mit 17 Teilen
- 2 Photoätzteilplatinen mit 110 Teilen
- 1 Decalbogen
- 40-seitige Bau- und Lackieranleitung in A4
Vorwort
Mit dem Pz.Kpfw.IV Ausf. H des Herstellers Vomag (Vogtländische Maschinenfabrick AG), in früher Produktion, ergänzt MiniArt konsequent und zur Freude der Panzermodellbauer seine Produktlinie des Panzer IV.
Durch die lange Lebens- bzw. Einsatzdauer des Panzer IV und dessen Varianten, von den 1930er Jahren, bis in die 1960er Jahre im sechs Tage Krieg, als Syrien Panzer IV gegen Israel einsetzte, ist zu erwarten, dass MiniArt den Modellbauer noch mit entsprechenden Varianten versorgen wird. Hier werden bestimmt auch die ausländischen Nutzer des Panzer IV berücksichtigt, wie uns die bulgarische Variante zeigt.
Vorbild
Nicht etwa der berühmte Tiger oder Panther waren der Hauptpanzer der dt. Panzerwaffe, sondern der mit 8500 Stk. meistgebaute Panzer IV der Wehrmacht. Zunächst als Unterstützung des Heeres gedacht, war der Panzer IV mit einer kurzen 7,5cm Kanone (Stummel) ausgestattet. Hier trug der Panzer III die Hauptlast der Panzerwaffe. Waren diese Fahrzeuge den Panzern am Anfang noch überlegen, so änderte sich das, mit dem Auftauchen modernerer Fahrzeuge (z.B. T-34) an der russischen Front. Geprägt durch die jahrelange Kampferfahrungen der Truppe, Weiterentwicklungen der Ingenieure und später auch durch die Materialknappheit, entwickelte sich er Panzer IV über den gesamten Krieg und blieb vom Anfang bis zum bitteren Ende im Einsatz. Die Ausführung H wurde ab April 1943 serienmäßig mit der KwK 40 L/48 an die Truppe ausgeliefert. Weitere Merkmale der Ausführung H waren eine verstärkte Frontpanzerung auf 80mm, geänderte Leiträder und Antriebsräder mit austauschbaren Zahnkränzen. Serienmäßig war der Panzer IV Ausf. H mit Seitenschürzen ausgerüstet, welche Schutz vor den russischen Panzerbüchsen PTRD und PTRS boten, aber auch vor Hohlladungen und Bazookas. Während der Produktion wurden aus Materialmangel auch die Stützrollen teilweise, durch Stahllaufrollen ersetzt. Am Turm entfielen die Sehschlitze für den Richt- und Ladeschützen, da diese wegen der Turmschützen, sowieso ihrer Sicht beraubt wurden. Von der Ausf. H wurden insgesamt 2322 Stck. gefertigt, davon 693 Stck. bei VOMAG.
Modell-Details
Quelle: MiniArt
Bausatz
MiniArt treibt die Detailierung mit seinen Bausätzen auf die Spitze des Machbaren und braucht die Konkurrenz aus Fernost nicht zu fürchten. Bei der Produktion wird auf modernste Spritzgussverfahren, wie das „slide mold“-Verfahren zurückgegriffen, was sich an der Qualität und am Detailreichtum der Gussteile zeigt. Auswerferstellen sind auf ein Minimum gehalten und so angebracht, dass sie nach der Montage nicht mehr sichtbar sind. Der durchgehend saubere Spritzguss zeigt bei zwei Spritzlingen leichte Fischhaut, die aber leicht zu entfernen ist. MiniArt denkt bei den Details selbst an das unscheinbarste, wie etwa Gussnummern oder den Herstellernamen auf den Gummibelägen der Lauf- und Stützrollen. Der Kampf- und Motorraum sind mit feinsten Details gespickt, da fehlen die Schläuche des Motors eben sowenig, wie Kabel der Elektrik, oder Handräder an den Bremsgehäusen, oder die durchbrochenen Führungszähne der Kettenglieder. Das Kanonenrohr wurde in einem Stück gespritzt, und die Mündungsbremsen der KwK 40 L/48 sind im eben erwähnten slide mold Verfahren hergestellt. Sorgfalt bei der Montage ist oberstes Gebot, so auch bei der aus mehreren Teilen bestehenden Panzerwanne, damit sich später alles sauber zusammenfügt und keine unangenehmen Überraschungen auf einen warten. Auch bei der Kunststoffwahl hat sich MiniArt für einen nicht zu spröden Werkstoff entschieden, was der Bruchgefahr der feinen Bauteile entgegenwirkt. Die Klarsichtteile sind ebenfalls sauber und durchsichtig hergestellt, leider haben einige der Winkelspiegel Sinkstellen im Glasblock, was aber nach der Lackierung kaum mehr auffallen dürfte.
Ätzteile
Die Ätzteile sind durch Folien gesichert und zum Schutz in einem kartonierten Umschlag untergebracht. Das Metall lässt sich leicht biegen, scheint nicht starr und brüchig zu sein.
Bauanleitung
Die Bauanleitung im Format A4 ist mit mit ihren 40 Seiten schon ein Heft, was allerdings durch die Fülle an Bauteilen auch nötig ist. Auf den Umschlagseiten, vorn und hinten, sind die Bemalvorschläge (mit Informationen über das jeweilige Fahrzeug), in Farbe und als Vierseitenzeichnung gedruckt, was vorbildlich ist. Ebenso vorbildlich sind die Farbtafeln mit insgesamt sechs Farbherstellern. Auf 32 Seiten und in insgesamt 142 Baustufen wird die Montage des Fahrzeugs in übersichtlichen Baustufen dargestellt.
Bei der Fülle an Teilen ist man gut beraten nicht zwischen den Baustufen zu springen, sondern sich an den Bauablauf zu halten. Fragen dürften, trotz der Komplexität des Bausatzes, nicht aufkommen, da die Bauabschnitte in überschaubaren Größen aufgeteilt wurden.
Markierungsoptionen:
- Pz.Rgt. 35, 4 Pz.Div. Soviet Union, Orel Direction, August 1943
- Pz.Rgt. 2, 16. Pz.Div. Salerno front Italy, September 1943
- Undefined Unit. Soviet Union, Winter 1943 / 1944
Bauanleitung in Auszügen
Decalbögen
Der kleine Decalbogen weist einen sauberen und scharfen Druck auf. Der Trägerfilm ist matt und sehr dünn. Neben den taktischen Zeichen enthält der Bogen Instrumente, Hinweisplaketten der Aggregate und Beschriftung der Munition. Also alles, was man für innen und außen benötigt.
Fazit
MiniArt zeigt die hohe Kunst des Modellbaus durch Spritzgusstechnik, Detailreichtum und die filigrane Umsetzung der Bauteile.
Durch die hohe Anzahl an Einzelteilen, Baustufen und die Komplexität, ist dieser Bausatz nicht unbedingt für den Anfänger geeignet, hier sollte man doch langjährige Erfahrung mitbringen.
Der Bausatz zeigt ein rundes Erscheinungsbild, bei dem an alles (was derzeit möglich ist) gedacht wurde. MiniArt zeigt sich besondere innovativ in der Variantenvielfalt einzelner Modelle, aber auch durch den Mut zu extravaganten Modellen. Auch das Preis/Leistungs-Verhältnis ist ausgewogen und nachdem die Transportkosten für Fernost Bausätze horrend gestiegen sind, die beste Alternative.
Joachim Weidinger
(November 2021)